-
Anordnung an einer Entkeimungs-, Imprägnier.- und Füllanlage für Flüssigkeiten
Es ist bekannt, keimfrei abzufüllende Flüssigkeiten mit Kohlensäure zu imprägnieren.
Zu diesem Z1v eck wurde die Flüssigkeit mit einer Pumpe durch einen Entkeimungsfilter
hindurchgedrückt. Dem Strom der entkeimten Flüssigkeit wurde dann Kohlensäure in
Gasform zugeführt, worauf das Gemisch in einen Abfüllapparat gelangte.
-
Das Zuführen der Kohlensäure geschah entweder durch Tonplatten oder
Filterkerzen, die in die Flüssigkeitsleitung eingebaut wurden. Die Kohlensäure wurde
so fein verteilt der Flüssigkeit zugeführt.
-
Diese Einrichtung erfordert ein genaues Abstimmen der Drücke von Kohlensäure
und Flüssigkeit. Der Kohlensäuredruck muß stets um ein geringes höher sein als der
Flüssigkeitsdruck. Ist der Druck der Kohlensäure wesentlich höher, dann gelangt
eine zu große Menge freier Kohlensäure in den Füllapparat, hindert dort das Abfüllen
und führt außerdem zu Kohlensäureverlusten.
-
Da der Druck der Flüssigkeit am Ausgang des Entkeimungsflters nach
kurzem Betrieb fällt, weil der Filter sich zusetzt, wird der Druckunterschied zwischen
Kohlensäure und Flüssigkeit größer, wodurch zuviel Kohlensäure ungenutzt in den
Füllapparat gelangt. Dies hat den Nachteil, daß man entweder am Reduzierventil der
Köhlensäureflasche oder an einem eingebauten Flüssigkeitsreduzierventil nachregulieren
muß.
-
Bei der neuen Anordnung erübrigen sich solche Abstimmungen der Drücke
zwischen Kohlensäure und Flüssigkeit. Es ist nur erforderlich, daß der Druck der
Flüssigkeit größer ist als der Druck der Kohlensäure. Der Druck der Kohlensäure
kann beliebig niedriger eingestellt werden als der Druck der Flüssigkeit. Die Einrichtung
ist völlig unabhängig von dem Fallen des Druckes der Flüssigkeit, wenn der Entkeimungsflter
sich zusetzt. Außerdem ist der Grad der Imprägnierung mit Kohlensäure völlig beliebig.
Er kann von einem Maximum, das annähernd dem Flüssigkeitsdruck entspricht, bis zu
einem beliebigen Minimum verringert werden. Ferner verhindert auch diese Einrichtung,
daß freie Kohlensäure in den Abfüllapparat gelangen kann.
-
Dadurch wird jeder Verlust an Kohlensäure vermieden und der Abfüllapparat
in seiner Tätigkeit nicht behindert.
-
Alle diese Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in
der Imprägniervorrichtung durch einen Schwimmer das Niveau der Flüssigkeit aufrechterhalten
wird, ohne die Förderung der Pumpe abzustellen oder sie auf ein Minimum zu beschränken.
Zu diesem Zweck wird durch den Schwimmer der Imprägniervorrichtung eine überlaufleitung
gesteuert, die vor die Ansaugstelle der Pumpe oder zum Vorratsbehälter führt.
-
Die Anlage setzt sich, wie beispielsweise aus der Zeichnung hervorgeht,
aus einem Bottich a zur Aufbewahrung des Getränkes, einer Pumpe b zum Fördern des
Getränkes, einem Entkeimungsflterc, einer Imprägniervorrichtung oder Sättiger d,
einer Kohlensäureflasche f und einem Abfüllapparat e zusammen.
Der
Sättiger d besteht aus einem zylindrischen Kessel mit in diesem zwischen einem Siebboden
und einem Siebdeckel unterge,.. brachter, aus einzelnen Körpern bestehen(9 n Füllmasse
g. Der Siebboden ist so angecd,>' net, daß unter ihm in dem Kessel d ein fre'iä':
Raum /t verbleibt, von dessen Unterende eir Rohrleitung i zum Abfüllapparat e und
eine zweite Rohrleitung k zum Bottich a oder zur Pumpe b führt. In
dem freien Raum /t ist eine Schwimmereinrichtung und ein mit dieser verbundenes
Abschlußorgan für die Rohrleitung k angeordnet. Die Zuleitung der Getränkeflüssigkeit
vom Filter c zum Sättiger d erfolgt am Oberende des Sättigers oberhalb der Füllmasse
g. Die Zuleitung der Kohlensäure kann oberhalb oder unterhalb der Füllmasse angeordnet
werden. Zweckmäßig endet die Getränkezuleitung in einer die Flüssigkeitüber die
ganze Querschnittsfläche des Zylinderkessels d verteilenden Regeneinrichtung
in. In die verschiedenen Rohrleitungen können natürlich Abschlußhähne eingeschaltet
sein.
-
Die aus dem Filter c, in welchem die Entkeimung der Getränkeflüssigkeit
stattfindet, austretende Flüssigkeit wird durch den Druck der vor dem Filter angeordneten
Pumpe b zum Sättigerd geleitet und rieselt hier, durch die Füllmasse fein verteilt,
nach unten in den Raum h. Auf diesem Wege wird die Getränkeflüssigkeit in enge Berührung
mit der unter geringerem Druck eingeleiteten Kohlensäure gebracht, so daß sich die
Flüssigkeit während der Abwärtsrieselung in dem gewünschten Grad mit Kohlensäure
sättigt und im Raum /i sammelt bzw. unter dem im Sättiger herrschenden Druck nach
dem Abfüllapparat e durch die Rohrleitung! fließt. Sammelt sich eine zu große Flüssigkeitsmenge
im Raum /t an, so wird durch den Schwimmer in diesem Raum das Absperrorgan nach
der Überlaufleitung geöffnet, so daß der Flüssigkeitsüberschuß nach dem Vorratsbehälter
a oder der Pumpe b zur erneuten Durchleitung durch die Anlage zurückfließen kann.
Durch die Schwimmereinrichtung wird die imprägnierte Getränkeflüssigkeit im Raum
h auf einem gleichmäßigen Flüssigkeitsstand gehalten. Dadurch, daß sich im Unterende
des. Raumes h freie Kohlensäure nicht ansammeln ,,kann, ist es auch unmöglich, daß
freie Kohlegsäure zum Füller e gelangt. In den Sätti-°"rd kann die Getränkeflüssigkeit
beispielsf:ise unter einem Filterdruck von ä Atm. `Und die Kohlensäure mit 21,/.
Atm. eingeleitet werden. Die Flüssigkeit kann ungehindert durch 2l/2 Atm. Kohlensäuredruck
unter guter Imprägnierung hindurchrieseln.
-
Zur Sterilerhaltung der Anlage ist es nur notwendig, den Filter, den
Sättiger und den Abfüllapparat vor jeder Füllung zu sterilisieren. Die vor dem Entkeimungsfilter.
angeordnete Förderpumpe b muß nicht steril gehalten werden, weil ja erst hinter
ihr durch den Entkeimungsfilter die Entkeimung der Getränkeflüssigkeit stattfindet.
Diese Sterilisierung der Anlage kann leicht durch heißen Dampf geschehen, da sich
vom Filtereingang bis zum Ausgang am Füllapparat keine Maschinenteile befinden,
die vermöge der zu ihrer Herstellung verwendeten Baustoffe von heißem Dampf angegriffen
werden könnten. Vor allem kommt in den zwischen dem Filtereingang und dem Auslaßende
des Füllapparates befindlichen Anlagenteil keine besondere Imprägnierpumpe zur Verwendung,
deren Manschetten, Kolbenringe und Dichtungen durch heißen Sterilisierdampf angegriffen
werden könnten.
-
Der Entkeimungsfilter c hat nur ungesättigte Flüssigkeit zu filtrieren
und kann in bekannter Weise ausgebildet sein. Durch die Anordnung des Sättigers
d hinter dem Filter c kann auch keine Kohlensäure durch Druckabfall in dem Filter
frei werden. Ebensowenig kann aus dem Sättigerkessel freie Kohlensäure nach dem
Abfüllapparat übertreten.