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Diese Erfindung betrifft multiaktive elektrophotographische
Elemente, d.h. Elemente mit einer Ladungen erzeugenden
Schicht und einer Ladungen transportierenden Schicht.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung solche Elemente, die
wiederverwendbar sind und ein Ladungen transportierendes
Material aus Basis eines Triarylamins enthalten sowie eine
Mischung aus einem Polycarbonat und einem Polyester, wie es
in Anspruch 1 beansprucht wird, in der Ladungen
transportierenden Schicht.
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In der Elektrophotographie wird ein Bild mit einem
elektrostatischen Feldmuster, gewöhnlich von nicht-gleichförmiger
Stärke (auch als latentes elektrostatisches Bild
bezeichnet) auf einer isolierenden Oberfläche eines
elektrophotographischen Elementes mit mindestens einer photoleitfähigen
Schicht und einem elektrisch leitfähigen Substrat erzeugt.
Das latente elektrostatische Bild wird gewöhnlich durch eine
durch bildweise Strahlung induzierte Ableitung oder einen
durch bildweise Strahlung induzierten Verlust an der Stärke
von Teilen eines elektrostatischen Feldes von gleichförmiger
Stärke, das zuvor auf der isolierenden Oberfläche erzeugt
wurde, hergestellt. In typischer Weise wird das latente
elektrostatische Bild dann zu einem Tonerbild entwickelt, indem
das latente Bild mit einem elektrographischen Entwickler in
Kontakt gebracht wird. Falls erwünscht, kann das latente
Bild auf eine andere Oberfläche übertragen werden, bevor
eine Entwicklung erfolgt.
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Bei der Erzeugung eines latenten Bildes erfolgt die
bildweise durch Strahlung induzierte Ableitung oder Zerstreuung
des zunächst gleichförmigen elektrostatischen Feldes durch
die Erzeugung von Elektronen-/Leerstellenpaaren, die durch
ein Material erzeugt werden (oft als Ladungen erzeugendes
oder photoleitfähiges Material bezeichnet) in dem
elektrophotographischen Element als Folge der Exponierung mit
bildweiser
aktinischer Strahlung. Je nach der Polarität des
zunächst gleichförmigen elektrostatischen Feldes und der
Typen der Materialien, die in dem elektrophotographischen
Element vorliegen, wandert ein Teil der Ladung, die
erzeugt worden ist, d.h. wandern entweder die Leerstellen
oder die Elektronen in Richtung der aufgeladenen
isolierenden Oberfläche des Elementes in den exponierten
Bereichen und führen hier zu der bildweisen Zerstreuung oder
dem bildweisen Verlust des Anfangsfeldes. Was zurückbleibt
ist ein nicht-gleichförmiges Feld, das das elektrostatische
latente Bild bildet.
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Derartige Elemente enthalten ein Material, das die
Wanderung einer erzeugten Ladung in Richtung der entgegengesetzt
aufgeladenen Oberflä.che in bildweise expcnierten Bereichen
erleichtert, um den bildweisen Feldverlust zu bewirken, Ein
solches Material wird oftmals als ein Ladungen
transportierendes Material bezeichnet.
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Ein Typ eines gut bekannten Ladungen transportierenden
Materials weist ein Triarylamin auf. Die Bezeichnung
"Triarylamin", wie sie hier gebraucht wird, soll in ihrem üblichen
Sinne für jede chemische Verbindung stehen, die mindestens
ein Stickstoffatom enthält, das durch mindestens drei
einfache Bindungen direkt an aromatische Ringe oder Ringsysteme
gebunden ist. Die aromatischen Ringe oder Ringsysteme können
unsubstituiert sein oder können weiter an eine beliebige
Anzahl von beliebigen Typen von Substituenten gebunden sein.
Derartige Triarylamine sind auf dem Gebiet der
Elektrophotographie gut bekannt dafür, daß sie sehr dazu geeignet sind,
Ladungen aufzunehmen und zu transportieren, die durch ein
Ladungen erzeugendes Material erzeugt wurden.
