DE688330C - Elastisches Lager zur Aufnahme von Zug-, Druck- und Schubkraeften - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf elastische Lager zur Aufnahme sowohl von Zug- und Druckkräften als auch von erheblichen Schuibbeanspruchungen, bei welchen der Gummi beiderseits an ebenen oder gewölbten Metallflächen haftet und bei denen von den Metallflächen aus je ein pilzartiger Teil in das Innere des Gummiblockes hineinragt.
Derartige Anordnungen sind bis jetzt getroffen worden, um eine besonders innige Verankerung des Gummikörpers mit den Metallteilen zu gewährleisten. Bei den bekannten Lagern sind die in den Gummikörper hineinragenden pilzartigen Teile als flache tellerförmige Scheiben ausgebildet, welche mehr oder weniger scharf in den Gummi hineingreifende Schnittkanten bilden. Derartige Lager sind zwar geeignet, erhöhten Zugkräften Widerstand zu leisten, jedoch sind sie nicht als günstige Ausbildungsform dann anzusprechen, wenn es sich darum handelt, wechselnde Beanspruchungen und erhebliche Schubbeanspruchungen aufzunehmen. Bei solchen Beanspruchungen zerstören die scharf in den Gummikörper hineinragenden Vorsprünge diesen vorzeitig.

Die Erfindung beseitigt die solchen Lagern anhaftenden Nachteile. Sie besteht darin, daß zur Erzielung einer Entlastungswirkung gegen das Abziehen des Gummirandes bei auf Schub beanspruchten Lagern die pilzartigen Teile abgeschrägte oder wulstartig abgerundete äußere Ringflächen besitzen, welche senkrecht zur Richtung der Schubkräfte stehen, so breit ausgebildet sind und sich in solchem Abstande vom Rande befinden, daß auch bei einer unter dem Einfluß der Schubkräfte erfolgenden Relativverschiebung der Metallflächen zueinander die Spannungsric'htung im Gummi unmittelbar an der Grenzschicht nahezu senkrecht verlaufend verbleibt und daß der Abstand der oberen einander zugewandten Flächen der Druckteile voneinander so groß ist, daß bei der höchst zugelassenen Schubbeanspruchung je nach der Gummiqualität der Böschungswinkel der Gummifasern zwischen diesen Flächen nicht geringer wird als der für die Gummiqualität zulässige Verformungswinkel (in der Regel etwa 30⁰). Zum Unterschied vom Bekannten handelt es sich beim Erfindungsgegenstand darum, eine bei einer bestimmten Beanspruchung zu erwartende Kerbwirkng am Rande der Berührungsflächen zwischen einem nachgiebigen und einem starren Teil zu verhindern. Dies wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des in den nachgiebigen Teil hineinragenden pilzartigen starren Teiles erreicht, welches einer übergroßen Abbiegung der Fasern des elastischen Werkstoffes an der Befestigungsplatte entgegenwirkt, in dem es eine Auswölbung der Spannungslinien hervorruft, welche einen allmählichen Übergang von der Haftschicht zur gezogenen Faser des ela-

stischen Werkstoffes zur Folge hat. Die Spannungsrichtung im elastischen Werkstoff bleibt sonach unmittelbar an der Grenzschicht nahezu senkrecht zur Haftfläche. Hierdurch wird das Lager unempfindlich gegenüber wechselnden Belastungen und insbesondere solchen, welche eine Scherbeanspruchung im Gummi hervorrufen.

Ist die Richtung der zu erwartenden seitliehen Verschiebungen von vornherein festgelegt, so genügt es, den durch die Kerbwirkung gefährdeten Rand durch die Stauungen eines im Gummi anzubringenden Druckstückes zu entlasten. Ist der Schub in der gleichen Ebene, jedoch in zueinander senkrechten Richtungen zu erwarten, so kann das Lager quadratisch ausgebildet werden. Falls die Richtung der zu erwartender! Schlxbbeanspruchungen nicht von vornherein sicher festliegt, oder wenn verschiedene Richtungen für die aufzunehmenden Kräfte bestimmend sind, empfiehlt sich, eine vieleckige oder zylindrische Ausbildung des Lagers. Erforderlich ist es, zwischen den im Lager eingebetteten Druckstücken einen ausreichend großen, von Gummi ausgefüllten Abstand zu lassen. Dieser Abstand ist abhängig von der Gummiart; er soll mindestens so groß sein, daß der bei der aufzunehmenden Seitenverschiebung entstehende Böschungswinkel der Gummifaser zwischen den Druckflächen nicht geringer wird als der für die betreffende Gummiqualität noch zulässige Verformungswinkel, der in der Regel bei etwa 30⁰ liegt und jeweils ermittelt werden kann.

Die Zeichnungen zeigen schematisch verschiedene Ausführungsformen der Erfindung, und zwar zeigen

Abb. ι ein Lager mit ebenen Metallflächen, Abb. 2 ein Lager mit an den Enden aufgebördelten Metallflächen.

Der Gummiblock gemäß Abb. 1 haftet zwischen den ebenen Metallflächen 2 und 3. An jeder der Flächen befindet sich, in den Gummiblock hineinragend, je ein Druckstück 4. Bei der gestrichelt gezeichneten Verformung unter dem Einfluß eines seitlichen Kräftepaares P bewirken die Druckstücke eine Auswölbung der Gummischichten an den gefährdeten Rändern 5, so daß ein stromlinienähnlicher allmählicher Übergang der Gummifasern von der unbeanspruehten Lage in die aus der Beanspruchung sich ergebenden Schräglage entsteht. Die Schräge der Fasern des Gummiteiles wird zwischen den Endflächen 6 der Druckstücke 4 am größten. Wenn auch eine Kerbwirkung wegen der Einheitlichkeit des ganzen Gummiblockes dort kaum zu befürchten ist, so bestimmt doch diese Scjiräge__den.... Grenzwert™cFer Verschiebungsmöglichkeit zwischen den beiden Lagerteilen 2 und 3; es ergibt sich daher für jede Gummiqualität ein bestimmter Abstand der Flächen 6 zueinander, der maßgebend für die höchstzulässige Verschiebung der Flächen 2 und 3 gegeneinander ist.

Gemäß Abb. 2 sind die äußeren Metallflächen als seitlich umgebördelte Bleche 7 ausgeführt, an deren Rändern 8 und 9 der Gummiblock 1 auf der Seite zur Anlage kommt, auf der er nicht durch das Druckstück 4 herausgedrückt wird. Bei dieser Ausführung werden die Kanten der Haftflächen bei Beanspruchungen in beiden Richtungen gestützt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Elastisches Lager zur Aufnahme sowohl . von Zug- und Druckkräften als auch von erheblichen Schubbeanspruchungen, bei dem der Gummi beiderseits an ebenen oder gewölbten Metallflächen haftet und bei dem von den Metallflächen aus je ein pilzartiger Teil in das Innere des Gummiblockes hineinragt, dadurch gekennzeichnet, daß· zur Erzielung einer Eiitlastungswirkung gegen das Abziehen des Gummirandes bei auf Schub beanspruchtem Lager die pilzartigen Teile abgeschrägte oder wulstartig abgerundete äußere Ringflächen besitzen, die senkrecht zur Richtung der Schubkräfte stehen, so breit ausgebildet sind und sich in solchem Abstande vom Rande befinden, daß auch bei einer unter dem Einfluß der Schubkräfte erfolgenden Relativverschiebung der Metallflächen zueinander die Spannungsrichtung im Gummi unmittelbar an der Grenzschicht nahezu senkrecht verlaufend bleibt und daß der Abstand der oberen einander zugewandten Flächen der Druckteile voneinander so groß ist, daß bei der höchst zugelassenen Schubbeanspruchung je nach der Gummiqualität der Böschungswinkel der Gummifasern zwischen diesen Flächen nicht ge- ringer wird als der für die Gummiqualität zulässige Verformungswinkel (in der Regel etwa 30⁰).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen