DE658030C - Doppelsitzventil - Google Patents

Description

Patentiert im Deutschen

Doppelsitz ventile dienen bekanntlich dazu, den Kegel zu entlasten. Sie werden daher oft bei Druckminderventilen verwendet. Der Doppelsitz bietet insofern Schwierigkeiten, als das genaue Passen nur durch sorgfältigste Herstellung erreicht werden kann. Während des Betriebes kann dieses genaue 'Passen aber durch ungleichmäßige Erwärmung zunichte gemacht werden.

Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten ist es bekannt, den einen Dichtungssitz fest und den anderen nachgiebig anzuordnen. Bei einer bekannten Ausführungsform dieser Art ist der nachgiebige Dichtungssitz als Ring ausgebildet und wird durch eine Anzahl von über seinen Umfang verteilten einzelnen. Federn getragen. Die große Zahl der Federn bringt einen umständlichen Aufbau mit sich; es besteht außerdem die Gefahr, daß die einzelnen Federn verschieden stark beansprucht werden. Da sie dem Zutritt des Betriebsmittels ausgesetzt sind, so besteht insbesondere bei heißen Stoffen die Gefahr, daß sie ihre Spannkraft allmählich verlieren. Bei einer anderen bekannten Bauart wird der ebenfalls als Ring ausgebildete nachgiebige Sitz durch Gewichte belastet. Auch hier ist keine Gewähr für einen auf den ganzen Umfang gleichmäßig verteilten Änpreßdruck gegeben. Die Verwendung von Gewichten ist außerdem umständlich und vergrößert das Gesamtgewicht des Ventils.

Diese Mangel haften der Erfindung nicht an. Bei ihr ist der nachgiebige Sitz auf einer besonderen Spindel, zweckmäßig kippfähig, im Ventilgehäuse angeordnet, die außerhalb des vom Betriebsmittel beaufschlagten Gehäuseraumes, durch eine Stopfbüchse oder einen Federungskörper von ihm getrennt, von einer einstellbaren Feder zentral gegen den Ventilkegel gepreßt wird. Mit der Erfindung ist es also möglich, eine einzige Feder zu verwenden, die einen zentralen Anpreßdruck auf den Kegel ausübt und mit dem Betriebsmittel nicht in Berührung kommt, also ihre Spannkraft nicht verlieren kann. Gleichzeitig ist es leicht möglich, die Spann31. Oktober 1936 ab

kraft dieser Feder beliebig einzustellen. Die Spindel kann mit einem kleinen Durchmesser versehen werden, so daß die Abdichtung durch die Stopfbüchse keinerlei Schwierigkeiten macht. Die kippfähige Anordnung des nachgiebigen Sitzes gestattet ein genaues Abdichten.

Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens sind in der Zeichnung dargestellt.

Das Doppelsitzventil besteht aus dem Gehäuse i, der Spindel 2, dem Kegel 3 und der Führung 4, die an dem Deckel 5 gelagert ist. Der eine Gehäusesitz 6 ist auf einer Spindel 7 kippfähig befestigt. Er wird über die Scheibe 8 durch eine Feder 9 gegen den Ventilkegel 3 gepreßt. Seine axiale Verschiebungsmöglichkeit entspricht dem Hub 10 und wird durch die Mutter 11 begrenzt; die Mutter 11 ist während des Betriebes einstellbar. Die Spannung der Feder 9 kann mit Hilfe der Mutter 12 ebenfalls eingestellt werden.

Beim Anheben der Spindel 2 und damit des Kegels 3 folgt der Gehäusesitz 6 entsprechend der Federspannung 9 der Hubbewegung, bis die Mutter 11 gegen den Ansatz der Mutter 12 stößt.

Eine weitere Aüsführungsform der kippfähigen Lagerung des Gehäusesitzes ist in Abb. 2 dargestellt, wo die Spindel 7 nachgiebig gelagert ist und die Abdichtung statt durch die Stopfbüchse 13 (s. Abb. 1) durch eine Membran 14 erfolgt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Doppelsitzventil mit einem festen und einem nachgiebigen Dichtungssitz, dadurch gekennzeichnet, daß der nachgiebige Sitz (6) auf einer besonderen Spindel (7), zweckmäßig kippfähig, im Ventilgehäuse angeordnet ist, die außerhalb des vom Betriebsmittel beaufschlagten Gehäuse- _t raumes, durch eine Stopfbüchse (13) oder go einen Federungskörper (14) von ihm getrennt, von einer einstellbaren Feder (9) zentral gegen den Ventilkegel gepreßt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen