DE679522C - Verfahren zur Herstellung von Zement - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zement

Info

Publication number
DE679522C
DE679522C DER98607D DER0098607D DE679522C DE 679522 C DE679522 C DE 679522C DE R98607 D DER98607 D DE R98607D DE R0098607 D DER0098607 D DE R0098607D DE 679522 C DE679522 C DE 679522C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cement
stage
product
pan
burned
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER98607D
Other languages
English (en)
Inventor
Ole Rolfsen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE679522C publication Critical patent/DE679522C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/36Manufacture of hydraulic cements in general
    • C04B7/38Preparing or treating the raw materials individually or as batches, e.g. mixing with fuel

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zement Bei der gewöhnlichen Herstellung von Zement wird von einem Rohmehl ausgegangen, das für Portlandzement aus Calciumcarbonat, Kieselsäure und einer gewissen Menge Sesquioxyden zusammengesetzt ist und welches in Drehöfen, Schachtöfen oder Sinterapparaten gebrannt wird, wodurch man Zementklinker erhält, die neben Tricalciumsilicat als Hauptbestandteil ebenfalls Dicalciumsilicat samt Calciumaluminium- und C.alcium.aluminiumeisenoxydenenthalten.
  • Als Beispiel einer gewöhnlichen Zementherstellung kann ein Rohmehl mit der folgenden Zusammensetzung erwähnt werden:
    Ca C 03 etwa i 2o Teile,
    Sioo - 22 - ,
    R2 6, - 8
    wobei R.,03 Sesquioxyde bezeichnet.
  • Nach dem Brennen in irgendeiner bekamZ-ten Weise kann man aus diesem Rohmehl einen Portlandzement mit ungefähr folgender Zusammensetzung erzielen,
    Eine Schwierigkeit bei der Zementherstellung nach früheren Verfahren besteht darin, hinreichende Zeit für das Brennen zu schaffen, da der Prozeß in vielen Fällen so langsam verläuft, daß die Zeit sowohl für die Dissoziation der Kohlensäure des Kalksteines als ;auch für die Bildung der verschiedenen Klinkermineralien nicht ausreicht.
  • Dieser Schwierigkeit hat man bei den verschiedenen. Verfahren in verschiedener Weise abzuhelfen versucht, so z. B. bei den Sinterprozessen dadurch, daß. große Mengen Rückgut der zu sinternden Mischung zugesetzt werden.
  • Jedoch bekommt man bei den gewöhnlichen Zementprozessen im Ballgemeinen verhältnismäßig große Glühverluste wegen unzureichender Bildung von Klinkermineralien.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Zementherstellungsverfahren, bei dem die Schwierigkeiten, die mit der möglichst vollständigen Dissoziation, der möglichst vollständigen Bildung von Klinkermineralienund Verminderung der Glühverluste zusammenhängen, vermieden werden, während man gleichzeitig bei der Benutzung der Erfindung nach Wahl entweder ein Produkt erzielen kann, welches in seinen Eigenschaften granulierter Hochofenschlacke ähnlich ist und welches in :entsprechender Weise als Schlackenzement benutzt werden kann durch Mischung mit Portlandzement, oder andererseits einen sehr hart gebrannten Portlandzementklinker durch ein Verfahren, welches in kürzerer Zeit und mit weniger Glühverlusten als bei den gewöhnlichen Zementherstellungsverfahren durchgeführt werden kann: Gemäß vorliegender Erfindung wird die Zementherstellung in zwei Stufen