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Herstellung von Antimontrioxydpigmenten Bekanntlich wird. Antimontrioxyd,
besonders für Pigmentzwecke, vorwiegend nach dem Sublimationsverfahren hergestellt,
bei dem Antimonmetall oder einige seiner Verbindungen in oxydierender Atmosphäre
verbrannt und dass sich verflüchtigende Antimontrioxyd in hierfür geeigneten Vorrichtungen:
aufgefangen wird.
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Darüber hinaus kann man Antimontrioxyd aus einer größeren Zahl von
Antimon (3) -salzen, z. B. Antimon (3) -chlorid oder Antimon (3)-sulfat, durch Hydrolyse
dieser Verbindungen und anschließendes Behandeln der Hydrolysenprodukte mit Sodalösung
hergestellt werden. Auch durch Umsatz organischer Antimonsalze, z. B. Brechweinsteinlös.ung,
mit Schwefelsäure oder mit Ammoniak kann über das Hydroxyd Antimontrioxyd erhalten
werden.
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Es wurde oft versucht, das nach den obengenannten nassen Verfahren
gewonnene Antimontrioxyd als Pigment zu verwenden. Doch haftet diesen Erzeugnissen
eine Reihe von Mängeln an; so haben sie eine sehr geringe Deckfähigkeit und ein
schlechtes Färbevermögen, lassen sich oft nur schlecht mit öl anreiben und enthalten
zuweilen nicht unerhebliche Mengen aus der Herstellung stamm:ender, schwer auswaschbarer
Salze.
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überraschenderweise zeigte sich nun, da.ß durch Umsetzen wäßriger
Antimonfluoridlösungen mit Lösungen von Alkali- oder
Ammoniumhydroxyd
oder -carbotiat oder -bicarbonat, zweckmäßig unter Rühren, anschließendes Waschen,
Filtrieren und Trocknen des erhaltenen Niederschlages, ein Anti:-montrioxyd erhälten
wird, das denn durch Sublimation erhaltenen Erzeugnissen in pg-, m-enttechnischer
Hinsicht mindestens gleichkommt, so vor allem in bezug auf Deckkraft, Weißgehalt
und auf die Verreibbarkeit mit Öl.
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Die Lösungen der ' Hydroxyde, Carbonäte und Bicarbonate der Alkalien
und des Ammoniaks werden zweckmäßigerweise in geringem überschuß angewendet, um.
einen Verlüsf an Antimonfluorid zu vermeiden. Jedochkann an sich auch mit einem
Antimonlluoridüberschuß gearbeitet werden.
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Der Konzentration der verwendeten Lösungen kommt insofern Bedeutung
zu, als bei Anwendung verdünnterer Lösungen ein Antimontrioxyderhalten wird, das
nach dem. Anreiben mit Öl blaustichig erscheint, während sich mit konzentrierteren
Lösungen. Erzeugnisse herstellen lassen, die mit Öl angerieben einen grauen Stich
zeigen.
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Es kann also durch Änderung der Konzentrationsverhältnisse jede gewünschte
Farbabstufung erzielt werden, wobei vor allem die Konzentration der Hydroxyd-, Carbonat-oder
Bicarbonatlösung und erst in zweiter Linie die der Antimönfluoridlösung von Bedeutung
ist.
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Man kann die Fluoridlösung zur'Hydroxyd-, Carbonat- oder Bicarbonatlösung
geben oder umgekehrt.
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Das Fällen kann bei beliebiger Temperatur vorgenommen werden, wobei
sich jedoch Temperaturerhöhung dahin auswirkt, daß sich der Farbton der mit Öl angeriebenen
Erzeugnisse nach Graustichig verschiebt.
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Die Umsetzung zwischen ,den Lösungen ist kurz nach dem Zusammengeben
beendet, doch empfiehlt es sich, noch i/2 bis i Stunde weiter zu rühren.
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Die Niederschläge werden nach dem Waschen und Filtrieren bei Temperaturen
um ioö° getrocknet: Die Filtrate können auf Fluoride verarbeitet werden.
