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Einrichtung zum Aufzeichnen der photographischen Aufnahmen zugrunde
liegenden Bedingungen Für die Beurteilung photographischer Aufnahmen ist das Aufzeichnen
der eingestellten Entfernung, Blende, Belichtungszeit u. dgl. wesentlich. Für den
Wissenschafter und Bildberichterstatter ist .diese Forderung eine zeitraubende Notwendigkeit,
der Amateur erfüllt sie nur selten, erschwert sich dadurch das Lernen und verliert
die Lust am Photographieren durch Mißerfolge, die er bei Kenntnis der genannten
Aufnahmebedingungen früherer oder fremder Bilder vermieden hätte.
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Einrichtungen, die außerhalb der Kamera hergestellte Schrift oder
die Stellung hesonderer Registriergriffe auf Film oder Platte oder auch ,auf b:es@ondere
Registriermittel übertragen, sind bekannt, ebenso selbsttätige laarkiervorrichtungen,
die in Verbindung mit der Filmtransporteinrichtung an Filmaufnahmeapparaten stehen.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Aufzeichnen der photographischen
Aufnahmen zugrunde liegenden Bedingungen, wie Entfernungseinstellung, Blende, Belichtungszeitu.
dgl., mit Registriermitteln, durch welche diese Daten kurz vor, während oder kurz
nach der Aufnahme festgehalten werden. Sie besteht in der Anwendung mechanischer
Übertragungsmittel zwischen den Registriermitteln und den Einstellmitteln für Entfernung,
Blende, Belichtungszeit an der Kamera selbst.
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Durch die Erfindung soll dem Photogr aphen die Beachtung und Arbeit
des Registrierens abgenommen werden. Die mechanische Verbindung garantiertdieÜbereinstimmung,
verhindert das Vergessen und erspart Zeit.
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Die Einrichtung ist in verschiedenen Ausführungsformen in Abb. i bis
9 dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt Abb. i eine Ausführungsform
mit Registrierrädern, Abb.2 eine Ausführungsform mit Stellmarken und Lichtpunkt,
Abb.3 eine Registrierachse für Lichtpunkt, Abb. q. eine ausziehbare Achse, Abb.
5 deren Befestigung,
Abt). 6 eine Vorrichtung zum Aufzeichnen des
Lichtwertes, Abb.7 eine Ausführungsforen mit Lichtroter, Abb. 8 ein optisches Registrierbild,
Abb. 9 eine Ausführungsform mit Registrierpapier.
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Zur Anbringung wurde beispielsweise eine einfache Kastenkamera i (_-',bb.
i, 2, 6, 9) gewählt, die Erfindung ist jedoch sinngemäß für alle Kameraarten anwendbar.
Die Kamera i besitzt ein Objektiv 2 und ein Bildfenster 3, hinter dein das lichtempfindliche
Material, Platte oder Film, in bekannter Weise angebracht wird. Zur Einstellung
von Entfernung, Blende und Belichtungszeit dienen das Objektiv umgebende Ringe mit
Griffen 4, 5, 6. Sie sind erfindungsgemäß außen mit Verzahnungen versehen. In Eingriff
mit diesen Verzahnungen steht je ein Zahnrad 7, 8, 9 (Abb. i und 2). Diese besitzen
lange, bis an dasBildfenster 3 reichende Achsen i o, 11, 12.
