DE663769C

DE663769C - Wasserdichter und luftdurchlaessiger Stoff

Info

Publication number: DE663769C
Application number: DEL89983D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-03-19
Filing date: 1936-03-17
Publication date: 1938-08-13
Also published as: GB469145A

Description

Die Erfindung betrifft einen wasserdichten und luftdurchlässigen Stoff, bestehend aus einer Textillage und einer damit ein- oder beidseitig vereinigten, mit Öffnungen versehenen Schicht aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Stoffen.

Es ist bereits bekannt, einen wasseraufsaugenden Textilstoff an seiner Innenseite mit einer Kautschukdecke, in welcher nicht kapillare Ventilationsöffnungen vorgesehen sind, zu versehen. Diese Kautschukdecke soll lediglich dazu' dienen, das Anlegen des saugfähigen, durchnäßten, außen angeordneten Textilstoffes an die eigentliche Kleidung zu verhindern. Es sind auch elastisch dehnbare, aus Latex hergestellte Kautschukbahnen zur Herstellung von dehnbaren Kautschukwaren bekannt, in denen zur Erzielung von Luftdurchlässigkeit kapillare Öffnungen vorgesehen sind.

Die Erfindung besteht darin, daß in der mit der Textillage verbundenen Schicht aus Kautschuk o. dgl. zahlreiche kapillare Öffnungen zylindrischer oder konischer Form vorgesehen sind, und daß die Schicht aus Kautschuk o. dgl. mit wasserabweisenden Mitteln überzogen oder damit getränkt ist.

Dadurch wird der Vorteil erreicht, daß der äußere Textilstoff im wesentlichen die kinetische Energie des fallenden Regentropfens aufnimmt, während die Flüssigkeit, die zu den im Kautschuk o. dgl. vorgesehenen kapillaren Öffnungen, die die Luftdurchlässigkeit des Stoffes gewährleisten, gelangt, zufolge des wasserabweisenden Überzuges bzw. der wasserabweisenden Tränkung daran gehindert wird, von den kapillaren Öffnungen angesaugt zu werden und durch die Kautschukschicht o. dgl. hindurchzutreten.

Die Form der kapillaren Öffnungen kann mannigfach sein, z. B in pyramidenartiger oder kegelförmiger Ausführung. Die Dichte der Lochung und der Abstand der Löcher voneinander wird durch den Zweck bestimmt und kann weitgehend variiert werden. Es ist z. B. möglich, diej enigen Teile eines Kleidungsstückes, welche stärker transpirierende Körperteile bedecken, mit dichterer Lochung zu versehen als andere.

Die erfindungsgemäßen Gegenstände, z. B. Regenmäntel, können zweckmäßig derart hergestellt werden, daß die verwendeten Textilstoffe vor Auftragen der Kautschukschicht mit einem wasserabweisenden Mittel, wie Paraffin, Aluminiumseife o. dgl., getränkt werden.

Die Wasserundurchlässigkeit des erfindungsgemäßen Stoffes wird, wie erwähnt, dadurch wesentlich gesteigert, daß der Kautschukmasse selbst wasserabweisende Bestand-

teile zugesetzt werden. Solche Stoffe sind z. B. Paraffin, Stearinsäure usw., natürlich nicht in so großen Mengen, daß durch deren Diffusion zur Oberfläche der Kautschukschicht deren Kapillarröhrchen verlegt weiden. Statt oder neben einem Zusatz von wasserabweisenden Mitteln zur kautschukartigen Masse kann auch die Oberfläche der die kapillaren Öffnungen aufweisenden Schicht

ίο aus Kautschuk o. dgl. mit wasserabweisenden Stoffen überzogen sein. In manchen Fällen kann die dünne Kautschukschicht auch zwischen zwei Textilstofflagen eingeschlossen sein.

Zur Herstellung des erfmdungsgemäßen Stoffes kann ferner die mit den wasserabweisenden Mitteln versehene Schicht aus Kautschuk o. dgl. auf die Textilauflage aufgelegt werden, worauf man die kapillaren Öffnungen durch Pressen in diese Schicht einarbeitet und schließlich den so behandelten Stoff vulkanisiert. Auch kann die Schicht aus Kautschuk o. dgl. auf eine Unterlage aufgebracht werden, die mit den kapillaren öffnungen entsprechenden Erhebungen versehen ist, worauf nach Verfestigung dieser Schicht die Vereinigung mit der Textillage erfolgt.

Der Gegenstand der Erfindung ist in den Zeichnungen in stark vergrößertem Maßstabe dargestellt.

Abb. ι veranschaulicht einen Querschnitt des Stoffes, wobei mit α der Textilstoff, mit b die Kautschukschicht, mit c der parallele Teil und mit d der konisch divergierende Teil der Kapillaröffnungen bezeichnet ist. In Abb. 2 ist ein Querschnitt durch eine andere Ausführungsform dieser Art veranschaulicht.

Claims

Patentansprüche:

1. Wasserdichter und luftdurchlässiger vjStofr, bestehend aus einer Textillage und feiner damit ein- oder beiderseitig ver-

■ ', einigten, mit öffnungen versehenen Schicht aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß in der mit der Textillage verbundenen Schicht aus Kautschuk o. dgl. zahlreiche kapillare Öffnungen zylindrischer oder konischer Form vorgesehen sind, und daß die Schicht aus Kautschuk o. dgl. mit wasserabweisenden Mitteln überzogen oder damit getränkt ist.

2. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Textillage auf der nicht mit der Schicht aus Kautschuk o. dgl. belegten Seite wasserabweisend ist.

3. Verfahren zur Herstellung von Stoffen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den wasserabweisenden Mitteln versehene Schicht aus Kautschuk o. dgl. auf die Textillage aufgelegt wird, dann die kapillaren Öffnungen durch Pressen in diese Schicht eingearbeitet werden und schließlich der so behandelte Stoff vulkanisiert wird. ⁶S

4. Verfahren zur Herstellung von Stoffen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus Kautschuk o. dgl. auf eine Unterlage aufgebracht wird, die mit den kapillaren öffnungen entsprechenden Erhebungen versehen ist, worauf nach Verfestigung dieser Schicht die Vereinigung mit der Textillage erfolgt. .

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen