DE668331C - Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen - Google Patents

Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen

Info

Publication number
DE668331C
DE668331C DEH144843D DEH0144843D DE668331C DE 668331 C DE668331 C DE 668331C DE H144843 D DEH144843 D DE H144843D DE H0144843 D DEH0144843 D DE H0144843D DE 668331 C DE668331 C DE 668331C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iron
slag
ores
furnace
stage
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH144843D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoesch AG
Original Assignee
Hoesch AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoesch AG filed Critical Hoesch AG
Priority to DEH144843D priority Critical patent/DE668331C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE668331C publication Critical patent/DE668331C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/14Multi-stage processes processes carried out in different vessels or furnaces

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur unmütelbaren Eisengewinnung aus Erzen Es ist bekannt, Eisenoxyde in Schlacken oder Erzen zu reduzieren, indem über die erhitzten Erze oder Schlacken flüssiges Roheisen gekippt wird, dessen Kohlenstoff zur Reduktion der Oxyde aufgebraucht wird. Im besonderen ist es bekannt, einen Siemens-Martin-Ofen hoch aufzuheizen, alsdann die Beheizung abzustellen und eine Mischung von Erz, Kohle und Zuschlägen aufzugeben. Nach einem Temperaturausgleich zwischen den Ofenwänden und dem Einsatz werden erhitzte, reduzierende Gase durch den Ofen geschickt, und es wird die Reduktion weitergeführt, jedoch nicht so weit, daß alle Oxyde reduziert sind. Ist der gewünschte Grad der Reduktion erreicht, so läßt man flüssiges Roheisen in den Ofen einlaufen, schließt den Ofen und läßt wieder erhitztes, reduziertes Gas in denselben eintreten, und zwar so lange, bis das reduzierte Eisen aufgelöst ist und sich eine Schlacke gebildet hat.
  • Diesem bekannten Verfahren gegenüber ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein mehrstufiges Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen, wobei in der ersten, unter oxydierender Gashülle durchgeführten Stufe eine Mischung von Eisenerzen, Feinkohle und Zuschlägen auf flüssiges Eisen und flüssige, jedoch noch Eisenoxyd enthaltende Schlacke verarbeitet wird, die hierauf voneinander getrennt, getrennt überhitzt und gegebenenfalls nach vorheriger Aufkohlung des Eisens unter neutraler Gashülle und ohne Wärmezufuhr wieder vereinigt werden, um auch die letzten Reste des Eisenoxydes aus der Schlacke zu reduzieren.
  • Im besonderen wird die Schlacke für sich allein unter einer mehr oder weniger oxydierenden Gashülle so hoch erhitzt, daß sie eine Temperatur von ungefähr i7oo° annimmt.
  • Das Eisen wird, sofern es aus der mit den Ausgangsstoffen eingesetzten Feinkohle noch nicht genügend Kohlenstoff aufgenommen hat, in an sich bekannter Weise aufgekohlt, beispielsweise durch Einblasen von Kohlenstoff in Form von Kohlenstaub oder Kohlenstoff abgebenden Gasen. Gleichzeitig wird das Eisen dabei für sich allein in einem weitgehend neutralen Gasraum, gegebenenfalls durch elektrische Beheizung, überhitzt, und zwar auf eine Temperatur von beispielsweise i7oo°. Diese Aufkohlung ist insofern sehr erwünscht, da dadurch die Umsetzungsgeschwindigkeit mit den Oxyden der Schlacke gesteigert wird. Die Aufkohlung ist zum anderen sehr leicht durchzuführen. Bei hohen Temperaturen nimmt nämlich das Eisen begierig den Kohlenstoff auf, und zwar in Mengen bis zu io °/o.
  • Nach der Überhitzung werden Eisen und Schlacke wieder zusammengebracht, und zwar in einem neutralen Gasraum, beispielsweise im Konverter oder Herdofen, die zuvor auf die @Jberhitzungstemperatur der Schlacke bzw. des Eisens erhitzt worden sind. Selbstverständlich kann auch in diesem Ofen Schlacke oder Eisen überhitzt worden sein, so daß dann nur Eisen oder Schlacke hinzugekippt zu werden braucht. Da die Schlacke oxydierend erhitzt werden kann, ist es am zweckmäßigsten, die Schlacke in diesem Ofen zu erhitzen und das Eisen einzukippen. Infolge der Durchwirbelung von Schlacke und Eisen beim Einkippen wird einmal die Reduktion der restlichen Eisenoxydule der Schlacke sehr schnell durchgeführt und zum anderen werden die reduzierten Eisenteilchen aus der dünnflüssigen Schlacke herausgespült und in das sich unter der Schlacke ansammelnde Eisenbad mitgenommen. Eine besondere Wärmezufuhr zu dein Gemisch ist nicht erforderlich, da die Umsetzung infolge der hohen Überhitzung der Schlacke wie des Roheisens von selbst zu Ende verläuft. Die Schlacke wird jetzt abgegossen und das Eisenbad in üblicher Weise im gleichen Ofen oder im Konverter zu Stahl weiterverarbeitet.
