DE655498C

DE655498C - Vorrichtung zum Einstellen und Loesen des Bremshebels bei Wickelvorrichtungen fuer Walzgut

Info

Publication number: DE655498C
Application number: DEK136746D
Authority: DE
Inventors: Erich Mueller
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1935-02-02
Filing date: 1935-02-02
Publication date: 1938-01-17

Description

Vorrichtung zum Einstellen und Lösen des Bremshebels bei Wickelvorrichtungen für Walzgut Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung für Walzgut, insbesondere solches in Bandform. Wickelvorrichtungen werden, z. B. beim Aufwickeln des Gutes, mit Voreilung gegenüber der Fördergeschwindigkeit des Walzgutes angetrieben, um das aufzuwickelnde Gut zwischen Walzwerk und Wickelvorrichtung straffzuhalten. Damit nun bei zunehmendem Wickelbunddurchmesser kein Reißen des Gutes eintritt, muß die Um, fangsgeschwindigkeit des sich bildenden Wickelbundes stets gleich der Laufgeschwindigkeit des Gutes gehalten werden. Zu diesem Zweck ist in den Antrieb der Wickeltrommel eine Rutschkupplung oder ein Planetenrad-oder Differentialgetriebe mit Bremse eingeschaltet, die bei zunehmendem Wickelbunddurchmesser eine Übereinstimmung zwischen der Umfangsgeschwindigkeit des Wickelbundes und der Laufgeschwindigkeit des Gutes herbeiführen. , Bekanntlich wird zum Beginn des Wickelns die Rutschkupplung bzw. die Bremse so eingestellt, daß Bremsmoment und Wickehnoment gleich sind, und dieser Zustand muß während des Wickelns aufrechterhalten bleiben, da nur dann die gewünschte gleichmäßige Spannung des Gutes gewährleistet ist.
Bisher mußte nach dem Lösen der Bremse, das auch während des Wickelns erforderlich sein kann, beim Wiederanziehen der Bremse die Bandspannung wieder von neuem eingestellt werden. Das ist umständlich und zeitraubend. Die Erfindung, durch die dieser Nachteil vermieden wird, besteht darin, daß ein zum Spannen des Bremsbandes dienender doppelarmiger Bremshebel von einer Scheibe getragen wird, die exzentrisch auf der unter dem Einfluß des zunehmenden Wickelbundes sich drehenden Tragwelle sitzt. Der Bremshebel kann zum Lösen des Bremsbandes geschwenkt werden, wobei bei Beginn des Wickelns das dem Wickelbund abgewendete Ende des Bremshebels durch eine einstellbare Hubbegrenzung festgelegt wird.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß nach Lösen der Bremse diese wieder geschlossen werden kann, ohne daß eine Neueinstellung des Bandzuges notwendig ist. Die mit einer Skala zusammenarbeitende Einstellvorrichtung für den Bandzug behält ihre dem während des Wickelvorganges erforderlichen Bandzug entsprechende Lage bei, ohne durch das mittels der besonderen Einrichtung gemäß der Erfindung mögliche Lösen der Bremse beeinflußt zu werden. Es braucht also beim Anziehen der Bremse bzw. beim Wickeln eines neuen Bandes die Bandspannung nicht von neuem eingestellt zu werden, vielmehr ist dies für gleichartiges Walzgut nur einmal erforderlich, wodurch das Wickeln der Bunde erheblich erleichtert und beschleunigt wird. Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ein Bandwickler dargestellt.
Abb. i zeigt die Wickelvorrichtung in Seitenansicht; .
Abb. 2 stellt den Grundriß dar.
