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Elektrischer Milcherhitzer Die Erfindung betrifft einen Milcherhitzer
mittels elektrischer Heizkörper, wobei die Abtötung von Krankheitskeimen neben Erhöhung
der Haltbarkeit der Milch unter Vermeidung des Anbrennens bezweckt ist. Die Anwendung
elektrischer Heizkörper zur Milcherhitzung muß anderen Bedingungen Rechnung tragen,
als wie sie bei der Erhitzung von Wasser und anderen Flüssigkeiten gegeben sind.
Mittels der bekannten Tauchsieder die Erhitzung von Milch vorzunehmen, ist nicht
tunlich, weil die Gefahr des Anbrennens in der Schicht besteht, die dem die Wärme
direkt aufnehmenden und übertragenden Metallmantel anlagert. Nach angestellten Versuchen
beeinträchtigt auch die Ungleichmäßigkeit der direkten Wärmeübertragung das angestrebte
Resultat der durchgreifenden, bis zu einem gewünschten Temperaturgrad (beispielsweise
85° C) getriebenen und für gewisse Zeit aufrechterhaltenen Milcherhitzung. Der Erfolg
wird daher nicht durch Rührbewegung allein gesichert, und ebensowenig hat sich für
die Milcherhitzung die mittelbare Wärmeübertragung durch das vorgeschlagene Zwischenmittel
einer wäßrigen Glycerinlösung, die einen bestimmten höheren Siedepunkt als Temperaturgrenze
aufweist, als brauchbar erwiesen.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird durch die Vereinigung der bekannten
Rührbewegung mit der gebräuchlichen Anwendung eines flüssigen Wärmemittels (Glycerinlösung)
die zweckentsprechende Erhitzung der Milch mit Gewährleistung der Gleichförmigkeit
und Ausschaltung der Anbrenngefahr praktisch erreicht, indem einesteils zwischen
dem elektrischen Heizkörper und der Wärrneüberträgerwand eine aus Flüssigkeit bzw.
Glycerinlösung mit über zoo° liegendem Siedepunkt bestehende Schicht eingeschaltet
wird und andernteils eine Rührbewegung an der so indirekt beheizten Mantelwandung
des elektrischen Heizkörpers innerhalb der zu erhitzenden Milch erzeugt wird.
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Je nach den Größenverhältnissen und praktischen Erfordernissen wird
der Milcherhitzerappärat gemäß der Erfindung in einfacherer oder mehr und mehr dem
Großbetrieb angepaßter Anordnung ausgeführt. Auf beiliegenden Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele
dargestellt.
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Fig. r zeigt in teilweiser Schnittansicht einen Milcherhitzer, bei
welchem das Rührwerk aus einem einen mehrfachen elektrischen Heizkörper in sich
bergenden, die Wärmeüberträgerflüssigkeit enthaltenden Gefäß besteht, das um seine
Achse zugleich mit dem Heizkörpersystem drehbar ist.
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Fig.2 zeigt die Anwendung dieser Vorrichtung, sofern dieselbe einer
halbseitig in verschiedener Größe dargestellten Milchkanne aufgesetzt sein kann.
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Fig. 3 ist zur Hälfte Schnitt und zur Hälfte
die Ansicht
eines Apparats, bei welchem allein das die Wärmeüberträgerflüssigkeit enthaltende
Gefäß gedreht wird, während der elektrische Heizkörper inmitten desselben un-=-bewegt
bleibt.
Fig. q. ist ein Schnitt nach der Linie |
von Fig. 3. Nach Fig. i und 2 ist die Rührbewegung als von einer Welle i mit Handkurbelantrieb
ausgehend gedacht. Selbstverständlich kann statt dessen ein mechanischer oder elektromotorischer
Antrieb vorgesehen sein. Die Vorrichtung nach Fig. i bildet ein Einsatzgerät, das
beispielsweise, wie Fig.2 zeigt, an verschieden großen Milchkannen eingesetzt und
am Kannenkörper festgemacht werden kann, wobei die Handkurbel i sich in bequemer
Angrifflage befindet. Das Aufsatzgehäuse umfaßt in vertikaler Achslage eine Welle
3, die im unteren Teil ein im Querschnitt sternförmiges Gefäß mit metallenem Mantel
A und in demselben eingebaut eine Wlehrzahl von Heizkörpern H trägt. Am oberen eingekapselten
Ende der Welle 3 sind Kontaktringe vorgesehen, durch welche die (eventuell wechselbare)
Stromzuführung zu den Heizkörpern H während der Drehung stattfindet. DieDrehung
-wird von der Welle i aus mittels des Kegelräderpaares q., 5 der Welle 3 mitgeteilt.
