DE659481C - Treibkeil zum Abbauen von Kohle - Google Patents
Treibkeil zum Abbauen von KohleInfo
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Description
Für das Abbauen von Kohle und anderen Mineralien haben sich bekanntlich die Druckluftabbauhämmer
am besten bewährt, die als eigentliche Abbauwerkzeuge die sog. Spitzeisen besitzen. Diese Spitzeisen haben im
wesentlichen die Form eines langgestreckten Dornes mit einer kurzen Spitze am vorderen
Ende. Beim Eintreiben in die Kohle wirkt höchstens die kurze Spitze als Keil, während
der lange, höchstens nur leicht verjüngte Schaft fast wirkungslos bleibt, so daß die Abbauleistung
sehr gering ist. Bei rundem Querschnitt des Spitzeisens verteilen sich die einzelnen Teilkräfte strahlenförmig über den
ganzen Querschnitt, während durch Verwendung vierkantiger oder auch dreikantiger
Spitzeisen, letztere etwa in Form einer Dreikantfeile, zwar schon eine gewisse Zerlegung
der Kraft in bestimmten Richtungen erfolgt, ao ohne daß jedoch die Wirkung hiermit grundsätzlich
geändert wird.
Das Arbeiten mit solchen Spitzeisen spielt sich in der Weise ab, daß ein nagelartiges
Eintreiben des Spitzeisens in die Kohle eras folgt, wobei es sich schließlich festsetzen
kann, während das eigentlich beabsichtigte Abtreiben einzelner Kohlenbrocken trotz
kleiner Vorgabe zurücktritt. Der Bergmann gebraucht dann den Preßlufthammer mit dem
Spitzeisen im Sinne einer Brechstange, um das Spitzeisen wieder loszubekommen, wobei
höchstens kleine Kohlenstücke abgebrochen werden.
Es ist ohne weiteres klar, daß diese Arbeitsweise von vornherein unwirtschaftlich ist
und auch eine empfindliche Beanspruchung des eigentlichen Abbauhammers mit sich bringt. Man hat zwar diese dadurch zu verhüten
gesucht, daß man dem Spitzeisen in einer eigenen Haltekappe eine lange Führung gegeben und auch diese Haltekappe selbst keilförmig
zugespitzt hat, um so auch den Hammer an der Abbauarbeit selbst teilnehmen zu lassen, ohne daß jedoch damit eine nachhaltige
Verbesserung erreicht wurde. Als besonders bezeichnend darf dabei angesehen werden,
daß nach DIN-BERG 376 gerade Formen von Spitzeisen genormt sind, die eine solche nagelartige Gestalt mit kurzer Spitze
und rundem, ganz wenig sich verjüngendem Schaft aufweisen, d. h. diejenige Form, die
vielleicht als die am allerwenigsten ihrem Zwecke entsprechende bezeichnet werden darf.
Man hat schon auf die verschiedenste Weise versucht, die Nachteile der Spitzeisen
zu vermeiden. So hat man das Fimmeleisen als kräftigen Breitmeißel mit starken Keilflächen
ausgebildet, die bündig zum Mundstück des Hammerkörpers auslaufen, während sich die Keilform in Flächen am Hammerkörper
selbst fortsetzt, um die Keilwirkung des Fimmels zu vergrößern und zu verteilen.
Ferner hat man Keilköpfe dahin ausgebildet, daß sie sich zur Spitze des Pickeisens hin
flachkeilförmig verjüngen und eine Mittelschneide bilden, die senkrecht zur Achse des
Pickeisens verläuft und von diesem in ihrer Mitte geschnitten wird. Schließlich ist auch
vorgeschlagen worden, zwei Meißel nach Art eines Keilgetriehes sich gegenseitig so stützi
zu lassen, daß die Spitzen der Meißel zusa| mengezogen sind, um wie bei Keilgeti^^
zusammen einen Keil von großer Verbreite-: rung zu ergeben; dabei soll der Keil dadurch
verbreitert werden, daß die Einsteckenden ίο beider Meißel auseinandergezogen sind und
ein Klaffen zwischen den Meißelschäften herbeiführen.
Es ist auch ferner schon eine Form vorgeschlagen worden, bei der auf einer nicht oder
ganz flach ansteigenden Grundplatte eine einer dreiseitigen Pyramide entsprechende
starke, rippenförmige Erhöhung vorgesehen ist, der auch die Hauptwirkung zugemessen
wird. Es ist damit die Befürchtung berechtigt, daß gerade ein Abdrücken des Kohlenblocks
nach der freien Seite nicht eintritt, vielmehr eine Spaltwirkung im Quersinne dazu, die die.
Gefahr einer zusätzlichen Verspannung des Kohlenblocks zwischen First und Sohle bedingt.
Schließlich ist auch ein Spaltkeil vorgeschlagen worden, der einen symmetrischen,
linsenförmigen Querschnitt aufweist; hiermitwird aber gerade den unterschiedlichen
Arbeitsbedingungen, besonders auf der Vorder- und der Rückseite des Keiles, nicht
Rechnung getragen.
Es ist außerdem ein Treibkeil bekanntgeworden, der sich der Höhe und Breite nach zu
einer Spitze verjüngt und auf der ganzen Treiblänge seitliche Kanten besitzt, die auch
als Schneidkanten angesehen werden können. Hier liegt aber, selbst wenn man eine der drei
ebenen Flächen dieses Eisens als Rückenfläche auffaßt, diese nicht parallel zur Keilschaftachse
und auch nicht schwach dazu geneigt. Jedoch stehen hierbei die beiden anderen
Flächen in einem solchen Winkel — der Dreikantform entsprechend aber 60° — zur
dritten Fläche, daß von der Spitze bis zur Wurzel des Treibkeiles eine immerhin erhebliche,
quer zur Vortriebsrichtung wirksame Keilwirkung vorhanden ist.
Die Erfindung betrifft nun ein derartiges Spitzeisen oder einen Treibkeil zum Abbauen
von Kohle und ähnlichen Mineralien, der sich auch wohl der Höhe und Breite nach zu einer
Spitze verjüngt und auf der ganzen Treiblänge seitliche Schneidkanten besitzt, sich
aber im übrigen durch eine völlig neue Formgebung kennzeichnet, indem statt der langgestreckten
stabförmigen Gestalt eine kurzgedrungene, stark konische Keilform gewählt
wird, wobei dieser Keil durch einen kurzen Schaft auf beliebige Weise mit dem Drucklufthammer
bzw. seinem Schlagkolben in Verbindung steht. Der Keilkörper besitzt als
Rücken eine dreieckige Fläche genügender Breite, die parallel oder schwach geneigt zur
Achse des Abbauhammers verläuft, während !yi,die anderen Flächen als Brust stark keilig an-
^i Gegenüber den Vierkantspitzeisen
ft ihrem Kantenwinkel von 900 bzw. den
reikantspitzeisen mit einem Kantenwinkel von 6o° sind die Kantenwinkel
<x zwischen der bzw. den Brustfläclien und der Rückenfläche
möglichst klein und sollen 45° nicht übersteigen, um durch diese schneidenartige
Anschärfung das Eindringen in die Kohle wesentlich zu erleichtern. Da die beiden
Schneidkanten selbst einen Winkel einschlie- 7S
ßen, der dem Keil im Grundriß etwa die Gestalt einer Pfeilspitze gibt, wird beim weiteren
Eindringen ein Riß erzeugt, der sich zu einem Spalt erweitert. Gleichzeitig treibt die
stark keilig ansteigende Brust des Spaltkeiles den gerissenen Kohlenblock ab. Die bei diesem
Abkeilen auftretenden Rückdrücke werden nun entsprechend ihrem Anwachsen durch
die sich stark verbreiternde Rückenfläche aufgefangen
und abgestützt.
Zur Erfüllung dieser Aufgaben erhält dieser Spaltkeil also von vornherein schon eine
Form, bei der die eine Spitze bildenden Schneidkanten zunächst einen Riß bzw. Spalt
erzeugen und bei der außerdem die anderen Flächen infolge ihrer Neigung zur Rückenfläche
eine kräftige Keilwirkung zum Abtreiben des gelösten Blockes hervorbringen.