Die Arbeitswalzen i und 2 dienen zum Auswalzen des Bandes 3. Zum Wickeln des Bandes dient eine Trommel q., die auf der Welle 5 gelagert ist. Auf letzterer ist ein von einem Gehäuse 6 umschlossenes Differentialgetriebe angeordnet. Das Gehäuse 6 trägt eine Bremsscheibe 7 mit Bremsband B. Das eine Ende des Bremsbandes 8 ist an dem Bock g befestigt, während das andere Ende des Bandes an dem freien Ende des Armes io eines Doppelhebels i i angelenkt ist. Der Doppelhebel ii wird drehbar von der Scheibe 21 getragen, die undrehbar, aber exzentrisch auf der Welle 12 gelagert ist. An dem gabelförmigen Ende des anderen Armes 13 des Doppelhebels i i greift eine Stange 14 an, die unter der Einwirkung des Hubkolbens 15 steht. Nachdem das Bremsband 8 zum Beginn des Aufwickelns durch entsprechendes Schwenken des Hebels 2o, der undrehbar auf der den Doppelhebel ii tragenden Welle z2 gelagert ist, gespannt worden ist, wird der Hub der an dem Arm 13 des Hebels i i angreifenden Stange 14 durch entsprechendes Einstellen der Stellschraube 16 begrenzt. Nach dem Wickeln des Bandes oder auch während des Aufwickelns kann die Bremse durch entsprechendes Bewegen des Kolbens 15 nach unten gelöst werden. Beim Wiederspannen des Bremsbandes begrenzt die Stellschraube 16 den Hub der an dem Doppelhebel 1i angreifenden Stange 1q., so daß dann wieder die gleiche Bandspannung wie vorher eingestellt ist. Soll die Spannung des Bremsbandes indessen geändert werden, so muß die Stellschraube 16 nach Einstellen der gewünschten Bandspannung neu eingestellt werden. An der Wickeltrommel bzw. dem sich bildenden Wickelbund liegt eine Rolle 17 an, die an einem Schwenkhebel 18 befestigt ist. Das freie Ende des Schwenkhebels 18 steht durch eine Stange ig in gelenkiger Verbindung mit dem den Bremshebel i i beein-Flussenden Hebel 2o. Bei zunehmendem Wickelbunddurchmesser schwenkt die an dem Wickelbund anliegende Rolle dann den Hebel 18 und durch Vermittlung der Stange ig auch den Hebel 2o in Pfeilrichtung x. Die Welle i2 wird ebenfalls in Pfeilrichtung x gedreht und mit ihr das Exzenter 2i, das den Doppelhebel i i trägt. Die Folge davon ist, daß der Doppelhebel i i um den Punkt 22 nach unten geschwenkt und dadurch das Bremsband 8 angezogen wird. Der Zunahme des Wickelbundes folgend, wird also selbsttätig die Bremskraft verstärkt, so daß immer Wickelmoment = Bremsmoment ist, also der Bandzug stetig bleibt. Die Bremswirkung kann jeweils an einer Skala 23 abgelesen werden, an der sich der Hebel 2o vorbeibewegt. Die Stange ig trägt ein Handrad 27, durch das die Stange ig in der an dem Hebel i8 drehbar befestigten Gewindebüchse 24 verschoben werden kann. Durch Verschieben der Stange ig kann der Bandzug entsprechend der Bandbreite und -stärke ohne Schwenken des Fühlhebels 18 eingestellt werden. Der gegen das Wickelbund anliegende Hebel 18 steht unter der Einwirkung einer Feder 26, die das Bestreben hat, die Rolle 17 an das Wickelbund anzudrücken. Die Vorrichtung zur Regelung der Bremskraft läßt sich beim Abwickeln des Bundes sinngemäß benutzen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Einstellen und Lösen des Bremshebels bei Wickelvorrichtungen für Walzgut mit in den Antrieb der Wickeltrommel eingeschalteter Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß ein zum Spannen des Bremsbandes dienender doppelarmiger Bremshebel (io-i3) auf einer Scheibe (21), die exzentrisch auf der unter dem Einfluß des zunehmenden Wickelbundes sich drehenden Tragwelle (12) sitzt, zum Lösen des Bremsbandes geschwenkt werden kann, wobei bei Beginn des Wickelns das dem Wickelbund abgewendete Ende des Bremshebels durch eine einstellbare Hubbegrenzung (16) festgelegt wird.