DE677955C - Einrichtung zum Loeschen von Wechselstromlichtboegen durch ein stroemendes Loeschmittel - Google Patents

Einrichtung zum Loeschen von Wechselstromlichtboegen durch ein stroemendes Loeschmittel

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DE677955C
DE677955C DEB163088D DEB0163088D DE677955C DE 677955 C DE677955 C DE 677955C DE B163088 D DEB163088 D DE B163088D DE B0163088 D DEB0163088 D DE B0163088D DE 677955 C DE677955 C DE 677955C
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H33/00High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
    • H01H33/70Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid
    • H01H33/98Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid the flow of arc-extinguishing fluid being initiated by an auxiliary arc or a section of the arc, without any moving parts for producing or increasing the flow

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Description

  • Einrichtung zum Löschen von. Wechselstronflichtbögen durch ein strömendes Löschmittel Es ist bekamit, zur Lichtbogenlöschung den vom Lichtbogen selbst erzeugten Druck zu verwenden. Man legte dabei Wert auf Erzielung einer genügenden statischen Druckhöhe, ohne zu beachten; daß. bei W.echselstromlichtbögen Schwankungen von der doppelten Frequenz des Wechselstromes auftreten, indem während des Strommaximums ein starker und in der Nähe des Stromnull.-durchgangs ein schwacher Druck erzeugt wird. Das hat aber zunächst die unangenehme Folge, daß. die von diesem Druck erzeugte Strömung gerade im Strommaximum am stärksten ist, wo sie schwach sein sollte, und im Stromnulldurchgang sehr schwach ist, wo sie stark sein sollte.
  • Bei einem Wechselstromlichtbogen steigt bekanntlich die Spannung an den Elektroden bei kleiner werdendem Strom an. Erreicht die Stromstärke einen kritischen minimalen Wert, so fällt sie fast momentan auf Null ab, gleichzeitig steigt die Spannung außerordentlich rasch an; es erscheinen im Oszillogramm die bekannten Spannungsspitzen. Bei den seither gebräuchlichen Methoden der Lichtbogenünterbrechung, z. B. bei' einem Preßgasschalter, wurden dem Lichtbogen während seiner Brenndauer durch das Preßgas Wärme und ionisierte Gase entzogen. Das hat zur Folge, daß die Lichtbogenspannung größer wird und damit auch der untere Grenzstrom, von dem aus die Stromstärke auf Null abfällt. Das Produkt aus der unteren Grenzstromstärke und der Lichtbogenspannung ist ein Maß für die Erwärmung und Ionisierung des Gases zwischen den Elektroden. Je größer also dieser Wert, d. h. je stärker die Wirkung des Löschmittels, desto günstiger sind die Voraussetzungen für das Wiederzünden durch die wiederkehrende Spannung. Ein idealer Schalter sollte den Lichtbogen selbst gar nicht beeinflussen, sondern nach dem natürlichen Nulldurchgang die Wiederzündung verhindern. Das setzt voraus, daß das löschende Medium erst dann wirksam wird, wenn der Strom von seinem unteren Minimum auf Null abgefallen ist. In der kurzen Zeit, bis die mit der Eigenfrequenz des Netzes sich einschwingende wiederkehrende Spannung an den Kontakten erscheint, muß die Durchschlagsfestigkeit der Gasstrecke größer geworden sein als diese Spannung, wenn keine Wiederzündung erfolgen soll. Bei einem bekannten Wechselstromschalter werden zu diesem Zweck die von einem Hilfslichtbogen in einer geschlossenen Kammer mit beweglicher Wand erzeugten Druckwellen zur Löschung benutzt, indem man in dem Nachbarraum, dem ein Löschmittel von außen zugeführt wird, mittels der beweglichen Wand Druckschwankungen hervorruft, die infolge der Trägheit des bewegten mechanischen Teiles gegenüber den vom Hilfslichtbogen erzeugten Druckwellen derart phasenverschoben sind, daß der aus dem Nachbarraum über die Unterbrechungsstrecke ins Freie tretende pulsierende Löschmittelstrom jedesmal in der Nähe des Stromhöchstwertes geringe; dagegen in der Nähe des Stromnulldurchgangs seine höchste Geschwindigkeit hat. Durch die Hilfslichtbogenstrecke und das bewegliche mechanische System wird jedoch der Aufbau dieses Schalters umständlich und seine zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Vorgänge ungenau.
  • Mit der Erfindung werden die Nachteile der bekannten Schalter vermieden. Die Erfindung bezieht sich auf eine Löscheinrichtung, bei welcher die vom Unterbrechungslichtbogen selbst erzeugten Druckwellen die Löschung erleichternde Strömungspulsationen heriorrufen, und besteht darin, daß diesen Druckwellen ein fremderzeugter Druck derart entgegenwirkt, daß infolge des Unterschiedes beider Drücke an der von. Hohlkörpern umschlossenen Unterbrechungsstelle eine pulsierende Löschinittelströmung entsteht, - die in der Nähe des Stromnülldurchgangs ihre größte Geschwindigkeit hat.
  • Wird in einem geschlossenen, gasgefüllten Gefäß ein Lichtbogen erzeugt, dann wächst der Gasdruck entsprechend der zugeführten Wärme. Bei gleichen Wärmemengen und gleichem ursprünglichem Druck des Gases in dem Gefäß ist die Drucksteigerung abhängig von dem Volumen des, Gefäßes. Hat man zwei geschlossene Kammern mit .einer gemeinsamen Wand und wird durch eine öfi-nung in dieser Wand ein Lichtbogen gezogen, so wird das Gas in den Kammern erwärmt. Sind die zugeführten Wärmemengen verschieden, etwa dadurch, daß die Trennwand sich nicht auf halber Länge des Bogens befindet, oder sind die Volumina der Kammern verschieden, so werden Druckdifferenzen zwischen den Kammern auftreten und eine Strömung des Gases durch die öffnung der Trennwand zur Folge haben.- Das gleiche tritt ein, wenn man eine geschlossene Schaltkammer hat, die an einer Stelle eingeschnürt ist, wobei die beiden Teilräume verschiedenes Volumen haben oder wobei die Lichtbogenteile dies- und jenseits der Einschnürungsstelle verschieden lang sind. Wegen der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wärme in dem Gas werden die Maxima der Stromstärke und des Gasdruckes eine zeitliche Differenz, eine Phasenverschiebung haben. Wird in dem größeren Gefäß dauernd ein Überdruck erzeugt, etwa dadurch, daß ständig ius dem kleineren Gefäß Gas abgesaugt und durch eine Pumpe in das größere gepreßt wird, so wird ein dauernder, zeitlich unverinderlicher Gasstrom durch die öffnung fließen, solange noch kein Lichtbogen brennt. Ist die öffnung z. B. durch einen Schaltstift nahezu geschlossen, dann kann die Leistung der Pumpe sehr klein sein, um trotzdem -einen beträchtlichen Druckunterschied dauernd aufrechtzuerhalten. Wird nun der Lichtbogen gezogen, so erwärmt er das Gasvolumen in dem kleineren Gefäß stärker als in dem -großen. Man kann die Lichtbögenlänge so aufteilen und die Volumina der GefäL-e so bemessen, daß die verschiedene Erwärmung der durch die Pumpe erzeugten Druckdifferenz entgegenwirkt. Mit steigendem Strom wird der Gasstrom durch die Trennwandöffnung lzleiiier und kleiner, auch nachdem der Strom wieder abnimmt, weil ja die Drucksteigerung nachhinkt. Erst tvenn die Stromstärke sich dem unteren Minimalwert nähert; fällt der Druck in dem kleinen Gefäß ab, der Gasstrom wird stärker und erreicht sein Maximum, wenn die Wärmezufuhr aufhört, also die Stromstärke Null geworden ist. Man kann also mit dieser Anordnung den Gasstrom in Abhängigkeit von dem Lichtbogenström durch diesen selbst steuern. Führt man den Gasströin so, daß er einen oder beide Fußpunkte des Lichtbogens kühlt und daß er die ionisierte Gassäule zwischen den Elektroden abreißt und fortspült, dami hat man einen Schalter, bei dem das löschende Medium den Lichtbogen während seiner Brenndauer nicht wesentlich beeinflußt; das aber wirksam wird, wenn der Strom sein natürliches Minimum erreicht hat.
  • Es wird zweckmäßig sein, die Öffnung in der Trennwand so auszuführen, daß der Gasstrom möglichst ohne Wirbelbildung die ionisierten Schaltgase sozusagen vor sich her schiebt, so daß das frische Gas gewissermaßen einen Pfropfen in der öffnung bildet. Man kann die Durchschlagsfestigkeit dieses Gaspfropfens bedeutend erhöhen, wenn man das Gas in dem ganzen Gefäßsystem unter hohen Druck setzt. Zur Erzeugung der Ströinung ist nur ein relativ geringer Druckunterschied erforderlich. Wenn man die Pumpe, die die Druckdifferenz zwischen den Kammern erzeugt, ä. B. durch die bewegte Schaltertraverse betätigt, ist für den Schalter kein besonderer Kompressor notwendig, denn es findet ja nur ein Umlauf des Gases im geschlossenen Apparat statt. Man kann dann leicht den Schalter z. B. mit Wasserstoffüllung betreiben, die wahrscheinlich für die Wirkung günstiger sein dürfte als Luft. Man könnte dann sämtliche Schalter einer Anläge durch eine dünne, billige Rohrleitung untereinander verbinden und durch Anschluß an eine Preßgasstahlflasche eventuelle Druckverluste infolge Undichtigkeiten auf lange Zeit ausgleichen. Gerade bei Einzelschaltern dürfte der Fortfall der Kompressoranlage eine bedeutende Ersparnis bedeuten. Schließlich ist es durchaus möglich, bei Schaltern kleiner Leistung mit Luftfüllung von Atmosphärendruck auszukommen.
  • Auf der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. r als Anwendungsbeispiel ein Preßgasschalter nach den oben entwickelten Prinzipien schematisch dargestellt. Der Schaltraum wird gebildet von den beiden Kammern a und b, letztere ist gleichzeitig als Stützisolator ausgebildet; die Kammer a, die aus Metall sein kann, trägt den Kontakt c, in welchen der Kontaktstift d bei gehobener Traverse e, d. h. geschlossenem Schalter, eingreift. Mit der Traverse e ist durch das Gestänge f der Kolben g gekuppelt, der sich in dem Zylinder /t bewegen kann. Dieser steht über die isolierenden Rohrei mit den Schaltkammern a in Verbindung. Der Bewegung des Kolbens g kann durch verstellbare Mitnehmerh gegen die Traversenb.ewegung eine Nacheilung gegeben werden. Die Traverse bewegt sich in einem gasdichten Gehäuse 1, das außerdem Kammer b und Zylinder h trägt.. Der zum Bewegen der Traverse erforderliche Mechanismus sowie Ausschaltfedern, Schloß (Freilaufkupplung), Überstromauslöser, Einschaltapparat usw. sind die allgemein üblichen und auf der Zeichnung nicht dargestellt. -Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Das Gehäusel sowie die mit ihm kommunizierenden Kammern a und b, die Rohrei und der Zylinder k sind mit einem Gas von bestimmtem Druck gefüllt. Der Schalter sei' geschlossen, dann ist die Traverse in ihrer oberen- Stellung; der Schaltstift cl hat Kontakt mit dem Gegenkontakt c; der Kolben g befindet sich in seiner oberen Lage. Wird z. B. durch einen Überstrom die Verklinkung des Schalters gelöst, so erfährt die Traverse e durch die Ausschaltfedern eine Beschleunigung nach unten; der Kontaktstift d verläßt den Kontakt c und zieht einen Lichtbogen. Gleichzeitig oder mit einem geringen zeitlichen Verzug bewegt sich der Kolben g abwärts, saugt das Gas aus der Kammer a und erzeugt dort einen Unterdruck. In dem Gehäuse L und der Kammer b wird gleichzeitig durch den niedergehenden Kolben g eine Drucksteigerung hervorgerufen. Solange der Schaltstift d noch die Öffnung - zwischen Kammer a und b .nahezu ausfüllt, findet durch diese Öffnung keine merkliche Gasströmung statt. Der Lichtbogen bewirkt in der Kammer a eine starke Erwärmung des Gasinhaltes, und zwar schwankt die zugeführte Wärme mit der gleichen Frequenz wie der Strom im Lichtbogen, folglich auch der Druck, den diese Erwärmung erzeugt. Der Gesamtdruck setzt sich also zusammen aus zwei Komponenten, eine, die am Anfang des ganzen Vorgangs gleich dem Druck des Gases im Schalter ist und die bei der Bewegung des Kolbens g sich aus der Volumenänderung des Hohlkörpersystems a, h, i ergibt. Die zweite Komponente ist die periodisch mit der Frequenz des Lichtbogenstromes schwankende Druckänderung, hervorgerufen durch die Erwärmung des Gasinhaltes von a. Beide Druckkomponenten überlagern sich, und man kann durch passende Wahl der Volumina der Hohlkörper, deren Änderung durch die Kolbenbewegung, durch die Lage der Kontakte relativ zu der Öffnung zwischen den Kammern a und b den Druckverlauf weitgehend beeinflussen und einem durch Versuche zu bestimmenden Optimum anpassen.
  • Die Diagramme (Fig. 2 und 3) sollen die Wirkungsweise des Preß.gasschalters veranschaulichen. Sie zeigen den Verlauf der Drucksteigerung in Abhängigkeit von der Zeit, wobei in Fig. a zum Vergleich der zu unterbrechende Wechselstrom J :eingezeichnet ist. Verläßt der Schaltstift d die Öffnung zwischen den Kammern a und b, so ist die Strömung des Gases durch diese Öffnung von der Differenz der Drücke in den Räumen a und b abhängig. Es werde angenommen, daß die Stromstärke J gerade im Ansteigen begriffen ist (vgl. Fig. a), dann wird auch der Druck W in der Kammer a zunehmen. Entgegen dieser Drucksteigerung wirkt die Bewegung des Kolbens d. Es werde angenommen, da.ß die Drucksteigerung durch die Erwärmung etwas gröber sei als die Druckminderung durch den Kolben. Durch dessen Bewegung findet gleichzeitig eine kleine Drucksteigerung im Gehäuse l und der Kammer b statt. Es sei angenommen, daß in dem betrachteten Zeitpunkt die resultierenden Drücke in a und b gleich seien. Erreicht jetzt die Stromstärke ihr Maximum und beginnt sie abzufallen, so wird auch der Druck in a abzufallen beginnen. In dem Moment, wo der Druck in b überwiegt, beginnt eine zunächst noch schwache Gasströmung durch die Öffnung in b. Wird jetzt der Lichtbogen durch den nach unten bewegten Schaltstift d auch in die Kammer b hineingezogen, so führt die Erwärmung in b zu einer weiteren zusätzlichen Drucksteigerung; der Gasstrom durch die Öffnung wird stärker. In dem - Augenblick, in dem der Strom von seinem unteren Minimum auf Null abfällt, nähert sich auch der Druck in a rasch seinem Minimum, da sich der Gasinhalt von a abkühlt, erstens durch die Expansion in dem Zylinder k durch die Rohre i, zweitens durch Wärmeabgabe an die Kammerwand. Das Gas in der Kammer b strömt mit großer Geschwindigkeit durch die Öffnung in der Kammer b; es spült die in der Öffnung vorhandenen ionisierten Gase in die Kammer a und bildet in der Öffnung einen Gaspfropfen von hoher Durchschlagsfestigkeit. Gleichzeitig kühlt der Gasstrom die Fußpunkte des Licht Bogens an den Kontakten c, d. Die nach dein Nullwerden des Stromes rasch ansteigende Spannung, die zwischen den Kontakten c, e1 sich mit der Eigenfrequenz des Netzes einschwingt, beansprucht die Gasstrecke zwischen den Kontakten auf Durchschlag. Ist die Durchschlagsfestigkeit der Gasstrecke größer als die wiederkehrende Spannung, dann ist der Schaltvorgang beendet. Im anderen Falle findet eine Neuzündung statt. Die Grenze ist damit gegeben, däß bei der untersten Lage des Schaltstiftes der Schaltvorgang beendet sein muß.
