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Bündelbrikett, Brikettbündel und Verfahren zum Zusammenstellen von
Brikettbündeln Die Braunkohlenbrikettindustrie bündelt Briketts zur Zeit gemäß Abb.
i : Mehrere Reihen (Würfe) I(, I( von Briketts, deren Preßflächenprofil Aussparungen
A4 und Leistenvorsprünge N enthält, welche ineinandergreifen und so das fferausschie.ben
der Briketts aus dem Verba ade bis zu einem gewissen Grade verhindern, werden.aufeinandergepackt
und von einem StalgbandB fest umschlossen. Die Enden des Bandes werden unter Zuhilfenahme
einer Handmaschine mit großer Spannkraft übereina.n:dergezo,gen und mittels einer
Klem@mhü lse N unlösbar miteinander verbunden. Dieses Bündelverfahren hat folgende
Nachteile.
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Das Stahlband B und die Hülse H sind teuer. Man hat versucht, das
Stahlband durC billigeren Draht zu ersetzen, dessen Enden durch Drillung miteinander
verbunden wurden. Aber schon bei Spannungen, die weit unter der Zugfestigkeit des
Drahtes lagen, löste sich die einfache D,rilluu,g dies Drahtes wieder auf. Haltbare
Drillungen unter Anwendung von Schlingen u. dgl. erwiesen sich als zu verwickelt.
Vor allem aber zerbrach der Draht die .Briketts. infolge der hohen Kantenpressung
an den Stellen A, A des Bündels, insbesondere, wenn das Bündel, wie üblich, am Draht
getragen wurde.
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Das Offnen des Stahlbandbündels ist umständlich, weil es eine Metallschere
erfordert. Beim öffnen bildet das unter großer Spannung stehende Band nicht selten
die Ursache von Verletzungen. Die Verwahrung oder Beseitigung des geöffneten, sperrigen
und scharfkantigen Stahlbandes bildet eine Last im Haushalt des Verbrauchers.
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Man bat deshalb versucht, das Stahlband durch Bindfaden zu ersetzen;
der ist be-
quem zu handhaben und billig und kann mit verbrannt werden. Aber
es zeigte sich, d,aß der Bindfaden unter der großen Beanspruchung beim Tragen eine
bleibende Längenänderung erleidet; die Folge ist, daß das Bündel, meistens schon
nach einmaligem Anheben, aus dem Verbande gerät. Der Bindfaden längt oder verkürzt
sich außerdem, je nach dem relativen Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre; das wirkt
sich in gleichem Sinne aus.
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Die hohen Materialkosten des Stahlbandes verhindern die Herstellung
der Viertelzentnerbündel. Dieses entspricht den Bedürfnissen des Verbrauchers weit
besser :als das heute,erzeugte Halbzentnerbündel, erfordert ,aber beinahe den ,gleichen
Materialaufwand wie das letztere. Die Lösung dieses Problems ist ein wirtschaftliches
Bedürfnis.
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Die heute übliche Form des Bündels weist aber auch an sich einen entscheidenden
Nachteil auf, wenn man zum mechanischen Bündeln schreiten will. Aus lohnwirtschaftlichen,
gründen vereinigt man nämlich hierbei zweckmäßig eine größere Anzahl von Brikettsträngen
bzw. deren erzeugte Bündel auf ein und denselben zu beladenden Waggon, so daß der
einzelne Waggon in verhältnismäßig kurzer Zeit beladen wird. Dadurch geht die für
das
Auskühlen der gesetzten Brikettfronten im |
Waggon erforderliche Geit verloren, so daß |
die Briketts, hauptsächlich in der wärmerc,lt% |
Jahreszeit, mürbe werden oder gar in Bräiid@` |
geraten. Das Setzen von Kühlspalten |
schon den Bündeln im Waggon hilft an; '. |
sichts der großen Stärke und der geschloss""c=`' |
neu Forrn des einzelnen Bündels nicht viel. Aul.1erdem gehen infolge der Kühlspalten
Standsicherheit und Verschiebefestigkeit der Ladung verloren, so daß die unterhoher
Spannung stehenden Bündelstahlbänder leicht zu Bruche gehen.
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Die vorliegende Erfindung will die angeführten Übelstände wie folgt
vermeiden, wobei sie sich grundsätzlich einer neuartigen Bündelform bedient.
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Entgegen dem üblichen Zusammenlegen der Briketts zu einem Bündel wählt
die Erfindung als Bündelgrundriß das gleichseitige Dreieck, wobei die einzelnen
l:)riketts mit ihren Preßfiächen aufeinander;gelegt und zu Säulen vereinigt werden,
die ihrerseits zu. je drei Säulen ein gleichseitiges Dreieckprisma bilden. Eine
solche Anordnung der Bündelung ist in Abb. 2 und 3 dargestellt. Abb.2 zeigt, in
welcher Weise die Hauptachsen der drei Briketts einer jeden Lage ein gleichseitiges
Dreieck ABC miteinander bilden. In Abb.3 sind beispielsweise sieben solcher
Lagen, a, b; c, d, e, f ;und g, zu einem Bündel vereinigt.
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Die üblichen Briketts mit teilweise abgerundeten Enden sind für die
beschriebene Zusammenlegung nicht geeignet, weil sich hierbei statt einer Flächenberührung
eine Linienberührung ergibt, die einen weniger guten Verband und eine größere Beschädigungsmöglichkeit
zur Folge hat. Dieser übelstand wird vermieden, wenn man gemäß vorliegender Erfindung
die Endabrundungen der Briketts ersetzt durch Endabschrägumgen mit geraden Flanken
g, r und; s nach Abb. 2, die mit den Seitenflächen einen Winkel von etwa i 5o' einschließen.
Zusammengehalten wird das Bündel durch drei Bindfäden o. dgl. i, k und 1, deren
parallele Stränge zweckmäßig in Aussparungen o in den langen Außenflächen des Bündelprismas
verlaufen arid die auf den Stirnflächen des Bündels bei in und ta zusammengeführt
und dort nach festem Anziehen miteinander verbunden, werden. Es leuchtet ohne weiteres
ein, daß die drei Haltefäden selbst bei lockerer Verschnürung oder nach dauernder
Längenänderung nicht vom Bündel abrutschen können, da die Dreieckform des Bündelgrundrisses
dabei eine erhebliche Längenänderung der Fäden bedingen würde.
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Die zeichnerische Untersuchung ergibt ferner, da.ß es auch nicht möglich
ist, ein einzelnes Brikett ohne Längenänderung der Fäden aus dem Verbaride zu ziehen,
so z. B. in der Pfeilrichtung t (Abb. 2')'. Um ein solches Herausbewegen eines Briketts
oder gar #jn Auseinandergleiten der drei Brikettsäulten ln1 .ganzen mit noch größerer
Sicherheit zu verhüten, sind die nach dem Innern des Bündels zu gerichteten Prolilllanken
der Briketts bei der Formgebung aus der Symmetrieebene heraus verschoben, so dal:>
sich bei p, h in Abb. 2 eine Art Verklammerung der Profilform ergibt, und
zwar ohne eigentliche Leisten und Nuten, lediglich durch die Mitwirkung des dreieckigen
Grundrisses.
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Aber auch jetzt noch könnten sich die drei Brikettsäulen aneinander,
und zwar in der Achse des Bündels, verschieben, weil die Ebene der drei Fäden auf
den Stirnseiten des Bündels hiergegen keinen Schutz. gewähren kann; lediglich die
Reibung der drei Brikettsäulen aneinander würde dies in gewissem Umfange verhindern.
Auf jeden Fall aber würde dies eine Beeinträchtigung der Standsicherheit des Bündels
bedeuten. Deswegen schlägt die vorliegende Erfindung vor, eine scherfeste Scheibe
h, z. B. eine Pappscheibe, in der aus Abb.2 und 3 ersichtlichen Weise zwischen zwei
Brikettlagen im Bündel mit einzupacken, die vermöge ihrer Scherfestigkeit der genannten
Verschiebung der Briketts.äu3en widersteht. Falls die Scheibe lt aus einem Stolle
besteht, der sich in Wasser mehr oder weniger auflöst oder weich wird, wie z. B.
Pappe, wird man einen wasserabweisenden Überzug oder eine solche Tränkung anwenden.
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Im übrigen können zur Sicherung der Bündelfestigkeit die übrigen bekannten
Alittel, wie Knöpfe tt, u und Aufdruck auf den Preßflächen bzw. deren Negative,
mit herangezogen werden. Die Knöpfe tt, tt sichern aber auch gleichzeitig die Scheibe
h in ihrer Lage beim Bündeln, bevor die Fäden i, h und ! an ihrem Platze
sind; sie werden daher zweckmäßig so angeordnet, daß die Scheibe h zwischen ihnen
gerade Platz findet.
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Das beschriebene Bündelverfahren gestattet ein Lockerwerden der Bündelverschnürung
in weitem Umfange, ohne daß das Bündel aus dem @'erbande fällt, und damit die Verwendung
billiger Fäden, z. B. aus Hanf oder Jute. Daraus ergibt sich weiter die Möglichkeit,
das Viertelzentnerbündel wirtschaftlich zu erzengen. Desgleichen entfällt die Unbequemlichkeit
und Gefährlichkeit des bisher verwendeten Stahlbandes.
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Mit Hilfe der dreieckigen Grundrißform dieses Bündels ist es möglich,
beim Setzen der Bündel im Waggon wirksame Kühlkanäle a, a, «b,
b nach Abb. 4 vorzusehen, ohne daß der entstehende Dreiecks- und Sechsecksverband
im geringsten beeinträchtigt
wird. Zu diesem Zwecke werden die äußeren
Enden o, ttr der Brikettflanken, die bei den üblichen Briketts teilweise abgerundet
sind, in gleicher Weise wie die inneren Flankenenden g, r und s, in die Form von
Endal:schrägungen mit geraden Flanken nach ä1bb. 2 gebracht, die mit den Seitenfl.ankeii
einen Winkel von etwa. 15o cillschließen. Dadurch tritt zwischen den Bündeln statt
einer Linienberührung eine Flächenberührung auf, die einen besseren Verband und
eine geringere Beschädigungsmöglichkeit zur Folge hat.
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Es treten hinzu die Kü.hllcanäile c, c inlierhalb der Bündel selbst.
Damit deren Wirkung durch die Scheibe k nicht unterbunden wird, ist diese in der
Mitte kreisförmig ausgeschnitten. Will. maii die raumverzehrende Fläche der Kühlkanäle
nach llbb..i verkleinern, so setzt man die Bündel nach Abb.5, wo die Summe der Kanalquerschnitte
a, b und c nur etwa ein Drittel von der nach Abb. 4. beträgt. 1n diesem Falle ist
es jedoch notwendig, bei der Gestaltung des Prel,')llä,clietiprofls so zu verfahren,
dall in A.bb. a die Entfernung von D nach E gleich. der Entfernung von E nach F
ist.
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Der Kern der Erfindung ist im Anspruch i gekennzeichnet. Die Ansprüche
z und 3 sollen als reine Unteransprüche nur in Verbindung mit dem Gegenstand des
Anspruchs i Schutz gewähren.