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Tragarmnähmaschine zum Verbinden zweier Stoffränder mit Armabwärtsvorschub
Die Erfindung befaßt sich mit dem Verbinden zweier Stoffbahnen durch Zusammennähen,
Niederlegen beider Stoffränder zu.-sammen auf dieselbe Stoffbahn und überdecken
durch eine Naht. Solche Nähte dieser und ähnlicher Art wurden ursprünglich in zwei
Arbeitsgängen auf zwei Nähmaschinen hergestellt, wobei die eine Maschine das Zusammennähen,
die andere das überdecken besor 'gte.
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Das in neuerer Zeit hervorgetretene Be.-str#ben, durch Verwendung
verbesserter, leistungsfähigerer Einrichtungen die Arbeitszeiten zu verkürzen und
hierdurch an Zeit, Raum und Kosten zu sparen, hat dazu geführt, Maschinen zu bauen,
auf denen solche zusammengesetzten Nähte in einem Arbeitsgang von einem Arbeiter
ausgeführt werden konnten.
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Die Patentschrift 622914 der Erfinderin zeigt eine solche Tragarmnähmaschine,
bei der die Lösung der gestellten Aufgabe dadurch gelang, daß in ein und derselben
MaschiAe zwei Stichbildestellen, eine für das Zusammennähen, die andere zum Legen
der Überdecknaht, mit je einem gesonderten Stoffdrücker hintereinander angeordnet
wurden. Zweck der Erfindung ist die Weiterbildung dieser besonders durch den durch
sie ermöglichten Armabwärtsvorschub vorteilhaften, im übrigen aber etwas schwerfälligen
und verwickelten und in dieser Richtung verbesserungsbedürftigen Maschine.
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Diese Weiterbildung besteht darin, diese Tragarmnähmaschine mit Armabwärtsv-orschub
und von unten aufwärts schwingenden Nadeln mit oberhalb des Armes arbeitenden Greifern
so auszubilden, daß von drei Nadeln die eine die von oben beschnittenen und gemeinsam
nach einer Seite umgelegten Stoffränder zusammennäht, während die anderen die Überdecknaht
bilden.
Eine andere vorbekannte Tragarmnähmaschine zur Durchführung
der eingangs gekennzeichneten Näharbeiten war nur für Armaufwärtsvorschub eingerichtet
und erwies sich als grundsätzlich zur Einrichtung für den besonders beim Nähen von
schlauchförmiger Waee bekanntlich äußerst wertvollen Armabwärtsvorschub ungeeignet,
weil dort die zu verbindenden Stoffbahnen mit abwärts gebogenen Stoffrändern der
Näh-
stelle zugeführt werden mußten. Es ist aber unter diesen Voraussetzungen
positiv unmölich, mit den abgeschnittenen Stoffrändern, die bei dieser Maschine
nach abwärts in das Innere des Stofftragearmes und des röhrenförniigen Werkstücks
hineinra'gen, irgendwie fertig zu werden. Diese Schwierigkeit bestand offensichtlich
nicht, solange armaufwärts genäht wurde, weil dann das zusammengebogene aber noch
offene röhrenförmige Werkstück vom freien Ende her auf den Maschinentragarm aufgeschoben
und die zu Anfang abgeschnittenen Stoffränder vor dem geschlossenen Stirnende des
Stofftragearmes verblieben und ohne weiteres herausfielen.
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Ganz anders sieht es aber aus, wenn, wie es beim Artnabwärtsnähen
notwendig ist, das röhrenförmige Werkstück von dem Befestigungsende des Stofftragearmes
aus über diesen zusammengelegt und nun armabwärts der Nähstelle zugeschoben wird.
Da es im Wesen der Sache liegt, daß die Stoffränder vor dem Umlegen und Vernähen
beschnitten sein müssen, würden bei der hier geschilderten Nähweise die abgeschnittenen
Stoffränder nicht beseitigt werden können und müßten zu den gröbsten Störungen Veranlassung
geben.
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Gegenüber dieser bekannten Bauweise weist also der Gegenstand der
Erfindung den Vorteil auf, die Nähmaschine nach der Patentschrift 622 914
baulich und funktionell zu v'ereinfachen und zu verbessern, ohne indes auf die vorteilhafte
Zuführung der Stoffbahnen mit aufwärts gebogenen Stoffrändern und den ebenso vorteilhaften
Armabwärtsvorschul) verzichten zu müssen.