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Unter den verschiedenen bekannten Typen von
elektrophotographischen Elementen befinden sich jene, die im allgemeinen
als multiaktive Elemente bezeichnet werden (gelegentlich auch
als Mehrschichtelemente oder Elemente mit einer
multiaktiven Schicht). Multiaktive Elemente werden so bezeichnet,
weil sie mindestens zwei aktive Schichten enthalten,
wobei mindestens eine hiervon dazu befähigt ist, Ladungen
zu erzeugen aufgrund einer Exponierung mit aktinischer
Strahlung, weshalb diese Schicht als Ladungen erzeugende
Schicht bezeichnet wird (im folgenden bezeichnet als eine
CGL-Schicht), und wobei mindestens eine der Schichten dazu
befähigt ist, Ladungen aufzunehmen und Ladungen zu
transportieren, die durch die Ladungen erzeugende Schicht
erzeugt wurden, wobei diese Schicht als Ladungen
transportierende Schicht bezeichnet wird (im folgenden hier als CTL-
Schicht). Derartige Elemente weisen in typischer Weise
mindestens eine elektrisch leitfähige Schicht auf, eine CGL-
Schicht und eine CTL-Schicht. Entweder die CGL-Schicht oder
die CTL-Schicht steht in elektrischem Kontakt mit sowohl
der elektrisch leitenden oder leitfähigen Schicht und der
verbleibenden CGL- oder CTL-Schicht. Natürlich weist die
CGL-Schicht mindestens ein Ladungen erzeugendes Material
auf (einen Photoleiter); die CTL-Schicht weist mindestens
ein Ladungen transportierendes Material auf; und eine oder
beide Schichten können zusätzlich ein filmbildendes
polymeres Bindemittel aufweisen.
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Zu den bekannten multiaktiven elektrophotographischen
Elementen gehören solche, die besonders dazu bestimmt sind,
wiederverwendbar zu sein und empfindlich gegenüber einer
bildweisen exponierenden Strahlung, die innerhalb der
sichtbaren und/oder infraroten Bereiche des elektromagnetischen
Spektrums liegt. Wiederverwendbare Elemente sind jene, die
in der Praxis verwendbar sind durch eine Vielzahl
(vorzugsweise eine große Anzahl) von Zyklen von gleichförmiger
Aufladung, bildweiser Exponierung, Entwicklung und/oder
Ubertragung des latenten elektrostatischen Bildes oder
Tonerbildes und Löschung der verbliebenen Ladung, ohne nicht-akzep
table Veränderungen bezüglich ihrer Wirksamkeit. Für
sichtbare
und/oder infrarote Strahlung empfindliche Elemente
sind solche, die ein Ladungen erzeugendes Material
aufweisen, das Ladungen infolge einer Exponierung mit sichtbarer
und/oder infraroter Strahlung erzeugt. Viele derartige
Elemente sind aus dem Stande der Technik bekannt.
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Beispielsweise werden einige wiederverwendbare,
multiaktive elektrophotographische Elemente, die dazu geschaffen
wuraen, um gegenüber sichtbarer Strahlung empfindlich zu
sein, in den U.S.-Patentschriften 4 578 334 und 4 719 163
beschrieben, und einige wiederverwendbare, multiaktive
elektrophotographische Elemente, die geschaffen wurden, um
empfindlich gegenüber infraroter Strahlung zu sein, werden
be-4 701 396.
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Viele bekannte wiederverwendbare, multiaktive
elektrophotographische Elemente, die gegenüber sichtbarer oder
infraroter Strahlung empfindlich sind, verwenden ebenfalls in
ihrer CTL-Schicht Ladungen transportierende Materialien auf
Triarylaminbasis. In diesen Elementen ist das Triarylamin
in einem filmbildenden polymeren Bindemittel dispergiert
oder gelöst, das die CTL-Schicht bildet. Derartige Elemente
werden beispielsweise in den vier oben erwähnten
U.S.-Patentschriften beschrieben. Diese Patentschriften lehren, daß
viele Polymere als filmbildende Bindemittel für
CTL-Schichten geeignet sind. Zu den vielen so beschriebenen Polymeren
gehören Polycarbonate, wie zum Beispiel
Poly[2,2-bis(4-hydroxyphenyl)propancarbonat] (häufig bezeichnet als Bisphenol-A-
Polycarbonat), sowie Polyester, wobei ein solcher erzeugt
wird durch Kondensation von 4,4'-(2-Norbornyliden)diphenol
und Terephthal- und Azelainsäuren. Elemente mit solchen
Komponenten erfüllen in befriedigend adäquater Weise ihre
beabsichtigten Funktionen und weisen in dem Falle der Elemente,
die in den vier oben angegebenen U.S.-Patentschriften
beschrieben werden, einige sehr wichtige Vorteile gegenüber
anderen bekannten Elementen auf. Die vorliegenden
Erfinder haben jedoch einige schwerwiegende Nachteile
festgestellt, die im Falle solcher Elemente vorhanden sind.
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Enthält beispielsweise die CTL-Schicht ein Triarylamin in
einem Bisphenol-A-polycarbonatfilm, so kann ein
schwerwiegendes Problem auftreten. Dieses Problem kann auftreten,
wenn die CTL-Schicht zufälligerweise ultravioletter
Strahlung exponiert wurde (d.h. Strahlung einer Wellenlänge von
weniger als etwa 400 Nanometern, die beispielsweise einen
wesentlichen Anteil der Strahlung bildet, die durch eine
typische fluoreszierende Raumlampe emittiert wird). Dies
kann der Fall sein beispielsweise, wenn das
elektrophotographische Element in eine Kopiervorrichtung eingeführt und
typischem Raumlicht exponiert wird, unter Aufrechterhaltung
oder Wiederherstellung der internen Komponenten der
Kopiervorrichtung. Dieses Problem, das gelegentlich auch als UV-
Schleierproblem bezeichnet wird, führt zu einem Aufbau eines
Restpotentials innerhalb des elektrophotographischen
Elementes über eine Zeit, wenn das Element seinen normalen Zyklen
der elektrophotographischen Verarbeitung unterworfen wird,
nachdem es in unbeabsichtigter Weise ultravioletter
Strahlung ausgesetzt wurde.
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Beispielsweise kann ein solches Element im Falle von
normalen Verfahrenszyklen zunächst gleichförmig auf ein
Potential von etwa -500 Volt aufgeladen werden und es kann
beabsichtigt sein, daß das Element dann entladen wird in
Bereichen maximaler Exponierung mit normaler bildweiser
aktinischer sichtbarer oder infraroter Exponierungsstrahlung, auf
ein Potential von etwa -100 Volt, um das beabsichtigte
latente elektrostatische Bild zu erzeugen. Wurde das
elektrophotographische Element jedoch in zufälliger Weise
ultravioletter
Strahlung exponiert, so erfolgt ein Aufbau an einem
Restpotential, das nicht gelöscht wird, durch normale
Methoden der Löschung restlicher Ladung während einer
normalen elektrophotographischen Operation. Nach einer
Operationsdauer von etwa 500 Zyklen beispielsweise kann das
nicht löschbare Restpotential bei so hoch wie -200 bis
-300 Volt liegen und das Element kann nicht länger auf die
gewünschten -100 Volt entladen werden. Dies führt zur
Ausbildung von falschen Bildern in Bereichen von maximaler
bildweiser Exponierung, was zu hohen Lichtern führen kann,
d.h. Bildern ohne Bilddichte in dem Originalbild, das
kopiert wird. Als Folge hiervon ist das Element nicht länger
wiederverwendbar nach lediglich 500 Operationszyklen.
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Obgleich der Mechanismus dieses UV-Verschleierungsproblems
zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht geklärt ist,
vermuten die vorliegenden Erfinder, daß das Problem durch eine
chemische Veränderung in dem Ladungen transportierenden
Triarylaminmaterial herbeigeführt werden kann, die durch
Absorption von ultravioletter Strahlung induziert wird. Diese
gibt sich zu erkennen durch eine beobachtete
Farbveränderung in der CTL-Schicht nach Exponierung mit ultravioletter
Strahlung. Wünschenswert wäre es, wenn dieses
UV-Verschleierungsproblem vermieden oder auf ein Minimum vermindert
werden könnte.
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Andererseits haben die vorliegenden Erfinder gefunden, daß
das UV-Verschleierungsproblem nicht auftritt, wenn das
elektrophotographische Element eine CTL aufweist, in der das
Triarylamin in einem Bindemittelfilm enthalten ist aus einem
Polyester, hergestellt durch Kondensation von
4,4'-(2-Norbornyliden)diphenyl und Terephthal- und Azelainsäuren. Die
vorliegenden Erfinder theoretisieren, daß dies der Fall ist,
weil der Polyester mehr ultraviolette Strahlung absorbiert
als ein Bisphenol-A-Polycarbonat, wodurch ein Teil der
ultravioletten Strahlung daran gehindert wird, von dem
Triarylamin
absorbiert zu werden, und zwar in ausreichenden
Mengen, um die chemische Veränderung zu verhindern, die zu
dem UV-Verschleierungsproblem führt, und/oder daß der
Polyester oder ein Komplex aus dem Polyester mit dem
Triarylamin in anderer Weise das Auftreten der durch UV-Licht
induzierten chemischen Veränderung vermindern oder
verhindern.
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Unglücklicherweise weisen solche Elemente mit einem
Polyester als ihrem CTL-Bindemittel einen weiteren Nachteil
auf, der durch die vorliegenden Erfinder erkannt wurde:
dieser Nachteil besteht darin, daß sie eine beträchtlich
geringere Empfindlichkeit gegenüber sichtbarer aktinischer
oder infraroter Strahlung aufweisen (gelegentlich als
geringere Empfindlichkeit bezeichnet) als Elemente, in denen
Bisphenol-A-polycarbonat als CTL-Bindemittel verwendet wird.
Beispielsweise ist in manchen Fällen die Exponierung mit
aktinischer Strahlung, die für eine Entladung des anfangs
gleichförmigen elektrostatischen Feldes von -500 auf -100
Volt erforderlich ist (gelegentlich als die
100-Volt-Empfindlichkeit bezeichnet) , um etwa 55 % größer, wenn ein
solcher Polyester das CTL-Bindemittel ist, im Vergleich zu dem
Falle, in dem das Bisphenol-A-polycarbonat das
CTL-Bindemittel ist. Dies ist ein sehr wichtiger Unterschied im Falle
von Hochgeschwindigkeitskopiergeräten; d.h., das
Kopiergerät, das Polycarbonat als CTL-Bindemittel verwendet, kann
nahezu 5 Exponierungen in der gleichen Zeit durchführen, in
der in einem Kopiergerät mit dem erwähnten besonderen
Polyester-CTL-Bindemittel 3 Exponierungen durchgeführt werden
können. Es wäre infolgedessen wünschenswert, wenn dieser
Empfindlichkeitsvorteil des Polycarbonates beibehalten
werden könnte.
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Somit wird offensichtlich, daß ein Bedürfnis nach einem
wiederverwendbaren elektrophotographischen Element besteht,
das gegenüber sichtbarer und/oder infraroter Strahlung
empfindlich
ist, und daß das UV-Verschleierungsproblem von
Elementen, die ein Polycarbonat-CTL-Bindemittel
verwenden, vermeidet oder auf ein Minimum reduziert, während
gleichzeitig der Empfindlichkeitsverlust, der den
Elementen eigen ist, die ein polyester-CTL-Bindemittel
verwenden, vermieden oder auf ein Minimum reduziert wird. Die
vorliegende Erfindung erfüllt dieses Bedürfnis.