Man kann die hiermit bewirkte Zerlegung der Abdrückkraft noch planmäßig bis zu
einer im rechten Winkel zu der ersten Spaltwirkung sich steigernden zweiten erhöhen, indem
man in der mittleren Längsachse des Spaltkeiles nach den oben entwickelten Grundsätzen
eine zweite konisch zulaufende Schneide 1°°
vorsieht, durch die der abgebrochene Kohlenblock noch einmal in der Mitte gespalten
wird. Jedenfalls haben die mit nach diesen Grundsätzen durchgebildeten Spaltkeilen versehenen
Abbauhammer nicht nur schon quantitativ eine außerordentliche Leistungssteigerung
(Verdoppelung bis Verdreifachung) unter Vermeidung des Festklemmens des eigentlichen Werkzeuges und der unzulässigen
Beanspruchung des eigentlichen Abbauham- m mers erwiesen, sondern auch eine solche in
qualitativer Hinsicht, indem der Stückkohlenanfall ganz erheblich erhöht worden ist.
In der zugehörigen Zeichnung sind in Abb. ι bis 3, immer in zwei senkrecht zueinander
stehenden Ansichten, drei Ausführungsformen des Erfindungsgedankens wiedergegeben.
Abb. 4 veranschaulicht die Wirkungsweise der Form nach Abb. 3.
Der in üblicher Weise in den Abbauhammer einzusetzende Schaft α verbreitert
sich nach Abb. I zu einer Art Pfeilspitze b,
die auf ihrer einen dem Kohlenstoß zugekehrten Seite eine flache, parallel zur Achse des
Werkzeuges oder doch nur schwach dazu geneigte Abstützfläche c aufweist. Die gegenüberliegende
Brustseite d des Spaltkeiles steigt unter einem Winkel, der das nagelartige Festsetzen
in der Kohle ausschließt, keilförmig an, wobei die Seitenkanten e,. e einen Schneidwinkel
möglichst unter 450 einschließen.
Beim Aufsetzen des Spaltkeiles auf die Kohle in der gedachten Weise erzeugt dieser
auf Grund der seitlichen Schneiden zunächst am besten einen Riß oder findet eine natürliche
Spalte in den Schlechten der Kohle, während durch die Keilwirkung von d unter
gleichzeitigem Abstützen der Kräfte durch die Rückenfläche c in verläßlichster Weise das
Abspalten und Abdrücken des-Kohlenblocks
nach der freien Seite gewährleistet wird. Das Wiederzusammenziehen der Spitze b zu dem
kurzen Schaft α hat dabei die Bedeutung, daß die Maße des Werkzeuges möglichst herabgedrückt
sind, wodurch weniger Energie des Schlagkolbens vernichtet wird und auch die bekannten Dauerschwingungsbrüche vermieden
werden, die die Lebensdauer der bisherigen Spitzeisen sehr begrenzten.
Die in Abb. 2 dargestellte Form unterscheidet sich von der nach Abb. 1 auch praktisch
nur dadurch, daß statt der Ausbildung des Rückens d des Spaltkeiles in Gestalt einer
kegelabschnittförmigen Aufwölbung zwei dachförmig aneinanderschließende geneigte
Dreieckflächen benutzt werden. Es ist bei dieser Ausführung am einfachsten möglich,
den Schneidwinkel der Seitenkanten e beliebig groß zu machen und genauer auszubilden,
weil die Größe dieses Winkels hauptsächlich entsprechend der Spaltbarkeit der Kohle bemessen
werden muß.
« Tritt schon durch die dachförmige Ausbildung der Brust d bei der Ausführungsform
nach Abb. 2 in gewissem Sinne eine Zerlegung der auf Abdrücken des Kohlenblocks
hinwirkenden Kraft in zwei auseinanderstrebende Teilkräfte auf, so wird bei der Ausführungsform
nach Abb. 3 diese Wirkung planmäßig noch weiter ausgebaut, indem auf der Brustfläche des Grundkörpers b eine besondere
Schneidrippe / aufgesetzt wird, die von der Spitze aus keilförmig nach hinten ansteigt
und sich auch entsprechend verbreitert, wobei diese Rippe einen Schneidwinkel β erhält,
der ebenfalls möglichst unter 45° bemessen wird. Damit wird die Zerlegung der
Abdrückkraft in ihre beiden Teilkräfte zu einer nochmaligen Spaltung des Kohlenblocks
ausgenutzt, womit angesichts der Einspannung des Blocks zwischen Liegendem und Hangendem
die Wirkung noch gesteigert wird, wofür die Abb. 4 vielleicht eine entsprechende Vorstellung
vermittelt. Nach der baulichen Seite weist die Ausführungsform nach Abb. 3 noch den Unterschied auf, daß hier der Schaft α
mit einem konischen Ansatz g in den Spaltkeilkörper eingesetzt ist.
