DE67408C - Zusammenlegbare Gliederleiter - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \4

Die Erfindung betrifft eine zusammenlegbare, leicht zu transportirende Leiter, welche hauptsächlich als Rettungsleiter bei Feuersgefahr Verwendung finden soll.

Auf den Zeichnungen ist:

Fig. ι eine perspectivische Ansicht der zusammengelegten Leiter,

Fig. 2 die Vorderansicht der aufgehängten Leiter in ausgestrecktem Zustande,

Fig. 3 eine Leitersprosse im Längsschnitt und deren Befestigung,

Fig. 4 die Seitenansicht eines Gliedes,

Fig. .5 und 6 eine Vorder- und Seitenansicht eines Gliedes mit abgeänderter Befestigungsvorrichtung der Sprosse,

Fig. 7 eine an einer Fensterbrüstung aufgehängte Leiter in der Seitenansicht in zusammengelegtem und ausgestrecktem Zustande,

Fig. 8 eine perspectivische Ansicht einer an dem Fenster des zweiten Stockwerkes eines Hauses befestigten Leiter,

Fig. 9 eine Seitenansicht einer aufgehängten Leiter, mit Versteifungen oder Streben versehen, welche sich gegen die Aufsenwand des Hauses anlehnen,

Fig. 10 die Detailansicht zweier Glieder mit den Sprossen und den Streben,

Fig. 11 die Seitenansicht des obersten Theiles einer Leiter in zusammengelegtem Zustande mit zusammenlegbarem Kopfstück und ebensolchen Streben,

Fig. ι 2 die Vorderansicht der in Fig. n dargestellten Glieder.

da¹ sind die einzelnen Glieder dieser Leiter; dieselben sind aus nicht zu schwerem, aber festem und möglichst feuerbeständigem Material hergestellt. Alle Glieder sind gleich lang und sind in der weiter unten beschriebenen Art und Weise mit einander verbunden.

Je zwei gegenüberliegende Glieder sind entweder aufserhalb oder innerhalb' des nächstfolgenden Paares befestigt, und zwar abwechselnd (Fig. 2), so dafs die Leiter beim Zusammenlegen nicht viel Platz beansprucht, da sich jedes Paar seiner vollen Länge nach auf das nächstfolgende legt. b b sind die Sprossen; dieselben sind aus. leichtem, dauerhaftem und schlecht Wärme leitendem Material angefertigt (Holz oder Papier); sie müssen jedoch durch irgend einen Procefs feuerbeständig gemacht werden. Die Sprossen sind durch Rohre c aus leichtem, aber haltbarem Metall mit den Gliedern α verbunden. Jedes dieser Rohre c ist durch eine Sprosse gelegt und ihre Enden sind fest mit den Gliedern verbunden. Auch die Sprossen selbst sind durch Stifte c¹, Fig. 3, oder auf andere zweckmäfsige Art an den Gliedern befestigt und am Drehen verhindert. Auch kann man die Sicherung gegen Drehung durch Anbringung einer kleinen Nase c² auf dem Rohr c bewirken (Fig. 5 und 6).

Die Rohre sind somit mit je zwei inneren Gliederstücken fest vereinigt, während dieäufseren Gliederstücke α über die verlängerten Rohrenden gezogen und durch Unterlegscheiben c⁴ beweglich darauf befestigt sind.

Das obere Ende oder der Kopf der Leiter besteht aus einem Paar Dreiecken, deren einzelne Seitenstreben d d^x <f² von der Länge der Glieder α a^l sind. Die Weite des Kopfes ist ebenfalls dieselbe, wie die der Leiter, und die beiden Seiten werden durch Querbolzen d^s in starrer Verbindung gehalten.

Durch einen dieser Querbolzen, und zwar denjenigen, in dem sich d und d² vereinigen, ist der Kopf mit der Leiter verbunden, während an dem Querbolzen, in dem sich d und d¹ vereinigen, die Ketten e e befestigt sind. Diese

Ketten laufen in Haken e¹ e¹ aus, die indessen durch Klammern, Zangen oder andere zweckmäfsige Vorrichtungen ersetzt werden können und dazu dienen, die Ketten an einer Balkonbrüstung, einer Fensterbank oder auch im Fufsboden eines Zimmers sicher und rasch zu befestigen, wenn es sich um Rettung bei Feuersgefahr handelt.

Der Zweck dieses in starrer Verbindung ausgeführten Leiterkopfes "ist, die oberste Sprosse in" einer gewissen Entfernung von der Aufsenwand des Hauses zu halten, so dafs die Leiter unbehindert durch etwaige Vorsprünge am Hause frei herabhängen kann (Fig. 7).

Ist die Hauswand vollständig eben, wie Fig. 8 und 9 zeigen, so legt sich der Kopf gegen Wand und Fensterbrett, wie überhaupt stets zwei Stützpunkte erforderlich sind.

