DE685842C - Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus eisenarmen Erzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus eisenarmen Erzen

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DE685842C
DE685842C DEB182118D DEB0182118D DE685842C DE 685842 C DE685842 C DE 685842C DE B182118 D DEB182118 D DE B182118D DE B0182118 D DEB0182118 D DE B0182118D DE 685842 C DE685842 C DE 685842C
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iron
sulfur
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roasting
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DEB182118D
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English (en)
Inventor
Paul Wefelscheid
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BLEI und SILBERHUETTE BRAUBACH
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BLEI und SILBERHUETTE BRAUBACH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B5/00Making pig-iron in the blast furnace
    • C21B5/02Making special pig-iron, e.g. by applying additives, e.g. oxides of other metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus eisenarmen Erzen Die Gewinnung von Eisen aus armen Eisenerzen stößt vielfach auf Schwierigkeiten, die insbesondere auf einen hohen Kieselsäuregehalt zurückzuführen sind. Der Kalksteinbedarf bei der Verhüttung solcher Erze in einem in üblicher Weise geführten Hochofen ist bedeutend und der Schlackenanfall hoch. Ferner ist der Koksverbrauch groß und die Eisenerzeugung pro Hochofeneinheit gering. Das Schmelzen ist im Vergleich mit anderen Erzen zu teuer.
  • Neuerdings ist man bekanntlich dazu übergegangen, arme Eisenerze mit einer sauren Schlacke zu schmelzen; hierdurch werden die erwähnten Nachteile wohl zum Teil behoben, das erzielte Eisen ist aber stark schwefelhaltig, und das in den Erzen enthaltene Mangan geht größtenteils in die Schlacke. Zur weiteren Verarbei' ung auf Stahl muß das nach dem sauren Verfahren erschmolzene Roheisen einem ziemlich teuren Entschwefelungsvorgang unterworfen werden.
  • Durch die Erfindung werden die geschilderten Nachteile vermieden. Sie besteht darin, daß arme Eisenerze, wie Minette, Dogger- und andere oolithische Eisenerze o. dgl., insbesondere saure Erze, zunächst unter Zuschlag von Gips, Anhydrit oder ähnlichen Sulfaten reduzierend geschmolzen werden in der Weise, daß das Eisen größtenteils in Schwefeleisen und die Gangart in eine S: klacke übergeführt wird. Nach Trennung von der Schlacke werden die sulfidischen Eisenverbindungen unter Erzeugung ho, hhaltiger Eisenoxyde und schwefeldioxydhaltiger Gase geröstet. Die eisenreichen, oxydischen Verbindungen werden dann in üblicher Weise durch Reduktion auf Eisen verarbeitet, während die Röstgase in bekannter Weise der Gewinnung von Schwefelsäure, Schwefeldioxyd o. dgl. zugeführt werden.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, Pyrite, die Zink, Blei oder andere wertvolle Schwermetalle enthalten, durch Schmelzen mit Kohle und unter Aufblasen von Luft auf die Schmelze in eine Eisen-Schwefeleisen-Legierung, die etwa ß bis ro % Schwefel enthält, überzuführen. Diese Legierung wird dann abgeröstet und das Röstgut als reiches Eisenerz dem Ho hofen zugeführt. Auch oxydische Eisenerze könne-, nach diesem Verfahren unter Zuschlag von -Schwefel und Kohle verarbeitet werden, wobei bei Anwesenheit von Gangart außer der Eisen-Schwefe'eisen-Legierung eine Sch'.acke entsteht. Für arme Eisenerze ist dieses Verfahren indessen nicht g. eignet, da die Schlacke mindestens 33 % Eisenoxydul enthält. Auf arme Eisenerze angewendet, würde dieses Verfahren keine genügende Eisenausbeute ergeben, die Hauptmenge des Eisens vielmehr in einer eisenarmen Schlacke wieder erscheinen. Auch die Nutzbarmachung des eingebrachten Schwefels stößt bei dem bekannten Verfahren auf Schwierigkeiten, da sowohl beim Schmelzen als auch bei der nachfolgenden Röstung Gase mit sehr niedrigem Schwefeldioxydgehalt anfallen. Ebensowenig kann die Erfindung mit dem Kupfersteinschmelzen verglichen werden, denn das Kupfersteinschmelzen hat die Gewinnung des Kupfers und gegebenenfalls von Edelmetallen zum Ziel, erzeugt aber kein Schwefeleisen, das gleichzeitig als Schwefel- und Eisenerz verwendet werden kann. Vielmehr wird beim Kupfersteinschmelzen das in den Stein gehende Eisen mit Kieselsäure und anderen Zuschlägen wiederverschlackt. Man -hat zwar bei der Verarbeitung oxydischer Kupfererze außer Kupfer auch schon kupferhaltiges Roheisen gewonnen. Diese Arbeitsweise hat aber mit der Erfindung ebenfalls nichts zu tun, da sie nur der üblichen Hochofenarbeit entspricht und kein sulfidisches Zwischenerzeugnis herstellt.
  • Zum reduzierenden Schmelzen der armen Eisenerze unter Schwefelzuschlag nach dem Verfahren gemäß der Erfindung werden vorzugsweise Schachtöfen oder Flammöfen verwendet. Hierbei kann mit geringem Brennstoffverbrauch gearbeitet werden, der z. B. in den Grenzen von =o bis 15"/o vom Möllergewicht liegen kann. Dabei gehen in die steinartigen sulfidischen Eisenverbindungen, die hierbei gewonnen werden, auch die Hauptmenge des angewendeten Schwefels und des gegebenenfalls im Erz vorhandenen Mangans über. Der im Erz vorhandene Phosphor geht ganz oder größtenteils in die Schlacke, so daß ein phosphorfreies bzw. phosphorarmes Eisensulfid bzw. Eisenoxyd jgewonnen wird. Das Schmelzen kann mit einer sehr sauren Schlacke bei guter Eisenausbeute durchgeführt werden.
  • Gips, Anhydrit oder ähnliche Sulfate, durch die der Schwefel erfindungsgemäß in das Schmelzverfahren eingebracht wird, kommen häufig in der Nähe der hier in Frage kommenden Eisenerzlagerstätten vor; sie sind also billig -zu beschaffen. Außerdem verläuft bei dem Schmelzverfahren gemäß der Erfindung 'die Reduktion der Sulfate und die Bindung des eingebrachten Schwefels an das Eisen sehr schnell und vollständig. Die Schwierigkeiten in der #fenführung, die sonst bei der Reduktion von Gips für die Schwefelsäuregewinnung auftreten, «erden durch die Gegenwart von Eisen beim Schmelzen vermieden.
  • Die anschließende Röstung der sulfidischen Eisenverbindungen kann z. B. in üblicher Weise in mehrherdigen stehenden Röstöfen oder Drehrohrröstöfen oder auf Verblaserosten geschehen. Im letzten- Falle kann die Verbrennungswärme des Schwefels und Eisens in an sich bekannter Weise gleichzeitig zur Sinterung des Röstgutes ausgenutzt werden. Zweckmäßig werden ,die schmelzflüssig gewonnenen sulfidischen Eisenverbindungen in bekannter Weise mittels Wasser oder Luft granuliert und mit dem gewünschten Korn dem Rö_tofen zugeführt. Die Röstöfen können mit sehr hoher Leistung betrieben werden, da die sulfidischen Ei enverbindungen nur etwa 2o bis 30% Schwefel en: halten, der zudem nicht schon wie ein Teil des Pyritschwefels bei niedriger Temperatur frei wird. Die Röstung verläuft also gleichmäßiger, und hohe Temperaturspitzen in bestimmten Ofenzonen, die bei der Pyritröstung die Durchsatzleistung des Ofens begrenzen, treten nicht auf.
  • Die erfindungsgemäß gewonnenen Schwefeleisnverbindungen stel'en infolge ihres hohen Eisen- und Schwefelgehaltes und der Abwesenheit schlackenbildender Bestandteile ein hochwertiges Erzeugnis dar, und zwar gleichzeitig im Sinne der Verwertung ihres Schwefelgehaltes als auch der Verwertung ihres Eisengehaltes. Di-_ ses Erzeugnis ist deshalb noch wertvoller als reine Eisenerze und kann daher erhebliche Versandkosten aushalten, so daß es unabhängig vom O: te der Gewinnung verwertet werden kann. Die Röstung kann mit Leichtigkeit so durchgeführt werden, daß das Röstgut für die Eisenreduktion mit genügend niedrigem Schwefelgehalt zur Verfügung steht. Es stellt ein vorzügliches Ausgangsgut für die Herstellung von Hämatiteisen, Siliziumeisen, phosphorfreiem Gießereiroheisen oder Stahl dar. Infolge seiner Reinheit ist es auch besonders gut als Erzzusatz beim Siemens- Martin- Verfah- en sowie für die unmittelbare Eisen-oder Stahlgewinnung geeignet. Liegt es nach der Röstung in feinkörniger Form vor, so kann es in bekannter Weise durch Saugzugsintern o. dgl. für die Eisenreduktion vorbereitet werden.
  • Die wirtschaftlichen Vorteile des Verfahrens liegen darin, daß danach nicht nur unter Verwertung billiger Rohstoffe ein reiches und reines Eisenerz, sondern auch gleichzeitig ein gut verwertbares Schwefelerz gewonnen wird, was für die Rohstoffversorgung von besonderer Bedeutung ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von Eisen durch Schmelzen von Eisenerzen in Gegenwart von Schwefel und Kohle, Abrösten des eisen-und schwefelhaltigen Schmelzerzeugnisses und Verhüttung des Röstgutes auf Eisen, dadurch gekennzeichnet, daB arme, insbesondere saure oder phosphorhaltige Eisenerze in Hochöfen oder Flammöfen unter Zuschlag von Gips, Anhydrit oder ähnlichen Metallsulfaten auf Schwefeleisen und eisenarme Schlacke verschmolzen werden und daß die anschließende Röstung des Schwefeleisens unterNutzbarmachung seines Schwefelgehaltes erfolgt.
DEB182118D 1938-02-26 1938-02-26 Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus eisenarmen Erzen Expired DE685842C (de)

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