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Unerwarteterweise wurde gefunden, daß der
Empfindlichkeitsverlust des Polyester-CTL-Bindemittels auf ein Minimum
reduziert werden kann und daß das UV-Verschleierungsproblem
des Polycarbonat-CTL-Bindemittels gleichzeitig auf ein
Minimum vermindert werden kann, wenn die CTL-Schicht aus einer
Mischung von Bindemitteln erzeugt wird mit einem bestimmten
Polycarbonat und einem bestimmten Polyester in einem
bestimmten Gewichtsverhältnis.
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Demzufolge wird durch die Erfindung ein
elektrophotographisches Element bereitgestellt mit: einem elektrisch
leitfähigen Träger; einer Ladungen erzeugenden Schicht mit einem
photoleitfähigen Material, das gegenüber sichtbarer oder
infraroter Strahlung empfindlich ist; sowie mit einer
Ladungen transportierenden Schicht mit einem Ladungen
transportierenden Material auf Basis eines Triarylamins. Das
Element ist weiterhin gekennzeichnet durch die Verbesserung,
daß die Ladungen transportierende Schicht eine Mischung
aufweist aus einem Polycarbonat umfassend
Poly[2,2-bis(4-hydroxyphenyl)propancarbonat] sowie einem Polyester, hergestellt
aus 4,4'-(2-Norbornyliden)diphenol und Terephthal- und
Azelainsäuren, wobei das Gewichts-Verhältnis des Polycarbonates
zum Polyester im Bereich von 9:1 bis 3:7 liegt.
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Überraschenderweise weist ein solches Element die meisten
der Empfindlichkeitsvorteile eines Elementes mit lediglich
dem Polycarbonat-Bindemittel auf, und zwar selbst dann, wenn
das Polycarbonat nicht den Hauptteil der Bindemittelmischung
darstellt, und das Element weist den größten Teil der
Vermeidung einer UV-Verschleierung eines Elementes mit
lediglich dem Polyester-Bindemittel auf, und zwar selbst dann,
wenn das Polyester-Bindemittel nicht den Hauptteil der
Bindemittelmischung darstellt. Dies bedeutet, daß der
Effekt ein synergistischer Effekt ist, der vorteilhafter ist
als die erwartete Summe der Teile.
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Es sollte ferner darauf hingewiesen werden, daß dieser
synergistische, vorteilhafte Effekt für die oben speziell
definierten Bindemittel eigentümlich ist. Die Kombination eines
Bisphenol-A-Polycarbonates mit irgendeinem Polyester führt
nicht notwendigerweise zu dem vorteilhaften Effekt.
Beispielsweise wird bei Kombination von
Bisphenol-A-polycarbonat mit einem verschiedenen Polyester anstatt zum Beispiel
Poly(ethylen-co-neopentylenterephthalat), oder einem
Polyester, hergestellt aus Bisphenol-A und Azelainsäure, oder
einem Polyester, hergestellt aus Ethylenglykol und 1,1,3-
Trimethyl-3-(4-carboxyphenyl)-5-indancarbonsäure, in
Gewichtsverhältnissen innerhalb des oben definierten Bereiches das
UV-Verschleierungsproblem nicht in adäquater Weise
vermieden und eine genügende Empfindlichkeit beibehalten.
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Wie im vorstehenden definiert, bezieht sich die Erfindung
auf jedes beliebige wiederverwendbare multiaktive,
elektrophotographische Element, das gegenüber sichtbarer und/oder
infraroter Strahlung empfindlich ist und irgendein Ladungen
transportierendes Triarylaminmaterial in einer polymeren
CTL-Schicht enthält. Elemente dieses Typs und ihre
Herstellung und Verwendung sind allgemein auf dem Gebiet der
Elektrophotographie bekannt und infolgedessen ist eine
detaillierte Beschreibung derartiger Elemente sowie ihrer
Herstellung und Verwendung weder notwendig noch erfolgt sie hier.