  • Fig. 3 zeigt den wellenförmigen Verlauf des vom Lichtbogen erzeugten überdruckesW: Vorausgesetzt, daß die Ausströmungsöffnung groß genug ist, sinkt der Überdruck bis zum Stromnulldurchgang jedesmal auf den Wert Null. Die Höchstwerte dieser Druckwellen nehmen mit wachsender Länge des Lichtbogens etwa nach einer Exponentiallsurve zu; die in Fig. 3 strichpunktiert eingezeichnet ist. Der gesamte von der Kolbenbewegung erzeugte DruckunterschiedD; bezogen auf die Unterbrechungsstrecke, ist ebenfalls in Fig.3 dargestellt. Er hat einen gleichmäßigen Verlauf, ist jedoch nicht konstant, sondern nimmt bei. Beginn der Schaltbewegung, von Null ausgehend, entsprechend der veränderlichen Kolbengeschwindigkeit zu, bis er einen Höchstwert erreicht hat, von dem aus er bis zum Ende der Kolbenbewegung wieder auf Null absinkt; Dadurch paßt er sich dem oben beschriebenen Anstieg der Höchstwerte der von dem Lichtbogen erzeugten Druckwellen W tvährend des ersten Teiles der Schaltbewegung, währenddessen der Lichtbogen gelöscht wird, gut an. Nach Fig.3 ist der Druckunterschied D, annähernd ebenso hoch wie die Höchstwerte der Druckwellen W. In -dem Augenblick; in welchem der Schaltstiftd die öftnung zwischen den Kammern a und b gerade freigibt (dieser ist der Anfangspunkt der Diagramme nach Fig.2 und 3), bildet sich aus .den gegeneinander wirkenden Drükken W und D der resultierende Druckunterschied R. Dieser entspricht der in Fig. 3 schraffierten Fläche und ist in Fig.2 nochmals eingezeichnet. Man sieht, daß. der resultierende Druckunterschied zwischen den K ammern a und b und damit auch die Ströinung an der Unterbrechungsstelle zur Zeit der Stromhöchstwerte nahezu Null wird und während des Stromnulldurchgangs jedesmal einen Höchstwert erreicht. Infolgedessen wird der Lichtbogen nach wenigen Halbwellen im Stromnulldurchgang gelöscht, beispielsweise im Augenblick A beim zweiten Stroninulldurchgang nach Freigabe der öffnung zwischen. den Kammern a und b. Nachdem der Lichtbogen erloschen ist, wirkt nur noch die von dem Kolben .erzeugte Druckdifferenz D,. Sie erzeugt eine Nachströmung noch unverbrauchten Löschmittels, durch welches die Unterbrechungsstrecke von Ionen gesäubert und auf diese Weise rückzündsicher gemacht wird.
  • Beim Wiedereinschalten hebt die Traverse den Kolben g in seine obere Lage. Dabei kann .dem Kolben durch eine Feder m eine Voreilung gegeben werden, damit der Kolben seine obere Endlage .erreicht; bevor sich die Kontakte c, d berühren, daß beim Schalten auf bestehenden Kurzschluß der Hub des Kolbens unabhängig von der erreichten Stellung der Traverse ist. Die Gasbewegung beim Einschalten bewirkt keine wesentlichen Druckunterschiede in den Kammern, da die Öffnung während des größten Teiles der Kolbenbewegung nicht durch den Schaltstift ausgefüllt ist. Es kann aber auch .ein. Ventil z. B: in dem Kolben eingebaut werden, das sich beim Hochgehen des Kolbens öffnet.
  • Die Vorteile der beschriebenen Erfindung sind folgende: i. Es findet kein dauernder starker Gasverbrauch statt, sondern nur ein Umlauf stets der gleichen Gasmenge.
  • 2. Es ist möglich, die Schalteinrichtung mit wirksameren Gasen als Luft zu betreiben ohne wesentliche Verteuerung.
  • 3. Es ist kein besonderer Kompressor notwendig; der für das Arbeiten erforderliche Druckunterschied wird in der Schalteinrichtung selbst erzeugt a) durch den Lichtbogen; b) durch die kinetische Energie der fallenden Traverse, c) durch die dynamische Wirkung der Stromschleife.
