DE667246C - Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapier - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapier

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DE667246C
DE667246C DESCH111699D DESC111699D DE667246C DE 667246 C DE667246 C DE 667246C DE SCH111699 D DESCH111699 D DE SCH111699D DE SC111699 D DESC111699 D DE SC111699D DE 667246 C DE667246 C DE 667246C
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DE
Germany
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iron
salts
paper
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acid
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Expired
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DESCH111699D
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English (en)
Inventor
Dr Adolf Schroth
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Felix Schoeller & Bausch
Original Assignee
Felix Schoeller & Bausch
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H21/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties
    • D21H21/14Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties characterised by function or properties in or on the paper
    • D21H21/40Agents facilitating proof of genuineness or preventing fraudulent alteration, e.g. for security paper
    • D21H21/44Latent security elements, i.e. detectable or becoming apparent only by use of special verification or tampering devices or methods
    • D21H21/46Elements suited for chemical verification or impeding chemical tampering, e.g. by use of eradicators

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapier Sogenanntes Sicherheitspapier wird für Urkunden jeder Art, z. B. Schecks, zur Verhütung von Fälschungen, insbesondere durch chemische Mittel, verwendet. Es ist erforderlich, daß derartiges Papier auf Säuren, Alkalien, Oxydationsmittel und Reduktionsmittel in deutlich sichtbarer Weise reagiert. Infolgedessen müssen dem Papier die verschiedenartigsten Reagenzien hinzugefügt werden. Dabei ergeben sich dann Schwierigkeiten, wenn die Reagenzien auch unter sich reagieren, so daß die Färbungen, die Fälschungen anzeigen sollen, vorzeitig eintreten. Es liegt auf der Hand, daß Sicherheitspapiere dieser Art unbrauchbar sein würden.
  • Derartige Schwierigkeiten treten z. B. auf, wenn man dem Papier. gleichzeitig ein Reagens auf Reduktionsmittel und ein Reagens auf Säuren einzuverleiben versucht, weil die gegen Fälschungen durch Reduktionsmittel wirksamen Reagenzien sehr empfindlich sein müssen, denn die Fälscher gehen regelmäßig nur mit milden Reduktionsmitteln vor, um das Papier selbst zu schonen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, welches es ermöglicht, dem Papierstoff gleichzeitig genügend empfindliche Reagenzien gegen Reduktionsmittel und Reagenzien gegen Säuren zuzusetzen.
  • Bekannte Säureindikatoren sind, und zwar allein oder in Verbindung mit Eisensalzen, gewisse Metallsalze, z. B. Eisencyanverbindungen in Form von Manganoferrocyanid, Kupferferrocyanid oder Kobaltferrocyanid, die insbesondere auch gleichzeitig eine Reaktion auf Oxydationsmittel ergeben. Versucht man nun, diese Stoffe einem Papier zuzusetzen, das als Reduktionsreagens z. B. ein leicht zum Metall zu reduzierendes anorganisches Salz enthält, so wird die spätere Reaktion auf Reduktionsmittel dadurch unmöglich gemacht, daß schon die genannten Salze und Cyanide auf die anorganischen Salze vorzeitig reduzierend einwirken.
  • Die unerwünschte Reduktionswirkung der Säurereagenzien beruht nun darauf, daß sie bereits bei ihrer Zugabe in den Holländer genügend Ionen abspalten, welche die Reduktionsreaktion hervorrufen. Die Ioilenbildung im Holländer sowie auch auf der Trockenvorrichtung der Papiermaschine, wo sich bestimmte thermoelektrische Vorgänge- vollziehen, wird durch den Aciditätsgrad des Stoffes infolge seines für die Leimung notwendigen Alaungehalts begünstigt. Durch diese Ionenbildung verursacht, tritt entweder schon im Holländer oder spätestens auf der Papiermaschine bereits die Metallausscheidung aus den als Reduktionsreagens dienenden anorganischen Salzen und somit Verfärbung des Stoffes vorzeitig ein. Wenn auch bei neutraler Reaktion des Papierstoffes die Ionenbildung an sich gering ist, so ist doch das Löslichkeitsprodukt immer noch so groß, daß die abgespaltenen Ionen genügende Reduktionskraft besitzen; dazu kommt noch, daß die als Säureindikatoren verwendeten Stoffe, z. B. die genannten Eisencyanverbindungen, oft durch ionisierbare Salze, z. B. Eisensalze, verunreinigt sind, so daß auch dadurch die Zahl der freien Salzionen vergrößert wird..
