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Verfahren zur Herstellung von nicht durchhängenden wendelförmigen
Leuchtkörpern, vornehmlich aus Wolfram, für elektrische Glühlampen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Ver-' fahren zur Herstellung nicht durchhäng@endier Wendellieuchtkörper
aus, schwer schmelzenden Metall für elektrische Glühlampen.
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Es ist in der Glühlampenfiechnik allgemeiri üblich, die Leuchtkörper,
bevor dieselben in Gebrauch genommen werden, einem Poekrista.l.-lisatIonsprozeß
zu unterwerfen. Zu diesem Zweck kann in bekannter Weise der Leuchtdraht auf einem.
Kern aus hochschmelzendem Material, vorzugsweise aus Molyb:dän, gewikkelt und sodann
in einer reduzierenden Atmosphäre auf seine Temperatur gebracht werden, bei der
der Rekristallisationsprozeß reinsetzt. Man kann aber auch, wie @ebenfalls bekannt
ist, den von dem Kerndraht befreiten und aufmontierten Leuchtkörper auf höchste
Weißglut bringen und so . die Umwandlung in die Endstruktur erreichen. Es ist zudem
noch bekannt, den Leuchtkörper mit dem Kerndraht zusammen auf das Gestell aufzubringen
und erst nach dem Hocherhitzen den Kerndraht zu entfernen. Schließlich ist es auch
bekannt, für Projektionslampen die Leuchtkörper, wenn sie noch nicht auf dem Gestell
montiert sind, zur Formhaltung des Glühkörpers während des Glühprozesses auf einer
Form unter Verwendung von Schablonen der Hitzebehandlung zu -unterziehen.
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Alle diese bekannten Verfahren haben je-
doch ihre Nachteile.
Glüht man nämlich den Leuchtkörper mit dem Kerndraht, so kann, wenn auch als. Kerndrahtmaterial
Molybdän verwendet wird, die Glühtemperatur nicht höher als etwa i 6oo° C gewählt
werden. Würde man die Temperatur höher wählen, so z. B. etwa zooo° C, so wäre die
Folge davon sein Leuchtkörper, der so stark rekristallisiext ist, daß er nicht mehr
verarbeitet wer-.den kann. Man muß daher auf einer an sich geringen Temperatur bleiben
und den Leuchtkörper erst in. der fertigen Lampe, zweckmäßig durch plötzliches.
Hochschalten, in-die Endstruktur bringen. Dieses Verfahren ist jedoch. abhängig
von der verwendeten Drahtsorte und ergibt nicht immer einen nicht durchhängenden
Leuchtkörper. Zudem kommt noch, daß die Stellen des Leuchtdrahtes, die in den Halteösien
liegen, überhaupt wicht auf die hohe, zur Ausbildung der formbeständigen Endstruktur
notwendige Temperatur gebracht werden können. Diese Stellen sind daher außerordentlich
empfindlich gegen Stöße bzw. Ersrhütfierungen und sind zumeist die Ursache für eine
frühzeitige Zers@t#5rung der Glühlampen.
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Das Verfahren, den auf das Gestell bereits aufgebrachten Leuchtkörper
gemeinsam mit dem Kerndraht dem Glühprozeß zu. unterwerfen., begegnet außerordentlichen
Schwierigkeiten. So. muß z. B. der Zuleitungsdraht aus seinem Material bestehen,
das gegen die Ätzflüssigkeit, die bei Verwendung von Molybdän ,aus Schwefelsäure
und Salpetersäure
besteht, beständig ist. Weiter muß der ge. samte
Ätzprozeß an dem fertigen Gestell vorgen:omm.en werden, was sehr nachteilig ist
und zu einem außerordentlich hohen Fabrikationsausfall führt. Auch hierbei könnte
man den Rekristallis:ationsprozeß nicht zu Ende führen und müßte versuchen, die
Endstruktur durch ein Nachglühverfahnen in der fertigen Glühlampe herbeizuführen.
