-
Zusanunenfaltbarer Gasbehälter Es sind bereits zusammenfaltbare Gasbehälter
mit gasdichten Gelenkkanten bekannt. Diese Behälter haben einen harmonikaähnlich
faltbaren Blechmantel, der in jedem Inhaltszustand Rotationskörperform besitzen
muß und bei welchem die einzelnen übereinanderliegenden Blechringe elastisch gewählt
sind. Diese Behälter besitzen den Machteil, daß beim Zusammenfalten und Entfalten
die Blechmäntel Biegungsbeanspruchungen erfahren, die zu Ermüdungserscheinungen
des Materials führen; ferner ist der Grad der Zusammenfaltbarkeit bei derartigen
Behältern ein verhältnismäßig geringer. Sie behalten auch bei größtmöglicher Zusammenfaltung
eine verhältnismäßig große Höhe, die vom Standpunkt der Tarnungsmöglichkeit schädlich
ist. Und schließlich entwickelt sich bei diesen bekannten Behältern ein Teil der
Falten stets nach innen, d. h. innerhalb des Behälters; die innenliegenden Gelenkkanten
sind im zusammengefalteten Zustand des Behälters nicht zugänglich. Des weiteren
sind Gasbehälter mit dreieckigem Querschnitt und gasdichter Gelenkkante bekannt;
diese Behälter können jedoch nicht zum Zwecke der Tarnung zusammengefaltet werden;
vielmehr bleibt der schattenwerfende Körper in seinem Volumen, unabhängig von der
Lage des beweglichen Behälterteils zu dem unbeweglichen, unverändert.
-
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Aufbewahrungs- und Ausgleichsbehälters
für Gase, der zum Zwecke der Tarnung im Falle kriegerischer Verwicklungen auf ein
Maß zusammengefaltet werden kann, in welchem er nicht mehr als schattenwerfender
und damit zielgebender Körper wirkt und bei welchem die Gelenkkanten in zusammengefaltetem
Zustande außerhalb -des Behälters liegen, so daß sie zugänglich sind; was zur Vornahme
von Ausbesserungen bei Undichtwerden der Gelenkkanten sehr wesentlich ist.
-
Die Erfindung besteht darin, daß die zweckmäßig in halber Höhe des
aufgerichteten
Behälters liegenden gasdichten Gelenkkanten um gleichlaufende
feste Gelenkkanten an der Grundlinie oder Grundfläche des Behälters auf Kreisbögen
beweglich sind, derart, daß sich beim Zusammenfalten des Behälters die Falten nach
außen, d. h. außer-: halb des Behälters, bilden.
-
Die Gelenkbolzen bestehen aus gasdichten und gasbeständigen, biegsamen
Streifen, z. B. aus Stoffgewebe, und sind auf die ganze Kantenlänge mittels außenseitig
konzentrisch angeordneter, mechanisch widerstandsfähiger, teilzylindrischer Gelenkschalen
entlastet. Diejenigen Gelenke, welche beim Zusammenfalten Kreisbahnen beschreiben,
können in entsprechend gekrümmten, zweckmäßig umklappbaren Schienen oder Gerüsten
geführt sein. .
-
Die beiliegenden Figuren .zeigen Ausführungsformen der Erfindung,
und zwar die Fig. 1, 2 und 3 der Abb. I eine Gelenkverbindung im entfalteten Zustand,
im Grundriß dazu und im zusammengefalteten Zustand, die Fig. 4 und 5 der Abb. II
eine Ausführungsform eines Behälters im Querschnitt, entfaltet und zusammengefaltet,
die Fig. 6 und 7 der Abb. II eine andere Ausführungsform eines Behälters im Querschnitt,
entfaltet und zusammengefaltet, Abb.III einen Behälter im Schrägriß, Abb. IV .einen
Grundriß zu Abb. III in vergrößertem Maßstab.
-
Gemäß den Fig. i bis 3 sind die Behälterwandungen i durch gasdichte
und gasbeständige, biegsame Streifen 2 an den Stoßkanten gelenkig miteinander verbunden;
um zu erreichen, daß diese Abdichtung außer ihrer eigenen Biegungsbeanspruchung
keine von der Bewegung der Behälterwandflächen herrührende mechanische Beanspruchung
erfährt, werden die gasdichten Gelenkkanten 2 durch mechanisch widerstandsfähige,
außerhalb des Behälterfassungsrautnes angeordnete Gelenke entlastet; diese sind
in den Fig. i bis 3 mit 31 und 32 bzw. 41 und 42 bezeichnet. Diese Gelenke sind
konzentrisch zu den gasdichten Gelenken 2 angeordnet und bestehen aus konzentrisch
ineinanderliegenden, kreisbogenförmigen Schienen; und zwar befinden sich diese kreisbogenförmigen
Schienen paarweise zu beiden Seiten von durch Querschienen 5 an den Behälterwandungen
i verankerten Schienen 6; diese Schienen 6 verlaufen parallel zu den Behälterwandungen
i ; jede von zwei zusammengehörigen Schienen 6 trägt an ihrem Ende nebeneinander
zwei dieser Gelenkglieder, und zwar die linke Schiene 6 die Gelenkglieder 31 und
4, und die rechte Schiene 6 die Gelenkglieder 32 und 41; die Gelenkglieder größeren
Durchmessers 32 und 42 besitzen gegeneinander versetzte, radial nach innen ragende
seitliche Ansätze oder Lappen 7, welche die von den äußeren Gliedern 32 und 42 konzentrisch
unifäßten Glieder 31 und 41 übergreifen und so ,@@e Führung bilden; die Lappen oder
An-'gätze 7 sind gegeneinander versetzt. Zum besseren Verständnis sind in den Ouerschnittsfiguren
i und 3 die Gelenkteile 31 und 32 durch verschieden dichte Punktierung kenntlich
gemacht, während die Gelenkteile .41 und 42 nur gestrichelt angedeutet sind. Wie
die Fig. i und 3 zeigen, können die Behälterwandungen i aus der Stellung der Fig.
i, in welcher sie etwa einen Winkel von i2o' einschließen, in die Stellung der Fig.3
zusammengeklappt werden.
-
Die Fig. 4 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Behälters
schematisch im gefüllten und im entleerten Zustand sowie die Bewegungsbahnen der
mittleren und oberen Gelenkpunkte beim Wechsel des Behälterinhaltes. Der Behälter
gleicht im Querschnitt einer auf einer Spitze stehenden Raute mit den Ecken
a., b, c, d. Beim Zusammenfalten von der Stellung der Fig..1 in jene der
Fig. 5 wandern Punkt a. auf der Senkrechten d-c und die Punkte b und
d auf Kreisbogen um den Punkt c. Diese im Querschnitt als Punkte a,
b, c, ci erscheinenden Ecken sind die gasdichten Gelenkkanten, die oben an
Hand der Fig. i bis 3 beschrieben wurden.
-
Die Ausführungsform der Fig.6 und 7 unterscheidet sich von jener der
Fig. 4 und 5 dadurch, daß der Behälter im Querschnitt sechseckig ist und auf einer
Seite als Basis steht; beim Zusammenfalten bewegen sich die Punkte a und a1 auf
den Lotrechten a-c und a, -c" die Punkte b und d hingegen auf Kreisbogen
um die Punkte c und c, Zur eindeutigen Fixierung der Gelenkpunkte d und b auf ihren
Kreisbahnen können, wie in Fig.6 gestrichelt angedeutet, kreisbogenförmige Führungsschienen
oder Führungsgerüste angeordnet sein, welche nur etwas über die halbe Höhenausdehnung
des gefüllten Behälters hoch zu sein brauchen; diese Führungsschienen oder Führungsgerüste
können umklappbar sein.
-
Die Ausbildung der Stirnteile eines sechseckigen Behälters ergibt
sich aus den eine gefüllte Behälterform darstellenden Fig.III und IV, welch letztere
einen Teil der Wandflächen dieses Behälters im Grundriß zeigt; die ausgezogenen
Linien in Fig.IV gelten für den Behälter im gefüllten und die gestrichelten Linien
für den gleichen Behälter im entleerten Zustand. Gemäß Fig. III bestehen die Stirnteile
einerseits aus je zwei quadratischen Ebenen e-f-g-h und f-i-k-g, welche
wie
die Behälterrumpfseitenflächen bei gefülltem Behälter in einem Winkel von 12o° so
gegeneinander geneigt sind, daß die Winkelspitze nach außen liegt, und andererseits
aus zu beiden Seiten vorgesehenen je zweimal vier Dreieckflächen h-g-m, g-k-m, k-l-in
und L-h-in, die zu Pyramiden aufgebläht werden. Für diese Stirnteile des Behälters
gilt natürlich hinsichtlich der Abdichtung der Gelenkkanten sowie der Führung sinngemäß
das gleiche wie für den Behälterrumpf.