durchgeführt, wobei man in der ersten Stufe bei verhältnismäßig niedriger Temperatur (bis etwa i2oo° C) und ohne vorausgehendes Feinmahlen .eine Beschickung brennt, die nur einen Teil der für den Zement notwendigen Kalkmenge enthält und welche gegebenenfalls, aber nicht notwendigerweise die für das Endprodukt notwendige Menge von Sesquioxyden enthalten kann: Durch die Behandlung dieser Beschickung bei der angegebenen verhältnismäßig niedrigen Temperatur erhält man ein Produkt, welches Calciumsilicate, hauptsächlich Dicalciumsilicat enthält.
  • Ist das Brennen ohne Zusetzung von Sesquioxyden durchgeführt worden, so erhält man Diealciumsilicat in der Form eines labilen Produktes ((1-Kristalle), welches beim Abkühlen unter Zerrieselung in y-Kristalle umgewandelt wird. Falls .das Ausgangsprodukt Sesquioxyde in der gewöhnlichen Menge und gegebenenfalls .etwas MgO :enthalten hat, erhält man ein stabiles Produkt, das bei rascher Abkühlung in eine Form übergeht, die granulierter Hochofenschlacke ähnlich ist, und w elches :als Zusatz zu Portlandzement in der gleichen Weise wie Hochofenschlacke benutzt werden kann.
  • Erfolgt die Behandlung in der hier besprochenen .ersten Stufe ohne Zusatz von Sesquioxyden, .so werden dem Produkt nach der Zerrieselung weitere Mengen Calciumcarbonat und Sesqüioxyde zugesetzt, und die Mischung wird .dann in der zweiten Stufe .des Verfahrens einem erneuten Brennen unterworfen, wodurch man gewöhnlichen Portlandzementklinker :erhält.
  • . Als wichtiger Vorteil des neuen Verfahrens sei :erwähnt, daß es nicht nur im Schacht-und Drehofen, sondern beispielsweise auch auf einem Saugrost durchgeführt werden kann. Als weiterer und besonders wichtiger Vorteil tritt hinzu, daß nach dem neuen Verfahren ein lagerfestes Zwischenprodukt erhalten wird. Es nimmt nämlich kein Wasser auf, während das Produkt nach bekannten Verfahren Wasser aufnimmt und somit nicht gelagert werden kann; außerdem verstaubt es leicht. Die Lagerfestigkeit ist aber deshalb von besonderer Bedeutung, weil von dem Zwischenprodukt große Mengen im Winter hergestellt und dann in der Luft gelagert werden können. Es ist endlich nach dem neuen Verfahren nicht notwendig; das Wasser aus dem Kalk zu dissoziieren, wodurch eine wesentliche Ersparnis .an aufzuwendender Wärme eintritt. Die Produkte nach dem neuen Verfahren sind gleichmäßig und können daher genau dosiert werden: Zusammenfassend ist also festzuhalten, daß nach der Neuerung in vielen Fällen zweifellos mit billigeren Anlagen und einfacheren Mitteln bessere Zemente hergestellt werden können als bisher. Der Hauptvorteil der Aufteilung des Verfahrens in zwei Stufen ist metallurgischer Art, indem das Brennen von Kalkstein zu gebranntem Kalk schwerer ist als das Brennen von Kalkstein in Anwesenheit von Kieselsäure und Eisenoxyd.
  • Abschließend seien noch die phy=sikalischen Vorteile des neuen Verfahrens erwähnt. Das Brennen eines Zementrohrnehls auf Saugrost ist mit gewissen Schwierigkeiten verbunden.: Diese bestehen darin, daß ein voller Kalkzusatz leicht das Rohmehl zu lang oder zu fett macht, so daß es sich leicht ballt, und es ist schwer, einen gleichmäßigen Luftdurchgang zu erhalten; was für das Brennen notwendig ist, wenn man ein gutes Produkt erhalten will. Wird .der Luftdurchgang zu klein, so wird die Brenntemperatur zu niedrig und somit :der Klinker ungenügend gebrannt: Um dies zu vermeiden, setzte man eine große Rückgutmenge zu und erhielt dadurch eine brennfähige Zusammensetzung. Die Zusammensetzung des neuen Rohmehls für die zweite Stufe wird durch die überwiegende Menge von Dicalciumsilicat (erste Stufe) weniger fett und mehr kurz, so daß es keine Schwierigkeit bietet, ein gleichmäßiges Rohmehl zu erhalten, wenn der Luftdurchgang derselbe ist. Somit ist die Aufgabe der Sinterung sauf Saugrost hauptsächlich die Aufgäbe einer Herstellung des Rohmehls in einer derartigen Form, :däßdieselbe Luftdurchlässigkeit leicht erreicht wird, und dies wieder ist eine physikalische Aufgabe, die von der Oberfläche abhängig ist. Durch die erfindungsgemäß-:erfolgende Aufteilung wurde erreicht, daß die Rohmehle ohne Schwierigkeiten gebrannt werden können.
  • Als Beispiel für die Ausführung des vorliegenden Verfahrens . kannerwähnt werden: a) Erste Stufe: Ein Rohmehl, bestehend aus 75 bis 8o Teilen CaCOg und etwa 22 Teilen Si02, wird bei einer Temperatur bis etwa i2oo° in. etwa io Minuten gebrannt.
  • Man erhält ein DicaIciumsilicat in. 3-Kristallform, welches durch Zerrieselung in ^I-Kristalle übergeht. Dieses Produkt wird dann mit weiteren etwa q.o Teilen Ca C 03 und 8 Teilen R203 gemischt, wonach es in der zweiten Stufe des Verfahrens wieder gebrannt wird, und zwar bei einer Temperatur von iq.oo bis i5oo° C im Laufe einer Zeit von etwa io Minuten. Als Endprodukt erhält man einen sehr hart gebrannten Klinker mit geringsten Glühverlusten: Die Gesamtzeit für die zwei Brennperioden ist kürzer als die notwendige Brennzeit beim Brennen von gewöhnlichem Portlandzement mit in gewöhnlicher Weise zugesetztem Rohmehl als Ausgangsmaterial.
  • b) Ein Rohmehl, bestehend aus etwa 75 bis 8o Teilen Ca. C 03, etwa 22 Teilen Si O. und etwa 8 Teilen R#03 und gegebenenfalls etwas Mg0, wird bei einer Temperatur bis etwa i 2oo° C in etwa i o Minuten gebrannt und dann rasch abgekühlt. Man erhält in dieser Weise ein teilweise granuliertes Produkt, welches granulierter Hochofenschl,acke ähnlich ist und in der gleichen Weise wie diese benutzt werden kann.
  • Das vorliegende Verfahren kann ,ausgenutzt werden sowohl in Verbindung mit der Zementherstellung in Drehöfen oder Schachtöfen als auch bei der Zementherstellung nach dem Saugsinterverfahren.
  • Im letzten Fall kann die erste Stufe des Verfahrens in einer Sinterpfanne durchgeführt werden, die mit Bezug auf den Luftstrom in Reihe nach einer Sinterpfanne geschaltet ist, in der das Brennen bei der zweiten Stufe des Verfahrens ,ausgeführt wird, wobei die Wärme, die dann von der letzterwähnten Pfanne überführt wird, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Brennstoffschicht, die auf der unteren Pfanne angeordnet oder in dieselbe hineingemischt worden ist, ausreichend ist, um die .erste Stufe des Verfahrens durchzuführen.
  • Das Verfahren kann selbstverständlich auch bei der Herstellung von Tonerdezem:enten benutzt werden, wobei man in der ersten Stufe dem Bauxit einen Teil des Kalksteines ohne vorhergehendes Feinmahlen zusetzt und nach dem Brennen fein mahlt, wonach das erhaltene Zwischenprodukt mit dem Rest des Kalksteines gemischt und zu Klinker fertiggebrannt wird, der schließlich in gewöhnlicher Weise gemahlen wird.

