DE678861C - Einrichtung zur Vermeidung von Gleichrichterausloesungen bei einpoliger Tastung von Gleichstromnetzen nach dem Transkommandosystem - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Vermeidung von Gleichrichteräuslösungen bei einpoliger Tastung von Gleichstromnetzen nach dem Transkommand'osystem Mit dem Transkommandofernschaltungssystem ist ein Verfahren bekanntgeworden, welches mit Hilfe von Unterbrechungs:schnellschaltern besonderer Konstruktion, die nur in einer Phase eines fernzuschaltenden Netzes hochspannungsseitig eingebaut werden, eine Fernübertragung bestimmter Schaltbefehle gestattet. Die Schnellschalter bewirken hierbei hochspannungsseitig eine einphasige kurzzeitige Stromunterbrechung und damit Spannungsabsenkung von etwa zwei Perioden Dauer. Drei solche durch einpolige Tastung hervorgerufene Spannungsabsenkungen betätigen, wenn sie in vorgegebenen Zeitabständen aufeinanderfolgen, ganz bestimmte Schaltrelais. .
• Obwohl die durch die hochspannungsseitige Tastung im Netz hervorgerufenen Auswirkurigen gering sind und im allgemeinen nicht als störend empfunden werden, haben doch eingehende oszillographische Untersuchungen in Drehstromnetzen, an die Gleichrichter angeschlossen waren, gezeigt, daß unter dem Einfluß der einpoligen Tastung der die Gleichrichter speisenden Leitungen gleichstromseitige und drehstromseitige Auslösungen der Gleichrichter auftreten können. Insbesondere wurden solche Auslösungen bei der Untersuchung von Gleichrichtern in Saugdrosselschaltung festgestellt, bei denen. zwei Saugdrosseln verwendet werden, deren Mittelpunkte über eine weitere Drossel verbunden sind und bei denen der Gleichstromkreis einerseits an der Mitte der dritten Drossel, andererseits an der Kathode angeschlossen ist. Die dritte Drossel besitzt eine Sekundärwicklung, in der voraussetzungsgemäß beim Auftreten von Rückzündungen Spannungen und Ströme induziert werden, die unmittelbar auf die Auslösespule des Gleichstromschnellschalters und des speisenden Drehstromschalters wirken. Bei der einpoligen Tastung werden nun in der Sekundärwicklung der, dritten Drossel ebenfalls Spannungen und Ströme induziert, die zum Ansprechen des Gleichstromschalters oder des Gleichstromschalters und des Drehstromscbalters führen können. Dabei zeigt sich, daß bei Auslösung des Gleichstromschalters auf der Drehstromseite in den drei Leitern infolge der auftretenden freien Ströme weitgehend verlagerte und verzerrte Ströme auftreten, die nur noch positive oder negative Polarität besitzen. Die Erscheinung ist insbesondere abhängig vom Augenblick dese Wiederzuschaltens des Tastschalters, der den Strom einer Phase etwa für die Dauer von zwei Perioden unterbricht. Die freien Ströme werden bekanntlich dann am größten, wenn im Scheitelwert des Stromes des stationären Endzustandes zugeschaltet wird. Bei eisenlosen Induktivitäten kann unter dem Einfluß des freien Stromes der Strom den doppelten Wert des stationären Endwertes erreichen, während bei eisengesättigten Kreisen unter dem Einfluß der Eisensättigung auch noch höhere Werte erreicht werden. Besonders stark wird die Verlagerung der Ströme dann, wenn der Gleichstromkreis vom Gleichrichter abgetrennt wird, wodurch die Zeitkonstante des freien Stromes erhöht wird.
• Erfindungsgemäß werden deshalb die unnötigen Auslösungen des Gleichrichters dadurch unterbunden, daß die AuslÖsekreise des dem Gleichrichter zugeordneten Gleichstromschnellschalters und Drehstromschalters durch ein Relais für eine die Aus- und Einschaltzeit des Tastschalters um Bruchteile einer Sekunde übersteigende Zeit unterbrochen werden. Die mit Hilfe eines :entsprechenden Relais durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß in dieser Zeit die freien Ströme und die damit in Zusammenhang stehenden induzierten Spannungen und Ströme der Auslösekreise so weit abgeklungen sind, däß bei der Wiederzuschaltüng der Auslösekreise keine Auslösung mehr erfolgt. Nach Ablauf der kurzen Blockierungszeit ist der Rückzündungsschutz wieder voll einsatzbereit, so daß trotz Vermeidung einer Auslösung eine Gefährdung des Gleichrichters vermieden wird. Das Blockierungsrelais kann entweder .direkt von der Spannung erregt werden, die den nächstgelegenen Tastschalter zur Auslösung bringt; oder es wird über ein Zwischenrelais erregt, das seinerseits auf die durch die Tastung bedingte Spannungsabsenkung bzw. auf das durch die Tastung bedingte Gegensystem der Spannungen anspricht und dadurch die Erregerspannung vorübergehend an das Blockierungsrelais legt. Die Blockierungszeit kann dabei beliebig eingestellt werden. Zweckmäßigerweise wird man die Anordnung so ausbilden, daß das Blockierungsrelais unverzögert anspricht, d. h. die Auslösestromkreise unverzögert unterbricht und dieselben mit einstellbarer Verzögerung wieder schließt. Für die Fälle, in denen der erregeu.de Impuls bei Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit noch nicht beendet ist und in denen dann die Gefahr einer unnötigen Auslösung des Gleichrichters entsteht, ist das Blockierungsrelais so eingerichtet, daß es vor Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit den erregenden Impuls selbst unterbrechen kann.

Claims (1)

1. PATEN TANSPRÜcILE: r. Anordnung zur Vermeidung der Aus-Lösung von Gleichrichtern, welche ein nach dem Transkommandosystem von der Drehstromseite her einpolig getastetes Gleichstromnetz speisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösekreise des dem Gleichrichter zugeordneten Gleichstromschnellschalters und Drehstromschalters durch ein Relais für eine die Aus- und Einschaltzeit des Tastschalters um Bruchteile einer Sekunde übersteigende Zeit blockiert werden: z. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierungsrelais unmittelbar von der Spannung erregt wird, die `den nächstgelegenen Tasts.chalter zur Auslösung bringt. 3. Anordnung nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierungsrelais über ein Zwischenrelais erregt wird, das seinerseits auf die durch die Tastung bedingte Spannungsabsenkung bzw: auf das durch die Tastung bedingte Gegensystem der Spannungen anspricht und dadurch die Erregerspannung vorübergehend an das Blockierungsrelais legt. q.. Anordnung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet; daß das Blokkierungsrelais unverzögert anspricht und die Auslösestromkreise mit einstellbarer Verzögerung wieder schließt. Anordnung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierungsrelais den erregenden Impuls unterbricht, wenn dieser vor Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit noch nicht beendet ist.