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Vorrichtung zum Reinigen von Gasen, insbesondere von feuchten und
fetten Gasen, wie Treibgas, Schwelgas, Holzgas, Kohlengas u. dgl. Bekanntlich bietet
das Reinigen von feuchten, fetten und teerhaltigen Gasen, wie Treibgas, Schwelgas,
Kohlengas u. dgl., mancherlei Schwierigkeiten, und es sind schon Vorrichtungen bekanntgeworden,
die zu einer solchen Reinigung unter Verwendung von Flachzellenfiltern und staubförmigen
Stoffen zur Aufnahme des in den Gasen enthaltenen Staubes und der verunreinigenden
Gase, wie Schwefelwasserstoff, Essigsäure, Schwefelkohlenstoff usw., dienen. Man
hat dazu schon F lachzellenfilter verwendet, die aber den Nachteil haben, daß sich
die filtrierenden Flächen mit breiigen Niederschlägen überziehen und auch verstopfen
und andererseits einen Teil des Teergehaltes ,und des Wassergehaltes und anderer
schädlicher, insbesondere gasförmiger Stoffe durchlassen.
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Insbesondere bietet die Beseitigung der in den Gasen enthaltenen teerigen,
mit Staub gemischten Bestandteile und des Wassergehaltes bedeutende Schwierigkeiten.
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Gegenstand der Erfindung, die diese Nachteile beseitigt, ist nun eine
Vorrichtung, worin das zu reinigende Gas durch Erwärmen an der Ausscheidung seines
Wassergehaltes verhindert wird und pulverförmige oder feinkörnige Stoffe, wie zerkleinerte
Holzkohle und Holzkohlenstaub, die mit Eisenoxyd und Alkalicarbionat versetzt sind,
zur Aufnahme der staub- und gasförmigen Beimischungen dienen, so daß schließlich
der Rest der Beimischungen auf Flachzellenfiltern zurückbleibt. Die auf diesen Filtein
entstehende Schicht wird im Laufe der Zeit immer dicker, bis sie schließlich abfällt,
so daß die Filterschicht dauernd leistungsfähig bleibt.
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Im wesentlichen besteht die Vorrichtung aus zwei ineinander angeordneten,
zweckmäßigerweise zylindrischen Behältern, in deren Innern die Flachzellenfilter
oben aufgehängt sind, so daß zwischen dem inneren Zylinder und der äußeren Ummantelung
ein Zwischenraum entsteht, durch den Heizgas hindurchgeleitet wird, um das zu reinigende
Gas vorher zu trocknen. In dem unteren Teil des inneren Behälters werden die reinigend
wirkenden Stoffe, wie Holzkohlenstaub u. dgl., in ,einem Behälter untergebracht,
und das. zu reinigende Gas tritt durch diesen Behälter hindurch. Der obere Teil
der Vorrichtung dient also gleichzeitig als Vorwärmer, und die darin aufgehängten
Filter halten die Verunreinigungen zurück, während im unteren Teil die Gase abgefangen
werden.
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Eine als Beispiel dargestellte Ausführung der Erfindung zeigt die
Zeichnung, und zwar Abb. i den Gasreiniger im lotrechten Schnitt nach I-I der Abb.
3,
Abb. 2 denselben im waagerechten Schnitt nach II-II der Abb.
i, Abb. 3 denselben im lotrechten Schnitt nach III-III der Abb.,. und Abb. 4 denselben
im waagerechten Schnitte nach IV-IV der Abb. 3.
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Der innere Behälter des Gasreinigers bei steht aus einem oberen zylindrischen
Teil i';" einem umgekehrten Kegelrumpf 2 und einem in diesen hineinreichenden Kegel
3.
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Im Zylinder i befindet sich eine Anzahl Flachzellenfilter 4, 5, die
aus Rahmen 4. aus emaillierten Metallrohren verfertigt und finit Gewebe 5 überzogen
sind; sie werden von Rohren 6 getragen, die sich einerseits auf eine Unterlage 7
stützen und andererseits in einen Sammler 8 münden, der mit einem Stutzen 9 zum
Auslaß des gereinigten Gases versehen ist.
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In dem Kegelrumpf 2 befindet sich ein gasreinigender Stoff i 1, z.
B. Holzkohlenklein oder feiner Holzkohlenstaub, der mit Stoffen, z. B. mit Eisenoxyd,
durchsetzt ist, um den Schwefelwasserstoff aufzunehmen. Auch können Alkalicarhonate
beigemischt sein, die die organischen Säuren, insblescondere Essigsäure, neutralisieren
und aufnehmen.
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Der Kegel 3 ragt in den Kegelrumpf 2 hinein, um den reinigend wirkenden
und pulverförmigen Stoff ii abzustützen und gut zu verteilen, und weist unten eine
ringförmige Rinne i2 auf, in die Zähne 13 des Teiles 2 eindringen. Zum Festhalten
dieses Kegels dient ein Bügel oder ein Griff 1¢ mit von Federn 16 getragenen Stützen
15 oder irgendeine andere den gleichen Zweck erfüllende Anordnung entsprechender
Art.
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Der innere Behälter 1, 2 ist in einem anderen Behälter 17, 18 eingeschlossen,
der durch eine Scheidewand i3 in zwei Räume zerlegt wird. Der obere Raum 17 dient
zum Vorwärmen, beispielsweise durch Einlaß von <Auspuffgasen durch einen tangential
zu diesem Behälter angeordneten Stutzen 2o, wobei die Heizgase durch einen Stutzen
21 ent«Tichen, während der untere zylindrische Raum i 9 das durch den Stutzen 23
zugeführte zu reinigende Gas aufnimmt.
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Der Außenbehälter i9 erhält unten einen kegelförmigen Teil 22, der
durch einen das Reinigen der Vorrichtung ermöglichenden Deckel 24 luftdicht abgesperrt
ist.
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Der Gasreiniger arbeitet wie folgt: Wird durch den Stutzen 2o ein
V orwärmgas, z. B. Auspuffgas, zwischen die obere Abteilung 17 und den Zylinder
i eingeleitet, so strömt es mit einer spiralförmigen Bewegung abwärts und. erwärmt
und trocknet das in dem inneren Behälter aufsteigende zu reinigende Gas im Gegenstrom.'
Das zu reinigende Gas verliert dabei den größten Teil seiner staubförmigen Beimengungen
und seines Wassergehaltes und tritt bei gleichzeitiger Abkühlung durch den Stutzen
23 in den Raum ig des Außen-4Zehälters, wo seine staubförmigen Beingungen bei io
zii Boden sinken.
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,,i.@?as Gas streicht hierauf zwischen den gebnen 13 und der Rinne
12 in den Innenbehälter und hebt dort den reinigenden, mit chemischen Stoffen getränkten
pulverförmigen Stoff empor.
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Die durch den Gasstrom mitgerissene Kohle oder ein anderer leichter
Staub bildet auf den Flachzellenfiltern 4., 5 eine Lage, die das Gas hinreichend
durchläßt und deren Dicke immer größer wird, bis sie sich schließlich von selbst
ablöst und niedersinkt, worauf sie sich neuerlich bildet.
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Der Kohlenstaub nimmt also die fetten und teerigen Stoffe auf, die
Eisenolvde halten den Schwefelwasserstoff zurück, die Carbonate neutralisieren und
nehmen die Säuren auf usw., so daß das durch die Flachzellenfilter und durch die
Kanäle 6 zum Sammler 8 geströmte Gas in genügend gereinigtem Zustand durch den Stutzen
9 ausströmt, um verbraucht werden zu können.
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Man kann das zu reinigende Gas auch ohne Vorwär mung unmittelbar durch
den Stutzen 20 in den Außenbehälter einleiten.
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In diesem Falle strömt das zu reinigende Gas spiralförmig abwärts
und kühlt sich gleichzeitig ab, Zvohei sich der größte Teil des in ihm enthaltenen
Wasserdampfes auf der Wand 17 niederschlägt und die grobkörnigeren Pulverteilchen
ausfallen.
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Das Gas steigt hierauf durch den Kegelrumpf z und sodann durch den
zylindrischen Teil i in die Höhe.
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Die Wände der Räume i und 2 nehmen die Wärme des abwärts strömenden
Gases auf und geben einen Teil davon an das aufsteigende Gas wieder ab, das dann
also nicht mehr mit Feuchtigkeit gesättigt ist, sondern etwas getrocknet wird, bevor
es durch die Filter dringt.