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Die oben dargestellte grundlegende Ausbildung der Tragarmnähmaschine
kann durch zusätzlich vorteilhafte Maßnahmen bereichert werden. So können die drei
verwendeten Nadeln in einer gemeinsamen Schwingvorrichtung im seitlichen Abstand
timsetzbar so gelagert sein, daß zwecks Herstellung verschiedener Ausführungsformen
der Naht die Mittelnadel Vor oder hinter den oder in Hölle der Seitennadeln angeordnet
werden kann.
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Sehr zweckmäßig ist es weiterhin, auch die mitwirkende Greifergruppe
von einer gemeinsamen Schwingvorrichtung tragen zu lassen, die in zeitlicher Abhängigkeit
von der Bewegung der Nadelschwiligvorrichtung angetrieben wird. Der Antrieb dieser
Stichbildewerkzeuge kann so gestaltet werden, daß die im Maschinenoberteil gelagerte
Hauptwelle, von der die Schwingbewegungen der Nadeln, der Greifer, des Stoffvorschubs
und des be-Neglichen Beschneidemessers abgeleitet werden, spitzwinklig zur Längsrichtung
des Stofftragearms verläuft, derart, daß der Antrieb der unteren Stichbildewerkzeuge
(Nadeln, Stoffschieber) von ihr unmittelbar abgeleitet wird, während sie die oberen
Werkzeuge (Greifer, Beschneideklinge) durch eine von. ihr getriebene Hilfswelle
bedient, die quer zu ihr durch den seitlich über den Stofftragearm vorstehenden
Maschinenkopf verläuft.
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Diese Bauweise gibt zu einer weiteren Verbesserung Anlaß, darin bestehend,
daß auf dem aus dem Maschinenkopf vorstehenden Ende der Hilfswelle eine Greiferfadensteuuscheibe
unmittelbar über den Greifern angeordnet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt: es zeigen Fig. i die neue Maschine in Ansicht von oben mit teilweise
abgenommenen Abdeckplatten und abgebrochenem Sockelteil, Fig 2 die gleiche Maschine
von vorn im teilweise ' ii Schnitt nach II - II der Fig. i, Fig.
3 den Oberteil der Maschine im teilweisen Schnitt nach III - iII der
Fig. i, Fig. 4 die Maschine in Stirnansicht im teilweisen Schnitt nach IV-IV der
Fig. I, Fig. 5 die Maschine in Ansicht in Richtung der Pfeile V-V der Fig.
i und 2 gesehen, Fig. 6 und 7 Schnitte nach VI - VI und VII
- VII der Fig. 5, Fig. 8 einen Schnitt nach VIII-VIII der Fig.
2, Fi-. 9
eine Einzelheit in Richtung der Pfeile IX - IX der Fig.
8 gesehen, Fig. io das Ende de#s Stofftragearms an der Nähstelle in Ansicht
von oben, Fig. ii und 1:2 den Haupt- und Hilfsstoffschieber von oben, Fig. 13, 14
und 15 Schnitte' nach XIII-XIII, xiv - XTV, XV- XV in Fig. 2 und
8, Fig. 16 eine seitlich etwas verzerrte schaubildliche Darstellung des Stoffschieberantriebs,
Fig. 17 eine Ansicht des Stoffdrückers von oben, Fig. 18, ig, 2o, 2-1 Schnitte nach
XVIII-XVIII, XIX-XIX, XX-XX und XXI-XXI in Fig. 17, Fig. 22 eine mit dem
Stoff drücker zusammenwirkende zusätzliche Preßplatte, Fig.2.3 und :24 schematische
Schnitte durch die mit der Preßplattenanordnung gemäß Fig. 22 herstellbaren Nähte,
Fig. 25, 26 und :27 eine andere Anordnung der Preßplatte und damit herstellbare
Nähte, Fig. 28 und:29 eine dritte Ausführungsform der Preßplatte und die
auf diese Weise zu erzeugende Naht.
