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Triebwerk für die Roll- und Aufwickeleinrichtung an Rollvorhängen
bei Verdunkelungseinrichtungen für Zwecke des Luftschutzes Die Verdunkelung von
breiten Fensterfronten, besonders Oberlichtfensteirn und sog. Lichtbändern, als
auch von: solchen bei Sheddächem durch Rollvorhangeinhchtungen bei Fliegergefahr
macht bisher erhebliche Schwierigkeiten, da die außerordentlich großen Breiten ;solcher
Fensterfronten durch die bekannten. Rollvorhanganordnungen nicht in einem Stück
abgedunkelt werden können, so daß sich mehrfache Unterteilung der Fensterfront sowie
der Rollvorhänge erforderlich: macht. Der Nachteil solcher Unterteilung liegt nun
nicht nur allein in der Anordnung der für jeden Rollvorhang nötigen Zugwerke, sondern
auch in: der Notwendigkeit, jeden einzelnen Rollvorhang .zu beiden Seiten mit besonderen
Einrichtungen zu versehen, die die Stoßfugen abdichten und gegen Lichtaustritt sichern;
vüe das, für Luftschutzzweeke unbedingte Notwendigkeit ist. Dabei vermindern Einrichtungen,
wie beispielsweise Seitenführungen, Führungsschienen, Abdeckstreif en u. a., sowie
iauch die Anordnung von Rollkästen, die oberhalb des Fensters liegerar und welche
die Zug- und Triebwerke aufnehmen:, in erheblichem Maße die freie Fensterfläche,
so daß der Lichtdurehtritt bei Nichtgebrauch behindert isst. Meist ist auch ,die
Anordnung solcher Einrichtungen; besonders: bei Lichtbändern, die bekanntlich als
ohne größere Zwischenpfosten ausgebildete Oberlichtfenster anzusehen ;sind, nur
schwer oder unter erheblichem Aufwand von Stützwerk und anderen Befestigungsvorrichtungen
möglich. Außerdem ist die Verdunkelungsbereitschaft solcher aus Einzelrollvorhängen
bestehenden Einrichtungen infolge der Vielzahl der zu betätigenden Trieb- und Zugwerke
nur gering anzusetzen,
was besonders. für- Luftschutzzwecke nachteilig
ist. Aus ähnlichen Gründen ist ein über die ganze Breite des Oberlichtes reichender,
in einem Rollkasten untergebrachter Rollvorhang, der auf einen. oberhalb des Fensters
beidendig gelagerten Rollstab sich aufwickelt, nicht zweckdienlich, da. infolge
des Durchhanges dieses Rollstabes das Aufündabrollen des Vorhanges gestört wird,
so daß ein solcher Rollvorhang sich meist schief und ungleichmäßig aufwickelt, was
besonders bei Vorhängen für Fensterfronten von i o bis 30 m Breite und darüber sehr
nachteilig isst.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß der oberhalb
des Fensters in einer Klemmleiste befestigte Rollvorhang auf einen zugleich als
Fallstab dienenden Rollstab aufgewickelt ist, der vermittels eines sich aufwickelnden
Laufzuges und eines Kauf dem ;Rollstab befestigten und diesen .drehenden- Windenzuges
auf- -und abrollt. Die Einrichtung ist dabei derart getroffen, daß der Laufzug mit
seinem einen Ende an der Oberseite des Fensters ,gehalten ist, während sein andereisi
Ende in einer Laufrolle (befestigt ist, die auf dem Rollstab sitzt. Dadurch, daß
der Windenzug, der von ,einer beliebigen Winde - aus betätigt wird, sich in einer
am Rollstab befestigten Windenrolle ,auf- oder ;abwickelt, rollt der Laufzug in
der Laufrolle ab oder auf, dabei den Rollstab verdrehend, der mit denn Vorhang verbunden
ist. Der Rollstab ist lediglich an seinen beiden Enden in Führungen gehalten, die
ein Aus:schivingen des" selben unterbinden unid welche in Abdeckkasten befestigt
sind, die durch seitliche Lichtschutzklappen den Lichtaustritt hindern. Der Laufzug,
der einerseits als Rollbahn dient und anderseits das Eigengewicht das Rollstabes
und des Rollvorhanges aufnimmt, ist diesem Gewicht und der Vorhangdicke und -längeentsprechend
einzustellen, indem die Laufrolle auf dem Rollstab vierdrehbar und vermittels beliebiger
Klemmvorrichtung feststellbar ist, wobei nach Einstellung der Rollstab und die Laufrolle
gekuppelt werden. Eine solche erfindungsgemäße Einrichtung mit Triebwerk ist sowohl
für .senkrechte als rauch geneigte Oberlichte, Lichtbänder und andere Fensterfronten
brauchbar, wobei in letzteren dio Führungen geneigt eingestellt sind und der Rollstab
;auf mehreren in ,größeren Abständen liegenden Schienen ,abrollt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigen Abb. i die Ansicht eines Lichtbandes mit Rollvorhang und Triebwerkseinrichtung
von der Innenseite des Gebäudes gesehen, Abb. 2 in vergrößerter Darstellung das
Triebwerk mit dem Abdecklcasten und einen Teil des Rollvorhanges in derselben Ansicht;
Abb.3 die grundsätzliche Befestigung des Laufzuges und des Windenouges auf der zugehörigen
Laufrolle und Windenrolle in @eitenansicht und Abb. q. einen Waagerechtschnitt in
Richtung a-a nach Abb. 2.
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Oberhalb des Fensters; auch als Oberlichter, Lichtbänder i, Fensterreihen:
oder andere Fensterfronten in senkrechter oder geneigter Lage; ist eine Klemmleiste
q. vorgesehen, in die das --eine Ende des Rollvorhanges 3 eingeklemmt und ,gehalten
ist. Das andere Ende fdes Rollvorhanges. 3 ist auf seinen Rollstab 2 gewickelt,
der durch das Triebwerk gedreht wird, so daß .sich der RolIL vorhang 3 vor der Fensterfläche
i auf- und abrollt. Das Drehen des Rollstabes 2 geschieht durch zwei Seil oder Bandzüge,
indem durch einen Windenzug 8 eine ,auf dem Rollstab 2 befestigte Windenrelle 5
durch ein Windwerk 9 betätigt wird, wobei infolge dieser Drehung eine Laufrolle
6, die auf dein Rollstab 2 befestigt ist, einen Laufzug 7 auf- oder abwickelt, dessen
eines Ende an der Oberseite des Fensters, i gehalten ist. Der Laufzug 7 wird in
demselben Mäße aufgewickelt, wie der Windenzug 8 abgewickelt wird, und umgekehrt.
Durch unterschiedliche Bemessung der Durchmesser vom Laufrolle 6 und Windenrolle
5 lassen sich übersetzungsverhältnisse schaffen, die dem Eigengewicht des Rollstabes
2 und des Rollvorhanges 3 angepaßt sind. Damit die Triebwerkseinrichtung auf die
Vorhangdicke und -länge eingestellt werden kann., ist die Laufrolle, 6 auf dem Rollstab
2 verdrehbar und vermittels einer Klemmvorrichtung 15 feststellbar ausgebildet.
Als Klemmvorrichtung 15 kann beispielsweise eine Schraube dienen, :die Laufrolle
6 und Rollstab 2 kuppelt. Eine solche erfindungsgemäße Triebwerkseinrichtung kann
für Fenster beliebig ,großer Breite 'angewendet werden, da. der Rollstab 2 keinerlei.
Dürchhang aufweist und seien, Eigengewicht durch den Laufzug ? aufgenommen ist,
der entsprechend bemessen werden kann. Der Rollstab ä wird ran seinen äußeren Enden
in Führungen i leingelegt und von diesen gegen Ausschwingen gehalten. Diese Führungen
i i sind in Abdeckkasten io, 14 befestigt; die zugleich die seitliche Abdichtung
der äußeren Vorhangkanten durchführen und hierzu an den Ahdeckkasten i o, 1 L,.
ausschwenkbare Lichtschutzklappen 12 gelenkig befestigt sind, die nach Abrollen
des Vorhanges 3 eingeschwenkt werden, :so, daß der Lichtdurchtritt wirksam verhindert
wird. Einer dieser Abdeckkasten i o kann zugleich das Triebwerk und die Lauf- und
Windenzüge 7, 8 aufnehmen, so da.ß dieses gehäuseartig umbaut ,und geschützt untergebracht
ist. Bei senkrechten
Fensterfronten i ist keinerlei, Unterstützung
des langen Rollstabes 2 erforderlich. Lediglich bei geneigten Fenstern sind in großen
Abständen schmale Schienen 13 vorgesehen, auf welchen der Rollstab 2 ;abrollt. Diese
Schienen 13 dienen dabei' lediglich als Rollbahnen, die ,eine- der Fensterneigung
entsprechende Parallelführung bewirken, und können daher sehr dünn bemessen sein,
so daß die wirksame Fensterfläche nicht verkleinert wird. Das Windwerk 9 und der
die Windenrolle 5 umlaufende Windenzug 8 können b@eliebig verlegt und von handlichen
Orten aus bedienbar gemacht werden. Bei Verdunkelungsanlagen für die genannten Zwecke
hat diese erfindungsgemäß@e Einrichtung noch ,den erheblichen Vorteil, daß das Vorhanggewicht
eine untergeordnete Rolle spielt, so daß auch doppelseitige Vorhangstoffe verwendet
werden können, die an der Außenseite schwarz und an der Innenseite hell- ;gefärbt
sind;, so daß beim Gebrauch der Verdunkelungsanlage das beleuchtete Innere des Gebäudes
unvermindert hell erscheint.