Der Zwischenraum zwischen den Heizkörpern H und der Mantelwand A ist mit einer Wärmeüberträgerflüssigkeit
gefüllt, als welche eine über ioo° C siedende Glycerinlösung geeignet ist.
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Wenn ein solches Heiz- und Rührgerät an einem die Milch enthaltenden
Behälter, beispielsweise einer Milchkanne (Fig.2), eingesetzt wird und man durch
eine (nicht mitgezeichnete) Zuleitung den Heizstrom an den Heizkörpern H einschaltet,
so wird durch die dieselben umspülende G1ycerinlösung die Wandung A mittelbar und
gleichmäßig beheizt. Zufolge ihrer Drehbewegung im Verein mit der Welle 3 bildet
diese Wandung von sternförmiger bzw. welliger Profilform zugleich ein wirksames
Rührwerk, wodurch alle Teile der Milch mit inniger Durchmischung zur Erhitzung herangezogen
werden. Eine durchgreifend gleichmäßige schnelle Erhitzung ohneAribrennen wirdinfolgedessen
erzielt. Gegebenenfalls ist durch eine thermostatische Vorrichtung die Einrichtung
so zu treffen, daß bei Erreichung einer gewissen Temperatur der Heizstrom abgeschaltet
oder ein Signal ausgelöst wird. Zweckmäßig ist die Welle 3 hohl, damit im Gefäß
A ein entstehender Überdruck durch Entlüften ausgeglichen werden kann.
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Um die Rührbewegung auch bis in die Bodenzone der Milch wirksam werden
zu lassen, kann der Boden des Mantelgefäßes A schräg angeordnet sein, wie in Fig.
z ersichtlich.
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Bei der in Fig. 3 und q. dargestellten Ausi#fithrungsform ist der
elektrische Heizkörper h
3,r der Mitte feststehend angeordnet, und die |
ntelwandung a des zur Rotation befähigten |
°Gfycerinlösungsgefäßes hat einen anderen Profilquerschnitt, der bei verhältnismäßig
geringer Raumbeanspruchung gleichfalls ein wirksamesUmrühren der Milchbewirken kann.
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Der auf; den Milchbehälter c am Rand ansetzbare kegelförmige und mit
Übergreifflansch g versehene Gehäuseteil k bildet oben eine Einfassung für den darin
festgelagerten Kopf des Halterschaftes b, an dem der Heizkörper h hängt.
Die Heizstromzuleitung d führt an den genannten Kopf heran und leitet innerhalb
des Schaftes b zu dein Heizkörper h, der hier innerhalb des Mantelgefäßes a von
länglicher Profilform (Fig: q.) feststehend und nicht an der Drehung teilnehmend
angeordnet ist. Die Drehung, die von einer Schneckenwelle bei f ausgeht, wird auf
die die Glycerinlösung in der Umgebung' des Heizkörpers h enthaltende Gefäßwandung
a durch einen rohrförmigen Teil i übertragen, auf dem das Schneckenrad j
sitzt und der um den Halterschaft b herum drehbar ist.
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Der Hohlraum zwischen diesem und der Roürwandüng bildet, indem er
mit dem von Flüssigkeit erfüllten Raum des Gefäßes a verkehrt, eine denselben fortsetzende,
oben seitlich offene Ausdehnungskammer, wodurch das Entweichen von Überdruck auf
diesem Wege und auch die Einfüllung der Wärmeüberträgerflüssigkeit ermöglicht ist.
Mit e ist in Fig.3 ein Kontaktthermometer bezeichnet, welches zur Begrenzung der
Milchtemperatur in bestimmter Höhe bzw. -zur Abschaltung des Heizstroms sowie
eventuell des motorischen Rührwerkantriebes bei Teinperaturüberschreitung dienlich
sein kann.
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Durch die Drehbewegung der Mantelwandung a bei stillstehendem
Heizkörper lt wird die ringsum mit ihr in Berührung stehende Milch des Behälters
c beständig aufgerührt lind erfährt dieselbe eine auf alle Teile sich gleichmäßig
verteilende Erhitzung. Durch die Drehbewegung erhält auch die im Mantelgefäß a befindliche
Glycerinlösung zufolge der Fliehkraftwirkung und der Umwälzung rings am Heizkörper
eine Umrührbewegung, die eine Vergleichsmäßigung der Temperatur an der Wärme abgebenden
Mantelwandung bewirkt.
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Das Wärmeübertragungsgefäß kann auch flügelförmige Fortsätze zur besseren
Bewegung der Milch haben; eine solche Form ist in Fig. q. mit dargestellt. Statt
der Umlaufdrehung kann zum Rührzwecke eine Schwenkbewegung angewendet werden.