DE68907604T2 - Blockierschutz-Bremssteuervorrichtung. - Google Patents

Blockierschutz-Bremssteuervorrichtung.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Antiblockier-Brems- Steuergerät, das in der Lage ist, mit hoher Leistungsfähigkeit die Räder eines Automobils, insbesondere seiner Hinterräder, zu bremsen.
  • Um die Räder eines Automobils mit einem Maximum an Leistungsfähigkeit zu bremsen, muß der Bremsdruck so gesteuert werden, daß er der Veränderung des Reibungs-Koeffizienten zwischen der Straßen-Oberfläche und den Rädern folgt. Zu diesem Zweck sollte die Brems-Vorrichtung mit einem Antiblockier-Gerät ausgerüstet sein, welches zum Erhöhen, Halten und Reduzieren des Bremsdruckes bestimmt ist, so daß die Bremsen in sehr kurzen Zeitintervallen wiederholt und wechselnd gelöst und angelegt werden, während das Bremspedal getreten wird.
  • Ein derartiges Antiblockier-Brems-Steuergerät enthält Geschwindigkeits-Sensoren zur Ermittlung der Radgeschwindigkeiten, eine elektronische Steuer-Schaltung für die Berechnung der Radgeschwindigkeiten, der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit (Referenz-Radgeschwindigkeit) und der Schlupfgeschwindigkeiten die aufgrund der Radgeschwindigkeits-Signale und zur Erzeugung von Steuer-Signalen, wie zum Beispiel Drucksignalen zur Druckreduzierung, Druckhaltung und Druckerhöhung, und eine Fluiddruck-Steuereinheit, welche den im Druck-Zylinder erzeugten Bremsdruck in Abhängigkeit von den Steuersignalen steuert und an die Rad-Zylinder liefert.
  • Insbesondere führt die elektronische Steuerschaltung verschiedene arithmetische Operationen aus, die auf den Radgeschwindigkeits-Signalen basieren, um die Schlupfgeschwindigkeiten und die Verzögerung zu liefern und aufgrund der Schwankung der Schlupfgeschwindigkeiten und der Verzögerung zu beurteilen, ob jedes Rad in den blockierten Zustand eintritt oder sich von dem Blockierungs-Zustand erholt, und liefert auf der Basis dieser Beurteilung Steuersignale, wie solche zur Druckreduzier-, Druckerhaltung und Druckerhöhung.
  • Eine typische Fluid-Druck-Steuerungseinheit nach dem Stand der Technik (z. B. FR-A-2626221) enthält Magnet-Ventile (wahlweise ausgerüstet mit Sperrventilen oder Strömungssteuerungsventilen), Rückschlagventile, hydraulische Pumpen mit Motoren, Akkumulatoren und Reservoiretanks. Die Ventile einer der oben erwähnten Arten sind in den Bremsdruckleitungen zwischen dem Druckzylinder und den jeweiligen Radzylindern zur Steuerung der Strömung des Bremsdruckes oder des Pumpendruckes durch Öffnen und Schließen der Ventile vorgesehen.
  • Als eine Methode der Steuerung der Strömung des Bremsdrukkes an die Radzylindern ist es bekannt, einen Satz von Steuer-Einheiten für jedes Fahrzeugrad zur unabhängigen Steuerung der Räder voneinander (Vier-Kanal-Modus) vorzusehen, einen Satz von Steuereinheiten für jeweils, das rechte und linke Vorderrad, und einen für beide Hinterräder (Drei- Kanal-Modus) vorzusehen, und einen Satz für jedes, das rechte und linke Vorderrad, so anzupassen, daß der hydraulische Druck, der an jedem der Hinterräder wirkt, dem hydraulischen Druck folgt, der an einem der Vorderräder wirkt (Zwei-Kanal-Modus).
  • Als eine Methode der Ausgabe eines Fluiddruck-Steuer- Signals an den oben beschriebenen hydraulischen Kreis, ist es bekannt, die beiden Räder an einer Seite als eine Einheit zu steuern und den Bremsdruck auf allen Rädern zu reduzieren, wenn die Räder an der einen Seite, welche mit dem niedrigeren Bremsdruck gesteuert werden (was bedeutet, daß der Reibungs-Koeffizient mit der Straßenoberfläche kleiner ist), eine Neigung zur Blockierung zeigen (diese Steuer-Methode wird nachfolgend als der Selekt-Low-Modus bezeichnet). Eine andere bekannte Methode ist, den Bremsdruck auf allen Rädern zu reduzieren, wenn die Räder an einer Seite, welche mit dem höheren Fluiddruck gesteuert werden, eine Neigung zum Blockieren zeigen (Selekt-Hight-Modus). Es ist auch bekannt, den Bremsdruck an den Rädern entsprechend den Straßen-Verhältnissen unabhängig voneinander zu steuern (unabhängiger Modus).
  • Der Selekt-Low-Modus ist bei der Erhöhung des Widerstandes der Räder auf seitliche Beanspruchungen effektiv und demgemäß bei der Verbesserung der Richtungs-Stabilität und der Fahrbarkeit des Fahrzeuges, er besitzt aber das Problem, daß der Bremsweg wegen unzureichender Bremskraft verlängert wird. Andererseits kann, wenn die Räder in dem Selekt- Hight-Modus gesteuert werden, das Fahrzeug mit einer ausreichenden Bremskraft gebremst werden, seine Richtungsstabilität wird aber nicht ausreichend sein. Bei dem abhängigen Modus können die Räder individuell gesteuert werden, so daß sie genau mit dem Wechsel der Straßenverhältnisse in Übereinstimmung sind. Mit Sicht auf die Vor- und Nachteile jedes Steuer-Modus, ist es wünschenswert, die Vorderräder im abhängigen oder im Selekt-Hight-Modus zu steuern, um eine ausreichende Bremskraft zu sichern, und die Hinterräder im Selekt-Low-Modus zu steuern, um eine hohe Richtungsstabiltät zu erhalten.
  • Bei dem oben erwähnten Antiblockier-Brems-Steuergerät nach dem Stand der Technik werden jedoch alle Räder entweder stets unabhängig voneinander gesteuert oder die Hinterräder werden stets im Selekt-Low-Modus gesteuert, ungeachtet der Straßenverhältnisse.
  • Es sei nun angenommen, daß die Hinterräder stets im Selekt- Low-Modus gesteuert werden. Da es praktisch unmöglich ist, die Fertigungsfehler in der Fluiddruck-Steuereinheit zu eliminieren, können die Bremsdrücke an den rechten und linken Rädern in unterschiedlicher Weise voneinander ansteigen oder abfallen, wodurch eine Differenz der Bremsdrücke der rechten und linken Räder verursacht wird, ungeachtet des Umstandes, daß dieselben Steuer-Signale an sie gegeben werden. Selbst wenn die Druckdifferenz zuerst klein ist, wird sie sich langsam vergrößern, weil die Hinterräder stets im Selekt-Low-Modus gesteuert werden. Aus Fig. 7 kann deutlich erkannt werden, daß der Abstand zwischen den Kurven b und a und der Abstand zwischen den Kurven b' und a' mit der Zeit ansteigt (wobei die Kurven b und b' die Radgeschwindigkeit beziehungsweise den Bremsdruck anzeigen, wenn die Drücke an beiden Rädern in exakter Übereinstimmung miteinander ansteigen oder abfallen, wohingegen die Kurven a und a' die aktuelle Radgeschwindigkeit beziehungsweise Bremsdruck anzeigen). Das bedeutet, daß die Bremskraft auf eines der Hinterräder auf der Niedrigdruckseite nicht effektiv ausgenutzt wird.