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Bei dem gezeigten Ausführun,-sbeispiel ist das Maschinengestell i
im wesentlichen nach
der Art der Patentschrift 530714 gebaut und
besitzt demgemäß einen röhrenförmigen längs gerichteten Gehäusearrn 2, der, mit
dein seitlich ausladenden Sockelteil 3 aus einem Stück bestehend, von dessen
oberem Ende getragen wird. Der'Sockelteil 3 kann mittels Schrauben auf der
Oberfläche eines Arbeitstisches o. dgl. befestigt werden. Am linken Ende in Fig,
i und 2 weist der Maschinenhauptarrn 2,
einen nach vorn vorspriligenden hohlen
Gehäusestutzen 4 auf, an dem der ebenfalls hohle Maschinenkopf 5 in geeigneter
Weise befestigt wird. Ani rechten Ende läuft der Hauptgehäusearm in einen nach unten
vorstehenden Gehätisevorsprung 6 aus. Der ebenfalls hohl ausgebildete Stofftragearm
7 (Fig. 1, 2 und 8) erstreckt sich in einem spitzen Winkel unter dem
Hauptgehäusearm, 2 nach vorn, derart, daß sein freies Ende den MaschinenkOPf
5 untergreift. An seinem rechten Ende läuft der Stoff tragearni
7 in einen nach oben vorstehenden Gehäusevorsprung 8 aus, der an den
Gehäusevorsprung 6 des Maschinengestells angepaßt ist. Schrauben
9 (Fig. 2), die durch die einander verlängernden Lageraugen io und i i der
Gehäusevorsprünge 6 und 8 hindurchgesteckt sind, dienen dazu, den
Stofftragearm 7 starr mit dem Maschinengestell i zu verbinden.
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Die sämtlichen Hauptwerkzeuge der Maschine, also der Stoffvorschub,
die Stichbildevorrichtung und die Beschneidevorrichtung erhalten ihren Antrieb von
einer waagerechten Hauptwelle 12, die in Abständen in Lagerstücken 13, 14, 15 und
16 in dem Hohlraum des Hauptlagerarmes 2 gelagert ist. Diese Welle tritt am linken
Ende der Maschine in Fig. i und 3 zutage und trägt dort I ZD eine Riemenscheibe
17, die mittels eines Treibriemens mit einer beliebigen Energiequelle verbunden
wird. Abnehrnbare Deckel 18, 19
und 2o, die entsprechende ÖffnUngen 21, 22
und 23 auf der Oberseite des Hauptgehäusearrns 2 und des Maschinenkopfes
5 abdecken, machen die Hauptwelle und die mit ihr zusammenwirkenden Teile
zugänglich.
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Der Stoffvorschub weist einen Hauptstoffschieber 25 und einen
Hilfsstoffschieber :26 (Fig. 2 und 8 bis 1:2) auf, die beide mit gezalinten
Eingriffsflächen durch entsprechende Öffnungen in der Stichplatte 27 am vorderen
Ende des Stofftragearms 7 vorstehen und mit dem Stoff drückerfuß
28 zusammenwirken, um die zu benähenden Stoffstücke in der Richtun- des großen
Pfeiles in Fig. i und 2, also über das freie Ende des Stofftragearnis vorzuschieben.
Die Stoffschieber 25 und :26 be-
sitzen je einen vierkantigen
Schaft 29, 30
(Fig. 8, 11 und 12), die gegen entsprechende Führungsplatte11
31, 32 an gegenüberliegenden Seiten des Armes 7 anliegen und die zi
mittels Schrauben am Vorderende je einer röhrenförmigen Stoff schieberstan-
33, 34 be-
b be festigt sind, die in der Längsrichtung des Stofftragearms
in seinem Hohlraum verlaufen. Wie in Fig. 8 und 13 gezeigt, sind diese Stangen
33 und 34 etwa in der Mitte ihrer Länge gleitend in einer Schwinge
35
gelagert, die auf dem exzentrischen Mittelteil 36 eines Drehzapfens
37 angelenkt ist, der sich quer durch den Stofftragearrn 7 erstreckt.
Indem man den Lagerzapfen 37
drehend einstellt, ist es möglich, die Bewegtingsbahn
der beiden Stoffschieber 25 und 26
in senkrechter Richtung zu verlagern,
worauf die Einstellung mittels der Klemmschraube 38 festgelegt werden kann.
