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Dampfanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine Dampfanlage, in der
überschüssiger Abdampf in unregelmäßigen Mengen -anfällt. Es handelt sich dabei
insbesondere um Abdampfanlagen von Fördermaschinen, Walzenzugmaschinen o. dgl. Die
Verwendung des Abdampfes solcher Anlagen bereitet erhebliche Schwierigkeiten, da
große Dampfmengen in kurzdauernden Stößen anfallen. Man hat daher vielfach Abdampfspeicher
vorgesehen, die den stoßweise anfallenden Abdampf in einen gleichmäßigen Strom verwandeln
sollen. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, aus derartigen Abdampfspeichern
Wasser zur Kesselspeisung zu entnehmen.
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Da für die Aufspeicherung des Abdampfes n-ir rin verhältnismäßig kleines
Druck- und Temperaturgefällte zur Verfügung steht, so werden derartige Abdampfspeicher
verhältnismäßig groß. Zur Aufspeicherung von 5ookg Dampf ist beispielsweise ein
Abdampfspeicher von etwa 8o cbm Größe :erforderlich.
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Die Erfindung ermöglicht die Verwertung von unregelmäßig ,anfallenden
Abdampfmengen in einfacherer Weise und mit geringeren Anschaffungskosten dadurch,
daß die stoßweise anfallende überschüssige Dampfmenge in den Wasserraum eines Vorwärmers
:eingeführt wird, durch den ein ununterbrochener Wasserstrom unter- annähernder
Konstanthaltung des Wasserstandes im Vorwärmer fließt, wobei die gesamte durch den
-niedergeschlagenen Abdampf zugeführte Wärme in Form von heißem Wasser entnommen
wird. Da das dem Vorwärmer zugeführte Wasser verhältnismäßig geringe Temperaturen
hat, beisPieIsweise 30°C, so ist zur Aufnahme derselben Dampfmenge ein viel kleineres
Volumen des Vorwärmers notwendig, und man kommt beispielsweise für eine Abdampfmenge
von 5oo kg mit einem Rauminhalt von 15 cbm aus,, das ist nur ein Viertel
der Größe eines Abdampfspeichers gleicher Leistung.
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-Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, den über einen gleichmäßigen
Strom hinausgehenden Teil des unregelmäßig anfallenden Abdampfes zur Erhitzung und
Aufspeicherung von Kesselspeisewasser zu verwenden. Bei dieser, bekannten Anlage
ist der Dampfraum des. Speichers an die Abdampfleitung angeschlossen, und in den
Dampfraum wird Wasser aus einem darüber befindlichen Sammelbehälter eingespritzt,
und zwar ist die Wasserzufuhr zum Speicher durch ein druckgesteuertes Ventil derart
geregelt, daß die eingespritzte Wassermenge jeweils der zugeführten Dampfmenge entspricht.
Die Wasserzufuhr wechselt daher in gleichem Maße wie die Dampfzufuhr zum Speicher.
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Vorliegende Erfindung macht die Anordnung eines besonderen Sammelbehälters
und die unregelmäßige vom Druck geregelte Wasserzufuhr in den Speicher überflüssig,
da der überschüssige Abdampf in den Wasserraum
des Vorwärmers eingeleitet
und niedergeschlagen wird. Die Wasserzufuhr zum Vorwärmer ist dabei eine ununterbrochene
und gleichmäßige.
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Es ist zweckmäßig, in dem Mischvorwäi:=: mer einen verhältnismäßig
großen Wass:@ innalt vorzusehen, der die unregelmäßig fallenden Abdampfmengen ganz
oder teilweise aufnimmt, so daß trotz des stoßweisen Abdampfanfalles eine mittlere
Heißwassertemperatur erreicht wird.
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Die Erfindung ermöglicht es, die Stöße in dem Mischvorwärmer aufzunehmen,
so daß von der anfallenden Abdampfmenge ein möglichst gleichmäßiger Strom für andere
Verbraucher, z. B. Abdampfturbinen, abgezweigt werden kann. Dem Mischvorwärmer wird
dabei nur so viel Dampf stoßweise zugeführt, als zur Erhitzung des vorzuwärmenden
Wassers erforderlich. ist.