  • Bei dem unabhängigen Steuer-Modus, bei dem alle Räder unabhängig voneinander gesteuert werden, wird die Differenz zwischen der Bremskraft, die an beide Hinterräder angelegt wird, wenn die Differenz im Reibungs-Koeffizienten der Straßen-Oberfläche zwischen der rechten und linken Seite des Fahrzeuges größer wird, und wenn die Summe der Schlupf- Geschwindigkeit der beiden Hinterräder einen vorbestimmten Wert überschreitet, unangemessen vergrößert. Dies wird ein Nacheilen der Bremszeit zwischen beiden Hinterrädern und eine Differenz im Druckerhöhungs- und Druckreduzier-Intervall zwischen beiden Hinterrädern verursachen, wie aus den Kurven c, c', d und d' in Fig. 8 ersichtlich ist, folglich wird die Richtungsstabilität des Fahrzeugs gestört (das Fahrzeug neigt dazu, seine Stabilität in der Fläche A und B zu verlieren). In einem solchen Fall sollten die Hinterräder weiter im Selekt-Low-Modus gesteuert werden, um die Richtungsstabilität zu verbessern.
  • Es ist aber nicht wünschenswert, die Hinterrädern stets im Selekt-Low-Modus zu steuern. Wenn die Summe der Schlupf-Geschwindigkeiten der beiden Hinterräder unterhalb eines vorbestimmten Wertes fällt, wird die Differenz zwischen den Bremskräften, die an beide Hinterräder angelegt werden, so gering, daß die Richtungstsabilität nicht gestört wird. Die Steuerung der Hinterräder im Selekt-Low-Modus würde die Bremskraft an den Hinterrädern in einer derartigen Situation unnötig reduzieren, folglich steigt der Bremsweg.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein verbessertes Antiblockier-Bremssteuergerät bereitzustellen, welches die oben erwähnten Unzulänglichkeiten umgeht, und welches in der Lage ist, die Bremskräfte an den Hinterbremsen des Automobils in einer verbesserten Art und Weise zu steuern.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird, so lange die Summe der Schlupfgeschwindigkeiten der Hinterräder über einem vorbestimmten Wert liegt, der Selekt-Low-Modus an die Hinterräder angelegt. Wenn sie unterhalb eines vorbestimmten Wertes sinkt, wird die Betriebsart vom Selekt-Low-Modus in den unabhängigen Modus geschaltet.
  • Mit anderen Worten, so lange die Summe größer als der vorbestimmte Wert ist, werden beide Hinterräder gleichzeitig auf der Grundlage der Geschwindigkeits-Information von einem der Hinterräder, welches sich mit der kleineren Geschwindigkeit dreht, gesteuert und so lange sie kleiner als der vorbestimmte Wert ist, werden alle Räder unabhängig voneinander auf der Grundlage der Geschwindigkeits-Information von dem jeweiligen Rad gesteuert.
  • Beim Treten des Bremspedals wird die Antiblockier-Bremssteuerung gestartet. Wenn die Radgeschwindigkeiten wegen des Anstiegs des Bremsdruckes sinken, wird die elektronische Steuer-Schaltung die Schlupfgeschwindigkeit und die Verzögerung für jedes Rad auf der Grundlage der ermittelten Radgeschwindigkeiten berechnet, sowie die Summe der Schlupfgeschwindigkeiten der beiden Hinterräder, und aus den Ergebnissen der Berechnung beurteilen, ob die Summe der Schlupfgeschwindigkeiten größer als ein vorbestimmter Wert ist oder nicht. Wenn es so beurteilt wird, werden die Radgeschwindigkeiten der beiden Hinterräder miteinander verglichen und die höhere Geschwindigkeit wird durch die langsamere Radgeschwindigkeit ersetzt. Die Verzögerung und die Schlupfgeschwindigkeit für jedes Rad werden auf der Grundlage der ersetzten Radgeschwindigkeiten wieder berechnet und beurteilt, ob jedes Rad eine Neigung zur Blockierung oder Erholung vom Blockierungs-Zustand zeigt. Es wird dann auf der Grundlage der obigen Beurteilung bestimmt, ob das Druckerhöhungs-, das Druckerhaltungs- oder das Druckreduzier-Signal gegeben wird. Mit anderen Worten, die Hinterräder werden im Selekt-Low-Modus gesteuert.
  • Wenn die Summe der Schlupfgeschwindigkeiten kleiner als der vorbestimmte Wert ist, werden die Räder nicht im Selekt- Low-Modus gesteuert, sondern unabhängig voneinander. Es werden nämlich die Eingangs-Signale für jedes Rad zur unabhängigen Steuerung der Räder verwendet.
  • Andere Merkmale und Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden durch die folgende Beschreibung deutlich, die mit Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen erfolgt, in welchen:
  • Fig. 1 ein Blockschaltbild der elektronischen Steuer-Schaltung im Antiblockier-Bremssteuergerät darstellt, das die vorliegenden Erfindung verkörpert;
  • Fig. 2 ein Blockschaltbild des Hydraulik-Kreises desselben darstellt;
  • Fig. 3 ein Flußdiagramm des Programms darstellt, das in der elektronischen Steuerschaltung gespeichert ist;
  • Fig. 4 ein Flußdiagramm eines Teiles eines gewöhnlichen Antiblockier-Steuerungs-Programms darstellt;
  • Fig. 5 ein Flußdiagramm des Haupt-Programms darstellt;
  • Fig. 6 ein Flußdiagramm eines anderen Beispiels des Programms der Fig. 3 darstellt; und
  • Fign. 7 und 8 Grafiken darstellen, die zeigen, wie die Antiblockier-Bremssteuerung nach dem Stand der Technik arbeitet.
  • Wie in Fig. 1 gezeigt wird, werden die durch die Geschwindigkeits-Sensoren S1 bis S4 detektierten Geschwindigkeits- Signale einem A/D-Wandler 11 zugeführt und in Impuls- Signale gewandelt, welche dann in einer Impulsverarbeitungs-Schaltung 12 verarbeitet und einem Mikrocomputer 13 zugeführt werden.
  • Der Mikrocomputer 13 berechnet die Verzögerung, die geschätzte Fahrzeug-Geschwindigkeit, die Schlupfgeschwindigkeiten, usw. auf der Grundlage der Impuls-Signale, die für die Geschwindigkeiten der jeweiligen Räder stehen, und führt die Steuer-Signale als Ergebnis der obigen Berechnung einer magnetischen Betätigungs-Schaltung 14 und einer Motor-Betätigungs-Schaltung 15 zu. Die Steuer-Signale vom Mikrocomputer 13 werden auch einer ausfallsicheren Relais- Betätigungs-Schaltung 16 zugeführt sowie einer Warnlampen- Betätigungs-Schaltung 17. W.L. stellt eine Warnlampe dar.
  • Die magnetische Betätigungs-Schaltung 14 führt vier getrennte Steuer-Signale an vier Magnet-Ventil-Paare 22 und 22' (Doppel-Positions-Wechsel-Ventile), um die jeweiligen Ventil-Paare unabhängig voneinander ein- oder auszuschalten, und damit den Bremsdruck am Brems-Zylinder für jedes Fahrzeugrad zu erhöhen, zu halten oder zu reduzieren.