Bezüglich einer detaillierten Beschreibung derartiger
Elemente und ihrer Herstellung sowie ihrer Verwendung wird
beispielsweise verwiesen auf die U.S.-Patentschriften
3 041 166; 3 165 405; 3 394 001; 3 679 405; 3 725 058;
4 578 334; 4 666 802; 4 702 396 sowie 4 719 163. Der
einzige Unterschied zwischen derartigen allgemein
bekannten Elementen und Elementen der vorliegenden
Erfindung liegt in der Verwendung einer besonderen Mischung
von besonderen Bindemitteln in der CTL-Schicht.
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Im folgenden erfolgt jedoch eine allgemeine Beschreibung
und werden einige Beispiele von einigen bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung angegeben.
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Obgleich die Erfindung ihr Ziel in adäquater Weise
erreicht, wenn das Gewichtsverhältnis von Polycarbonat:
Polyester im Bereich von 9:1 bis 3:7 liegt, wie im
vorstehenden angegeben, wurde gefunden, daß im Grunde
genommen sämtliche Merkmale der Vermeidung der UV-Verschleierung
des Polyesters und praktisch sämtliche
Empfindlichkeitsvorteile des Polycarbonates beibehalten werden können,
wenn der Polyester 20 bis 40 Gew.-% der Mischung der zwei
Bindemittel ausmacht. Dies bedeutet, daß in einigen
bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung das
Gewichts-Verhältnis von dem Bisphenol-A-polycarbonat zu dem Polyester von
4,4'-(2-Norbornyliden)bisphenol und Terephthal- und
Azelainsäuren im Bereich von 8:2 bis 6:4 einschließlich liegt.
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Obgleich das Verhältnis von Terephthalsäure zu
Azelainsäure, die bei der Herstellung des Polyesters verwendet
werden, nicht wichtig zu sein scheint bezüglich der
Erzielung der vorteilhaften Effekte der Erfindung, liegt in
einigen bevorzugten Ausführungsformen das molare Verhältnis von
Terephthalsäure:Azelainsäure bei 40:60.
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Obgleich die Erfindung anwendbar ist, wenn irgendein
beliebiges Triarylamin als Ladungen transportierendes Material
in der CTL-Schicht verwendet wird, enthält in einer
besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die CTL-
Schicht das Ladungen transportierende Material 1,1-Bis-
[4-(di-4-tolylamino)phenyl]-3-phenylpropan.
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Natürlich können die multiaktiven, elektrophotographischen
Elemente der Erfindung beliebige der gegebenenfalls
zusätzlich vorhandenen Schichten und Komponenten enthalten,
von denen bekannt ist, daß sie für wiederverwendbare
multiaktive, elektrophotographische Elemente ganz allgemein
geeignet sind, wie zum Beispiel die Haftung verbessernde
Schichten, Deckschichten, Trennschichten,
Abschirmschichten, Ausgleichsmittel, oberflächenaktive Mittel,
Plastifizierungsmittel, Sensibilisierungsmittel und Trennmittel.
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Die folgenden Beispiele sollen einige bevorzugte
elektrophotographische Elemente der Erfindung weiter
veranschaulichen und ihre Eigenschaften und ihre Leistung mit solchen
Elementen vergleichen, die außerhalb des Erfindungsbereiches
liegen.
Beispiel 1
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Ein elektrophotographisches Element der Erfindung wurde wie
folgt hergestellt.
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Verwendet wurde ein leitfähiger Träger einer Dicke von
178 Mikrometern aus einem Poly(ethylenterephthalat)film,
auf dem im Vakuum eine dünne leitfähige Schicht aus Nickel
abgeschieden worden war.
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Eine Klebschicht wurde auf die Nickeloberfläche des
leitfähigen Trägers aus einer Lösung von 4,8 g
Poly(acrylonitril-co-vinylidenchlorid) (molares Verhältnis 17:83) in
1,2 kg Methylethylketon-Lösungsmittel aufgetragen und
getrocknet. Die Beschichtungsstärke nach dem Trocknen lag bei
21,5 mg/m².
