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Ganz oder teilweise oberirdisch angeordnete Halle für Flugzeuge usw.
mit Erdumwallung Die Entwicklung der neuzeitlichen Luftangriffswaffen zwingt dazu,
wertvolle Fabrikationsstätten, Flugzeughallen, Lagerräume o. dgl. so auszubilden,
daß sie den Wirkungen etwaiger Luftangriffe möglichst wenig ausgesetzt sind.
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Eine absolute Sicherheit gegen Luftangriffe läßt sich nur durch Aufwendung
von Mitteln erreichen, die normalerweise in keinem Verhältnis mehr zu dem Wert der
zu schützenden Güter stehen, nämlich durch unterirdische Anlagen mit so starker
Schutzpanzerung, daß selbst Volltreffer keine oder keine wesentlichen Zerstörungen
hervorrufen. Normalerweise sind derartige Schutzeinrichtungen jedoch schon aus Kostengründen
unmöglich. Infolgedessen muß ein anderer Weg gesucht werden, nämlich der, . das
Auffinden solcher Gebäude zu erschweren.
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Eines der sichersten Mittel für Flugzeuge, um Gebäude o. d,91. auf
der Erde zu erkennen, ist die bei über dem Erdboden aufgeführten Gebäuden bisher
nicht vermiedene Schattenbildung, die insbesondere bei niedrigem Sonnenstand die
Konturen des Gebäudes so vergrößert und deutlich macht, daß eine Auffindung durch
Flieger verhältnismäßig leicht ist.
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Das Ziel der Erfindung ist daher, diese Schattenbildung durch besondere
bauliche Maßnahmen zu vermeiden oder jedenfalls doch auf ein Minimum herabzudrücken.
Bei Gebäuden, die aus Kostenersparnis dem zu bergenden Inhalt in der Form angepaßt
sind, beispielsweise bei Luftschiffhallen, hat man die Seitenwände bereits schräg
ausgebildet, jedoch weder wegen der Vermeidung des Schattenwurfes, noch ist dieses
Ziel etwa unbeabsichtigterweise erreicht worden, da derartige Luftschiffhallen einen
recht erheblichen Schatten werfen. Auch sind meterirdische Hallen für Flugzeuge
oder Luftschiffe bekanntgeworden, bei denen jedoch entweder die übel den Erdboden
ragenden Aufbauten oder die zum Ein- und Ausführen der Flugzeuge bzw. Luftschiffe
dienenden Einfahrtrampen zum Teil ganz erhebliche Schattenbildungen hervorrufen,
die eine Lösung des Problems der vorliegenden Erfindung, nämlich weitgehende Tarnung
gegen Sicht von oben her, ,illusorisch machen.
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Weiterhin sind Flugzeughallen für ein einzelnes Flugzeug bekanntgeworden,
bei denen die Oberfläche der Halle etwa in Form eines halben Kegelstumpfes mit senkrechter
Tür ausgebildet ist. Hier ist die Form deshalb gewählt, weil sie sich dem eingebrachten
Flugzeug am besten anschmiegt, und es sind scharfe, schatten-,verfende Kanten vorhanden,
die eine Tarnung solcher Hallen keinesfalls herbeiführen.
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Auf der Zeichnung zeigen Fig. i und i a senkrechte Längsschnitte nach
den Linien a-h bzw. c-d in Fig. z,
Fig. z eine Aufsicht auf die
Binderkonstruktion (mit abgenommener Dachhaut), Fig. 2a eine Aufsicht auf den Grundriß
einer Flugzeughalle, Fig.3 einen Schnitt nach Linie e-t durch, Fig. a, Fig. 3a und
3b Teilansichten des linksseitigen Endes von Fig.3, Fig. q. eine Seitenansicht der
Halle, wobei der die Seiten verdeckende Erdhügel fortgelassen ist.
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Die Tarnung der Halle wird erreicht durch einen Erdhügel A, der bei
einer Flugzeughalle an drei. Seiten herumläuft; die Torseite muß wegen der Heraus-
und Hereinbringung der Flugzeuge frei gehalten werden.
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Der Erdhügel kann, wie in Fig. 2a gezeigt, mit einer Abböschung an
der Querwand der Flugzeughalle :endigen, .oder er kann, wie in Fig. a mit gestrichelter
Linie dargestellt, bis zur Verlängerung der Seitenwand vorgezogen und dort durch
eine Mauer B begrenzt sein; ein SchlitzS kann dann zur Aufnahme der zurückgeschobenen
Torflügelteile Tl, T#" T3 dienen.
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Die Torlamellen T, bis T3 können, wie in Fig.3 dargestellt, geradlinig
ausgebildet und senkrecht gestellt sein. Dann findet an der Torseite keine Tarnung
gegen etwaigen Schatten statt, was dann zulässig ist, wenn die Torseite nach Süden
zeigt, da ja dann ein Schattenwurf der Torseite sowieso nicht in Frage kommt.
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Es können die Torabschnitte auch, wie in Fig.3a gezeigt, zwar geradlinig
ausgeführt, aber schräg angeordnet sein, so daß auch die Torteile dieser Ausbildung
den Winkel nvischen der Erdoberfläche und der senkrechten Begrenzungsfläche der
Halle ausfüllen; wie in Fig. 3b gezeigt, können die Torteile T1 bis T3 auch gewölbt
ausgebildet sein, so daß sie etwa der Wölbung der Erdumwallung entsprechen, und
bei der Ausbildung nach Fig. 3a und 3b tritt dann der Fuß der Tore im geschlossenen
Zustand bis zu der in Fig.a gestrichelt gezeichneten Linie C herein.
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In der Erdumwallung können, wie aus Fig. i und ia ersichtlich, unterstandsähnliche
Luftschutzräume L angeordnet sein, die sowohl zur Unterbringung besonders wertvoller
Teile oder zur Unterbringung von Brennstoffvorräten als auch zum. Schutz von Menschen
dienen können.
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Die Erdumwallung A kann bis zur Traufe der Dachhaut hochgezogen sein,
doch wird zweckmäßig der obere Teil der Erdumwallung fortgelassen, so daß die dort
angeordneten Fensterbänder F einen Lichteintritt gestatten, wie in Fig. i und ia
gezeigt.
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Zweckmäßig wird ferner die Oberfläche des Daches der Halle unregelmäßig
gestaltet, beispielsweise dadurch, daß die verschiedenen Binder B., B4, Bg
usw. verschieden ausgebildet werden, wie in Fig q. angeordnet. Hierdurch wird erreicht,
daß sich die ganze, durch Erdumwallung geschützte und verdeckte Halle von oben gesehen
als Bild eines Hügels darstellt und den Charakter eines Kunstbaues verliert.