  • Auch beim Lagern des Papiers kann sogar noch nachträglich eine Verfärbung eintreten, da, durch Licht und Feuchtigkeit katalysiert, infolge Photolyse eine Zersetzung und Ionenbildung vor sich gehen kann.
  • Die geschilderten Nachteile werden durch das Verfahren nach der Erfindung beseitigt. Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht es, als Säureindikatoren geeignete Metallverbindungen, z. B. Eisen- oder Eisencyansalze, die an und für sich ein starkes Reduktionsvermögen haben, neben leicht reduzierbaren Stoffen, z. B. leicht reduzierbaren anorganischen Salzen, dem Papierstoff einzuverleiben, ohne daß durch sie eine Reduktionswirkung und somit Verfärbung des Papiers durch Metallausscheidung eintritt.
  • Erfindungsgemäß geschieht das dadurch, daß die als Säurereagens dienenden Metallverbindungen, z. B. Eisen- oder Eisencyansalze, vor oder während ihrer Zugabe zum Papierstoff oder Papier in wenig dissoziierte, insbesondere un- oder schwachgefärbte Komplexsalze der Säuren oder Polysäuren bildenden Metalle der sechsten Gruppe des periodischen Systems, z. B. Eisenwolframat, Ammoniurneisencyanwolframat oder Ammoniumeisencyanmolybdat, übergeführt oder mit Pufferungsmitteln, z. B. Alkalisalzen der Phosphor- oder Borsäure, vermischt werden, die in statu nascendi auftretende Ionen, z. B. Eisen- oder Cyanionen, sofort'auffangen und in undissoziierte Verbindungen umwandeln.
  • Es ist bekannt, Sicherheitspapieren gleichzeitig Säurereagenzien und Reagenzien gegen Oxydationsmittel einzuverleiben, z. B. als Säurereagens Eisensalz und Kaliumferrocyanid und als Oxydationsreagens Mangansulfat. In diesem Falle findet j edoch keine gegenseitige Einwirkung der verschiedenen Reagenzien im Papierstoff statt. Es handelte sich also nicht darum, die gegenseitige Reaktion verschiedener Sicherheitsreagenzien im Papierstoff oder Papier zu verhindern, wohl aber war es wichtig, bei dem bekannten Verfahren die Komponenten der Säurereaktion vorläufig voneinander zu trennen und die entsprechenden Metallfällungen auf der Faser zu fixieren, was durch Harzverbindungen der Metallsalze geschah. Mit der Erfindung hat das nichts zu tun.
  • Es ist ferner bekannt, eine Art Pufferung vorzunehmen, um atmosphärische Einwirkungen, also äußere Einflüsse, auf Sicherheitspapier zu vermeiden, z. B. durch Einstellung eines bestimmten PH-Wertes des fertigen Papiers, wodurch der Eintritt des die Fälschung anzeigenden Farbumschlages festgelegt werden kann. Endlich hat man versucht, Fälschungen zu verhindern, indem man Tintenfixierungsmittel Sicherheitspapieren einverleibt hat. In diesem Falle hat man wiederum die Tintenfixierungsmittel durch Stabilisierungsmittel geschützt. Alle bekannten Vorschläge haben aber nichts damit zu tun, die gleichzeitigeEinbringung von Säurereagenzien und Reduktionsreagenzien möglich zumachen.