-
Denkt man sich in Fig. IV die waagerecht schraffierten und die ihnen
symmetrisch gegenüberliegend anzunehmenden Mittelflächen «-eg, so ergibt sich ein
zusammenfaltbarer Behälter des Rumpfes, wie gemäß den Fig. 4. und 5 im Querschnitt
rautenförmig bzw. quadratisch dargestellt.
-
Die Möglichkeit des selbsttätigen Gasentweichens, das sog. Abblasen
des Behälters im Augenblicke seiner höchsten Aufnahmefähigkeit, läßt sich ohne weiteres
rein mechanisch (z. B. unter Zuhilfenahme der gegenseitigen Lage der Versteifungen
benachbarter Wandflächen) oder dynamisch bewirken durch die Gasdrucksteigerung,
welche eintritt, wenn man die Weiterbewegung der Wandflächen bei Erreichung des
größtmöglichen Behälterquerschnittes hemmt.
-
Damit im entleerten Zustand des Behälters die unteren, gasdichten
Gelenkkanten zugänglich bleiben, wird der Behälter entweder etwas über seiner Standfläche
erhöht aufgestellt (Fig. 6), oder aber es werden entsprechende Bedienungskanäle
angeordnet. Den die untere Hälfte des Behälters anfallenden Winddrücken kann dadurch
begegnet werden, daß man die Bodenfläche des Behälters nicht satt auf der Gründung,
sondern auf kleinen Sockeln aufsitzen läßt, damit die anprallenden Luftmassen abziehen
können.
-
Der erfindungsgemäße Gasbehälter, der in der Regel liegend, d. h.
mit zur Standebene paralleler Längsachse aufgestellt wird, bietet den wehrtechnisch
wichtigen Vorteil der leichten Tarnung bzw. einer weitgehenden Blickentziehung im
entleerten Zustand. Ein weiterer Vorteil ist der, daß die Aufstellungsarbeiten am
Erdboden also ohne hochstrebige Gerüstung und außerordentlich rasch vonstatten gehen;
das Gas wird in dem erfindungsgemäßen Behälter frei von Feuchtigkeit und frostsicher
(Fortfall der Heizung) aufgespeichert. Auch kann der erfindungsgemäße Behälter,
gegebenenfalls sogar nachträglich, dadurch beliebig raumhaltiger gestaltet werden,
daß man seine Boden- und Deckenflächen sowie die mittleren Stirnflächen verbreitert
oder aber unter Belassung der Querschnittsform die Rumpflänge vergrößert oder beide
Maßnahmen trifft; umgekehrt ist natürlich auch eine Beschränkung des Fassungsvermögens
möglich. Der erfindungsgemäße Behälter kann sowohl ortsfest wie auch, bei entsprechend
kleinerer Ausführung, ortsveränderlich Verwendung finden. Selbstverständlich brauchen
die Wandungen des Behälters, insbesondere soweit sie nicht ortsfest Verwendung finden,
nicht in jedem Falle aus verhältnismäßig starrer. Ebenen (Blechen) bestehen; sie
können vielmehr auch aus dichten Stoffgeweben hergestellt sein: die plane Lage braucht
dann lediglich durch entsprechende Versteifungen gesichert zu Zierden.
-
Eine Anwendungsmöglichkeit für kleine Behälter ist beispielsweise
die als Schwimmkörper. Diese würden hierbei im zusammengefalteten Zustand, also
ein Minimum an Raum benötigend, an Ort und Stelle gebracht und dortselbst bei geöffnetem
Ventil einfach auf ihren raumgrößten Inhalt auseinandergezogen; sie bilden dann
bei Ventilschluß den fertigen Schwimmkörper, z. B. Ballastträger.