  • Wie in Fig. 2 gezeigt wird, umfaßt der hydraulische Kreis in diesem Ausführungsbeispiel einen Druck-Zylinder 21, die Magnet-Ventile 22 und 22' (das erstere ist im Bremsdruck- Kreis und das letztere in der Rückleitung vorgesehen), hydraulische Pumpen 23, einen Motor 24, Akkumulatoren 25, Reservoiretanks 26 und Rückschlag-Ventile 27. Der in dem Druck-Zylinder 21 erzeugte Bremsdruck wird durch zwei Leitungen in das rechte und linke Vorderrad und dann in das linke und rechte Hinterrad über Leitungen befördert, die sich X-förmig kreuzen. Für jedes Rad sind ein Magnet-Ventil-Paar 22 und 22' und ein Rückschlag-Ventil 27 vorgesehen. Die hydraulischen Pumpen 23, die Akkumulatoren 25 und die Reservoiretanks 26 sind jeweils in den entsprechenden Bremsleitungen an beiden Seiten des hydraulischen Kreises vorgesehen. Die hydraulischen Pumpen werden von einem einzigen Doppelwellen-Antriebs-Motor 24 angetrieben. Dieser Typ des hydraulischen Kreises ist ein sogenannter Umwälz- Kreis.
  • Die Fign. 3 bis 8 zeigen, wie das Antiblockier-Bremssteuer- Gerät entsprechend der vorliegenden Erfindung arbeitet. Wenn das Fahrzeug startet, werden die Signale, die für die einzelnen Radgeschwindigkeiten stehen, der elektronischen Steuer-Einheit 10 zugeführt, und der Mikrocomputer 13 berechnet die Radgeschwindigkeiten VFLH, VFRH, VRLH und VRRH der jeweiligen Räder. Beim Treten des Bremspedals wird die Antiblockier-Bremssteuerung in Betrieb gesetzt.
  • Wie in Fig. 3 gezeigt wird, wird die ECU bei Betätigung der Bremse die geschätzte Fahrzeug-Geschwindigkeit VREF und die Summe der Schlupfgeschwindigkeiten der Hinterräder SR = (2VREF - VRLH - VRRH) berechnen.
  • Als nächstes erfolgt die Beurteilung, ob der SR-Wert größer als ein Schwellwert THR ist oder nicht, welcher ein solcher Wert darstellt, daß angenommen wird, wenn der SR-Wert größer als der Schwellwert THR ist, die Stabilität des Fahrzeuges beeinflußt wird. Mit anderen Worten wird beurteilt, wenn der SR-Wert kleiner als der Schwellwert THR ist, daß das Fahrzeug weiter stabil fährt. Folglich können die Räder unabhängig voneinander gesteuert werden, so daß sie den Straßenverhältnissen folgen, und die detektierten Radgeschwindigkeiten V(11) - V(4) werden so verwendet, wie sie sind.
  • Wenn der SR-Wert größer als der Schwellwert THR wird, werden die Hinterräder nach dem Selekt-Low-Prinzip gesteuert. Die Geschwindigkeiten der beiden Hinterräder werden nämlich miteinander verglichen und wenn die Radgeschwindigkeit VRRH des rechten Hinterrades beginnt kleiner als die Radgeschwindigkeit VRLH des linken Hinterrades zu werden, wird die Radgeschwindigkeit VRRH der Radgeschwindigkeit V(3) des linken Hinterrades zugewiesen. Wenn sich das rechte Hinterrad mit einer höhreren Geschwindigkeit dreht, wird die Radgeschwindigkeit VRLH der Radgeschwindigkeit V(4) des rechten Hinterrades zugewiesen. Mit anderen Worten, die Hinterräder werden auf der Grundlage der Radgeschwindigkeits-Informationen des Rades mit der niedrigeren Geschwindigkeit gesteuert.
  • Entsprechend den Oberflächen-Verhältnissen der Straße wird eine der drei obengenannten Alternativen ausgewählt und die V(i)-Werte (i = 1 - 4) werden jeweils bestimmt. Die Verzögerung Dv, die Schlupfgeschwindigkeiten S und dergleichen werden auf der Grundlage der so erneurten V(i)-Werte berechnet, um die V(i)-Werte auszuwerten. Die Ergebnisse der Auswertung sind durch θ(i) gegeben. Auf der Basis der θ(i)- Werte wird bestimmt, welches, das Druckerhöhungs, das Druckhalte- oder das Druckreduzier-Signal ausgegeben wird. Diese Entscheidung der Steuer-Signale kann in Übereinstimmung mit dem Flußdiagramm der gewönlichen in Fig. 4 gezeigten Antiblockier-Bremssteuerung gemacht werden.
  • Vor dem Einstieg in das Flußdiagramm der Fig. 4, wird eine Initialisierung des Haupt-Programms ausgeführt (welches später beschrieben wird), sowie eine Steuer-Phase, welche eine Kombination der Druckerhöhungs-, Druckhalte und Druckreduzier-Kommandos darstellt, die in Phase I gesetzt wird. Die Steuer-Phase schließt drei Phasen ein, d.h. Phase I, in der fortlaufend das Druckerhöhungs-Kommando gegeben wird, die Phase II, in der das Druckreduzier- und das Druckhalte- Kommando abwechselnd gegeben werden, und Phase III, in der das Druckerhöhungs- und das Druckhalte-Kommando abwechselnd gegeben werden.
  • In der Steuer-Phase, die in Phase I gesetzt ist, wird die in Fig. 4 gezeigte Routine ausgeführt. Wenn die aus den V(i)-Werten (i = 1 bis 4) berechnete Verzögerung und die Schlupfgeschwindigkeiten keine Neigung zur Blockierung anzeigen, wird das Steuer-Signal für Phase I an die Magnetspulen der jeweiligen Räder angelegt. Während diese Routine wiederholt wird, wobei die Steuer-Phase in Phase I bleibt, d.h. mit einem kontinuierliche ansteigenden Bremsdruck an den Rädern, werden sich die Verzögerung und die Schlupfgeschwindigkeiten verändern bis die Räder in einen Blockier- Zustand verfallen.
  • Wenn die Blockierneigung der Räder detektiert wird, wird die Steuer-Phase von Phase I in die Phase II geschaltet, in welcher das Druckreduzier- und das Druckhalte-Kommando zum Reduzieren des Bremsdruckes abwechselnd gegeben werden, und die Räder können sich vom Blockierzustand erholen. Wenn festgestellt wird, daß sich die Räder von dem Blockierzustand erholt haben, wird die Steuer-Phase von Phase II auf Phase III geschaltet. Sofern die Oberflächenverhältnisse der Straße im wesentlichen unverändert bleiben, wird die Steuer-Phase von Phase I in Phase II und dann in Phase III geschaltet, weil das Fahrzeug auf diese Weise mit der höchsten Leistungsfähigkeit gebremst werden kann und es kann abgebremst und schnell gestoppt werden. Wenn jedoch der Reibungs-Koeffizient zwischen der Straßen-Oberfläche den Rädern drastisch verändert werden sollte, wird die Steuer-Phase angepaßt, von Phase III in Phase II und dann zurück in Phase III geschalten.
  • Fig. 5 zeigt ein Beispiel des Haupt-Programms im Mikrocomputer 13. Die Unter-Programme, die durch die Flußdiagramme der Fign. 3 und 4 gezeigt werden, sind bestimmt, das Haupt- Programm in regelmäßigen Zeitintervallen zu unterbrechen. Im Haupt-Programm wird nach dem Initialisierungs-Check und den ausgeführten Initialisierungs-Schritten, die Steuer- Phase in Phase I gesetzt und es wird eine Unterbrechungs- Erlaubnis gegeben. Die folgenden nicht dargestellten Abstimmungsschritte werden beliebig wiederholt, sofern keine abnormalen Zustände detektiert werden, und somit wird eine unendliche Schleife gebildet. Die Unter-Programme werden in gleichmäßigen Zeitintervallen ausgeführt, während das Hauptprogramm zeitweilig unterbrochen wird.
