DE67437C

DE67437C - Vacuumtrockenvorrichtung mit Druckausgleichung

Info

Publication number: DE67437C
Application number: DENDAT67437D
Authority: DE
Original assignee: Dr. B. FINKELSTEIN in Firma M. B. VOGEL in Leipzig-Lindenau, Angerstrafse 11
Anticipated expiration: 1912-03-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82: Trockenvorrichtungen.

Die jetzt gebräuchlichen Vorrichtungen zum Trocknen verschiedenartiger Materialien im luftleeren Räume bestehen aus einem luftdicht verschliefsbaren Behälter, in dessen Innern flache, durch Dämpf geheizte Kästen zur Aufnahme des zu trocknenden Gutes angeordnet sind. Diese Anordnung hat den Nachtheil, dafs der innerhalb der Heizkästen herrschende Druck von ihren ebenen und daher wenig widerstandsfähigen Wandungen aufgenommen werden mufs und daher nicht nur zu einer besonders sorgfältigen und festen und darum kostspieligen Construction derselben . zwingt, sondern auch die Herstellung einigermafsen ausgedehnter Heizflächen fast unmöglicht macht.

Diese Nachtheile werden beseitigt, wenn einerseits statt des Dampfes erwärmte Flüssigkeiten zum Heizen der Kästen verwendet werden und andererseits dafür gesorgt wird, dafs eine Verbindung zwischen dem Innenraum der Heizkörper und dem evacuirten Trockenraum besteht.

Indem so der Druck auf beiden Seiten der Kastenwände ausgeglichen wird, werden diese vollständig entlastet und können daher aus verhältnifsmäfsig dünnem Material in beliebiger Gröfse und Form leicht hergestellt werden.

Da aber bei unmittelbarer Verbindung des Trockenraumes mit dem Innenraum der Heizkörper die aus den erhitzten Flüssigkeiten entweichenden Dämpfe in den ersteren gelangen würden, so ist diese Verbindung so herzustellen, dafs zwischen diesen beiden Räumen noch ein aufserhalb des Trockenraumes angebrachter Kühler eingeschaltet wird, in welchem die Dämpfe sich wieder verdichten können.

In der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Vacuumtrockenapparat mit Kühlschlange,

Fig. 2 einen Grundrifs dazu und

Fig. 3 einen Vacuumtrockenapparat mit aufserhalb befindlichem Flüssigkeitserhitzer.

V bedeutet den evacuirten Trockenraum und K den Heizkasten. Das aus diesem aufsteigende Rohr r führt zunächst ins Freie, geht dort, als Kühlrohr gestaltet, durch den Kühler /"und gelangt mit dem Ende d wieder in den Trockenraum. Der Druck innerhalb K setzt sich also durch r und d mit dem in V herrschenden Druck ins Gleichgewicht, während die aufsteigenden Dämpfe der Heizflüssigkeit inf verdichtet werden und nach K zurückfliefsen.

Die Erwärmung der in K eingebrachten Flüssigkeit geschieht entweder durch in K eingelegte geschlossene Rohrschlangen S,- Fig. 1 und 2, mittelst Dampf oder, wenn es sich um Einhaltung ganz bestimmter Temperaturen in eine gröfsere Anzahl von Heizkörpern handelt, mittelst besonderer, aufserhalb des Trockenraumes angebrachter Calorisatoren C, Fig. 3, deren' Innendruck ebenfalls auf beschriebene Weise unter Zwischenschaltung eines Kühlers mit demjenigen des Trockenraumes ausgeglichen ist und von denen aus die warmen Flüssigkeiten im Kreislauf durch die Kästen geleitet werden.

Es läfst sich aber auch durch Auswahl solcher Flüssigkeiten, die bei der herrschenden Luftverdünnung bei der gewünschten Temperatur sieden, mit Anwendung von in die Kästen eingelegten Heizschlangen eine constante Temperatur erzielen.

Es ist selbstverständlich,- dafs durch den Anschlufs eines Vacuumerzeugers bei L an der

Leitung dfr, Fig. ι und 3, die Luftleere in V in stets entsprechendem und gewünschtem Grade erhalten wird und dafs die Heizkörper auch bei dieser Erwärmungsart vermittelst heifser Flüssigkeiten in beliebiger Gestalt und Weise, einzeln oder zu Batterien gruppirt, über oder neben einander fest gelagert oder auf Wagengestellen beweglich und mit lösbaren Rohrverschraubungen versehen, angeordnet werden können.

Als Heizflüssigkeit kann jede beliebige unzersetzt erhitzbare Flüssigkeit, die das Material, aus dem die Heizkörper bestehen, nicht angreift, wie Wasser, Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ester, OeIe u. dergl. m., dienen, wenn nur ihr Siedepunkt im luftverdünnten Raum so liegt, dafs er die Erreichung der gewünschten Temperatur nicht hindert.

Claims

Patent-Anspruch:

Vacuumtrockenvorrichtung mit Heizkörpern von beliebiger Gestalt und Gruppirung, dadurch gekennzeichnet, dafs der Innenraum der Heizkörper mit dem evacuirten Trockenraum zur Ausgleichung des Druckes in Verbindung steht, wobei zum Verdichten der aus der Heizflüssigkeit entweichenden Dämpfe aufserhalb des Trockenraumes ein Kühler f eingeschaltet sein kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.