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Endlich hat auch die Wärmebehandlung des fertigen Leuchtkörpers meiner
Schablone. Nachteile. Durch diese Behandlung wird nämlich der Leuchtkörper fest,
spröde und zerbrechlich, so daß per bei dem anschließenden. Einbau in das Traggestell
leicht beschädigt wird.
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Von diesen Übelständen sind Wendelleuchtkörper frei, die, auf das
Gestell aufgebracht, vom Kerndraht befreit und gegen Durchhang gesichert, einer
hohen, zweckmäßig über 2000° C betragenden° Hitzebehandlung unterworfen worden sind.
Solche Art Leuchtkörper sind bereits farmbeständig, bevor sie in den Glaskolben
eingeschmolzen sind.
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Gemäß dem der Erfindung zugrunde liegenden Verfahren zur Herstellung
nicht durchhängender, vornehmlich aus Wolfram bestehender Leuchtkörper für ,elektrische
Glühlampen wird der fertig auf dem Gestell befindliche und von dem Kerndraht befreite
Leuchtkörper vor dem Einschmelzen in den Glaskolben, auf einer hoch, zweckmäßig
auf über 2ooo° C :erhitzten Unterlage aufliegend, in seine @endgültige Kristallstruktur
übergeführt. Das Verfahren kann z. B. wie folgt durchgeführt werden: Der Leuchtdraht
wird auf einen vorteilhaft aus Molybdän, bestehenden Kerndraht aufgewickelt und
dann mittels Stromdurchganges oder in. ,einem Glühofen in ,einer reduzierenden Atmosphäre
so hoch erhitzt, @daß der Leuchtkörper die ihm gegebene Form beibehält, also frei
von mechanischen Spannungen wird. Dies ist z. B. bei Doppelwendelleuchtkörp:ern
der Fall, wenn leine Temperatur von etwa iq.oo° C ,angewendet wird. Nacheiner Behandlung
mit slolcher Temperatur, die noch unterhalb der Rekristallisa; tionstemperatur liegt,
ist der Leuchtkörper nach Entfernung des Dornes noch leicht bea.rbeitbar, und man
kann ihn ohne Bruch quetschen, schweißen und spannen. Der auf dem Gestell aufgebrachte
Leuchtkörper wird nun auf eine hocherhitzte Unterlage, die z. B. aus einem Wolframblech
bestehen kann, aufgelegt und alsdann in einer reduzierenden Atmosphäre durch Erwärmung
der Unterlage auf höchste, Weißglut gebracht. Ein Durchhängen das Leuchtkörpers
während der Kristallumwaaiidlung kann dabei nicht :eintreten, da der Leuchtkörper
auf der Heizvorrichtung aufliegt. Dabei. werden alle Stellen des Leuchtkörpers,
also. auch die, mit denen er in den öden der Haltedrähte liegt, :auf eine gleichmäßig
hohe Temperatur gebracht. Die fßrdge Struktur ist demzufolge lückenlos und außerordentlich
formfest undvollständig praktisch durchhangfrei.
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Durch die Zeichnung wird das Verfahren gemäß der Erfindung in ,einem
Beispiel verans,chaulicht. In einem Glaskolben Cr. der von einem reduzierenden Gas.
durchströmt wird, befindet sich die Heizfläche H. Auf dieser Heizfläche liegt ,
der Leuchtkörper L auf. Wird. nun die Heizfläche auf eine hahe Temperatur gebracht,
s:o\nimmt der Leuchtkörper diesle auch an. Zweckmäßig wird über der Heizfläche ein
Strahlungsschutz S angebracht, um :eine gleichmäßige Erhitzung des Leuchtkörpers
zu gewährleisten. Es ist dabei selbstverständlich, daß die Haltedrähte bzw. die
Zuleitungsdrähte der Behandlungsform anzupassen sind. Nach Beendung der Hitzehehandlung
ist der Leuchtkörper fertig zum Einschmelzen in den Kolben.