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Trockenvorrichtung für Dachziegel und andere dünnwandige Tonplatten
Das Patent 614369 bezieht sich auf eine Trockenvorrichtung für Dachziegel und andere
dünnwandige keramische Erzeugnisse, durch die es zum ersten Male ermöglicht wurde,
Dachziegel auch in der Schräglage mit Absetzwagen oder ähnlichen Fördergeräten in
Trockenkammern :einzufahren -und dort auf künstlichem Wege zu trocknen. Die Maßnahme,
Dachziegel bei der Trocknung schräg zu stellen, ist zwar schon bekannt. Jedoch wurden
bei den früheren Anlagen die Tragrahmen &r Dachziegel auf je zwei fest miteinanderverbundenen
Traglatten gelegt. Diese Traglatten wurden am ,oberen Ende auf schräg laufende Etagen
derart reingelegt, daß beide Traglatten auf der gleichen Etage lagen. Durch das
Gewicht der auf den Traglatten aufgelegten Dachziegel rutschten diese Latten und
damit die Dachziegel die schräg angelegte Etage herunter. Auf diese Weise wurden
die Traglatten zu einzelnen Gruppen hintereinander eingerüstet. Außerdem lagen die
Etagen parallelförmig übereinander. Es bildeten sich schräg nach oben laufende Kanäle,
durch die die Luft strömen sollte. In Wirklichkeit waren die Luftwege viel zu lang,
und der senkrechte Auftrieb wurde durch die eng aneinanderliegenden Dachziegel behindert.
Es konnte also weder eine gesetzmäßige Luftbewegung stattfinden, noch konnte bei
der erforderlichen starken Neigung ein mechanisches Einsetzen mit Absetzwagen erfolgen.
Diese sog:enannten Rutschtrocknungen haben sich wegen der mangelnden Trockenwirkung
und wegen der ungünstigen Förderverhältnisse nichtdurchgesetzt, insbesondere hergaben
sich auch dadurch Schwierigkeiten, daß die Traglatten sehr leicht hängen blieben.
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Es waren auch Vorrichtungen bekannt, bei denen die Dachziegel schräg
gelagert waren. Hierbei wurde der Trockenrahmen durch einen Bügel derart gehalten,
daß nur der untere Teil des Trockenrahmens durch eine Traglatte gestützt war, während
der obere Teil frei schwingen konnte. Durch die Erschütterungen bei der Förderung
mit Absetzwagen mußten bei dieser Art Schräglage während der Förderung die Ziegel
sich läsen. Die bisher bekannten Arten der Schrägstellungen eigneten sich daher
nicht für die
Förderung in Kammern mit künstlicher Trocknung.
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., Dadurch, daß gemäß-Patent 614369 di i,-Tragrahmen sowohl oben als
auch unten sici7 auf winklig gegeneinander versetzte, etag-_ artig übereinandergeordnete
Traglatten stütz; können diese Traglatten durch die Arms der Absetawagen oder Rahmen
von anderen Fördergeräten erfaßt und in die Trockenkammern geschoben werden. Ganz
gleich, ,ob im übrigen die Tragrahmen zickzackförmige Kanäle bilden oder ob die
Tragrahmen gleichgerichtet schräg stehen, wurde durch die Anordnung nach Patent
614369 zum ersten Male die Schrägstellung in Anlagen für künstliche Trocknung praktisch
möglich. Die Tragrahmen sind hierbei an die Traglatten angehängt, wobei diese Anhäng
un,g lose oder fest sein kann, beispielsweise durch ösenoder durch Annagelung. Das
Abrutschen der Dachziegel wird durch die an den Tragrahnnen angebrachten Halteleisten
verhindert.