Claims (5)

  1. PATPNTANSPi2ÜCFIL: i. Verfahren zur Herstellung von Zement in zwei Stufen, dadurch gekennzeichnet, daß in der :ersten Stufe mit einer so geringen Kalkmenge gearbeitet wird, daß in der Hauptsache nur ein Dicaldum.silicat entsteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, ;daß eine Beschickung, .die nur einen Teil der für den Zement notwendigen Kalkmenge enthält, zuerst bei einer Temperatur bis etwa i 2oo° C gebrannt wird, wonach das Produkt nach Zugabe der restlichen Kalkmenge gemahlen wird und bei einer Temperatur bis iq.oo bis iSoo° C- zu Klinker gebrannt und in der gewöhnlichen Weise zu Zement vermahlen wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i oder 2, dadurch ,gekennzeichnet, daß die Beschickung, die in der ersten Stufe des Verfahrens behandelt wird, hauptsächlich nur Calciumcarbonat und Kieselsäure enthält, wodurch man als Produkt des Brennens hauptsächlich Dicalciumsilicat in Form von (3-Kristallen erhält, welches Produkt unter Übergang in Y-Kristalle zerr ieselt. q..
  4. Verfahren gemäß Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe des Verfahrens eine Beschickung behandelt wird, welche außer Calciumcarbonat und Kieselsäure Sesquioxyde (A1203 und Fe203) in der gewünschten Menge enthält, wonach das erzielte Produkt rasch gekühlt und weiter in der gleichen Weise wie granulierte Hochofenschlacke für die Herstellung von Schlackenzement benutzt wird.
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in der .ersten Stufe erzielte Produkt, welches hauptsächlich Dicalciumsilicat enthält, mit weiteren Mengen Calciumcarbonat und Sesquioxyden in einem Mengenverhältnis gemischt wird, welches gewöhnlichem Portlandzement entspricht, wonach die Mischung in der zweiten Stufe des Verfahrens bei der für Portlandzement gewöhnlichen Brenntemperatur (140o bis 15oo° C) gebrannt wird. 6e Vorrichtung zur Ausführung der Verfahren nach Anspruch i bis 5, bestehend aus einer Sinterpfanne, die mit Bezug auf den Luftstrom in Reihe nach einer anderen Sinterpfanne so geschaltet ist, daß die Wärme von der letzteren Sinterpfanne zu 'der ,ersteren übergeführt wird, wobei die untere "Pfanne gegebenenfalls eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Brennstoffschicht besitzt.
DER98607D 1936-02-26 1937-02-17 Verfahren zur Herstellung von Zement Expired DE679522C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NO679522X 1936-02-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE679522C true DE679522C (de) 1939-08-08

Family

ID=19906618

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER98607D Expired DE679522C (de) 1936-02-26 1937-02-17 Verfahren zur Herstellung von Zement

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE679522C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2726121C2 (de) Rohmischung zur Herstellung von Zementklinker
DE679522C (de) Verfahren zur Herstellung von Zement
DE2719587C3 (de) Rohmischung zur Erzeugung von feuerfestem Tonerdezement
DE2221141B2 (de) Verfahren zur erzeugung von hochfeuerfestem tonerdezement
CH98789A (de) Verfahren zur Darstellung von schwefliger Säure und hydraulischen Bindemitteln aus Gips.
DE2735442A1 (de) Zement und verfahren zu seiner herstellung
DE974876C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zement im Drehrohrofen
DE3414196A1 (de) Alkaliaktivierter belitzement
DE749705C (de) Verfahren zur Herstellung von kalziumsulfathaltigen Zementen
DE729909C (de) Verfahren zur Herstellung von Sinterphosphaten
DE608485C (de) Verfahren zur Herstellung magnesiareicher Zemente nach Art des Portlandzementes
DE681644C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatduengemittels
DE973724C (de) Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Baustoffen
DE3042862C2 (de) Verfahren zur Verarbeitung von Nephelinrohstoff zu Tonerde
DE133251C (de)
DE421427C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung fluessiger Schlacke von Gaserzeugern und Kohlenstaubfeuerungen auf Portlandzement
DE727103C (de) Hydraulisches Bindemittel aus gipshaltiger Braunkohlenflugasche
DE653241C (de) Verfahren zur Herstellung von als Puzzolane zu verwendendem gebranntem Ton
DE855516C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Steine aus Dolomit
AT130221B (de) Verfahren zur Herstellung von Tonerdezementen.
AT118623B (de) Verfahren zur Gewinnung von Tonerdeschmelzzement und phosphorhaltigen Gasen.
DE19905521B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Sinterdolomit
DE601680C (de) Verfahren zur Erhoehung des Aschenschmelzpunktes bei Steinkohlenbriketts
DE939078C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Steine und Stampfmassen
DE364804C (de) Verfahren zur Herstellung von hydraulischem Moertel aus Gips