Am rechten Ende (Fig. 2) der Hauptstoff schieberstange 33 ist ein Stangenkopf
39 (Fig. 8, 16) befestigt, an dem ein aufwärts vorstehendes Lagerauge
als Anlenkpunkt 40 für das untere Ende einer axial verstellbaren Schubstange4i dient,
die sich nach aufwärts durch den Hohlraum der Gehäuseteile 6 und
8 erstreckt und an ihrem oberen Ende mit einem Exzenter 42 der Hauptwelle
12 (Fig. i und 3) zusammenwirkt. Demgemäß werden bei jedem Umlauf der Hauptwelle
12 die Stoffschieberstangen 33
und 34 mit ihren Stoffschiebern 25 'und
26
um den Querzapfen 37 als Schwingachse auf und ab bewegt, weil beide
Stangen in der Schwinge 35 gelagert sind. Durch Veränderung der Länge der
Exzehterstange 41 in Verbindung mit der am Drehzapfen 37 bewirkten Einstellung
kann der Winkel der größeren Achse der Bewegungsbahn der Stoffschieber geändert
oder die Bewegungsbahn als Ganzes senkrecht eingestellt werden; es können auch beide
Einstellungen zusammen angewendet werden. Während die Stoffschieberstangen
33 und 3-4 in der oben aufgezeigten Weise in Schwingung versetzt werden,
werden sie gleichzeitig in der Längsrichtung vorz# z# el wärts und rückwärts mittels
eines Antriebs verschoben, dessen Hauptteil eine weitere senkrechte Schubstange
43 bildet, die am oberen Ende an einer Kurbel 44 am rechten Ende der Hauptwelle
12 und am anderen Ende an einem Zapfen 45 angreift, der etwa in der Mitte der Länge
des waagerechten Armes 46 eines auf einem ortsfesten Drehzapfen 48 in dem Stofftragearm
7 angelenkten Winkelhebels 47 angeordnet ist. Wie in Fig. 2 b ZD und
16 gezeigt, weist der Winkelliebel 47 einen abwärts gerichteten Arm 49 auf, der
durch einen waagerechten Lenker 5o mit dein Stangenkopf 39 am rechten Ende
der Hauptstoffschieberstangc 33 verbunden ist. Durch diese Anordnung wird
dem Hauptstoffschieber 33 eine konstante Längsbewegung erteilt. An seinem
äußeren Ende ist der waagerechte Arm 45 des Winkelhebels 47 mittels
eines
herabhängenden Lenkers 51 mit einem waagerechten Lenker 52 gekuppelt, dessen
rechtes Ende an einem Querstück 53 angreift, das auf dem rechten Ende der
Hilfsstoffschieberstange 34 befestigt ist und einem Bohrung zur gleitenden Führung
auf der Hauptstoffschieberstange 33 aufweist. Der die Lenker 51, und
52 verbindende Drehzapfen 54 ist mittels eines Lenkarms 55 an dem
Ende eines drehend einstellbaren Armes 56 aufgehängt, dessen Achszapfen
57 in der Vorderwand des Stofftragearms 7 gelagert ist. Mittels einer
Schraube 58 ist an dem vorstehenden Ende des Zapfens 57 eine einstellbare
Scheibe 59
befestigt, die einen Stellgriff 6o und ein Paar einander gegenüberstehende
kreisend einstellbare Anschläge 61 '(Fig. 9) trägt, die mit einer Kopfschraube
6-- zusammenwirken, die sich -durch ein Fenstei in der Wand des Armes
7
und durch.einen entsprechenden Bogenschlitz 63 dieser Scheibe erstreckt.
Eine zwischen einer Mutter 65 am inneren Ende der Anschlagschraube
62 und der Seitenwand des Armes 7 zusammengedrückte Feder 64 hält
die Scheibe 59 in reibendem Eingriff mit der Außerfläche des Armes
7, um eine ungewollte Verstellung zu vermeiden. Wenn der Winkelhebel 47 um
den Zapfen 48 schwingt, wird der Gelenkpunkt 54 gehoben oder gesenkt und seine senkrechte
Bewegung in eine waagerechte Bewegung des Hilfsstoffschiebers 34 durch die Wirkung
des Lenkarmes 55 umgesetzt, indem dieser vorwärts und rückwärts um seinen
Anlenkpunkt am Ende des Stellarms 56 schwingt. Wenn die Scheibe
59 in die in Fig. 9 gezeigte Lage eingestellt ist, wird dem Hilfsstoffschieber
34 der geringstmögliche Hub erteilt. Dreht man nun die Scheiben in Richtung des
Pfeiles, wobei der Arm aus der punktiert gezeichneten Stellung in die strichpunktiert
gezeichnete Stellung geschwenkt wird, kann der Hub des Hilfsstoffschiebers vergrößert
werden, wobei dieser Hub stets proportional dem Hub des Hauptstoffschiebers
33 ist, weil beide Stoffschieberstangen von dein gemeinsamen Winke#lhebel
47 angetrieben werden. Mittels der aufgezeigten Stellvorrichtung kann die Wirkung
des Hilfsstoffschiebers während des Gangs der Maschine beliebig verändert werden.*
Der Nadelantrieb weist zunächst einen Arm 66 (Fig. 2 und 5) auf, der
auf einem quer gerichteten Drehzapfen67 innerhalb des Stofftragearms 7. nahe
dessen freiem Ende angelenkt ist. Dieser hebelartige Nadelträger trägt drei in der
Querrichtung voneinander im Aebstand gehaltene Bogennadeln 68, 69 und
70,
deren Krümmung gleichachsig mit dem Drehzapfen 67 verläuft und
die sich aufwärts durch längliche Öffnungen in der Stichplatte 27 bewegen.
Die Schwingbewegung wird diesen Nadeln durch eine waagerecht verlaufende Schubstange
71 erteilt, die in dein Stofftragearm unterhalb der Stoffschieberstange
33, 34 verläuft. Am rechten Ende (Fig. :2) der Schubstange 71 greift
gelenkig der abwärts gerichtete Arm 72 eines Winkelhebels 73 an, der
frei schwingbar auf der ortsfesten Drehachse 48 gelagert ist und dessen waagerechter
Arm 75 mittels einer dritten senkrechten Schubstange 76 mit einer
Kurbel 77 auf der Hauptwelle 12 in unmittelbarer Nachbarschaft der Kurbel
44 (Fig. 2, 3, 8 und z4) verbunden ist. Demgemäß werden bei jedem Umlauf
der Hauptwelle 1:2 die Nadeln 68 bis 70 gemeinsam aufwärts geschwungen,
um das Werkstück von unten her zu durchstechen.
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Die zugehörige Greifereinrichtung, wie in Fig. 2 und 5 gezeigt,
weist ein Paar von Greifern 78 und 79 auf, die mit den Nadeln
68 und 69 bzw. 70 zusammenwirken. Diese Greifer sind an einem
abwärts gerichteten Greifertragarm 8o befestigt, der zur Schwingun'- quer- zum Stoffvorschub
auf einem Zapfen 81 gelagert ist, der seitlich von dem waagerechten Arm
8:2 eines Winkelhebels 83"
Tig. 2, 5, 6) vorsteht. Dieser
Winkelhebel besteht aus einem Stück mit einer Schwingwelle 84, die in herabhängenden
Lagerstücken 85 des Maschinenkopfes 5 gelagert ist. Die Greifer
78, 79 sind, wie aus Fig. 5 ersichtlich, gleichachsig mit dem Lagerzapfen
81 gebogen und schwingen vorwärts und rückwärts, um Fadenschleifen aufzunehmen und
abzuwerfen; der Antrieb dieser Bewegung erfolgt durch eine senkrechte Schubstange
86,
die mit ihrem unteren Ende an einen seitlichen Arm 87 des Greiferträgers
8o angreift. An ihrem oberen Ende ist die Schubstange 86
mittels eines Kugelgelenks
mit einer Kurbel 88 auf einer Hilfswelle 89 verbunden, die in Lagerstellen
go und gi des seitlichen Gehäusestutzens 4 und des daran befestigten Maschinenkopfes
5 gelagert ist. Wie in Fig. i und 4 gezeigt, wird die Hilfswelle
89 gleichförmig mit der Hauptwelle i2,.mittels eines zusarmnenwirkenden Kegelräderpaares
9:2, 93
angetrieben. Der Arm 82 des Winkelhebels 83 ist mittels
einer weiteren Schubstange 94 (Fig. 1, 3, 5 und 6) mit einem Exzenter
95
auf der Hilfswelle 89 verbunden, so daß die erforderlichen Nadelausweichbewegungen
den Greifern 78, 79 durch Schwingungen der Welle 84 übermittelt werden, wobei
die Greifer von der Vorderseite auf die Rückseite der Nadeln nach den Bedürfnissen
des Stichbildevorgangs übertreten.
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Der mit diesen Werkzeugen zusammenwirkende Stoffdrückerfuß
28 (Fig. 2, 7 und 17 bis 21) besitzt einen flachen Fußteil und einen
aufwärts gewölbten Schaftteil 96, der
mittels einer Schraube
97 an dem unteren Ende einer Stoffdrückerstange 98 befestigtist. Wie
gezeigt, läuft die Stoff drückerstange 98
durch eine in dem Bodenteil des
MaschinenkOPfes 5 gelagerte Buchse 99 und eine in ihrer Verlängerung
verlaufende Buchse ioo irn Oberteil des Maschinenkopfes. Die Stoffdrückerstange
98 wird elastisch abwärts gedrückt durch eine starke Schraubenfeder ioi,
die zwischen einem Ring io2 und der Buchse ioo eingespannt ist. Die Btichse ioo
ist in dein Maschinenkopf 5 eingeschraubt und be-
sitzt an ihrem oberen
Ende einen geriffelten Kopf 103, so daß sie zur Regelung des Federdrucks eingestellt
werden kann. Eine Sicherheitsmutter io4 dient dazu, die Buchse ioo in der eingestellten
Sicherung zu sichern. Die Stoffdrückerstange98 ist gegenDreliungdurch Eingriff eines
auf dem Stoffdrückerschaft 96
aufgeklemmten seitlichen Vorsprungs
105 mit einem von dem Maschinenkopf 5 herabhängenden Führungszapfen
io6 gesichert. Der Stoffdrückerfuß 28 ist der Länge nach geschlitzt, wodurch
eine Führungsnut 107 für die hochgedrehten Ränder M, JIT des Werkstücks F
gesch ' affen wird. Eine zusätzliche Druckplatte io8 mit einer mit längs
gerichteten Fortsetzungen ausgerüsteten Ouernut für die Nadeln 68 bis 7o
deckt den rückwärtigen Teil der Führungsnut io7 ab und ist mit dein eigentlichen
Stoffdrückerfuß bei iog verbunden. Eine Feder i io (Fig. 2, 5 und
7)
lastet auf der zusätzlichen Druckplatte io8 und hält sie demgemäß elastisch
nieder, um den Stof-isaumN flach zu legen und ihn in diesem Zustand den Nadeln darzubi-eten.
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Wie in Fig. 17, 18 und 20 gezeigt, ist eine Kante der Leitnut
107 an ihrem Eintrittsende mit einer Schrägfläche iii ausgerüstet, deren Neigungswinkel
sich allmählich abflacht und die mit einer anderen Schrägfläche i 12 des Falters
1 13 zUsammenwirkt, um 2111-mählich die aufwärts gedrehten, flach aufeinanderliegenden
Stoffränder III, ill' des Werkstücks seitlich niederzulegen, bevor sie die zusätzliche
Druckplatte io8 erreichen. Aus Fige 7
und 17 ist ersichtlich, daß der
Falter 113 in einer quer gerichteten Nut 114 in der Oberfläche des
Stoffdrückerfußes gleitbar gelagert ist und durch eine Feder 115 nach innen gedrückt
wird. Um Schwankungen der Dicke der Stoffränder auszugleichen, ist der Stoffdrückerfuß
28 an entgegengesetzten Seiten der Leitnut ioe mit flachen, ihn untergreifenden
elastischen Gleitstücken i 16 ausgerüstet, deren freie Enden 117 und 118
aufwärts über das Spitzen- und Hakenende des Stoffdrückerfußes gewölbt sind. Um
ein Anheben des Stoffdrückerfußes 13eim Einsetzen des Werkstücks zu ermöglichen,
ist eine Steuervorrichtung mit einem Bowdendraht 120 (Fi-. I und 4) vorgesehen,
der, an einem Ende an einem Ring io2 auf der Stoffdrückerstange 98
angreifend,
aufwärts und rückwärts durch ein gebogenes, festes Führungsrohr i:2o in den entsprechenden
Hohlräul-nen des Gestells i und des Maschinenkopfes 6 verläuft. Das andere
Ende- des Zugdrahtes 120 ist an einem Arm des Winkelhebels 122 befestigt, der bei
123
auf einem festen Tragstück 124 an der Außenseite des Gestells i angelenkt
ist. Der andere Arm'des Winkelhebels ist mittels einer Zugkette 125 mit einer Tret-
oder Kniedruckvorrichtung verbunden.
