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Verfahren zur Herstellung von Bauwerken im Grundwasser oder im offenen
Wasser Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauwerken im Grundwasser
oder im offenen Wasser. Das Verfahren soll insbesondere den Baugrubenaushub vereinfachen,
die erforderlichen Auflasten und die Eisenbetonmasse der Sohle verringern.
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Es ist bekannt, zur Gründung von Bauwerken, wie Dük ern, Durchlässen,
Leitungen, Ufermauern, Bauwerksfwndamentenganz allgemein, Baugruben auszuheben,
deren Wände durch Spund:wände gebildet werden und die durch eine unter Wasser hergestellte
Beton- oder Eisenbetonsohle abgeschlossen werden. Der Auftrieb der Sohle kann entweder
durch eine entsprechende Betonmasse aufgenommen werden, oder es werden besondere
Auflasten angebracht. Da die Baugrube von den Auflasten stets frei gehalten werden
sollte, so wurden diese entweder unterhalb der eigentlichen Bauwerkssohle vorgesehen,
oder man beschwerte die Eisenbetonsohle durch seitliche Auflasten, so daß die Baugrube
durch die Größe der Bauwerksteile und die zu beiden Seiten unterzubringenden Auflasten
bestimmt wurde. Daraus entstand eine Unterteilung der Baugrube, indem die seitlichen
Auflasten ihrerseits wieder durch besonders gezogene Wände eingeschlossen waren,
innerhalb derer dann das eigentliche Bauwerk anzuordnen war. Doie Folge dieser Anordnung
war eine größere Sohlenbreite, als sie eigentlich der Bauwerksgröße -entsprach,
demzufolge auch ein grö-Berer Baugrubenaushub und eine vermehrte Eisenbetonmasse.
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Die Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, daß es zur Erzielung
einer größeren Arbeits- und Werkstoffersparnis erforderlich ist, die Größe der Baugrube
und die Masse der Eisenbetonsohlenplatte nur nach der Bauwerksgröße zu bemessen
und somit für die Auflasten nicht besondere Räume seitlich der Bauwerksteile in
Anspruch zu nehmen. Die Lösung ergibt sich dann in der Weise, daß die notwendigen
Auflasten unmittelbar auf die nur nach der Größe des Bauwerks bemessene Sohlenplatte
in voller Breite aufgebracht werden bis zu der den Auftrieb ausgleichenden Höhe,
worauf alsdann nach Trockenpumpen des eingefüllten Auflastbodens eine Unterteilung
der Baugrube in Abteilurigen durch eine einzuziehende Zwischenwand oder Wände vorgenommen
wird, von denen dann zunächst eine Abteilung durch Entfernen der Auflast für die
Aufnahme der ersten Bauwerksteile hergerichtet wird. Nach Errichtung der Bauwerksteile
in der ersten Abteilung werden die Auflasten der anderen Abteilung umgelegt, worauf
der nächste Teil des Bauwerks errichtet werden kann. Selbstverständlich brauchen
die Auflasten nur soweit als erforderlich umgelegt werden.
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Die Vorteile des Verfahrens liegen nicht nur in der Verringerung der
Größe der Baugrube, die nur so weit ausgeschachtet zu werden braucht, wie es das
eigentliche Bauwerk
erfordert, sondern weiter auch darin, daß die
Sohlenplatte zweckmäßig als Kragträger ausgebildet und gewissermaßen ein-, seitig
eingespannt wird, während eine Bauwerkshälfte fertiggestellt wird. Sie erhält dann
die Eiseneinlagen auf .der Plattenunterseite, .so daß das Betonieren fortlaufend
ohne Störung durch die Eiseneinlagen möglich wird, wobei eine satte Umhüllung der
Bewehrung mit Beton unbedingt gewährleistet wird, während bei oben liegenden Armierungseisen
die sichere Herstellung des Unterwasserbetons schwieriger ist und nur in kurzen
Abschnitten vorgenommen werden kann. Bei seitlichen Auflasten müßten weiter unter
Umständen die inneren. Wände unter Wasser aufgestellt werden, was kostspielige Taucherarbeiten
erforderlich macht; diese Arbeiten fallen nach dem neuen Verfahren fort. Schließlich
sind die bis zur Sohle hinabreichenden Filterbrunnen leicht imstande, das durch
Undichtigkeiten der Spundwandschlösser etwa eindringende Wasser ständig abzuführen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar ist als Beispiel die Verlegung eines Dükers; ohne Grundw,asserabsenkung
gezeigt.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt; während Fig.2 bis 8 .eine Reihe von
Querschnitten durch die Mitte des Bauwerks in verschiedenen Arbeitsstufen veranschaulichen.
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In den Fsg . i bis 8 ist z der Baugrund, 2 die Eisenbetonsohle, 3
.ein Dükerrohr, während q. die Verfüllung der Baugrube und 5 die Steinpackung am
Boden des Kanals über der Sandfüllung darstellt.
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Es wird zunächst die- Baugrube (Fig: 2) entsprechend dem Rohrdurchmesser
und dem Rohrabstand bei Einbau mehrerer Rohre mit je 5 o cm Arbeitsraum an den Seitenwänden
ausgehoben und mit eisernen Spundbohlen 6, 7 eingefaßt. Als erster Arbeitsabschnitt
erfolgt die Rammung von- dem zu schaffenden Rammplanum 8 aus. Nach Fertigstellung
der Einspundung wird die Baugrube mittels Greifer ohne Wasserhaltung ausgehoben.
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Es folgt dann die Absenkung von zweckmäßig in geschlossenen Matten
geflochtenen Rundeisen 9 für die Eisenbetonsohlenplatte 2 nach genauer Einregelung
der Sohle. Durch Peilungen wird die richtige Lage festgestellt. Die Eisenmatten
können durch Hilfstrageisen. an der Spundwandob.erkante aufgehängt werden. Für das
waagrechte Mittelstück der Sohlenplatte (2 " in Fig. i) können die Eisen in einem
geschlossenen Stück eingebaut zv erden. In den etwa 1-: q. aufgehenden Dükerendstücken
2', 2" -USW. sind Unterbrechungen erforderlich, wofür mit Formeisen verstärkte
Blechtafeln io, io' usw. vorgesehen werden.
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Nach erfolgtem Einbau der gesamten Eisenbewehrung wird mit dem Betonieren
@4r'. Eisenbetonsohlenplatten 2, 2' usw., ohne @ctü Grundwasserspiegel zu verändern,
begormen, was ohne Störung durch die Eiseneinlagen vor sich gehen kann.
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Alsdann werden an den Spundwänden Filterrohre i i, 12 eingesetzt (Fig.
3) und Belastungskies und Auflast 13 in der errechneten Höhe und Gewichtsmenge eingefüllt
(Fig. q.), worauf aus der Baugrube mittels .der eingebauten Filter das Wasser abgepumpt
wird. Der Grundwasserstand außerhalb der Spundwand bleibt unbeeinfiußt.
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Nach Trockenpumpung der gesamten Kies-und Sandfüllung wird eine Mittelspundwand
14. mit verlängertem Mäkler geschlagen, damit :alsdann die Rohrbaugrube einseitig
bis auf .den Belastungskies i 5, der der Mittelspundwand i¢ den notwendigen Halt
gibt, wieder freigelegt werden kann. Es wird laufend eine entsprechende Absteifung
16, 17 vorgenommen, so da.ß nunmehr die Dükerrohre der einen Seite trocken und sachgemäß
verlegt und gedichtet werden können.
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Nach Fertigstellung der einen Bauwerkshälfte wird der Auflastboden
von der unfertigen auf die fertige Seite umgelegt (Fig.7) und verbleibt dort als
Verfüllungsboden. Danach kann die restliche Bauwerkshälfte mit den Versteifungen
18, i9 und 20 fertiggemacht.werden, worauf nach dem Ziehen der Eisenspundivände
6 und 7 (Fig. 8), dem Entfernen der Filterrohre und dem Abdecken der Sandverfüllung
-mit Steinpackung 5 die Bauarbeit beendet wird.
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Für das Wesen der Erfindung ist es bedeutungslos, -ob die Sohlenplatte
oder das Bauwerk in einem Zuge oder abschnittsweise hergestellt wird. Das richtet
sich ganz nach den vorliegenden Verhältnissen bzw. der Größe des Brauwerks. Es sind
auch Fälle denkbar, in denen es nicht unbedingt erforderlich ist, das Wasser vor
dem Abteilen der Baugrube durch Trennwände ganz oder teilweise zu entfernen oder
die Trennwände schon :gleich entsprechend der Baugruben-und Bauwerksgröße einzubringen.
Auch können die Trennwände unter Umständen im fertigen Bauwerk belassen werden.
Jedenfalls gestattet die Erfindung dem Fachmann weitesten Spielraum in seinen Maßnahmen,
ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen.