DE688973C - Schutzstoff gegen Kampfstoffe - Google Patents

Schutzstoff gegen Kampfstoffe

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DE688973C
DE688973C DE1936K0140843 DEK0140843D DE688973C DE 688973 C DE688973 C DE 688973C DE 1936K0140843 DE1936K0140843 DE 1936K0140843 DE K0140843 D DEK0140843 D DE K0140843D DE 688973 C DE688973 C DE 688973C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D5/00Composition of materials for coverings or clothing affording protection against harmful chemical agents

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Description

  • Schutzstoff gegen Kampfstoffe An die Stoffe, welche Menschen, Tiere, Lebensmittel, Verbandmaterial und anderes gegen die Kampfstoffe der Gelb- und Grünkreuzgruppe schützen sollen, mu ß die Forderung gestellt werden, daß sie sowohl gegen die Gasform als auch gegen die flüssige Form der Kampfstoffe dicht sind. Der Schutz gegen verspritzte Tropfen ist besonders schwierig, weil alle bis jetzt vorgeschlagenen Stoffe nach kurzer Zeit, d. h. nach Minuten bis Stunden, durchschlagen wurden. Stoffe, die an sich hinreichenden Schutz gewähren, wie Schichten von vulkanisiertem Kautschuk, sind so dick, schwer und teuer, daß sie für die Verpackung von Massengütern ausscheiden.
  • Es ist allgemein bekannt, daß h.o,chmolekulare organische Verbindungen, insbesondere künstliche und natürliche Hochpolymere, die beste Eignung für Schutzschichten besitzen. Von dieser Erkenntnis ausgehend, sind Häute aus Vinylp.olymerisaten, aus Cellulosehydrat mit ölimprägnierten Gewebeüberzügen und aus mit Harzen gehärtetem Cellulasehydrat vorgeschlagen worden. Auch gehärtete Harnstoffharze und gehärtete Glycerin-Phthalsäwre-Harze sollten in Form von überzugsschichteii auf geeigneten flächigen Trägern für Schutzstoffe Verwendung finden. Es hat sich aber herausgestellt, daß alle diese Stoffe den hohen Anforderungen des Schutzes gegen flüssige Kampfstoffe nicht genügen, weil sie durch diese entweder physikalisch gelöst, chemisch zerstört oder so stark gequellt wurden, daß sie die mechanische Festigkeit verloren.
  • Andererseits ist für den vorliegenden Verwendungszweck die außerordentlich hohe ,chemische Widerstandsfähigkeit härtbar.er Phenol-Formaldehyd-Harze noch nicht genügend. ausgenutzt worden. Zwar wurden biegsame glatte Schichten aus Celluloseabkömmlingen mit Phenolharzen überzogen, aber für Zwecke der elektrischen Isolation, um das hohe Isoliervermögen der überzüge ausnutzen zu können. Mechanisch hergestellte faserige Celluloseschichten wurden u. a. auch mit Phenolharzen imprägniert, um ein durchsichtiges, luft-, fett- und staubdichtes Verpackungsmaterial zu gewinnen, das als billiger Ersatz für faserfreie Gellulosehaut dienen sollte.
  • In keinem Fall ist die Eignung einer Kombination von Celluloseschichten mit Phenolharzschichten für den Schutz gegen flüssige Kampfstoffe erkannt und vorgeschlagen worden. Diese Eignung ergab sich überraschenderweise aus system:atis,chen Versuchen mit Schutzschichten aus Hochpolymeren. Es wurde gefunden, daß das S.chutzvarmiögen gehärteter Phenolharze dasjenige aller anderen in Frage kommenden Stoffe um das Zehnbis Hundertfache übertrifft. Schichten von Zehntelmillimeterdicke aus Chlorkautschuk, Vinylabkömmlingen, Celluloseabkömmlingen, Styrol, Bitumen, Guttapercha und- sodafesten Kunstharzlacken wurden durchschnittlich in 3o Minuten, solche aus vulkanisiertem Kautschuk, gehärteten Harnstoff-Formaldehyd-Harzen und gehärteten Glycerin-Phthalsäure-Harzen in 2 bis 24 Stunden durchschlagen. Demgegenüber hielten gehärtete Phenolharzschichten von 0,004 mm Dicke durchschnittlich io Tage stand. Dieser Befund ist so überraschend, daß man wohl sagen kann, die Phenolharze nehmen unter den H.o@chpolymeren in ihrem Verhalten gegen flüssige Kampfgase eine Sonderstellung ein.
  • Die ungünstigen Eigenschaften der Phenolharze, das sind das geringe Filmbildungsvermbgen, das in der Unfähigkeit zur Bildung selbständiger Filme zum Ausdruck kommt, und ihre Sprödigkeit lassen sich weltgehend ausgleichen durch Aufbringen auf .eine Trägerschicht z. B. aus faserfrei n Celluloseabkömmlingen (Häute aus Cellulosehydrat, Celluloseäthern, Celluloseestern) oder aus faseriger Cellulose (Papier), ferner durch geeignete Auswahl der Phenolharze und durch Verwendung von Weichmachern, die selbst polymerisieren, wie z. B. gewisse öle. Diese Koanbination von Cellulose zeit Phenolharz ist nicht nur ein guter Schutzstoff, sondern sie ist zugleich ausgezeichnet durch niedrigen Preis, so daß sie als ausgesprochenes Verbrauchsmaterial betrachtet werden kann.
  • Faserige Celluloseschichten, also Papiere, werden vorteilhafterweise vor der Aufbringung der Pheno@lharzschi:chten durch Kalandrierung, Satinage und/oder Grundierung abgedichtet. Die Schutzschicht kann auf beide Seiten des Trägers aufgebracht werden; sie kann als Klebschicht dienen und ihrerseits wieder irgendwie geschützt werden, z. B. durch Überlackierung oder durch weitere Celluloseschichten.

Claims (2)

  1. PATRNTANSPRTICHR: i. Verwendung von Flächengebilden, die aus einer oder mehreren faserigen oder faserfreien Häuten aus Cellulose oder Cellulaseabkömmlingen mit einer oder mehreren gegebenenfalls auch zweiseitig aufgebrachten Phenolkondensationslackschichten bestehen zur Herstellung von gegen flüssige Kampfstoffe widerstandsfähigen Schutzhüllen.
  2. 2. Flächengebilde zur Verwendung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß deren Lackschichten polymerisierbare, weichmachend wirkende Stoffe enthalten.
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