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Hilfsvorrichtung zur Durchführung spektralphotometrischer Untersuchungen
gefärbter glänzender Oberflächen Die Erfindung bezieht sich auf eine Hilfsvorrichtung
zur Durchführung spektralphotometrischer Untersuchungen gefärbter glänzender Oberflächen,
vorzugsweise solcher von Metallen und Metallegierungen. Sie bezweckt, die durch
den Glanz veranlaßten Beeinflussungen praktisch vollkommen zu unterdrücken.
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Die Beurteilung der Farbe von Metallen, Metallegierungen, glänzenden
Farbanstrichen o. dgl. wird bekanntlich außerordentlich erschwert durch den sog.
Glanz, da sich über den oft nur sehr geringen Lichtbetrag, der in die glänzende
Oberfläche eindringt, wieder zurückkehrt und hierbei eine Absorption bestimmter
Spektralgebiete erleidet, eine weit überwiegende Menge regelmäßig reflektierten
Lichtes überlagert, dessen spektrale Zusammensetzung mit der des einfallenden Lichtes
übereinstimmt. Es ist bekannt, diesen Anteil dadurch zurückzubringen, daß man die
Reflexion wiederholt vor sich gehen läßt.
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Es wurde gefunden, daß man die Beurteilung bzw. Messung der Farbe
glänzender Oberflächen mit einer Hilfsvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung !erleichterte.
kann. Diese Erfindung besteht in einer Hilfsvorrichtung zur Durchführung spektralphotometrischer
Untersuchungen gefärbter glänzender Oberflächen, vorzugsweise solcher von Metallen
und Metallegierungen, die aus einem vorzugsweise halbkugeligen, auf seiner Innenfläche
matt neutralweiß gefärbten Hohlkörper mit seitlichen, vorzugsweise .an oder in der
Nähe seiner Randkante vorgesehenen Lichteintrittsöffnungen und einer Beobachtungsöffnung
besteht, welche in einer gegen die Normale auf der Metallfläche geneigten Richtung
zu beobachten gestattet.
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Die Photometrierung kann in heliebiger Weise, z. B. mit dem Stufenphotometer,
unter Einschaltung geeigneter Lichtfilter vorgenommen werden.
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Es sind Vorrichtungen für spektralphotömetrische Untersuchungen bekannt,
bei denen von einer Lichtquelle aus Licht in ein Kugelphotometer strahlt, das eine
mattierte Milchglaseinlage oder einen mattweißen Innenanstrich aus Kreide mit einem
geeigneten Bindemittel ,aufweist. Das Kugelphotometer besitzt zwei sich diametral
gegenüberliegende Öffnungen, an deren einer ein Photometer angeordnet ist, während
vor die andere Öffnung die zu prüfende Farbfläche gebracht wird, wobei das Photometer
senkrecht auf die zu untersuchenden Flächen gerichtet ist. Die Intensität der zu
untersuchenden Farbe wird
jeweils mit einer normalweißen Fläche
verglichen. Es wirkt also gleich zu Beginn diffuses Licht auf die zu untersuchende
Fläche ein.
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Es wurde festgestellt, daß man zu einer wesentlichen Vertiefung der
Färbung des den Hohlraum erfüllenden Lichtes gelangen kann und eine Erhöhung der
Absorption erreicht, wenn man das - einfallende Licht nach der ersten Reflexion
an der zu prüfenden Fläche auf die zerstreuende Innenfläche .einer indifferentweiß
und idealmatten Hohlkugel auffallen läßt, so daß .es hier wiederholt ,auf die reflektierende
Fläche und von da wieder auf die mattweiße Kugelfläche zurückgewor-£en wird. Hierbei
tritt infolge der wiederholten Absorption an der Metallfläche eine merkliche Vertiefung
der Farbe des die Innenfläche der Hohlkugel beleuchtenden Lichtes ein. Dieses läßt
sich durch die zwangsläufig gegen die Normale geneigte Blickrichtung auf die Farbfläche
in vorteilhafter Weise beobachten, -wobei jegliche Blendung ausgeschaltet ist.
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Es sind ferner Vorrichtungen bekannt, die die Glanzmessung beliebiger
Oberflächen ermöglichen, indem auf die zu untersuchende Fläche ein schmales oder
kreisförmiges Lichtband geworfen und das durch die normale Reflexion erzeugte Bild
von einem photographischen Film oder dem Auge aufgefangen wird. Je nach dem Glanz
der zu untersuchenden Oberfläche entsteht als Reflexionsbild ein mehr oder weniger
scharf begrenzter Lichtfleck, dessen Auswertung Anhaltspunkt für den jeweiligen
Glanzgrad gibt. Eine Ausschaltung bzw. Überführung des regelmäßig reflektierten
Lichtes in diffuses Licht ist nicht vorhanden. Zur Messung der Oberflächenfarbe
sind solche Anordnungen auch nicht verwendbar.
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Es ist ferner ein Apparat zum Messen des Glanzes von Oberflächen bekannt,
bei dem der Photometerkopf auch so angeordnet werden kann, daß dieser sich senkrecht
zu der zu untersuchenden Fläche bringen läßt, in der ihn keine nach dem Reflexionsgesetz
reflektierte Strahlen treffen können. Bei einem solchen Glanzmeßapparat wird also
nur das bereits vorliegende diffuse Licht benutzt. Die Folge davon ist, daß bei
sehr stark glänzenden Gegenständen, bei denen der überwiegende Teil des Lichts in
Form von Glanzlicht vorliegt, eine auch nur einigermaßen sichere Bestimmung der
Farbe nicht möglich ist. Man würde, da das diffuse Licht nur -einen Bruchteil ausmacht,
ein sehr dunkles Farbbild erhalten, während die überwiegende Menge des direkt reflektierten
Lichts für diese Feststellung verlorenging.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ansicht derselben, Abb.
z einen Längsschnitt und Abb. 3 die Vorrichtung in der Anwendung. Hierbei ist im
einzelnen a der etwa zylinderförmig gestaltete. Außenmantel, b der halbkugelige
Reflexionsraum, der mit einem neutralweißen ühergang c versehen ist und einerseits
die für den Eintritt des Lichtes zu dein messenden Gegenstand bzw. seiner Oberfläche
vorgesehenen Fenster d und die Beobachtungsöffnung bzw. die Öffnung für die austretenden
Strahlen e aufweist, f ist ein Gegenstand, dessen Oberfläche sp.ektralphotometrisch
beurteilt werden soll. Durch g soll ein angesetztes Photometer angedeutet werden,
mit dessen Hilfe die Photometrierung geschieht.