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Zwecks Einbaues und Antriebs der Beschneidevorrichtung ist an dein
vorstehenden Ende der Buchse 99 am unteren Ende des Maschinenkopfes
5 ein abwärts gerichtet er Arm 1:26 (Fig, 2, 5 und 7) befestigt,
an dessen Ende eine biegsame Bogenklinge 127 befestigt ist, deren Krümmungsmittelpunkt
in die Achse dieser Buchse fällt. Das geschliffene Ende der Beschneideklinge
127 wirkt mit dem ebenfalls angeschärften Ende einer gegenüberstehenden ortsfesten
Klinge 128 zusammen, die die Leitnut io7 in dem Stoffdrückerfuß übergreift und die
in einem Querschlitz des Stoffdrückerfußes mittels einer Klemmplatte 129 gehalten
wird. Ein zungenartiger Vörsprung 13o der beweglichen Klinge 127 schleift auf der
Oberfläche der ortsfesten Klinge 128 und sichert hierbei die für die Schni#ttwirkung
geeignete gegenseitige senkrechte Lage der Klingen. Der Buchse 99 und mit
ihr der beweglichen Klinge 127 wird eine Schwingbewegung erteilt durch die
Verbindung eines Kugelzapfens 13 1 am oberen Ende der Buchse innerhalb des
Maschinenkopfes 5 mittels eines kurzen Lenkers 132 mit dein aufwärts
gerichteten Arm 133 des bereits früher beschriebenen Winkelhebels 83.
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Die Fadenzuführung erfolgt von nicht gezeigten Fadenquellen aus für
die Greifer 78,
79 durch Fadenspaimungen 135, 136 (Fig. i und 4), die
auf einen in der Längsrichtung k# auf das Maschinengestell i aufgesetzten Tragbalken
137 eingel?aut sind, weiterhin durch nicht gezeigte Fadenführungen zu einer tinilaufenden
Fadensteuerung 138, die als Teil eines Handrades 139 auf dem äußeren Ende der Hilfswelle
8 9 ausgebildet sind, und schließlich zu den Greifern. Wie gezeigt, weist
die umlaufende Fadenstenerung 138 ein Paar Scheiben 40, 141 auf, die voneinander
und von der Rückseite des Handrades 139 irn Ab-
stand gehalten sind, um Führungsbahnen
für die einzelnen Greiferfäden zu gestalten. Die Teile sind miteinander durch einen
exzentrisch angeordneten, als Fadenanschlag dienenden Zapfen verbunden. Durch die
Anordnung der umlaufenden Fadensteuerung an dem Maschinenkopf 5 über dem
freien Ende des Stofftragearms
7, und zwar unmittelbar über
den Greifern 78, 79, wird eine zwangmäßige und wirksame Steuerung der Greiferfäden
ermöglicht. Die für die drei Nadeln 68 bis 7o bestimmten Fäden laufen ähnlich
durch zugehörige Fadenspannungen 143, 144 und 145 auf dem Tragbalken 137
und von dort durch entsprechende Fadenführungen längs des Stofftragearms
7 zu den Nadeln.
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Der Nähvorgang mit dieser Maschine spielt sich in folgender Weise
ab: Das Werkstück F wird aufwärts um das Hinterende des Stofftragearms
7 in Form einer Röhre gebogen, wobei die Ränder JU, 111' aufwärts gedreht
und flach gegeneinandergelegt werden, wie in Fig. 13 gezeigt. Das so erhaltene Röhrenwerkstück
wird unter den Stoff drückerfuß 28 eingeführt, wobei darauf Bedacht zu nehmen ist,
daß die aufwärts gedrehten Ränder M, M' sicher in die längs gerichtete Führungsnut
107 des Stoff drückerfußes eingeführt werde. Nach dem Anlassen der Maschine wird
das Stoffstück F schrittweise längs des Armes 7 durch die Wirkung der Stoffschieber
25 und 2-6 vorgeschoben: Während dieses Vorschubs werden die aufwärts
gedrehten Stoffründer M, ill' durch die zusammenwirkenden Beschneideklingen 127
und 138 beschnitten und hierauf die gegeneinandergelegten Stoffränder allmählich
seitwärts übereinander flach auf das Werkstück gelegt, und zwar durch die Einwirkung
des Falters 137; schließlich werden sie durch » die Nadeln
68 bis 70 und die Greifer 78, 79 benäht und die Naht verkettet.
