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Starrer, wasserloser Gasbehälter Zwei einander grundsätzlich entgegengrierichtete
Forderungen erschweren die Schaffun- eines zerknallsicheren, wasserlosen Gasbehalters.
Die eine dieser Forderungen lautet: »Beseitigung des geschlossenen Luftraumes über
dem Abschlußblech« und verlangt über dem Abschlußblech des Behälternutzraumes einen
über den gesamten Behälterquerschnitt offenen Gasbehält-er. Die zweite Forderung
lautet: »Schlutz des Abschlußbleches, seiner Dichtungsvorrichtunggen und der Dichtungsflüssigkeit
gegen Niederschläge, wie Regen oder Schnee« und verlangt einen allseitigmöglichst
geschlossenen Behälter.
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Diese beiden einander entgegengerichteten Forderungen lassen sich
jedoch dann miteinander in Einklang bringen, wenn in bereits bekannter Weise zwischen
dem oberen Rand des Behälters und dem Dachkörper ein. ausreichend bemessender, allseitig
offener Rauin belassen wird.
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Im Gegensatz zu den altbekannten kuppelartigen Behält-erdächem bisheriger
Bauweise (Fig. i), welche dein allseitig offenen. Raum nur einen geringen
Schutz verleihen, vermag die nicht den Gegenstand der Erfindung bildende neuere
Bauart eines den Behälterquerschnitt weit übergreifenden, trichterartig ausgebildeten
Dachk#örpers, wie aug der Fig. 2 ersichtlich ist, ini allgemeinen Niederschläge
vom Behälterinnern abzuhalten.
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Es kommen jedoch Fälle vor, wo gleichzeitig mit dem Regen- oder Schneefall
hohe Windstärken auftreten. Diese Windstärken als solche sowie die dadurch an dem
zylindrischen Behälterkörper erzeugten und in ihrer Richtung oftmals unberechenbaren
Luftströmung#en sind dann die Ursache dafür, daß in solchen an sich seltenen Ausnahmefällen
trotz des weit übergreifenden Schutzdaches schädliche Niederschläge in das Behälterinnere
hineingetragen werden. Es ist für die Sicherheit dieser starren, mit einem allseitig
offenen Raum versehenen wasserlosen Gasbehälter von Wichtigkeit, auch diesen Fällen
Rechnung zu tragen.
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Ein bekannter Vorschlag, bei welchem u.a. der obere Teil des Behälters
an Stelle der Blech,Arandung eine dem Zerknalldruck leicht nachgebende Schutzverkleidung
aus undurchlässigem Gewebe (Celluloid, Acetylcellulose, Ballongewebe o. dgl.) erhält,
stellt jedoch keine befriedigende Lösung dar, weil ebendiese gewissermaßen ortsfestie
Schutzverkleidungdengefährlichen, allseitig umschlossenen Luftraum über dem Abschlußblech
wiederherstellt ' also die Bildung und Ansammlung von Gas-Luft-Gemisch und
somit Behälterexplosionen
nicht zu verhindern vermag, da sie erst
durch die bereits erfolgende Explosion beseitigt wird.
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In vorliegender Erfindung werden Mittel beschrieben, welche es gestatten,
unter grundsätzlicher Beibehaltung des allseitig offenen Raumes den bei den oben
beschrieb2nen Fällen entstehenden Schwierigkeiten wirkungsvoll entgegenzutreten.
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Man kann iniVerfolg dieses Zieles für den allseitig offenen Raum -einen
zylinderfö#imigen Blechmantel o. dgl. ausbilden, dessen Durchmesser nur um ein geringes
größer ist als der des eigentlichen Behältermantels und welcher bei normalen Witterungsverhältnissen
stets ganzheruntergelassen ist, so daß er, den gesamten offenen Raum völlig freigebend,
als ein gleichachsiger übermantel den oberen Teil des eigentlichen Behältermantels
umfaßt und in dieser unteren Endstellung auf Stützvorrichtungen, z. B. auch auf
dem Boden des nächsttiefer gelegenen Laufganges, fest aufruht, wobei sein oberer
Rand mit dem oberen Rand des Behälterkärpers etwa in gleicher Höhe abschließt.
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Dieser bewegliche übermantel wird unter Anwendung von Rollen oder
sunstigen Führungsmitteln in stets achsengleicher Stellung zum eigentlichen Behälternfantel
stoßfrei ge-
führt und kann durch geeignete, gegebenenfalls durch Fernschaltung
zu betätigende Zug-oder Schubvorrichtungen bekannter Art mit oder ohne Anwendung
von Gegengewicht(en) so hoch gezogen werden, daß der Abstand zwischen dem oberen
Rand des übermantels -Lind dem Dach jede für jede Wind- und Wetterlage erforderliche
Verringerung annehmen kann, wobei die obere Endstellung des übermantels den völligen
Abschluß des allseitig offenen Raumes herbeiführt.
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Fig. i zeigt einen starren, wasserlosen Gasbehälter normaler Bauart,
bei welchem jedoch das Dach unter Belassung eines allseitig offenen Raumes ausreichender
Größe auf den Behälter aufgesetzt ist.
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Fig. 2 zeigt ein-en ebensolchen Behälter, je-
doch mit einem
trichterarti# zu einem Abflußrohr abfallenden Dachkörper.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen den erfindungsgemäßen übeimantel, in
-seiner unteren indstellung auf dein nächsttiefer gelegenen Laufgang aufruhend,
die Fig. 5 und 6 desgleichen in etwa halb hochgezogenein Zustand.
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Der Vorteil dieser Anordnung g ist folgender: Bei normalen Windverhältnissen
und ruhiger Wetterlage,. wozu im allgemeinen auch ein ruhiger Regen-oderSchneefall
hinzuzurechnen ist, bleibt der übermant-el W' dauernd in seiner unteren End- und
Ruhestellung, wobei die gesamte Durchtrittsweite des allseitig offenen Raumes freiliegt
und auch bei Windstille oder geringer Luftbewegungeine ausreichende Entlüftung und
Belüftung des Raumes üb#er der Scheibe stattfindet.
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Treten jedoch mit Regen- oder Schne#-fällen gleichzeitig hohe Windstärken
auf, so hat man es in der Hand, durch Hochziehen dieses übermantels gewissermaßen
den oberen Randhl des -Behälters nach Bedarf und Erfordernis höher zu verlegen wid,
wenn besonders geartete Ausnahmefälle, z. B. eine Sturmnacht mit Wolkenbruch oder
starkein Schneetreiben, es erforderlich machen, den Behälter für die nötige Zeit
auch einmal ganz zu schließen, um bei Aufhören der Sturmwinde den üben-nantel je
nach Wetterlage wieder mehr oder weniger weit herabzulassen, wobei die untere Endstellung
wiederum die gesamte ursprüngliche Behälteröffnurg freigibt.
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Aber auch wenn man von Niederschlägen aller Art einmal gänzlich absieht
und nur gelegentlich auftretende hohe Windstärken als solche ins Auge faßt, so
* kann - man mittels des beweglichen Übermantels IV' auch die windkraftlichen
Eigenschaften des Behälterkörpers verbessern, d. h. sie den jeweiligen Windstärken
durch Regelung des Abstandes des oberen Randes des übermantels W vom Dach anpassen,
ohne an sich eine wirkungsvolle Belüftung des Raumes über der Scheibe aufzugeben.
Die Bewegung des Übermantels zur Schließung oder öffnung des Behälters kann von
der Schaltzentrale des Werkes aus innerhalb wenig-er Sekunden weich und doch zentimetergenau
durchgeführt werden.
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Es ist nicht erforderlich, diesen beweglichen übermantel in einem
Stück auszuführen, sondern man kann ihn zweckdienlich, z. B. entsprechend der Anzahl
von Kanten des vieleckigen Behälterquerschnittes, zerlegen, so daß unter Umständen
jedes dieser Teilstücke z. B. in einer an den Senkrechtträgern des Be#hälters angeordneten
stoßfreien Führung einzeln hochziehbar und wieder herablaßbar wird (Fig.
7). Demzufolge kann man gegebenenfalls z. B. nur die der Wetterseite gerade
zugekehrten Teilstücke des übermantels hochziehen, während auf der nicht vom Wetter
beeinträchtigten Behälterseite ein Teil der Mantelstücke ganz oder teilweise herabge-'
lassen bleiben kann.
