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Thermometerröhre für farblose Anzeigeflüssigkeit Um den Stand farbloser
oder wenig farbiger Flüssigkeiten in einer Glasröhre leicht erkennen zu können,
ist es bekannt, hinter der Röhre von rundem Querschnitt einen längs verlaufenden
farbigen Streifen anzuordnen.
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Soweit die Röhre mit der transparenten Flüssigkeit gefüllt ist, erscheint
dieser Farbstreifen infolge der als Linse wirkenden Flüssigkeü verbreitert, während
er am ungefüllten Röhrenteil relativ schmäler erscheint. Diesle Anzeigeröhren haben
den N.achteil, daß über der Flüssigkeitssäule im Röhrenscheitel der verhältnismäßig
breite Farbstreifen sichtbar bleibt. Auch lassen sich diese Röhren nicht so ausführen,
daß der Flüssigkeitsfaden in seiner Breite stark verbreitert erscheint.
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Auch die fu Wasserstandsanzeiger mittels total reflektierender Prismen
bekannte Hell-und Dunkelablesung ist für Thermometerröhren wenig geeignet, weil
hierbei das von der total reflektierenden Fläche zurückgeworfene Licht zur Anzeige
dient und diese Einrichtungen daher nur bei Beleuchtung in einer bestimmten Richtung
wirksam sind.
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Die vorliegende Erfindung besteht darin, daß bei einer Thermometerröhre
für farblose Anzeigeflüssigkeit, deren Stand durch einen parallel zur und hinter
der Bohrung verlegten Farbstreifen in der Röhre farbig sichtbar wird, die Bohrungsvorderfläche
für die Ableseblickstrahien total reflektierend gestaltet und der Farbstreifen so
angeordnet ist, daß das vom Farbstreifen gefärbte Licht bei nicht gefüllter Bohrung
von der Blickrichtung weggelenkt, durch Füllung mit durchsichtiger Anzeigeflüssigkeit
aber in die Blickrichtung fällt.
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Diese Röhren lassen sich leicht so ausführen, daß kein störender
Streifen im Scheitel der Röhre bei der Ablesung sichtbar wird und auch so, daß der
Flüssigkeitsfaden in vergrößerter Breite farbig erscheint. Außlerdem ist der Stand
der Anzeigeflüssigkeit bei diesen Röhren bei jeder Richtung der in das Rohr einfallenden
Lichtstrahlen gut ablesbar; die Röhren eignen sich für jede Beiuchtung.
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Es ist bei Quecksilberthermometern bekannt, seitlich der Bohrung
einen Farbstreifen anzuordnen, wodurch das von diesem Farbstreifen gefärbte Licht
durch den Quecksilblerspiegel in der Blickrichtung reflektiert wird; es erscheint
dadurch bei derartigen Thermometern die aus Quecksilber bestehende Anzeigesäule
in der Farbe dieses Farbstreifens.
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Dabei wirkt das Quecksilber als Spiegel.
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Damit bei den Röhren nach der Erfindung -auch der ungefüllte bzw.
leere Bohrungsteil farbig erscheint, wodurch die Ablesung weiter
erleichtert
wird, wird vorgeschlagen, seitlich der total reflektierenden Bohrungsvorderfläche
einen andersfarbigen Streifen so anzuordnen, daß der ungefüllte Bohrungsteil in
der Farbe dieses Streifens erscheint. Dabei wirkt die Bohrungsvorderfläche als Spiegel
für das von dem Farbstreifen gefärbte Licht.
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In der Zeichnung sind in Abb. I und 2 zwei Thermometerröhren im Querschnitt
und beispielsweiser Ausführnngsform dargestellt.
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In Abb. 1 ist a die Thermometerröhre, welche in bekannter Wleise
an ihrer Ablesgefläche als Linse ausgebildet ist. Die Bohrung ist mit c, ein hinter
dieser angeordneter Farbstreifen mit e und ein in anderer Farbe ausgeführtes Abdeckschild
mitf bezeichnet. Die total reflektierende B ohrungsvorderfläche ist d.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Soweit die Röhrenbohrung c leer,
also nicht mit Flüssigkeit gefüllt ist, werden die vom Farbstreifen e ausgehenden
Lichtstrahlen x durch die total reflektierende Bohrungsvorderfläc'he d von der Blickrichtung
y des Beobachters A weggeienkt, beispielsweise in Richtung x'. Die Bohrungsvorderfläche
# wirkt dabei wie ein Spiegel für die Blickstrahlen y', y" und y''' des Beobachters
A. Soweit jedoch die Röhrenbohrung c mit durchsichtiger Anzeigeflüssigkeit, z. B.
Pentan, Toluol usw., angefüllt ist, werden die vom Farbstreifen e kommenden Lichtstrahlen
x in die Blickrichtung y des Beobachters A gelenkt, also in die Richtung x". Hierdurch
wird der Eindruck erweckt, als wenn die in der Röhre befindliche Flüssigkeit die
Farbe des Farbstreifens e hat, welcher beispielsweise schwarz, blau oder rot sein
kann. Durch die Linse b erscheint die Flüssigkeitssäule innerhalb der Röhre in vergrößerter
Breite farbig.
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In der Abb. 2 ist die Thermometerröhre mit g, die in bekannter Weise
linsenförmig gestaltete Ablesefläche derselben mit k und die Bohrung mit i bezeichnet.
Die total reflektierende Vorderfläche derselben ist k. Hinter der Bohrung ist ein
Farbstreifen 4 beispielsweise von blauer Färbung, so angeordnet, daß die von ihm
ausgehenden Lichtstrahlen z von der Blickrichtung u des Beobachters B weggelenkt
werden. Dabei wirkt die Bohrung vorderfläche wie ein Spiegel für die Blickstrahlen
des Beobachters B (vgl. Strahlen u', u" und u"'). Seitlich der Bohrung befindet
sich ein durchscheinender oder undurchsichtiger Farbstreifen nz von roter Färbung,
der durch ein Abdecks.child rz von weißer Färbung direkter Sicht entzogen ist. Ein
Abdecksc'hild für den Farbstreifen 4 ebenfalls in weißer Farbe, ist mit o bezeichnet.
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Die Wirkungsweise ist folgende : Soweit die Bohrung der Röhreg leer
ist, bleibt der Farbstreifen t einem von B aus ablesenden Beobachter unsichtbar;
das von dem roten Farbstreifen in reflektierte oder durchfallende Licht gelangt
aber durch die an der Bohrungsvorderfläche k eintretende Totalreflexion in die Blickrichtung
des Beobachters, z. B. Strahlz"' in Richtung 2". Dadurch erscheint der leere Bohrungsteil
der Bohrung i in roter Farbe, während der mit der durchsichtigen Flüssigkeit gefüllte
Teil der Bohrung i in der Farbe des Streifens erscheint, also blau, da die vom Farbstreifen
ausgehenden Lichtstrahlen nunmehr in die Blickrichtung des Beobachters fallen, z.
B.
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Strahl z in Richtung z". Da am gefüllten Bohrungsteil bnv;. an dessen
Vorderfläche k keine Totalreflexion eintritt, so bleibt am gefüllten Bohrungsteil
der Farbstreifen in unsichtbar. In einer solchen Röhre erscheint also die Flüssigkeit
blau, der Raum über dieser aber rot, wobei der Streifen durch die Schicht n de@r
@icht entzogen ist. Die Linse h bewirkt eine Vergrößerung des farbigen Ablesebildes.