Die mit dem Spaltkeil nach der Erfindung erreichte Wirkung hat noch deshalb einen besonderen
Wert, weil das Werkzeug nicht bloß an die von Hand zu führenden Preßluftabbauhammer
gebunden ist, sondern sich auch für größere Abbaumaschinen eignet, für die die bisherigen Spitzeisen deshalb nicht in
Frage kommen, weil die eingangs erwähnten Schwierigkeiten für diesen Fall bisher unlöslieh
waren. Gerade durch die größere Schlagleistung schwerer Abbaumaschinen wird es möglich, den Spaltkeil so groß zu bauen, daß
seine Spalt- und Keilwirkung in quantitativer und qualitativer Hinsicht eine Abbauwirkung
erreicht, die seine Vorzüge erst recht zur Geltung bringen wird.
Claims (2)
1. Treibkeil zum Abbauen von Kohle und ähnlichen Mineralien, der sich der
Höhe und Breite nach zu einer Spitze verjüngt und auf der ganzen Treiblänge seitliche
Schneidkanten besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Schneidkanten (e) von der oder den Brustflächen
(d) und der parallel zur Keilschaftachse oder schwach dazu geneigt liegenden ebenen
Rückenfläche (c) gebildet sind und der von Brust- und Rückenfläche eingeschlossene
Schneidkantenwinkel (α) nicht größer als 45° ist.
2. Treibkeil zum Abbau nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß' zusätzlich
in der Mittelebene der keilig ansteigenden Brustflächen eine rippenartige Erhöhung (/) aufgesetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED67986D DE659481C (de) | 1934-05-01 | 1934-05-01 | Treibkeil zum Abbauen von Kohle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED67986D DE659481C (de) | 1934-05-01 | 1934-05-01 | Treibkeil zum Abbauen von Kohle |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE659481C true DE659481C (de) | 1938-05-04 |
Family
ID=7059860
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED67986D Expired DE659481C (de) | 1934-05-01 | 1934-05-01 | Treibkeil zum Abbauen von Kohle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE659481C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743218C (de) * | 1938-11-03 | 1943-12-20 | Gewerkschaft Reuss | Abbauwerkzeug mit keilfoermiger Mittelrippe und schaufelartigen Seitenansaetzen |
DE746446C (de) * | 1939-05-21 | 1944-08-05 | Gewerkschaft Reuss | Abbauwerkzeug mit einem etwa zylindrischen, mit einer Spitze versehenen Endteil und einem darauf folgenden etwa pflugscharartigen Koerper |
US2656169A (en) * | 1949-03-28 | 1953-10-20 | Raymond N Stich | Rock-grooving tool |
DE1000761B (de) * | 1952-10-30 | 1957-01-17 | Konrad Grebe | Gewinnungsgeraet fuer Kohle oder andere Mineralien |
-
1934
- 1934-05-01 DE DED67986D patent/DE659481C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743218C (de) * | 1938-11-03 | 1943-12-20 | Gewerkschaft Reuss | Abbauwerkzeug mit keilfoermiger Mittelrippe und schaufelartigen Seitenansaetzen |
DE746446C (de) * | 1939-05-21 | 1944-08-05 | Gewerkschaft Reuss | Abbauwerkzeug mit einem etwa zylindrischen, mit einer Spitze versehenen Endteil und einem darauf folgenden etwa pflugscharartigen Koerper |
US2656169A (en) * | 1949-03-28 | 1953-10-20 | Raymond N Stich | Rock-grooving tool |
DE1000761B (de) * | 1952-10-30 | 1957-01-17 | Konrad Grebe | Gewinnungsgeraet fuer Kohle oder andere Mineralien |
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