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Der in dem Mischwärmer nicht niedergeschlagene und aus dem Vorwärmer
wieder austretende Dampf kann in einen Oberflächenvorwärmer geleitet werden. Dieser
wird zweckmäßigerweise wasserseitig dem Mischwärmer vorgeschaltet.
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Die Abb. i und 2 stellen Ausführungsbeispiele der Erfindung dar. In
der in Abb. i dargestellten Anlage ist eine Fördermaschine i vorhanden, die ihren
Abdampf an die LeitUng 2 abgibt. An diese Leitung ist ein Mischvorwärmer 3 angeschlossen,
in den das kalte Wasser mittels der Pumpe ¢ von unten eingeführt -wird und dessen
oberen Teil das erwärmte Wasser mittels der Leitung 5 -entnommen wird.
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Der stoßweise anfallende Abdampf wird mittels der Verteilungsvorrichtung
6 in den Wasserinhalt des Mischvorwärmers geleitet.
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An ,die Leitung 2 ist die Abzweigleitung 7 angeschlossen, die zu irgendwelchen
Niederdruckdampfverbrauchern führt. In dieser Leitung ist ein Ventil 8 vorgesehen,
das von der Temperatur des erwärmten Wassers in der Leitung 5 gesteuert wird. Der
Wasserzufluß zum Erwärmer wird durch Ventil9 derart geregelt, daß der Wasserstand
im Vorwärmer konstant bleibt.
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Die in der, Leitung 2 unregelmäßig anfallenden Abdampfmengen strömen
zum Teil durch die Leitung 7 zu Niederdruckverbrauchern. Die über den Bedarf dieser
Verbraucher hinausgehenden Spitzen werden in dem Mischvorwärmer niedergeschlagen.
Der Wasserinhalt des Mischvorwärmers ist verhältnismäßig groß, so daß sich die Ahdampfstöße
nicht in plötzlichen Temperaturänderungen äußern.
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Der Wasserdurchfluß durch den Vorwärmer ist annähernd gleichmäßig
und wird nur allmählich den Änderungen des Wasserbedarfs ang epaßt. Entspricht der
Wasserdurchfluß nicht der durchschnittlich im Vorwärmer 3 niedergeschlagenen Dampfmenge,
so ändert ":dich die Temperatur des erwärmten Wassers. `nkt z. B. die Temperatur,
so bewirkt der @,..,üzperaturregler des Ventils 8, daß dieses :'Ventil etwas geschlossen
wird. Infolge davon wird eine größere Dampfmenge in den Mischvorwärmer strömen und
die mittlere Temperatur des erwärmten Wassers erhöhen.
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In Abb.2 ist eine Anlage dargestellt, bei der die Abdampfleitung mit
i i bezeichnet ist. In dieser Leitung ist ein Entöler 12 vorgesehen. Die gesamte
Abdampfmenge strömt über die Düse 13 in den Wasserinhalt des Mischvorwärmers 1q..
Zur gleichmäßigen Erwärmung des Wassers ist die Düse 13 in einem Umlaufrohr
angeordnet. Der in dem Mischvorwärmer i ¢ nicht niedergeschlagene Abdampf strömt
durch die Leitung 15 in den Oberflächenvorwärmer 16. Das kalte Wasser
wird zuerst in den Oberflächenvorwärmer gepumpt und von hieraus durch die Pumpe
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in den Mischvorwärmer 1q. gefördert. Der Abfluß des erwärmten Wassers aus
dem Mischvorwärmer durch .die Leitung 18 wird durch das Ventil i 9 in Abhängigkeit
vom Wasserstand -in dem Vorwärmer 1q. geregelt.
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In der Zufuhrleitung des Wassers zum Vorwärmer i¢ ist ein Ventil 2o
angeordnet, das von der Temperatur des erhitzten Wassers in dem Mischvorwärmer derart
gesteuert ist, daß es schließt, wenn die Temperatur unter eine bestimmte Grenze
fällt.
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Die Leitungen i i und 15 sind durch eine Druckausgleichleitung
2 i in der ein RückschlagVentil22 vorgesehen ist, miteinander verbunden.