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Im Vakuum wurde eine Ladungen erzeugende Schicht auf der
Klebschicht abgeschieden, und zwar durch Sublimation von
dem Ladungen erzeugenden Material, N,N'-Bis (2-phenethyl)-
perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid), aus einem Tantaltiegel,
der über Widerstände erhitzt wurde, bei einer Temperatur
von etwa 181ºC, einem Druck von 1,14 x 10&supmin;³ Pa und einem
Abstand von Tiegel zu Substrat von 25 cm, unter Erzielung
einer Beschichtungsstärke von 380 mg/m².
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In der Dunkelheit wurde eine Ladungen transportierende
Schicht hergestellt durch Dispergieren von 0,19 g des
Ladungen transportierenden Materials, 4,4'-Bis(diethylamino)-
tetraphenylmethan, sowie 30,0 g des Ladungen
transportierenden Triarylaminmaterials, 1,1-Bis[4-(di-4-tolylamino)-
phenyl]-3-phenylpropan, in 606,8 g des Lösungsmittels
Dichloromethan, worauf zu dem Lösungsmittel zugegeben wurden:
30,24 g von Poly[2,2-bis(4-hydroxyphenyl)propancarbonat]
(ein Bisphenol-A-polycarbonat, das unter der
Handelsbezeichnung Makrolon 5705 von der Firma Mobay Chemical Co., USA
vertrieben wird); 12,96 g eines Polyesters aus 4,4'-(2-
Norbornyliden) diphenol und Terephthalsäure:Azelainsäure
(molares Verhältnis 40:60) (um ein Gew.-Verhältnis von
Polycarbonat:Polyester von 7:3 zu erreichen); 1,8 g eines
dritten Polymeren, Poly (ethylen-co-neopentylenterephthalat)
(molares Verhältnis 55:45) (um als Adhäsionspromotor zu
wirken); sowie 0,19 g eines oberflächenaktiven Mittels auf
Siloxanbasis, das unter der Handelsbezeichnung DC 510 von der
Firma Dow Corning, USA vertrieben wird. Die Mischung wurde
24 Stunden lang gerührt, um die Polymeren in dem
Lösungsmittel zu lösen, worauf sie auf die Ladungen erzeugende
Schicht aufgetragen und getrocknet wurde, unter Erzeugung
der Ladungen transportierenden Schicht in einer Trocken-
Beschichtungsstärke von 23,7 g/m² (eine Dicke von etwa
22 Mikrometern).
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Das erhaltene elektrophotographische Element wurde einer
typischen fluoreszierenden Raumlampe (mit typischen
wesentlichen Mengen an ultraviolettem Licht) 15 Minuten
lang mit einer Beleuchtungsstärke von 753 Lux exponiert,
um eine zufällige Exponierung mit ultravioletter Strahlung
zu simulieren.
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Das elektrophotographische Element wurde dann 500
Arbeitszyklen unterworfen, wobei das Element zunächst auf -500
Volt aufgeladen wurden wobei das Element durch die CTL-
Schicht einer Menge an sichtbarer Strahlung exponiert
wurde, die ausreichte, um das Element in dem Anfangszyklus
auf -100 Volt zu entladen (um eine Bildexponierung zu
simulieren), worauf das Element überschüssiger sichtbarer
Strahlung exponiert wurde, um die verbliebene Ladung zu löschen.
Der Grad der Bildexponierung mit sichtbarer Strahlung, die
erforderlich war, um die Ladung von -500 auf -100 Volt zu
entladen, betrug lediglich 3,6 x 10&supmin;³ J/m² (3,6 Erg/cm²)
während des Anfangszyklus des Verfahrens. Nach 500
Arbeitszyklen ergab sich, daß das restliche verbliebene Potential
im Element nach versuchter Löschung durch überschüssige
Strahlung bei lediglich etwa -40 Volt lag.
