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Spannrahmen für Papier, Leinwand o. dgl. Spannrahmen, die durch Ausziehen
von mit Klemmrillen versehenen Teilen vergrößert werden können, sind bekannt (vgl.
z. B. deutsche Patentschrift 193 945). Ebenso sind Klapprahmen an sich bekannt (vgl.
z. B. die österreichische Patentschrift 76430 und amerikanische Patentschrift
i 941 736).
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine zweckentsprechende Konstruktion
eines auszIehbaren, mit Klemmrillen versehenen Spannrahmens, wobei der Rahmen aus
zwei aufeinanderzuklappenden, in sich geschlossenen Rahm nteilen besteht, deren
Schenkel teleskopartig ineinan:dergesteckt und mit Klemmizll-en versehen sind.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein solcher Rahmen dargestellt,
und zwar in Abb. i geöffnet in Oberansicht, in Abb. a geschlossen in Stirnansicht
mit Klemm- und, Spannvorrichtungen und in Abb. 3 geschlossen im Querschnitt. Abb.4
zeigt eine besondere Scharnierkonstruktion.
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Der Span,urahmen besteht aus zwei Einzelrahmen, a, :b, welche.
zweckmäßig durch Scharniere c gelenkig miteinander verbunden sind. Jeder Einzelrahmen
ist aus zwei starren Winkelpaaren zusammengesetzt, welche ein beliebiges Profil
haben können und bei dem Beispiel von einem ungefähr rechteckigen Hohlkörper gebildet
werden. Die Schenkel sind ineinander teleskopartig verschiebbar, so daß jeder Rahmen
fast auf die doppelte Länge und Breite vergrößert werden kann. Die sämtlichen Rahmenteile
sind mit Längsrillen r versehen, deren Zahl und Profil beliebig sein kann. Im vorliegenden
Falle besitzen die Rillen r einen s,ägezahnartigen Querschnitt, diejenigen der inneren
Schenkel gleiten zahnartig in den Rillen der :äußeren Schenkel (s. Abb. 3).
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Die Handhabung des Spannrahmens ist folgende Durch Ausziehen werden
die beiden geschlossenen Rahmen a, b zunächst auf die gewünschte Größe eingestellt,
wobei die unteren Teile die oberen durch die ineinandergreifenden Rillen r mitnehmen.
Hierauf wird der Doppelrahmen geöffnet und das Papier oder die Leinwand p, es können
auch zwei Stücke mit der grundierten Seite nach außen sein, auf den einen Rahmen
gelegt und der andere Rahmen auf den ersten Rahmen geklappt. Damit während des Zuklappens
kein Verrutschen der Einlage möglich ist, hat man diese in bekannter Weise auf kurze,
spitze Stiftes gesteckt, die aus .der Rille.nseite der Rahmenwinkel hervorragen.
Ein solcher Stift kann entweder starr befestigt sein und beim Zuklappen in ein gegenüberliegendes
Loch im Winkel :des Rahmens b eingreifen, oder der Stift ist am Ende einer Drahtfeder
angeordnet, wodurch er am Rillenkamm durch ein Loch hervortritt und beim Anklappen
und Niederdrücken des Rahmens b auf die Rillenmulde
des Gegenrahmens
aufstößt und von dieser wieder zurückgedrängt wird. Wie aus den Abb. i, 2 und 3
ersichtlich ist, erfordert es die rillenartige -Zupassung der Rahmen ,a und
b, daß der Rahmen b um ein geringes weiter außen liegt; somit behindert ein
kürzer Stift, der im Winkel des Rahmens a vom inneren Rillenkamm herausragt, das
Aasklappen des Rahmens b nicht. Die Scharniere e bewirken, daß die sämtlichen Rillen
von a und b beim Zuklappen wieder genau aufeinandertreffen und dadurch
die zu spannende Einlage in ihre Form zwängen. Die Scharniere (Abh. q.#) besitzen
etwas längliche Führungslöcher und tragen dadurch der Dicke des einzuspannenden
Stoffes Rechnung; auch ist es .möglich, einen ;ganzen Stoffballen Stück für Stück
einzuspannen.
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Die beiden Rahmen a, b werden z. B. durch an sich bekannte
U-förmige Klenmibügel,d aufeinandergepreßt, durch deren Federung f sowohl den minimalen
Rohrweitenunterschieden von Außen- und Innenrohr als auch der Verschiedenheit der
Stärke der Einlage Rechnung ,;getragen ist. Diese IZIemmbügel sind im Querschnitt
T-färmig finit nach außen gerichtetem Steg. An den Steg eines Bügelflansches ist
ein Hebel 0,'1 durch eine Niete bzw. Achsee aasgelenkt. Der Nietenkopf ist an ader
unteren Seite abgeschnitten; durch das Aufliegen dieser Schnittfläche auf dem Flansch
wird eine Drehung .der Niete verhindert und damit auch ein Ausleiern der Bohrung
in dem weicheren Aluminiumbügel d'.
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Der Klemmbügel d wird mit hochgestelltem aasgelenktem Hebel :dl (s.
Abb. 2) übet ;die aneinandergeklappben Rohrrahimenteile.a,:-,geschoben. Durch ,das
Herunterdrücken des Hebelsdl, wie Abb.3 zeigt, dringen dessen exzentrische Ausbuchtungen
durch zwei Schlitze beiderseits des Steges in den Innenraum des Klemmbügels ein.
