DE682106C - Verfahren zur Azotierung von Calciumcarbid - Google Patents

Verfahren zur Azotierung von Calciumcarbid

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DE682106C
DE682106C DEB180366D DEB0180366D DE682106C DE 682106 C DE682106 C DE 682106C DE B180366 D DEB180366 D DE B180366D DE B0180366 D DEB0180366 D DE B0180366D DE 682106 C DE682106 C DE 682106C
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DE
Germany
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heating
channels
approximated
heating channel
flushing
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Expired
Application number
DEB180366D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Gerhard Hoffmann
Karl Janisch
Dr Max Wildhagen
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Azotierung von Calciumcarbid Calciumcarbid wird bei dem Initialzünclungsverfahren unter Verwendung eines in der Carbidmasse vorgesehenen Heizkanals und eines darin angebrachten Zündstabes azotiert. Außerdem hat man in- der Carbidmasse zum Zwecke der besseren Durchspülung mit Stickstoff und zur Entfernung von Fremdgasen Spülkanäle vorgesehen.
  • Die Azotierung von Calciumcarbid nach dem Initialzündungsprinzip läßt sich nun besonders vorteilhaft durchführen, wenn von den in der Carbidmasse vorgesehenen Spülkanälen für Stickstoff wenigstens einer so schräg zum Heizkanal bzw. im Falle mehrerer Heizkanäle schräg zu den Heiz= kanälen angeordnet ist, daß er diesen an einer Stelle auf einen verhältnismäßig geringen Abstand angenähert ist. Es war nämlich bei der Zündung nach den bisher bekannten Verfahren gefunden worden, daß die Azotierung erst dann besonders lebhaft einsetzt, wenn die Glut die Spülkanäle erreicht. Eine parallele Annäherung der Spülkanäle an den Heizkanal führt indessen zu Mißerfolgen, da --dann zwar die Heizdauer sich verkürzen läßt, aber die weitere Durchspülung der Carbidmasse nachteilig beeinflußt wird und Minderausbeuten erhalten werden. Überraschenderweise gelang es aber durch Schrägsetzen wenigstens eines Spülkanals, so daß er dem Heizkanal verhältnismäßig nahekommt, nicht nur eine vorteilhafte, über Erwarten große Verringerung der Zündenergie zu erzielen, sondern auch dazu erhöhte Ausbeuten zu erhalten, ohne daß die Azotierdauer verlängert wurde.
  • Das neue Verfahren wird vorteilhaft mit drei symmetrisch um den Heizkanal angeordneten Spülkanälen durchgeführt, von denen wenigstens einer zwecks Einleitung der Azotierung unten bzw. oben auf einen geringen Abstand dem Heizkanal angenähert ist. Hierbei wirkt sich besonders eine unten vorgesehene Annäherung des Spülkanals an den Heizkanal günstig aus, da dann die Azotierung im wesentlichen von unten nach oben fortschreitet und die nach oben abgeführte Reaktionswärme die Aufheizung noch nicht azotierten Gutes auf Reaktionstemperatur unterstützt. Die Azotierung erfolgt so in gleichzeitig axialer und radialer, d: h. in schräg nach oben fortschreitender Richtung; hierdurch werden Überhitzungen, die zu Zersetzungen und Carbidrückbildung führen, vermieden, da durch die in entsprechenden Radialzonen nicht gleichzeitig erfolgende Azotierung Wärmestauungen wirksam unterbunden werden. Diese Erkenntnis steht ebenfalls im Gegensatz zu bisher bekannten Verfahren, bei denen gerade auf eine vom Heizkanal aus sich möglichst gleichmäßig allseitig ausbreitende Azotierzone Wert gelegt wurde. Nach dem neuen Verfahren erfolgt jedoch die Azotierung in Zonen gleichen Abstandes vom Heizkanal mit mehr oder weniger stark verschobener Phase; die Azotierung kann hierbei gleichwohl symmetrisch oder bei manchen Ausführungsformen auch ausgeprägt unsymmetrisch verlaufen.
  • Bei einer Ausgestaltung der neuen Erfindung werden von wenigstens drei oder mehr aus Carbid gebildeten Spülkanälen, die syminetrisch mit gleichen Abständen um den Heizkanal angeordnet sind, alle Spülkanäle öder wenigstens der größere Teil derselben unten oder oben auf einen geringen Abstand an den Heizkanal angenähert. Die Azotierung kann so besonders klar von unten nach oben oder auch nach Bedarf von oben nach unten geleitet werden.