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Diese Halteleisten haben einige Nachteile, die für die Durchführung
der Schrägtrocknungsmethoden ausschlaggebend sein können. Wenn nämlich die Tragrahmen
lose oder fest an die Traglatten angehängt werden sollen und wenn das Abrutschen
durch besondere Halteleisten verhindert werden soll, so müssen für jeden Dachziegelbetrieb
völlig neue Latten und Rähmchen beschafft werden. Da die Beschaffungskosten für
Traglatten und Rähmchen aber außergewöhnlich hoch sind, und zwar beispielsweise
bei ebenerdiger Trockneren nahezu die Kosten für das gesamte Trocknereigebäude erreichen,
so würde damit aus wirtschaftlichen Gründen der übergang zur Schrägstellung kaum
durchführbar sein. Außerdem ist das Auflegen der Ziegel auf Tragrahmen mit Halteleisten
an den Pressen nur schwer durchzuführen, da die Schnelligkeit der Arbeitsvorgänge
ein genaues Anhaltender Rahmen an die Maschinen oder Preßformen nicht zuläßt, so
daß die frischen Formlinge sich häufig über die Halteleisten legen und damit sich
verbiegen.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile, indem zwar der Tragrahmen
sich entsprechend dem Anspruch 2 des Patents 614369 sowohl auf der oberen als auch
der unteren der beiden etagenartig übereinandergeordneten, winklig gegeneinander
versetzten Traglatten stützt, jedoch wird der Tragrahmen selbst ohne Halteleiste
ausgeführt und das Abgleiten der auf den schrägen Tragrahmen liegenden Formlinge
wird durch eine an der unteren Traglatte winklig angeordneten Zialteleiste verhindert.
Es hat sich praktisch als notwendig erwiesen, diese Halteleiste mittels eines Bügels
unter Freilassung eines Luftspaltes an der unteren Tragleiste des Rahmnens zu befestigen,
damit die Trocknungs-Luft durch diesen Spalt hindurchsteigen und `@üie untere Seite
des Formlings ebenso an-;tlQcknen kann wie die Oberseite. Wird diese Maßnahme nicht
ergriffen, findet eine un-@gleichmäßige Trocknung statt, die zu Rißbildungen führt.
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Die Erfindung beseitigt einen weiteren Mangel in der Trocknung von
Dachziegeln. Die Tragrahmen werden heute so gebaut, daß sie die Unterseite des Formlings
stark verdecken. Infolgedessen ist die Einwirkung des Luftstromes auf die Oberseite
stärker als auf die Unterseite. Die durch die Schrägstellung der Formlinge angestrebte
allseitig gleichmäßige Trocknung wird also nicht vollkommen erreicht. Gemäß der
Erfindung werden die Auflageflächen des Trockenrahmens durch Stege gebildet, .die
an ihren Enden verbreiterte Ansätze tragen.
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In der Zeichnung sind die Neuerungen dargestellt. Die Abb. i und 2
zeigen die winklig gegeneinander versetzten, etagenartig übereinandergeordneten
Traglatten a und b sowohl für zickzackförmig als auch für gleichgerichiete
Schrägstellung. An der unteren dieser Traglatten ist die Halteleiste c angeordnet,
auf die der schräge Tragrahmend liegt, ohne daß der Dachziegel oder der Tragrahmen
abrutschen kann. Es ist leicht zu ersehen, daß nunmehr die bisher im Betrieb benutzten
Tragrahmen Verwendung finden können.
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Abb.2 zeigt eine Anordnung der Traglattena und b, bei der die Halteleiste
c mittels eines Bügels e unter Freilassung eines Luftspaltes an der unteren Tragleiste
b des Tragrahinensd befestigt ist. Abb.3 zeigt einen Tragrahmen, wie er bisher Verwendung
fand. Abb.4 zeigt einen Tragrahmen gemäß der Erfindung, wobei .die Auflageflächen
derart ausgebildet sind, daß schmale Stege f sich bilden, die an ihren Enden verbreiterte
Ansätze g erhalten. Auf diese Weise wird zwischen den Ansatzeng der aufgelegte Ziegel
um ein großes Stück freigelegt, so daß der Ziegel auch von unten schneller antrocknet.
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Diese Ausführung der Tragrahmen hat nicht nur für schräg gestellte,
sondern auch für flach gelagerte Formlinge Bedeutung.