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Bei Ausführung nach Abb. i tragen diese Achsen io, 11, 12 am hinteren
Ende Registrierrädchen 13, 14, 15. Sie bestehen entweder aus einem durchsichtigen
Stoff finit an ihrem Umfang aufgeschriebenen oder aus einer Deckschicht ausgesparten
Zahlen oder aus undurchsichtigen Scheiben mit ausgestanzten Zahlen oder Zeichen
in der Nähe ihres Umfanges. Weitere Registrierrädchen 16; 17 sind durch Achsen 18,
i9 mit Zeigern 2o, 21 und Einstellgriffen 22, 23 verbunden, die außen am Apparat
zugänglich sind und über Skalen 24, 25 von Hand verstellt werden können. Die Skalen
a4, 25 bedeuten beispielsweise die Tageszeit bzw: .den Monat. D'e Verbindungen und
die Beschriftung oder Kennzeichnung der Registrierrädchen sind so getroffen, daß
die der Einstellung entsprechende Zahl oder Kennzeichnung jeweils oben steht. Alle
Achsen 16, 13, 14, 15, 17 sind in einer gemeinsamen Querschiene 26 gelagert. Sie
besitzt über den Lagerstellen Aussparungen 27
(.gbb.5); durch welche Lichtstrahlen
vom Objektiv her auf den unteren Rand des Bildfensters 3 und die dahinter liegende
Schicht von Platte oder Film fallen können. Die jewe'ls oben stehende Zähl oder
Kennzeichnung überdeckt diese Aussparung und wird als Schatten- öder Lichtbild mit
aufgenominen. Die Querleiste 26 ist seitlich in senkrechten Schlitzen der Gehäusewände
verschiebbar und trägt lichtdicht nach außen geführte Griffe 28.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Bei der Einstellung
von Blende, Entfernung und Belichtungszeit mittels der Stellgriffe 4, 5, 6 und von
Tageszeit und Monat mittels der Griffe 22, 23 werden gleichzeitig Tiber die Zahnräder
7, 8, 9 und die Achsen io, 11, 12, 1S, i9 die Registrierrädchen 13, 14, 15, 16,
17 so verstellt, claß sich die der Ein-Stellung entsprechende Kennzeichnung oder
Zahl an den Umfang oben befindet. Bei der Aufnahme fällt Licht durch das O'bj@ektiv,
den oberen Rand .der Registrierrädchen und die Aussparungen 27 in der Oüerschiene
26 auf Platte oder Film und bildet dort die Kennzeichen oder Zahlen; die vor den
Aussparungen stehen, als Schattenbilder oder hell auf dunklem Grunde mit ab. Sind
die Zahlen auf den Registrie-rrädern in Spiegelschrift angebracht, so sind sie im
Durchblick auf dem Negativ lesbar und können bei Bedarf initkopiert werden. Sie
erscheinen in einer Reihe am unteren, durch die Aufnahme von Himmel meist gut beleuchteten
Rande des Negativs. Damit sie am oberen Rande .der Kopie aufrecht stehen, müssen
sieaufdenRegistrierrä dchen auf dem Kopf stehend angebracht werden.
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WM man das Format ganz ausnutzen, so kann man die Einrichtung durch
Herunterziehen der Querschiene 26 mittels der Griffe 2,5 außer Wirkung bringen.
Querschiene un-l Registrierrädchen stehen dann unterhalb des unteren Bildfeldrändes.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeigt Abb: 2. Die Achsen
io, 12 tragen auch an ihren hinteren Enden Zähnr öder 29, 31. Sie stehen in Verbindung
mit je einem in seiner Längsrichtung verschieblichen, verzahnten, mit einer Schattenmarke
versehenen Schieber 32, 33. Die Marke bewegt sich entweder frei- (3a) oder vor oder
hinter einer festen, durchsichtigen Skala 3:4. Ihre Verschiebestrecke entspricht
der durch sie aufzuze?chnenden Größe. Im ersteren Falle wird die Stellung der Schattenmarke
mittels einer Skala auf dem fertigen Bilde abgemessen, während im zweiten Falle
die Skala mitabgebildet wird (34).
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Eine besondere Einrichtung ist in Verben- ; dung mit der Achse ii
(Abb. 2) gezeigt. An ihrem hinteren Ende sitzt ein Kegelrad 30, das ihre Drehung
über ein zweites Kegelrad 3,5 auf eine parallel zur Bildkante liegende Achse
36 überträgt. Sie besteht, wie Abb. 3 1 vergrößert zeigt; aus einem durchsichtigen
Stoff. Ihr Mantel ist mit Ausnahme zweier gegenüberliegender, gleichlaufender Schraubengänge
37, 38 lichtundurchlässig lackiert. Diese Achse wirft beim Einfall. von Lichtstrahlen
in Richtung der Pfeile 39 (Abb. 3) überall Schatten mit Ausnahme derjenigen Stelle,
an der das Licht durch den einen Schraubengang 37 eintreten und durch den anderen,
38, austreten kann. Hinter dieser Stelle entsteht im Schattenbild ein Lichtfleck
a.o. Beim Drehen der Achse 36 wandert er
entsprechend der Steigung
der Schraubengänge. Auf dem fertigen Bild bezeichnet seine abineßbare Lage die bei
der Aufnahme vorhandene Einstellung.
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Für Apparate mit verschiebbarem Frontteil (Standarte) werden die Achsen
io, 11, 12, 18, i 9 (Abb. i und 2) in ihrer Länge veränderlich eingerichtet, beispielsweise
nach Abb.4. Am Zahnrad? sitzt eine Hülse 41 finit Längsschlitzen 42. In ihr steckt
die Achse io und ist durch einen Ouerstift 43 an selbständiger Drehung gehindert.
-. Sie trägt das Registrierrad 13 und ist in beschriebener `'eise in der Ouerschiene
26 gelagert. Hinter dieser besitzt die Achse io eine Eindrehung, in die eine Halteklarnmer44
(Abb.4 und 5) geschoben ist. Sie ist mit einer Schraube 45 befestigt. Diese Klammer
44 verhindert das Herausgleiten der Achse io aus ihrer Lagerung beim Ausziehen.
Diese Verschiebeeinrichtung kann .durch eine im Feinmaschinenbau üblicheKniehebelkonstruktion
ersetzt werden, die ein völliges Zusammenschieben des vorderen und hinteren Apparatteiles
erlaubt. Auch kann an Stelle der Drehachse für die Entfernungsübertragung irgendeine
andere an sich bekannte Einrichtung, beispielsweise eine Fühlhebelkonstruktion,
gewählt werden, die mit der Standarte oder dem Entfernungshebel so verbunden ist,
daß sie deren Stellung auf die Registriervorrichtung überträgt.
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Eine Einrichtung, um den tatsächlichen Lichtwert selbsttätig aufzuzeichnen,
ist in Abb.6 dargestellt. Ein elektrischer Belichtungsmesser 46 mit der Eingangslinse
47 ist auf der Kamera i montiert. Seine Zeigerachse 48 ist bis in den Dunkelraum
verlängert und trägt dort einen Schatten gebenden Arm 49. An der Lage des Schattens
5o auf dem Bild ist die im Augenblick derAufnahine herrschende Beleuchtungsstärke
zu erkennen.
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Die Registrierung derselben kann auch so erfolgen, daß ihr Wert vom
Instrument abgelesen und durch einen Einstellgriff, zum Beispiel Griff 22 (Abb.
i), eingestellt wird. Uln dies zu erleichtern, kann der Zeiger 2o dieses Griffes
so ausgebildet werden, daß er mit dem Zeiger eines Lichtmessers zur Dekkung gebracht
oder auch dessen Spitze gegenübergestellt werden kann. Dieser optische Vergleich
ist einfacher und sicherer als getrenntes Ablesen und Einstellen.
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Die bisher beschriebenen Ausführungsformen verwendeten vom Objektiv
kommendes Licht zur Aufzeichnung. Es kann erwÜnscht sein, von dieser oftdurchAbblenden,
dunklen Hintergrund und kurze Belichtungszeit eingeschränkten Lichtstärke unabhängig
zu bleiben. Dem dient die Ausführungsform nach Abb. 6 und 7. Sie besteht aus einerAnzahl
ineinandergesteckter, gegeneinander vierdrehbarer Rohre 5 i, die außen Zahnkränze
5-in Eingriff mit den verzahnten Einstellringen am Objektiv besitzen. Das innerste
Rohr trug t einen Rändelring 53 zur unmittelbaren Einstellung von Hand. Das Rohrpaket
ist lichtdicht in die Vorderwand der Kammer eingesetzt und reicht bis an das Bildfenster
3. Dort ist es lichtdicht mit einem Filzring 54 auf die lichtempfindliche Schicht
aufgesetzt. Am hinteren Ende, in der Nähe des Bildfensters 3 trägt jedes Rohr eine
nach innen ragende Marke 55 verschiedener Form. Die Marken 55 sind so angebracht,
daß sie, ohne einander zu behindern, in konzentrischen Kreisen bzw. Teilen davon
bewegt werden können. Jeder Marke ist ein Kreisring oder ein Teil eines solchen
zugewiesen. Außen ist das Rohrpaket durch einen optisch dichten Klappv erschluß
56 (Abb. 6, 7) verschlossen. Dieser steht in Verbindung mit dem Auslöser 57 (Abb.
6) für den Objektivverschluß, so daß er'gleiclizeitig mit diesem geöffnet, bei Momentaufnahmen
jedoch beliebig lange offen gehalten werden kann. Geschlossen wird er von einer
Feder 58.
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Der Verschluß kann ersetzt werden durch einen lichtdicht in das innere
Rohr passenden Einsatz mit einer kleinen Glühlampe, dieüber einen mit dem Objektivverschluß
verbundenen Schalter von der für das Zünden von Blitzlichtlampen nötigen Batterie
gespeist wird.
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Fällt Licht in Richtung des Pfeiles 59 (Abb.7), so entstehen auf Platte
oder Film Schattenbilder der Marken an den Stellen, an die sie zufolge der Einstellung
durch die Griffe 4, 5, 6 (Abb. 6) und des Rändelgriffes 53 stehen. Eine Ringskala
nach Abb.9 ist entweder am Ende des Rohrpaketes vor dem Filzring 5.¢ unverdrehbar
eingebaut, oder sie wird zur Auswertung auf das nur die Marken enthaltende Bild
aufgelegt.
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Um möglichst wenig vom Bildformat zu verlieren, wird das Rohrpaket
in eine Ecke des Bildfensters 3 gerichtet oder so, elaß der Bildrand oder der Trennstreifen
zweier Filinbilder für das Registrierbild mit ausgenutzt wird.
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Eine vom Licht völlig unabhängige Ausführungsfort zeigt Abb.g. In
Verbindung mit den geschilderten, gezahnten Einstellringen stehen hier gezahnte
Schieber 6o, 61, 62. Sie sind in Schlitzen seitlich verschiebbar und tragen am Ende
je einen spitzen Stift 64. Die Achse 63 des Filmtransportg r, 'ff es ist mit einem
kleinen Zahnrad 65 versehen. Dieses kämmt mit einem größeren Zahnrad 66, das mit
einer auf einer festen Achse steckenden Aufwickelspule 67 für den Registrierstreifen
68 fest verbunden ist.
Unterhalb der Schieber 6o, 61, 62
ist ebenfalls auf einer festen Achse eine Ablaufspule 69 für den Registrierstreifen
68 drehbar angebracht. Sie wird von einer Feder 7o gebremst. Den Spitzen 64 gegenüber,
hinter dem Registrierstreifen 68 befindet sich eine an der Achse 72 pendelnd
aufgehängte Druckplatte 71. Sie besitzt gegenüber jeder Spitze 6.1 eine Querrille
73.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Durch Einstellen der Objektivringe
4, 5, 6 werden die Schieber 6o, 61, 62 seitlich entsprechend verschoben. Ihre Spitzen
64 berühren dabei den Registrierstreifen 68 nicht. Vor, während oder nach der Aufnahme,
gegebenenfalls abhängig vom Auslöser des Objektivverschlusses; wird die Druckplatte
71 in Richtung des Pfeiles einmal kurz gegen die Spitzen 64 gedrückt. Diese durchstechen
dabei den mit Skalenaufdruck 74 versehenen - Registrierstreifen 68 an Stellen, die
der Einstellung entsprechen. Beim Drehen derFilmtransportachse wird entsprechend.
der Übersetzung der Zahnräder 65, 66 der Registrierstreifen 68 zunächst gestrafft
und dann ein Stück von der Spule 69 auf die Spule 67 weitergewickelt. Bei
der nächsten Aufnahme treffen so die Spitzen 64 eine frische Stelle des Registrier-Streifens
68.
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Auch diese Ausführungsform kann zusätzliche Registrierschieber für
die Einstellung von Tageszeit, EmpfindlichkeitdesAufnahmematerials u. dgl. Angaben
besitzen.
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Weiter kann ein Registrierschieber so eingerichtet werden, däß er
durch den Film-oder Plattenwechsel selbsttätig verstellt wird und damit die Aufnahmenummer
registriert. Schließlich kann ein Zählwerk beliebiger Art, das irgendwelche Vorgänge,
z. B. Plattenwechsel, VerschluBöffnung o. dgl., zählt, zur Verstellung von Registriermitteln
benutzt werden.