  • Die Löschung erfolgt zwangsläufig im natürlichen Minimum des Stromes, daher wir d die Lichtbogenspannung nicht höher als bei dem frei brennenden Bogen. Dadurch wird die Ionisierung der Schaltgase und -die Erwärmung der Kontakte klein, also die Verhältnisse für die Wiederzündung des Bogens besonders ungünstig.
  • Die Schalteinrichtung entwickelt keine Abgase, die Geräusche sind wegen der relativ geringen Druckdifferenzen klein.
  • 6. Der gesamte Aufbau ist verhältnismäßig einfach.
  • i. Weil man die ganze Schalteinrichtung dauernd unter Druck halten kann, läßt sich eine hohe elektrische Festigkeit bei geringen Abmessungen erreichen, B. Die Schalteinrichtung arbeitet unab-Iiängig von äußeren Einflüssen, z. B. Temperaturunterschieden- in der Atmosphäre; sie läßt sich besonders leicht als Freiluftapparat ausführen, da ihre wirkwichtigen Teile von Niederschlägen nicht hecinflußt werden. 9. Das Prinzip der Schalteinrichtung läßt sich gleich gut auf beliebige Spannungen und Stromstärken anwenden. Für sehr hohe Span nungen ist Mehrfachunterbrechung möglich.
  • i o. Falls nur kleine Ausschaltleistung erforderlich, kann die Schalteinrichtung ohne dauernden inneren überdruck betrieben werden; sie erfordert dann weniger Wartung als ein ()lschalter und käme in dieser Form besonders als Ausläuferschalter in Frage.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Löschen von WechseIstromlichtbögen durch ein strömendes Löschmittel, bei der die vom Unterbrechungslichtbogen erzeugten Druckwellen die Löschung erleichternde Strömungspulsationen hervorrufen, dadurch gekennzeichnet,, daß diesen Druckwellen ein fremderzeugter Druck derart entgegenwirkt, daß infolge des Unterschiedes beider Drücke an der von Hohlkörpern umschlossenen Unterbrechungsstelle eine pulsierende Löschmittelströmung entsteht, die in der Nähe des Stromnulldurchgangs ihre größte Geschwindigkeit hat.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der fremderzeugte Druck etwa die gleiche Größe hat wie die Höchstwerte der vom Lichtbogen erzeugten Druckwellen.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtbogen durch eine Öffnung in der gemeinsamen Trennwand zweier geschlossener Kammern hindurchgezogen wird, deren einer das Löschmittel mit fremderzeugtem Druck zugeführt wird.
  4. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Unterbrechungslichtbogen umgebende geschlossene Schaltkammer, der das Löschmittel mit fremderzeugtem Druck zugeführt wird, an einer Stelle derart eingeschnürt ist, daß diese engste Stelle von dem Schaltstift in Einschaltstellung nahezu ausgefülltwird.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 3 bzw. q., dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtbogenteile diesseits und jenseits der gemeinsamen Trennwand bzw. der Einschnürung verschieden lang sind.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 3 bzw. 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltkammerraum durch die Trennwand bzw. Einschnürung in zwei verschieden große Räume unterteilt ist.
  7. 7. Einrichtung nach Anspruch 3 bzw. q., dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Teil des Schaltraumes, in welchem durch den Lichtbogen ein überdruck erzeugt wird, Gas abgesaugt oder in den anderen Teil Gas hineingepreßt wird oder beide Maßnahmen gleichzeitig erfolgen. B. Einrichtung nach Anspruch ;, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den zusätzlichen überlagerten Druck bzw. Unterdruck hervorgerufene Gasströmung in unmittelbarer Nähe der Unterbirechungsstelle vorhanden ist, bevor der Lichtbogen gezogen wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1125993B (de) * 1956-09-03 1962-03-22 Emil Lange Elektrischer Schalter mit Loeschung des Lichtbogens durch einen vom Lichtbogen selbst erzeugten Druckloeschmittelstrom

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1125993B (de) * 1956-09-03 1962-03-22 Emil Lange Elektrischer Schalter mit Loeschung des Lichtbogens durch einen vom Lichtbogen selbst erzeugten Druckloeschmittelstrom

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