  • Ein in Fig. 6 gezeigtes Programm ist im wesentlichen dasselbe, wie das in Fig. 3 gezeigte Unter-Programm mit der Ausnahme, daß die V(i)-Werte (i = 1 bis 4) in einer früheren Stufe ausgewertet werden. Wenn die Räder nicht im Selekt-Low-Prinzip gesteuert werden, werden die Ergebnisse der Bewertung θ(i) (i = 1 bis 4) einschließlich die Verzögerung und die Schlupf-Geschwindigkeiten durch die Ergebnisse der Bewertung für die Seite mit der niedrigen Geschwindigkeit ersetzt.

Claims (3)

1. Antiblockier-Bremssteuervorrichtung mit Raddrehzahlsensoren (S1-S4) zum Erfassen der Drehgeschwindigkeiten der Räder (FL, FR, RL, RR) eines Kraftfahrzeugs, einer elektronischen Steuerschaltung (10) zum Berechnen der Raddrehzahlen und Schlupfraten der Räder, der Verzögerung des Fahrzeugs und der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit aufgrund der Raddrehzahlsignale von den Raddrehzahlsensoren (S1-S4) zur Erzeugung von Druckmitteldruck-Steuersignalen aufgrund der Ergebnisse der Berechnung, und einer Druckmitteldruck- Steuereinheit (14, 22) zum Steuern mindestens der Bremskräfte der Hinterräder (RL, RR) unabhängig voneinander aufgrund der Druckmitteldruck-Steuersignale, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuerschaltung (14) Mittel zum Auswerten der Summe der Schlupfraten der Hinterräder (RL, RR) aufweist, derart, daß beide Hinterräder (RL, RR) gleichzeitig aufgrund der das langsamer drehende Hinterrad (RL, RR) betreffenden Drehzahlinformation gesteuert werden, wenn die Summe größer als ein vorgegebener Wert ist, und das alle Räder (FR, FL, RR, RL) unabhängig voneinander aufgrund der das jeweilige Rad betreffende Drehzahlinformation gesteuert werden, wenn die Summe kleiner als der vorgegebene Wert ist.
2. Antiblockier-Bremssteuervorrichtung nach Anspruch 1, bei der die elektronische Steuerschaltung (10) so eingerichtet ist, daß sie die Drehzahlen der beiden Hinterräder (RL, RR) miteinander vergleicht, den Drehzahlwert des schneller drehenden Hinterrades durch den Drehzahlwert des anderen Hinterrades ersetzt, die Verzögerung und Schlupfraten aufgrund dieser modifizierten Drehzahlwerte berechnet und Steuersignale der Druckmitteldruck-Steuereinheit (14, 22) zuführt, um die Hinterräder (RL, RR) aufgrund des Ergebnisses der Berechnung zu steuern, wenn die Summe der Schlupfraten größer als ein vorgegebener Wert ist, wobei die elektronische Steuereinheit der Druckmitteldruck-Steuereinheit Steuersignale zum voneinander unabhängigen Steuern aller Räder (FL, FR, RR, RL) zuführt, wenn die Summe der Schlupfraten kleiner als der vorgegebene Wert ist.
3. Antiblockier-Bremssteuervorrichtung nach Anspruch 1, bei der die elektronische Steuerschaltung (10) so eingerichtet ist, daß sie die Drehzahlen der beiden Hinterräder (RL, RR) miteinander vergleicht, die das schnellerdrehende Hinterrad betreffenden Rechenergebnisse über die Drehzahl, geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit, Verzögerung und Schlupfraten durch die für das andere Hinterrad geltenden Werte ersetzt und die sich aus dieser Ersetzung ergebenden Steuersignale der Druckmitteldruck-Steuereinheit (14, 22) zuführt, wenn die Summe der Schlupfraten größer als der vorgegebene Wert ist, wobei die elektronische Kontrolleinheit (10) die als Ergebnis der Berechnung erzeugten Steuersignale der Druckmitteldruck-Steuereinheit (14, 22) zuführt, wenn die Summe der Schlupfraten kleiner als der vorgebene Wert ist.
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