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Infolge der beschriebenen Bauweise, Anordnung, Bedienung und des Antriebs
der Beschneide-, Falt- und Nähwerkzeuge kann ihre Wirkungsweise von dem,Arbeiter
jederzeit genau beobachtet werden. Unter diesen Umständen ist es möglich, ein genau
gleichmäßiges Beschneiden zu erzielen und die Herstellung einer genauen und sauberen
Naht zu sichern. Da das Beschneiden oberhalb des Werkstücks stattfindet, können
die Stoffreste sofort beseitigt werden, so - daß nach Beendigung des Nähvorgangs
die entstandene Stoffröhre nur mit der rechten Seite nach außen gedreht werden muß,umdasWerkstückfertigzustellen.
Dies stellt einen erheblichen Fortschritt gegenüber der früher üblichen Maschine
dieser Art dar, bei der das röhrenförmige Werkstück zunächst auf die falsche Seite
herumgedreht werden mußte, um die abgeschnittenen Stoffreste zu beseitigen und die
Naht zu besichtigen, worauf dann erst das Wiederherumdrehen der Stoffröhre mit der
rechten Seite nach außen erfolgen mußte. Durch den Stoffvorschub armabwärts wird
ermöglicht, daß man aufeinanderfolgende Werkstücke der Reihe nach benähen kann,
ohne dazwischen die Maschine stillzulegen, wodurch eine erhebliche Steigerung des
Ausbringens erzielt wird. Die gruppenweise Anordnung der -Nadeln und Greifer begünstigt
nicht mir die bauliche Vereinfachung, sondern ermöglicht auch eine Steigerung der
Nähgeschwindigkeit.
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Bei der Nadelanordnung gemäß Fig. 2, 7
und 22, bei der die Nadeln
69 und 70 nebeneinander und vor der mittleren Nadel 68 in Richtung
des Stoffvorschubs angeordnet sind, wird die ein Paar von äußeren Nadelfadenschleifen
S' und S' verbindende Greiferfadenschleife L', wie sie während einer
Arbeitsphase gemäß Fig. 23 hergestellt wird, durch die GreiferfadenschleifeL
der mittleren Nadelf adenschleife S bei der darauffolgenden Nähphase überdeckt.
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Ordnet man gemäß Fig. 25 die mittlere Nadel vor den beiden
nebeneinander angeordneten Nadeln 69 und 7o an,' so wird die zur mittleren
Nadelfadenschleife S gehörige Greiferfadenschleife L (Fig. 26) in
der darauffolgenden Nähphase durch die quer verlaufende Greiferfadenschleife L überdeckt,
die zu den beiden äußeren Nadelfadenschleifen S'
,und S2 gehört (Fig.
27).
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Ordnet man alle drei Nadeln 68, 69 und 70
nebeneinander
an und verwendet man nur einen einzigen Greifer 78 (Fig. 28), so können
die Nadelfadenschleifen S, S', und S', S3 von einer
Greiferfadenschleife L während jeder Stichbildephase gemäß Fig. ig verbunden werden.
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Es ist im besonderen zu bemerken, daß in all-en Fällen die mittleren
Nadelfadenschleifen S sowohl durch die Stoffbahn F wie auch durch die beiden
zusammen daraufgelegten Stoffränder M, IWI in dem Saum N hindurchgehen und
daß dieser Saum durch die GreiferquerfadenschleifenL' überdeckt wird, die die äußeren
StichreihenS', S' verbindet, die unmittelbar beiderseits des Saumes durch die Stoffbahn
gehen.
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Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß gemäß der Erfindung eine einfache
und wirksame Maschine geschaffen ist, durch die eine Naht hergestellt werden kann,
deren Vorteil darin besteht, daß die eine Oberfläche des Werkstücks von solchen
Deckfäden frei gehalten werden kann, wie sie erforderlich sind, um die rauhen Schnittkanten
zu verdecken. Infolgedessen besitzt die hergestellte Naht eine angenehmere Erscheinung
als die sonst üblichen Nähte dieser Art.
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Es versteht sich von selbst, daß die neue Maschine, bei entsprechender
Justierung auch für das Benähen von anderen als röhrenförmigen Werkstücken bLutzt
werden kann und daß darauf auch andersartige Nähte hergestellt werden können.