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Die für die Fällungen benötigten Lösungen müssen einen hohen Reinheitsgrad
besitzen. Sie werden nach bekannten Verfahren hergestellt. Die Antimonfluoridlösung
kann; z. B. durch Auflösen von reinem Antimontribxyd in reiner Flußsäure erhalten
werden. Die Reinigung der Atzalkali- bzw. Alkalicarbonatlösuzigen geschieht gleichfalls
nach bekannten Verfahren.
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Beispiel i_ Zu 21 einer 5o/oigen Natriumcarbonatlösung werden bei
Zimmertemperatur unter Rühren 35' ccm einer Antimontrifiuoridlösung, die 8oo g Sb
F3/1 enthält, gegeben, i/2 Stunde gerührt, der Niederschlag abfiltriert, gewaschen
und bei 95° getrocknet.
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Beispiel z - 6o g Natriumcarbonat werden in 61 Wasser gelöst.- Dazu.
werden bei Zimmertemperatur unter Rühren "q.2 ccm einer Antimontrifluoridlö'süiig;
die 8öo g -SISF3/1 enthält, gegeben. Die Weiterverarbeitung ..,erfolgt wie in Beispiel
i. Das erhaltene Erzeugnis ist nachdem .'Verreiben mit Öl blaustichig.
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Beispiel 3 140 g Kaliumcarbonat werden in 11 Wasser gelöst.
Dazu werden bei Zimmertemperatur unter Rühren 70 ccm einer Antimontrifluoridlösung,
die 8 oo g Sb F3;1 enthält, gegeben. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie in Beispiel
r.- Das erhaltene Erzeugnis ist nachdem Verreiben mit Öl gräustichig.
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Beispiel q.
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ioo g Natriumcarbonat werden in 1,2 1 Wasser gelöst. Dazu werden bei
Zimmertemperatur unter Rühren 56o ccm einer Antimontrifluoridlösung, die ioo g SbF3;'1
enthält, gegeben. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie -in Beispiel i. Das erhaltene
Erzeugnis ist nach dem Verreiben seit Öl graustichig.
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Beispiel 5 40 9 Natriumcarbonat weiden in q.1 Wasser gelöst. Die Lösung
wird auf 9o° erhitzt. Bei dieser Temperatur werden unter Rühren ¢2 ccm einer Antimontrifluoridlösung,
die 8oo g Sb F3/1 enthält, zugegeben. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie in Beispiel
i.
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Beispiel 6 50 g Natriumhydroxyd werden in i l Wässer gelöst.
Dazu werden unter Rühren 200 ccm einer Antimontrifluoridlösung, die 335 g Sb F3/1
enthält, gegeben. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie in Beispiel i.
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Beispiel 7 Zu 72 g Ammoniumcarbonat, gelöst in 2 1 Wasser,
werden bei Zimmertemperatur 84ccm einer Antimontrifluoridlösung, die 8oo g Sb F3/1
enthält, gegeben. Die Weiterverarbeitung erfolgt vvie in Beispiel i.
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Beispiel 8 Zu einer 2%igen Natriumcarbonatlösung wird unter Rühren
.ein deutlicher L7berschuß einer Antimontrifluoridlösung beliebiger Konzentration
gegeben, so daß das Reaktionsgemisch am Schluß der Fällung deutlich sauer
ist.
Der überschuß" an Antimontrifluorid kann im Filtrat mit. Atzalkali- oder Alkalicarbonatlösung
ausgefällt werden. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie in Beispiel i.
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Beispiel 9 Zu 63 ccm- einer Antim.ontrifluoridlös;ung, die 8oo g Sb
F3/1 enthält, werden unter Rühren 3350 ccm einer 2%igen Natriumcarbonatlösung
gegeben. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie in Beispiel i.
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Beispiel io Eine Lösung von 35 g Antimontrifluorid in 5o ccm Wasser
wird bei Zimmertemperatur unter Rühren mit ,einer Lösung von 6o g Natriumbicarbonat
in i 1 Wasser vereinigt, der Niederschlag gewaschen, filtriert und getrocknet. Beispiel
ii Eine Lösung von 3 5 g Antimontrifluorid in 5o ocm Wässer wird bei Zimmertemperatur
unter Rühren mit einer Lösung von 6o g Ammoniumbicarbonat in a 1 Wasser vereinigt,
der Niederschlag gewaschen, filtriert und. getrocknet.