Sobald die Leiter aus dem Fenster geschoben und der Kopf oben befestigt ist, wird sie durch ihr Eigengewicht beim Herabfallen sich ausstrecken, wie Fig. 7 zeigt.

Der in Fig. 1, 8 und 9 dargestellte Leiterkopf ist »starr« ausgeführt, d. h. er kann nicht zusammengelegt werden. Fig. 11 zeigt eine Abänderung dieser Einrichtung. Hier ist jede der in den vorher genannten Figuren mit <i² bezeichneten Streben aus zwei Theilen d* d^h zusammengesetzt, welche in i⁶ beweglich mit einander verbunden sind. Die Ketten e sind an der Verbindungsstelle von d^l und d⁵ befestigt. Der Kopf läfst sich dann, wie die punktirten Linien in Fig. r 1 andeuten, ebenfalls zusammenlegen, so dafs die ganze Leiter wenig Platz beim Aufbewahren beansprucht; auch läfst sich dieselbe mit dem Kopfende nach unten aufstapeln, wodurch das Herauslassen der Leiter, mit dem Fufsende voran, erleichtert wird.

Es ist durchaus nicht nöthig, jede Leiter mit einem solchen Kopf zu versehen. Hat ein Haus besonders weit vorspringende Fensterbänke oder Balkone, so kann man ihn vollkommen entbehren.

Um das Schwanken der aufgehängten Leiter zu verhindern, werden Streben oder Stege angebracht, welche sich gegen die Mauer stemmen. Diese Streben sind entweder steife oder starre Streben, welche in Fig. 2, 7, 9 und ι ο dargestellt sind,' oder zusammenlegbare Streben, wie Fig. 11 und 12 zeigen.

// Fig. 2,7,9 und 10, sind ein Paar Glieder von derselben Dimension und aus demselben Material wie αα^λ. Diese »Stegglieder« werden beim Gebrauch der Leiter zu beiden Seiten derselben durch einen Bolzen /', welcher durch das Rohr c gesteckt ist, befestigt und hängen dann frei herunter (Fig. 2). Hierauf drückt man die nächstfolgende Sprosse (in Fig. 10 die mittlere) beiseite und befestigt alsdann die unteren Enden der Glieder ■ / durch Durchschieben des Bolzens/² zu beiden Enden der dritten Sprosse (Fig. 10) und erhält so die Streben α α¹, welche sich, wie Fig. 9 zeigt, gegen die Hauswand stemmen.

Zweckmäfsiger ist es jedoch, aus mehreren Gelenken bestehende Stegglieder zu verwenden, da diese direct von vornherein an der Leiter befestigt sein und mit derselben zusammengelegt werden können.

Fig. 11 und 12 zeigen diese Verbesserung. Die Stegglieder — im übrigen ebenfalls aufsen angebracht, wie ff —■ bestehen hier aus je drei Gelenken g g' g"², welche durch Scharniere g³ mit einander verbunden und mit ihren Enden ebenfalls durch Bolzen/¹/² an α und a¹ befestigt sind. Fig. 11 zeigt drei Gelenke gg^lg² in zusammengelegtem Zustande und drei andere Unterhalb der ersteren in dem Moment, wo die Ausstreckung beginnt..

An der untersten Leitersprosse sind zu beiden Seiten Stricke ii angebracht, welche durch in den Erdboden gesteckte Haken oder Bügel h, Fig. 2, geschlungen werden, um die Leiter in jeder Stellung fest mit der Erde verbinden zu können (Fig. 8 und 9).

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine zusammenlegbare Gliederleiter, mit den Steggliedern (ff), versehen, welch letztere, mit einer ersten und dritten Sprosse verbunden, durch Herausdrücken zweier Leiterglieder eine den Abstand von der Mauer sichernde Stütze herstellen (Fig. 2 und 10).
2. 2. An der unter 1. gekennzeichneten Leiter die Anwendung des aus zwei Dreiecken bestehenden Kopfes, dessen einzelne Seiten (d d^l d²) (Fig. ι und 7) den Längen der Leiterglieder entsprechen, während ihre Verbindungsbolzen dieselbe Länge wie die Sprossen haben und das Ganze derart angeordnet ist, dafs beim Anbringen der Leiter an einen! Fenster, Balkon etc. ein sicherer Abstand vom Hause hergestellt wird.
3. 3. An Stelle des unter 2. gekennzeichneten Kopfes die Einrichtung, durch welche sich derselbe zusammenlegen läfst durch Anordnung der getheilten Seiten (d^ d^b) (Fig. 11).
4. 4. An Stelle der unter 1. gekennzeichneten Stegglieder (ff) die Anwendung getheilter, zusammenlegbarer Glieder (g g¹g²) (Fig. 11), um dieselben direct an der Leiter anbringen zu können.

   Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.