  • Weitere Vorteile werden erzielt, wenn wenigstens drei um den Heizkanal angeordnete Spülkanäle abwechselnd unten und oben dem Heizkanal auf einen geringen Abstand angenähert werden. Auf diese Weise entstehen zwei Zündzonen unten bzw. oben, die in der Richtung ,der Achse gegeneinanderlaufen und in der Mitte oder mehr oberhalb der Mitte zusammentreffen. Auch hierdurch entsteht überraschenderweise aber keine nachteilige Wärmestauung, da beim Erreichender Mitte die fertig azotierten Endzonen bereits so weit abgekühlt sind, daß die Wärme nach den Enden zu abfließen kann.
  • 'lan kann aber auch die Reaktion nach Bedarf in der Mitte des Blockes einleiten und die Azotierung in radialer und gleichzeitig nach unten und oben laufender Richtung durchführen. In diesem Falle verfährt man so, daß zwei oder mehrere aus Carbid gebildete Spülkanäle nach Art sich kreuzender, sog. windschiefer Geraden angeordnet sind, wodurch sie entweder in der Mitte oder nach Wunsch mehr im unteren oder oberen Teil dem Heizkanal auf einen geringen Abstand nahekommen. An dieser Stelle, an der außer der notwendigen Reaktionstemperatur auch die Zutrittsbedingungen des Stickstoffs besonders günstig sind, beginnt die Reaktion hauptsächlich und schreitet wendelartig nach unten und oben fort. Auch bei dieser Ausgestaltung wird entsprechend der besonderen Spülung der Erfolg - im Gegensatz zu bekannten Verfahren - durch Phasenverschiebung und einen unsymmetrischen Azotierverlauf erzielt.
  • Wendet man das neue Verfahren auf Carbidmassen mit mehreren Heizkanälen an, so lassen sich alle vorgenannten Anordnungen der Spülkanäle auf jeden einzelnen dieser Heizkanäle übertragen, so daß je einem Heizkanal wenigstens ein Spülkanal durch Schrägsetzen unten oder oben bzw. abwechselnd bis auf einen geringen Abstand angenähert ist. Auf diese Weise läßt sich selbst bei gleichzeitiger Zündung mehrerer Heizkanäle der Azotierverlauf in den einzelnen Zonen so regeln, daß Überhitzungen bzw. Wärmestauungen vermieden und erhöhte Ausbeuten sowie wesentliche Ersparnisse an Heizenergie erzielt werden.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch im Aufriß und Grundriß dargestellt. Der linke Teil der Zeichnung stellt einen Schnitt durch eine Carbidcharge dar, bei der in der Mitte ein Heizkanal und symmetrisch um diesen herum drei Spülkanäle vorgesehen sind. Die Spülkanäle (Mitte) haben je oben einen Abstand von 170 mm von der Mitte des Heizkanals, während sie unten dem Heizkanal derart angenähert sind, daß nur' eine Materialschicht von 3o bis 35 mm zwischen der Wand des Heizkanals und Spülkanals bestehen bleibt., Die Zündung erfolgt von dieser unteren verhältnismäßig dünnen Carbidzone Z aus, da hier außer der Beheizung dieser Stelle auch die Stickstoff zutrittsbedingungen besonders günstig sind, so daß der Beginn der Reaktion hauptsächlich von Z_ aus erfolgt.
  • Im rechten Teil der Zeichnung ist dargestellt, daß nur einer der drei symmetrischen Spülkanäle (der rechts im Schnitt gezeigte) dem Heizkanal unten auf einen Abstand von 30 bis 4.o mm angenähert ist, während die beiden anderen Spülkanäle (gestrichelt) dein Heizkanal völlig parallel verlaufen. Auch hier erfolgt die Zündung von der dünnen Zone Z aus, die hinsichtlich des Stickstoffzutritts besonders begünstigt ist. Die Real;-tion schreitet auch hier zum Teil von unten nach oben, und zwar zum Teil unsymmetrisch, fort.
  • Zur Erläuterung der Erfindung dienen nachstehende Beispiele.
