-
Einrichtung zur Verkokung von Brennstoffen bei tiefen Temperaturen
Im Hauptpatent 652 o86 ist eine Einrichtung zur Verkokung von Brennstoffen bei tiefen
Temperaturen in senkrechten, nach oben schwach konisch verjüngten eisernen Retorten
beschrieben. Nach dem Hauptpatent sind die Retorten in Reihen, vorzugsweise zu je
vieren, angeordnet und in den Trennwänden zwischen den Retortenreihen Zu- und Abführkanäle
für die zur Beheizung der Retorten dienenden heißen Gase, die im Kreislauf bewegt
werden, und Verbrennungs- und Mischräume vorgesehen, in denen heißes Gas durch Verbrennung
erzeugt bzw. den in Umlauf befindlichen Gasen zwecks Erhöhung ihrer Temperatur zugesetzt
wird.
-
Bei der in dem Hauptpatent beschriebenen Einrichtung ist jederRetortenreihe
eine-Heizwand zugeordnet.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des
Gegenstandes der Erfindung des Hauptpatentes in der Richtung, das für die Unterbringung
des Kanalsystems und der Verbrennungs- und Mischräume erforderliche Mauerwerk volumenmäßig
erheblich zu vermindern, so daß eine wesentliche Verbilligung der Herstellungskosten
der ganzen Verkokungsvorrichtung erreicht wird.
-
Der grundsätzliche Lösungsgedanke für dieses Erfindungsproblem besteht
darin, die Retortenreihen paarweise hinsichtlich der Beheizung zusammenzufassen
und zwischen den Retortenreihen jedes Reihenpaares eine Heizwand vorzusehen, von
der aus die Heizmedien auf beide Retortenreihen verteilt werden und in deren Abgaskanal
die Abgase von zwei Retortenreihen abgezogen werden.
-
Auf der Zeichnung ist in Anlehnung an die im, Hauptpatent beschriebene
Ausführungsform der Erfindung ein senkrechter Schnitt durch einen Teil einer gemäß
der vorliegenden Erfindung ausgebildeten Retorteneinrichtung dargestellt.
-
Bei der auf der Zeichnung dargestellten Einrichtung sind zur Aufnahme
des zu verkokenden Brennstoffes i senkrecht angeordnete Retorten 2 vorgesehen, die
sich nach oben schwach konisch verjüngen. Im Innern der Retorten 2 ist ein ebenfalls
nach 'oben konisch verjüngter oder annähernd zylindrischer Körper 3 angeordnet,
der beim Entleeren der Retorte nach unten zusammen mit dem gebildeten Koks aus der
Retorte zurückgezogen wird.
-
Die Retorten 2 sind in einem aus feuerfestem Mauerwerk o. dgl. bestehenden
Bauteil reihenweise angeordnet. Vorzugsweise liegen vier Retorten in jeder Reihe.
Die Reihen der Retorten verlaufen parallel zueinander. Zweckmäßig wird -der Beheizungsraum
q., der zwischen dem Mauerwerk des Ofens und der Retorte vorgesehen ist, durch senkrechte
Zwischenwände von dem Beheizungsraum der daneben in der Reihe liegenden Retorte
getrennt, so daß jede Retorte ihren eigenen Beheizungsraum hat.
Die
einzelnen Retortenreihen sind durch Trennwände 5 und 6 voneinander getrennt. Die
Trennwände 5 sind dabei im wesentlichen als einfache Mauerwerkswände ausgeführt..,
Sie können vorteilhaft aus wohlfeilen Nor-' malsteinen hergestellt werden. .:.
-
In den Trennwänden 6, deren Breite wesentlich größer ist als die der
Trennwände 5, sind eine Reihe von Kanälen undHohlräumen vorgesehen, die zur' Erzeugung
und Verteilung der Beheizungsmedien dienen.
-
In jeder Heizwand 6, und zwar annähernd in ihrer Mitte, ist zunächst
ein im wesentlichen waagerecht verlaufender, durchgehender Längskanal 7 vorgesehen,
in den von der einen oder von beiden Längsseiten des Ofens aus heiße Abgase mittels
eines Gebläses oder einer sonst geeigneten Einrichtung eingeblasen werden. Unterhalb
des Gaskanals 7 ist in der Heizwand ein aus gutem feuerfestem Stoff bestehender
Verbrennungskanal 8 vorgesehen. In diesem Verbrennungskanal 8 werden von an den
Längsseiten der Retortenbatterie angeordneten Brennern aus Gas und Luft verbrannt.
Die heißen Gase aus dieser Verbrennung strömen durch Öffnungen 9, die im Boden des
Kanals über die ganze Länge der Retortenreihe - verteilt angeordnet sind, in einen
Mischraum io. In diesen Mischraum gelangen durch die den Verbrennungskanal 8 umgehenden
Kanäle i i die heißen Gase, die in den Längskanal 7 eingeblasen sind.
-
Diese letzteren Gase und die heißenAbgase aus den Verbrennungskanälen
8 vermischen sich in dem Raume io. Das Gasgemisch gelangt dann in den unten in den
Heizwänden 6 angeordneten Verteilkanal 12, von dem aus Kanäle 13, 14 zu dem Beheizungsraum
jeder Retorte führen.
-
Die heißen Gase steigen in dem Beheizungsraum der Retorten hoch. Waagerechte,
versetzt angeordnete Leitwände IS bewirken dabei eine mehrfache Umlenkung des Gasstromes,
so daß alle Teile der Retorte gleichmäßig von den heißen Gasen bespült werden.
-
Am oberen Ende der Beheizungsräume q. werden die heißen Gase durch
Kanäle 16 in einen Regelungskanal 17 abgezogen, der innerhalb der Heizwand 6 liegt.
Von dem Regelungskanal 17 führen Öffnungen 18, die von Schiebern ig beherrscht werden,
zu den Abgassammelkanälen 2o, die die Heizwand in ihrer ganzen Länge durchsetzen
und außen an die zum Gebläse führende Saugleitung angeschlossen sind. .
-
Es mag noch erwähnt sein, daß auch auf den Öffnungen der Kanäle 13
für die heißen Gase Schiebersteine 2i angeordnet sind. Sowähl die Regelschieber
i 9 als auch die Regelschieber 2i sind von außen verstellbar.
-
" Die Schieber ig und 21 dienen in erster dazu, die Heizmedien gleichmäßig
auf ,.iä @eBeheizungsräume der beiden RetorteniIk en, die mit je einer Heizwand
6 verbunden sind, zu verteilen. Außerdem ist es mittels der Schieber ig und a1 möglich,
die einzelnen Beheizungsräume von der Heizgaskanalanordnung- abzutrennen, was beispielsweise
dann erfolgt, wenn eine der Retorten :2 ausgewechselt werden muß. In diesem Falle
werden allerdings bei der auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung
stets zwei gegenüberliegende Retorten außer Betrieb zu nehmen sein. Indessen ist
es durch Verdopplung der Kanäle 13 bzw. 17 auch möglich, die Einrichtung so zu gestalten,
daß auch eine einzelne Retorte ohne Störung des Betriebes der übrigen Retorten außer
Betrieb genommen werden kann.