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Die Höhe des Übermantels bzw. der Teilstücke usw. ist zweckdienlich
etwas größer zu wählen als der Abstand des obersten Randes fil. des Dehälternutzraumes
von der Unterkante k. des Dachkörpers, damit auch in vollkommen hochgezogeneni
Zustand der untere Rand der Abdeckung den oberen Rand h1 des Behälternutzraumes
reichlich übergreift und schützt. Bei Ausbildung eines dürchgehenden Übermantels,
etwa nach den
Fig. 3 bis 6, muß bzw. kann der obere,
in Höhe von hl vorhandene Laufgang auf den -oberen Rand des übermantels W'
verlegt werden, so daß er mit dicsein auf und ab beweglich ist. Bei Zerlegung des
übermantels in Teilstücke dagegen kann -man unter Umständ.--ii deren Fährungsmittel
so günstig anordnen, daß die entstehende Verbreiterung des Rehälterdurchinessers
nicht oder nur unwesentlich die Breite der Senkrechtträger des Behälters überschreitet,
so daß die Anbringung des oberen Laufganges in der üblichen Entfernung von der Beliälterwandung
W unschwer erfolgen kann.
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Gemäß der Erfindung ist es ferner wichtig, daß die Verkleinerung des
offenen Raumes stets nur durch Hochziehen des übermäntels W' oder der Teilstücke
usw. von unten nach oben, nicht jedoch umgekehrt, also nicht durch Herablassen von
Abdeckmitteln von oben her erfolgt. Denn die Erfindung bezweckt ja, unter grundsätzlich-er
Beibehaltung des allseitig offenen Raumes dessen unteren Randk, in Anpassung an
die Wind- und Wetterlage je nach Erfordernis weiter in den Schutzbereich
des Daches hinaufzuheben, um nur bei außergewöhnlich stürmischen Witterungsverhältnissen
ausnahmsweise und vorübergehend die öffnung ganz zu schließen. Der Scb:utzbereich
des Daches ist, wie auch aus einem Vergleich der Fi-. 1, 3, 5 mit
den Fig. 2, 4, 6 hervorgeht, bei Anwendung. eines trichterartig ausgebildeten
Daches günstiger und wirksamer als bei Verwendung des altbekannten Kuppeldachies.
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Wendet, man an Stelle der Manteltei1.-Abdeckmittel an, welche den
Charakter von Rolläden, Jalousien o. dgl. haben, so dürfen diese nicht oberhalb
des offenen Raumes, also hicht unmittelbar -unter dem Dachkörper befestigt, aufgerollt
bzw. zusaminengerafft und von dort herabgelassen werden, sondern müssen sinngemäß
unterhalb des offenen Raumes, zweckdienlich in der Höhe des oberen Randes h, des
Behälternutzraumes IV, und zwar möglichst nicht aufgerollt, sondern glatt in ihrer
Führtin,- hängend angeordnet sein.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 be-
finden sich die Teilstück-e
x und z der bewieglichen Abdeckung in der unteren bzw. in der oberen Endstellung,
das Teilstück y dagegen in etwa halb hochgezoggenem. Zustand.
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Der Vollständigkeit halber sei noch eine Ausführungsfonii beschriebeii,
bei welcher der übennantel dauernd in der höchsten Stellung angeordnet bleibt, jedoch
in mehrere, z. B. vier oder sechs, sich gegenseitig seitlich etwas t' ZD übergreifende
Teilstücke zerlegt ist, welche auf dem oben am Behälternutzraum W befindlichen Laufgang
z. B. auf Schienen und kreis-ZD b
runder Bahn wie gewölbte Schiebewände bewegt
werden und oben ani unteren Randh" des Dachkörpers in einer entsprechend an-,geordneten
Rollenführung hängen bzw. laufen.
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Wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich i#t, bleibt bei
solcher Anordnung je nach der Anzahl der Teilstücke des Übermantels ein kleiner,
durch die übereinandergeschohenen Wandteile gebildeter Anteil des offenen Raumes,
beispielsweise ein Fünftel oder Sechstel, auch bei gänzlich zusammengeschobenen
überrnantelteilen verdeckt.
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Diese Anordnung in Schiebewandform ist in ihrer Wir1-,ungsweise wesentlich
anders Lind weniger gut als die vorher beschriebenen Anordnungen nach den Fig.
3 bis 7 und ist auch schwieriger zu handhaben.
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Die Erfindung ist anwendbar bei allen starren, wasserlosen Gasbehältern,
bei denen das Dach unter Belassung eines allseitig off enen Raumes auf den Behälter
aufgesetzt ist, undunabhängig von der jeweiligen Formgebung des Behälterdaches.
Die Größenordnung ihrer Ausführung richtet sich nach der jeweiligen Größe des allseitig
offenen Raumes.