  • Nach der ersten Erfindungsmöglichkeit verwandelt man das Eisen- oder Eisencyanmolekül in ungefärbte oder schwachgefärbte Komplexsalze der Säuren oder Polysäuren bildenden Metalle der sechsten Gruppe des periodischen Systems, z. B. des Wolframs. In diesen Komplexsalzen ist das Eisen- oder Eisencyanmolekül entweder durch Hauptvalenz-oder Nebenvalenzkräfte an das Zentralatom fest gebunden. Die komplexen Salze sind von überraschender Beständigkeit infolge ihrer hochmolekularen Zusammensetzung und zeichnen sich durch ein sehr geringes Dissoziationsvermögen aus. Da weiter bei einer etwaigen geringen Dissoziation das Eisen und das Eisencyan meistens nicht als freies Ion, sondern als komplexes Ion auftreten, so bilden sich keine freien Ionen, die genügende Reduktionskraft haben, um aus dem anorganischen Salz vorzeitig das Metall unter Verfärbung auszuscheiden.
  • Bei Behandlung des Papiers, welches das Eisen- oder Eisencyanmolekül als solche komplexe Verbindungen enthält, mit Säuren zerfallen oft diese komplexen Gebilde in einfache, nicht komplexe Salze, die ein größeres Dissoziationsvermögen besitzen.
  • Oft ist es aber auch der Fall, daß sich bei der Einwirkung von Säuren aus den ungefärbten oder nur schwach gefärbten, hochmolekularen Komplexsalzen niedriger molekulare, aber sehr stark gefärbte Komplexsalze bilden und dadurch eine Farbreaktion auf dem Papier entsteht.
  • Nach der zweiten Erfindungsmöglichkeit setzt man z. B. dem Eisen- oder Eisencyankörper Alkalisalze, z. B. der Phosphor- oder Borsäure, hinzu. Die sich in statu nascendi bildenden Eisen- oder Eisencyanionen werden durch diese als Stabilisatoren oder Pufferstoffe wirkenden Salze sofort aufgefangen und in solche unlöslichen Verbindungen überführt, deren Löslichkeitsprodukt so gering ist, daß sich nicht genügend freie Ionen bilden können, um das anorganische Salz zum Metall zu reduzieren.
  • Beispiele r. Dem Papierstoff, der anorganische, zum Element reduzierbare Salze enthält, z. B. OOuecksilberwolframat oder Bariumtellurit oder Bariumselenit, wird im Holländer gefälltes, gallertartiges Eisenwolframat hinzugefügt und das Papier mit einer Lösung von komplexen Ammoniumeisencyanwolframat imprägniert. Das Eisenwolframat und Ammoniumeisencyanwolframat wirken im fertigen Papier gemeinsam als Säurereagenz.
  • 2. Der Papierstoff, der anorganische, zum Element reduzierbare Salze enthält, wird mit einer Lösung von Ammoniumeisencyanmolybdat als Säurereagens imprägniert.
  • 3. Dem Papierstoff, der anorganische, zum Element reduzierbare Salze enthält, wird im Holländer gefälltes, gallertartiges Eisenwolframat zugesetzt, und das Papier wird mit einer Kaliumferrocyanidlösung, die Alkalisalze der Phosphorsäure oder Borsäure als Pufferungsstoffe enthält, imprägniert.
  • Der Papierstoff kann auch nur mit einer Alkaliferrocyanlcaliumlösung, der als Stabilisatoren Alkalisalze der Phosphorsäure oder Borsäure zugefügt werden, imprägniert sein.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapier unter gleichzeitiger Verwendung von gegen Reduktionsmittel und gegen Säuren empfindlichen Reagenzien, dadurch gekennzeichnet, daß die als Säurereagens dienenden Metallverbindungen, z. B. Eisensalze oder Eisencyansalze, vor oder während ihrer Zugabe zum Papierstoff oder Papier in wenig dissoziierte, insbesondere un- oder schwachgefärbte Komplexsalze der Säuren oder Polysäuren bildenden Metalle der sechsten Gruppe des periodischen Systems, z. B. Eisenwolframat,; Ammoriiumeisencyanwolframat oder Ammoniumeisencyanmolybdat, üb.erg-eführt oder mit Pufferungsmitteln, z. B. Alkalisalzen der Phosphor-oder Borsäure, vermischt werden, welche in statu nascendi auftretende Ionen, z. B. Eisenionen oder Eisencyanionen, sofort auffangen und in undissoziierte Verbindungen umwandeln.
DESCH111699D 1936-12-23 1936-12-24 Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapier Expired DE667246C (de)

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