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Selbsttätige Rückspeiseeinrichtung für Dampfkessel Bei selbsttätigen
Rückspeiseeinrichtungen für Niederdruckdampfkessel kann es leicht eintreten, daß
infolge des stark wechselnden oder des ganz niedrigen Dampfdruckes der Schwimmer
allein nicht mit der gewünschten Kraft die Steuerung bewirken kann. Man hat daher
bereits Einrichtungen getroffen, um die Wirkung des Schwimmers zu erhöhen. Namentlich
der Hauptschwimmer muß sehr groß sein, wenn seine Auftriebskraft einerseits und
sein Gewicht andererseits die gewünschte Wirkung haben sollen. Zwar gibt es bereits
Vorrichtungen, bei welchen ein Hilfsschwimmer vorgesehen ist, der aber nur den Zweck
hat, die Schwimmerkraft des Hauptschwimmers für seine Umsteuerarbeit nach oben hin
zu steigern, nicht aber auch gleichzeitig eine Kraftaufspeicherung für die Schwimmerarbeit
nach unten zu erreichen. Es wird vielmehr ganz allmählich absinken, und es gehört
dann ein bedeutendes Schwimmergewicht dazu, um das von ihm zu betätigende Ventil
wieder anzuheben. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Einrichtung so getroffen,
daß sowohl die Auftriebswirkung des Schwimmers wie dessen Eigengewicht gewissermaßen
plötzlich zur Betätigung kommt, wodurch beim Umsteuern des Ventils eine sichere
und schnelle Wirkung erzielt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß bei nur einem
Hauptschwimmer noch ein kleiner Hilfsschwimmer verwendet wird, und diese beiden
Schwimmer treten in einer solchen Weise in wechselweise Verbindung, daß einerseits
die Auftriebskraft des Hauptschwimmers, andererseits sein Eigengewicht überhaupt
erst dann zur Wirkung kommen können, wenn die Auftriebskraft bis zu ihrer vollen
Höhe gesteigert ist und andererseits das Eigengewicht gewissermaßen schlagartig
einsetzt.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein im unteren Teil des Rückspeisers
angeordneter Hilfsschwimmer ein Gesperre am Hebelgestänge betätigt, das den Hauptschwimmer
beim Auftrieb so lange festhält, bis seine volle Auftriebskraft für die Betätigung
der Ventile erreicht ist, während die Abwärtsbewegung des Haupt-
Schwimmers
so lange mittels des Gesperres gebremst wird, bis das volle Gewicht des Schwimmers
frei wird und den Wechsel der drei Ventilstellungen beschleunigt.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in z e Stellungen dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt bei der Entleerung und Fig. 2 denselben
Längsschnitt bei der Füllung des Behälters.
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Fig. 3 und 4 zeigen die beiden Endstellungen der hier in Betracht
kommenden wichtigen Betätigungsglieder des Hauptschwimmers.
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Man erkennt in der Zeichnung zunächst den Behälter 6 mit den Dampfventilen
3 und 4, dem Wasseraustrittsventil 5, dem Schwimmer i, der auf seiner Schwimmerstange
2 nicht beweglich ist, ferner den Hebel 14, der die Ventilstange 12 des Wasseraustrittsventils
5 betätigt und der im Drehpunkt 13 beweglich ist und in 15 an der Schwimmerstange
2 angreift. Dieser Hebel 14 ist auf der einen Kante mit einer Sperrnase 14' versehen.
Unterhalb des Drehpunktes 13 ist in einem ganz bestimmten Abstand im Drehpunkt 25
ein Hilfshebel 26 drehbar angeordnet, der ebenfalls eine Sperrnase 27 besitzt und
der den Hilfsschwimmer 28 trägt. Betrachtet man nun zunächst die Stellung nach Fig.
2, dann erkennt man, daß hier beide Schwimmer i und 28 sich in ihrer untersten Stellung
befinden, und die Sperrnase 14' ist gegen die Sperrnase 27 gehalst; dadurch werden
beide Schwimmer i und 28 in ihrer untersten Stellung festgehalten. Steigt nun der
Wasserstand im Behälter 6, dann wird zunächst der Hilfsschwimmer 28 überflutet,
er kann aber infolge des Gesperres i4', 27 sich nicht aufwärts bewegen, sondern
drückt mit seiner ganzen Auftriebskraft gegen die Sperrung und verhindert so, daß
der Hauptschwimmer i zu früh den Hebel und die Steuerung betätigt, was bei sehr
geringen Dampfdrücken sonst leicht der Fall sein kann. Bei weiter steigendem Wasserstand
taucht auch der Hauptschwimmer i immer weiter in das Wasser ein, bleibt dabei aber,
und zwar gleichfalls infolge des Gesperres i4', 27, zunächst noch unbeweglich, bis
der Wasserstand so weit gestiegen ist, daß auch der Hauptschwimmer i ganz oder nahezu
ganz eintaucht. In diesem Moment, wenn also seine Auftriebskraft am höchsten ;gestiegen
ist, ist er im Stande, durch die Sperrt : `e 14' die Sperrnase 27 und damit den
# e1 26 und den Hilfsschwimmer 28 wegzucken, wodurch der Hauptschwimmer i jetzt
plötzlich frei wird und rasch sich aufwärts bewegt und die Dampfventile 3, 4 umsteuert.
Der Inhalt des Behälters 6 kommt also jetzt zum Abfluß. Dabei drückt aber der Hilfsschwimmer
28 fest gegen die Rückseite der Nase i4' (siehe Fig. i). Hierdurch wird der Hauptschwimmer
i so lange in seiner obersten Stellung festgehalten, bis auch der Hilfsschwimmer
28, indem er dem abfließenden Wasser folgt, sich genügend weit gesenkt hat. Hierdurch
zieht er die Nase 27 unter der Nase 14' hervor, und beide Nasen stellen sich wieder
in ihre Anfangsstellung, also gegeneinander. Damit wird aber plötzlich der Hauptschwimmer
i frei, und er fällt nun mit seinem vollen Eigengewicht ebenso plötzlich nieder
und betätigt so wiederum die Dampfsteuerventile. Auf diese Weise wird ein zuverlässiges
und genaues Umsteuern der Vorrichtung auch bei stark wechselnden, also sowohl bei
hohen als auch bei ganz niedrigen Dampfdrücken erreicht.