  • Durch das beschriebene Verfahren wird somit erreicht, daß der Eisengehalt des Erzes bis auf ganz unbedeutende Mengen gewonnen wird. Bekanntlich bestehen bei allen bisherigen Verfahren, die die unmittelbare Gewinnung von Eisen aus Erzen zum Gegenstand haben, die großen Schwierigkeiten darin, die reduzierten feinen Eisenteilchen restlos aus dem Erz zu gewinnen.
  • Gegenüber dem eingangs beschriebenen bekannten Verfahren besteht der besondere Fortschritt des vorliegenden Verfahrens in der Ofenführung. Bei dem bekannten Verfahren muß die Flammenzuführung zu einem und demselben Ofen verschiedenster Art sein, um das bekannte Verfahren in einem Ofen ausüben zu können, nämlich oxydierend, um den Ofen hoch vorzuerhitzen, dann reduzierend, um das Beschickungsgut zu reduzieren, und schließlich wieder oxydierend, um den Stahl fertigzumachen, wobei während Zwischenzeiten der Ofen von jeglicher Gaszufuhr abgestellt wird. Bei dem vorliegenden Verfahren wird in einem Ofen, in dem das Beschickungsgut vorreduziert und die Schlacke überhitzt wird, ausschließlich mit oxydierender Flammenführung gearbeitet, und zwar sowohl zum Vorreduzieren des Beschickungsgutes als auch zum Überhitzen der Schlacke. Neutral wird stets in einem anderen Ofen gearbeitet, in dem das Roheisen überhitzt und gegebenenfalls .aufgekohlt wird. Erst beim Wiedereinfüllen des Roheisens aus dem Nebenofen in den Hauptofen wird die Wärmezufuhr gegebenenfalls abgestellt. Es ist also ohne weiteres ersichtlich, daß die Ofenführung durch - diese Trennung des Eisens von der Schlacke ganz wesentlich einfacher wird, eine bedeutend geringere Aufmerksamkeit in ,der Überwachung des Ofens verlangt und zu-
    üem ,Ufen schont, weil die J3eheizung viel
    re "" x#er wird. Selbstverständlich wird
    au #K.-noch Wärme gespart und der Be-
    tried: .fick sicherer, da die wechselnde Gas-
    zufüzur Einstellung der oxydierenden und
    der reduzierenden Flammenzuführung bei dein bekännten Verfahren große Gefahren in bezug auf Gasexplosionen mit sich bringen kann. Es ist gerade in bezug auf Gasexplosionen sehr davor zu warnen, einen Ofen einmal reduzierend, also mit Gasüberschuß, und zum anderen oxydierend, also mit Luftüberschuß, zu betreiben.
  • Schließlich wird es durch die ermöglichte große Überhitzung, die bei dem bekannten Verfahren auch nicht durchzuführen ist, erreicht, daß sich Schlacke und Eisen sehr schnell mischen, um die letzten Eisenoxydmengen herauszuholen, und zum anderen wieder 'sehr schnell entmischen, um Eisen und Schlacke, beide gesondert, abstechen zu können, ohne daß das Eisen Schlacke aufnimmt.
  • Durch die hohe Dünnflüssigkeit in Verbindung mit der hohen Temperatur steigen zudem auch die Umsetzungsgeschwindigkeiten, und das Verfahren erfordert nur eine denkbar kurze Zeit.
  • Im allgemeinen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Erz vorhandenen Eisenmengen durchführen. Bei armen Erzsorten, bei denen die Schlackenmenge sehr hoch ist, ist es möglich, dem Verfahren eine zusätzliche Menge gekohlten Eisens zuzuführen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen in einem mehrstufigen Verfahren, in dessen erster Stufe eine Mischung von Eisenerzen, Feinkohle und Zuschlägen unvollständig reduziert wird, worauf in einer zweiten Stufe durch Zusatz von kohlenstoffhaltigem Eisen die Reduktion zu Ende geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten, unter oxydierender Gashülle durchgeführten Stufe auf flüssiges Eisen und flüssige Schlacke gearbeitet wird, die hierauf voneinander getrennt, getrennt überhitzt und gegebenenfalls nach vorheriger Aufkohlung des Eisens unter neutraler Gashülle und ohne Wärmezufuhr wieder vereinigt werden.
DEH144843D 1935-09-05 1935-09-05 Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen Expired DE668331C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH144843D DE668331C (de) 1935-09-05 1935-09-05 Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH144843D DE668331C (de) 1935-09-05 1935-09-05 Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE668331C true DE668331C (de) 1938-12-01

Family

ID=7179540

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH144843D Expired DE668331C (de) 1935-09-05 1935-09-05 Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE668331C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE668331C (de) Verfahren zur unmittelbaren Eisengewinnung aus Erzen
DE423715C (de) Feuerfeste Zustellung fuer Herde metallurgischer und anderer OEfen
DE625038C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Erzeugung von Roheisen oder Stahl und einer als Zement verwendbaren Schlacke
DE681340C (de) Verfahren zum unmittelbaren Gewinnen von fluessigem Eisen oder Stahl
DE572253C (de) Verfahren zur Reduktion von feinkoernigem zinnoxydhaltigem Gut
DE653661C (de) Diskontinuierliches Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung von fluessigem Eisen oder Stahl
DE625046C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallegierungen aus schwer reduzierbaren-Oxyden
DE1266327B (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Stahl aus Eisensanden
US1378699A (en) Method of treating oses
AT264562B (de) Ofen zum Erzeugen von Stahl und Verfahren zu seinem Betrieb
DE473784C (de) Verfahren zum Betriebe von elektrischen OEfen mit heb- und senkbaren Elektroden
DE374148C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisen aus vorgewaermtem, feinkoernigem Eisenerz
DE1281465B (de) Verfahren zur Entfernung unerwuenschter Begleitelemente aus Metallen und Legierungen
DE547542C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Eisenerzen und Schwammeisen auf Eisen und Stahl
DE441223C (de) Verfahren zur Gasbehandlung mit langen stabilen Hochspannungslichtboegen
AT154125B (de) Verfahren und Elektrode zur Herstellung kohlenstoff- und siliziumarmer Metalle und Legierungen.
DE626357C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Erzeugung von Roheisen oder Stahl und einer als Portlandzement verwendbaren Schlacke
DE190680C (de)
AT108417B (de) Verfahren zur Herstellung von raffiniertem Roheisen oder Stahl.
DE747409C (de) Verfahren zum Sintern von Eisenerzen oder anderen der Eisenverhuettung dienenden Stoffen
AT148459B (de) Verfahren zur direkten Erzeugung von Roheisen.
DE506351C (de) Verfahren zur Herstellung von titanfreiem Eisen oder Stahl
DE2557362C3 (de) Verfahren zum Abschlacken von Metallschmelzen
DE212294C (de)
AT247887B (de) Verfahren zur Entphosphorung einer Roheisenschmelze ohne nennenswerte Verminderung des Kohlenstoffgehaltes im Schüttelbehälter