  • Beispiel i In einem nach dem Initialzündungsprinzip arbeitenden Azotierofen wurden außer einem zentralen Heizkanal drei symmetrisch mit gleichen Abständen angeordnete Spülkanäle derart gesetzt, daß oben der Abstand Heizkanalmitte bis Spülkanalmitte 170 mm, unten indessen nur 85 mm betrug. Die drei Spülkanäle waren dadurch sämtlich dein Heizkanal unten auf einen geringen Abstand von etwa 3 cm Wandstärke angenähert. Diese Schichtdicke entsprach bei den benutzten Ofen etwa 1/3 bis 1/4 derjenigen, die oben zwischen Heizkanal und Spülkanal vorhanden war. Bei anderen Ofenformen, z. B. Großöfen, kann nach Bedarf die Schichtdicke an der angenäherten Stelle aber auch nur 1J5 bis 1110 des größten Abstandes zwischen Heizkanalrand und Spülkanalrand betragen. Die Zündung der Carbidmasse erfolgte mittels eines in dem Heizkanal angebrachten Kohlestabes. Die Heizdauer betrug bei einer Spannung von 125 Volt nur etwa i Stunde 2o Minuten, entsprechend einer Heizenergie von 18,88 kWh.
  • Wurden die Spülrohre einander parallel mit oben und unten gleichem Abstand von i7o mm gesetzt, so wurde eine Heizung von über 2114 Stunden entsprechend einem Energieaufwand von 33,39 kWh benötigt. Das erfindungsgemäße Verfahren hatte also eine Heizenergieverringerung um 14,5 kWh gegenüber parallelen Spülkanälen oder, auf i t gebundenen N bezogen, eine Ersparnis von 48 kWh erzielt, d. h. die Heizenergie konnte um rund 43 °/o gesenkt werden. Gleichzeitig wurde bei dem Verfahren eine Ausbeuteerhöhung von o,26 % erzielt. Beispiel 2 In einem Ofen nach Beispiel i wurden zwei Spülkanäle dem Heizkanal parallel in einem gleichmäßigen Abstand von 170 '-um gesetzt, während der dritte Spülkanal schräg angeordnet wurde, so daß er oben 170 mm entfernt, unten indessen auf einen Abstand von etwa 3 ein Wandstärke an den Heizkanal angenähert war. Die Anordnung der Spülkanäle oben war wie bei Beispiel i nach Art eines gleichseitigen Dreiecks. Als Gegenversuch wurden wie bei Beispiel i Öfen mit drei parallel gesetzten Spülkanälen verwendet. Nach dem vorliegenden Verfahren wurde eine um 13,9kWh geringere Heizenergie, entsprechend einer Energieersparnis von 40 °/o, gebraucht. Bezogen auf it gebundenen Stickstoffs betrug die Heizenergieersparnis .I5 kWh. Durch die geringere Heizenergie bzw. erfindungsgemäße Anordnung der Spülkanäle und Vermeidung von Wär mestauungen wurde gleichzeitig eine Ausbeuteerhöhung von 0,7 °/o (bei bereits bei 9i °/o liegender Ausbeute) erhalten, ohne daß die Azotierzeiten gegenüber parallelen Spülkanälen verlängert waren.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Azotierung von Calciumcarbid nach dem Initialzündungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß von in der Carbidmasse vorgesehenen Spülkanälen für Stickstoff wenigstens einer so schräg zum Heizkanal bzw. den Heizkanälen angeordnet ist, daß er diesem auf einen verhältnismäßig geringen Abstand angenähert ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß außer einem Heizkanal wenigstens drei aus Carbid gebildete Spülkanäle vorgesehen sind, von denen wenigstens einer durch Schrägsetzen dem Heizkanal unten bzw. oben auf einen geringen Abstand angenähert ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und :2, dadurch gekennzeichnet, daß außer einem Heizkanal wenigstens drei oder mehr aus Carbid gebildete Spülkanäle vorgesehen sind, die dem Heizkanal sämtlich oder zum größeren Teil unten oder oben auf einen geringen Abstand angenähert sind. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß drei oder mehr Spülkanäle abwechselnd unten und oben dem Heizkanal auf einen geringen Abstand angenähert sind.
  5. 5. Verfahren nach- Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr aus Carbid gebildete Spülkanäle nach Art sich kreuzender Geraden angeordnet sind, wobei sie entweder in der Mitte oder mehr im unteren oder oberen Teil dein Heizkanal auf einen geringen Abstand angenähert sind.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Heizkanälen diesen wenigstens ein Spülkanal je Heizkanal durch Schrägsetzen unten oder oben .bzw. abwechselnd bis auf einen geringen Abstand angenähert ist.
DEB180366D 1937-10-17 1937-10-17 Verfahren zur Azotierung von Calciumcarbid Expired DE682106C (de)

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