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Dies veranschaulicht, daß das Element eine sehr hohe
Empfindlichkeit zeigte und eine sehr geringe UV-Verschleierung.
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Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn das molare
Verhältnis von Terephthalsäure:Azelainsäure, aus denen der
Polyester hergestellt wurde, bei 60:40 oder 80:20 lag.
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Ebenfalls wurden ähnliche Ergebnisse erhalten, wenn das
Ladungen transportierende Triarylaminmaterial in der CTL-
Schicht aus Tri-p-tolylamin oder
1,1-Bis(4-di-p-tolylaminophenyl) cyclohexan bestand.
Beispiele 2-7 und Vergleichsbeispiele (Vergleiche) A-D
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Zusätzliche Beispiele (2-7) von elektrophotographischen
Elementen innerhalb des Bereiches der Erfindung sowie
Vergleichsbeispiele (A-D) von Vergleichselementen außerhalb
des Bereiches der Erfindung wurden hergestellt und
getestet, um die vorteilhaften synergistischen Effekte der
Erfindung weiter zu veranschaulichen.
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Die Elemente aller dieser Beispiele wurden hergestellt und
getestet, genau wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, mit
der Ausnahme, daß das Gewichtsverhältnis von Polycarbonat zu
Polyester in jedem Beispiel verschieden war (bei der
Berechnung der Gewichtsverhältnisse wurde die geringe Menge
an dem dritten Polymeren, das in der CTL-Schicht als
Adhäsionspromotor vorlag, nicht berücksichtigt). Die Ergebnisse
sind in Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I
Beispiel
Element der Erfindung?
CTL-Gew,-Verhältnis von Polycarbonat: Polyester
restliches Potential¹(Volt)
notwendiges Exponierung²x10&supmin;³ J/m² (Erg/cm²)
nein
ja
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¹
Restpotential nach Exponierung mit ultravioletter
Strahlung und 500 Verfahrenszyklen
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² Grad der Exponierung mit sichtbarer Strahlung, die
erforderlich ist, um das Element von -500 auf -100 Volt
während des Anfangszyklus der Operation zu entladen.
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Die Ergebnisse in Tabelle I zeigen, daß bei Polycarbonat:
Polyester-Verhältnissen von 90:10 oder geringer das
UV-Verschleierungsproblem genügend vermindert wurde, so daß das
Element ausreichend wiederverwendbar blieb (das
Restpotential blieb bei weniger als -100 Volt nach 500 Zyklen) im
Rahmen von Verfahren, bei denen eine Entladung des
Elementes von -500 Volt auf -100 Volt erfolgte; d.h. das meiste
der die UV-Verschleierung vermeidenden Eigenschaft des
Polyesters wird erreicht, und zwar sogar dann, wenn der
Polyester so wenig wie 10 Gew.-% der Mischung der
Bindemittel ausmacht.
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Die Ergebnisse in Tabelle I zeigen ferner, daß bei
Polycarbonat:Polyester-Verhältnissen von 30:70 oder darüber der
Empfindlichkeitsverlust ausreichend vermindert wurde, so
daß relativ niedrige Exponierungsgrade erforderlich sind
bei Operationen, bei denen eine Entladung des Elementes
von -500 Volt aus -100 Volt erfolgt; d.h. der größte Teil
des Empfindlichkeitsvorteiles des Polycarbonates wird
beibehalten, und zwar selbst dann, wenn das Polycarbonat so
wenig wie 30 Gew.-% der Mischung der Bindemittel ausmacht.
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Die Ergebnisse in Tabelle I zeigen weiterhin, daß die
Vergleichselemente, jene Elemente mit Polycarbonat:Polyester-
Verhältnissen von außerhalb des Bereiches von 9:1 bis 3:7
entweder ein nicht akzeptable UV-Verschleierung zeigten
oder einen unerwünschten beträchtlichen
Empfindlichkeitsverlust.