Am Bügelsteg ist seitlich eine geschwungene Bandfeder f derart eingehängt, daß sie
ein kleines Stück auf und ab gleiten. kann. Durch den Druck der vorerwähnten exzentrischen
Ausbuchtungen des Hebels dl auf die Federwölbung wird die Feder/ nach innen zu abgedrängt,
wo-,durch die beiden aufeinanderliegenden Rahmen a, b 'kräftig, aber elastisch
gegeneinan dergedrückt werden. , Um Tuchballen oder große Papierrollen fortlaufend
Stück für Stück einzuspannen, müssen natürlich besondere Klemmbügel benutzt werden,
die bei sonst gleicher Konstruktion statt des U-Steges eine weit ausladende kreisförmige
Wölbung besitzen.
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Ist Auf diese Weise die zu spannende Einlage festgeklemmt, so erfolgt
das Spannen derselben, was in verschiedener Weise aus. führbar ist. Wie aus der
Zeichnung (Abb. 2) hervorgeht, wird zu diesem Zwecke z. B. ein Metallbandm an dem
Ende des Innenrohres befestigt. Dieses Band liegt zwischen der umgerillten Fläche
des Atißenrohrs-chenkels und derselben Fläche des Innenrohrschenkels, die mit einer
Längsrinne o durchzogen ist, und reicht über .die ganze Länge des Innenrohrschenkels.
Da dieses Band über seine ganze Länge in gleichen Abständen, beispielsweise alle
i cm, gelocht ist, so kann bei dem Längsschlitz t im Außenrohrende das dort befindliche
Loch im Band als Angriffspunkt bzw. Kupplungsstelle mit dem am Ende des Außenrohrschenkels
aasgelenkten Hebel g, g1 nach Art ' der bekannten Skibindung verwendet werden, Auf
der Achse der Gelenkverbindung dieses Hebels g am Außenrohr bzw. an zwei am Rohr
befestigten Flanschen k ist ein Bügeln,' .eingehängt. Bei 9o° Umdrehung des Hebels
g wird der Drahtbügel g 1 um,das Doppelte ,der Entfernung seiner Achse von,der Achse
des Hebels in der. Zugrichtung bewegt. Am Drahtbügel g1 ist ein Dorn lt befestigt,
:der in ein Loch im Metallband eingreift. Die Rinne o im Innenrohr (Abb. 3 ) dient
als Platz für die Dornspitze, die durch das Metallbandloch hindurchgeht. Durch Herüberdrücken
des Hebels g wird somit das Metallbarndm und mit ihm der daran befestigte Innenrohrschenkel
aus dem Außenrohrschenkel herausgezogen. Die richtige Wahl der entsprechenden Löcher
in den parallelen Metallbändern für den Einsatz der Dorne /t ist gewährleistet durch
Maßnumerierungen auf den innen gleitenden Schenkeln an den beiden Längen. Die Ntunerierung
und Aufzeichnung der Maßstriche erfolgt so, ,daß man, wenn z. B. bei ganz zusammengeschobenem
Spannapparat eine Länge 6o cm beträgt, beim Ausziehen bzw. Vergrößern der Länge
um i cm am Innenschenkel 61 ablesen kann usw.
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Um die Spannung zu federn, so daß ein Überspannen der Einlage nicht
erfolgen kann, ist das Metallband im nicht direkt am Ende des Innenrohrschenkel:s
befestigt, sondern je an .einem starken Stahldrahtdruckfedernpaar, das im Innen
r ohr schenkel auf einem eingefügten Boden 1 aufsitzt. Die Federn ragen über .das
Ende des Irnienrohrschenkels ein Stück hinaus, dessen Länge mit der Hublänge des
Hebels g bzw. der Länge der seitlichen Bewegung,des Dornes 1a übereinstimmt. Die
Federn füllen den Querschnitt des Innenrohres vollkommen aus; daher ist es erforderlich,
daß das über das Ende des Innenrohrschenkels .hinausragende kurze Stück der Federn
verjüngt ist, um die Querrillen, welchen es gegebenenfalls in den Rahmenwinkeln
begegnet, passieren zu können. Statt dessen kann aber auch die im Innenrohrschenkel
,gelagerte
Feder mit dem: Ende des Rohres bündig sein, und ein am Federnende befestigter Stab,
welcher sehr leicht die Querrillen in den Rahmenwinkeln passieren kann, stellt :die
Verbindung der Feder mit dem Ende des Metallbandes in her. Die Federung der Spannung
kann auch mit Zugfedern erreicht werden. Zu diesem Zwecke wird ein Ende der Federn
bündig am Ende des Innenrohrschenkels befestigt; -das andere im Innenrohr liegende
Federnende wird geschlossen und bildet einen Widerstand gegen einen innerhalb dieser
Zugfeder gelagerten Stab, der über das Innenrohrende um die Hublänge des Hebels
g hinausragt und an seinem Ende mit dem Ende des ;gelochten Metallbandes verbunden
ist.
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Durch die Federung der Spannung wird erreicht, daß beim Malen bei
feuchter Witterung, wobei das Leinwandgewebe nachgibt, oder bei ähnlichen Gewebedehnungsursachen
während des Grundierens einer Malfläche die Nachspannung automatisch erfolgt, anderseits
durch das Wiedertrocknen des G:eweb.es und das damit verbundene Eingehen der Malfläche
das Arbeiten derselben möglich ist. Eine solche Spannvorrichtung kann für sehr große
Abmessungen, wie sie in Ateliers gebraucht werden, ortsfest z. B. an einer Wand.
angebracht werden.