DE652695C - Verfahren zum Herstellen von eisernen Schleudergussrohren - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von eisernen Schleudergussrohren

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DE652695C
DE652695C DEH138072D DEH0138072D DE652695C DE 652695 C DE652695 C DE 652695C DE H138072 D DEH138072 D DE H138072D DE H0138072 D DEH0138072 D DE H0138072D DE 652695 C DE652695 C DE 652695C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D13/00Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force
    • B22D13/02Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force of elongated solid or hollow bodies, e.g. pipes, in moulds rotating around their longitudinal axis

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Rigid Pipes And Flexible Pipes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von eisernen Schleudergußrohren Die 1?rfindting betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bußeisernen Rohren, insbesondere aus zwei Schichten bestehenden Rohren. Die Erfindung löst die Aufgabe, in einem einzigen Arbeitsgange mittels kalter, mit Wasser gekühlter Schleudergußkokillen gulieiserne Rohre herzustellen. die nicht die harte Gußliaut haben, welche bei gewöhnlichen, nach dem Schleuderverfahren hergestellten einschichtigen Bußeisernen Rohren vorhanden ist. Bei den bekannten Verfahren besteht die sich mit hoher Geschwindigkeit drehende Schleudergußkokille aus einem starken Eisenzylinder, der von außen mittels eines Wassermantels gekühlt wird. Infolge der raschen Abkühlung erstarrt die äußere Oberfläche des iti der Form hergestellten Rohres zu weißem Gußeisen von großer Härte. Da dieses Gußeisen nicht bearbeitet «-erden kann, müssen die so hergestellten Rohre mindestens io Stunden bei hoher Temperatur ausgeglüht «-erden, damit die aus weißem Gußeisen bestehende Außenschicht erweicht und graphitisiert wird. Dies hat jedoch Übelstände zur Folge; denn wenn das Rohr beim Ausglühen waagerecht im Glühofen gehalten wird, biegt es sich leicht durch. Wenn es andererseits dabei in senkrechter Lage hängt, kann es durch sein eigenes Gewicht zerreißen. Um dies zu verhindern, mußte man daher bisher die Wandstärke der Rohre vergrößern. Dies bedeutet jedoch nicht nur eine wesentliche Verteuerung der Rohre, sondern stellt auch eine Materialverschwendung dar.
  • Um die erwähnten L.`belstände zu vermeiden. hat man auch schon vorgeschlagen, die Schleudergußkokille .selbst so hoch zu erhitzen, wie es für ihre mechanische Widerstandsfähigkeit eben noch zulässig ist, und gegebenenfalls in die heiße Kokille vor der Einführung des Eisens ein anderes Metall einzubringen, das in der Kokille im geschmolzenen Zustande bleibt und sich beim darauffolgenden Einführen des Eisens mit diesem vermischt, so daß in der äußeren Schicht eine Legierung entsteht, die bei geeigneter Wahl des zuerst eingeführten 'Metalls sich besser bearbeiten läßt als das gewöhnliche Gußeisen. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß durch die hochgradige Erhitzung die Kokille sich wesentlich schneller abnutzt als die üblichen gekühlten Kokillen. Außerdem ist das arbeiten mit einer hocherhitzten Kokille auch wesentlich schwieriger als finit einer gekühlten Kokille.
  • Man hat ferner vorgeschlagen, in die kalte Kokille vor dein Eingießen des flüssigen Eisens gepulrertes Silicium oder eine gepulwerte Siliciumlegierun- einzubringen, durch welche einerseits eine zu plötzliche Abkühlung des Eisens verhindert werden soll und die andererseits, indem sie schmelzen und in die Außenhaut des Eisens hineindiffundieren, bewirken, daß die äußere Schicht zu einem weicheren Eisen erstarrt. Dieses Verfahren ist jedoch technisch schwierig und wirtschaftlich sehr kostspielig. Außerdem wird von dem Eisen nur sehr wenig Silicium aufgenommen, da das Eiseil beim Auftreffen auf die Kokillenwandung sofort erstarrt. Die leicht bearbeitbare Schicht wird daher höchstens einige Zehntelmillimeter betragen, was allgemein unzureichend ist. _ Durch die Erfindung werden die -Nachteile der bekannten Verfahren vermieden. Es wurde nämlich gefunden, daß ein Bußeisernes Rohr mittels einer Schleudergießmaschine hergestellt werden kann, ohne daß die mit der Form in Berührung kommende AußenflWche des Rohres sich erhärtet, wenn für die äußere Schicht ein Gußeisen mit besonders hohem Siliciumgehalt benutzt wird, während die innere Schicht aus gewöhnlichem Gußeissen oder aus hochwertigem Perliteisen bestehen kann.
  • Gemäß der Erfindung werden' Bußeiserne, aus zwei Schichten bestehende Rohre leergestellt, indem in die Schleudergußkokillen zunächst Eisen mit 3,11 bis q.,-5 ofo Kohlenstoff, fi,o bis 2,5"/, Silicium, dessen Gesamtgehalt an Kohlenstoff und Silicium 7,0 bis 8,511l11 beträgt, eingegossen und auf diese Schicht gewöhnliches Gußeisen aufgebracht wird, das 2,11 bis 2,5 1111, Kohlenstoff, 1,11 bis 2,5 1111o Silicium, 11,5 bis 2,5 00 :Mangan und 11,3 t5is 1,5 0'11 Phosphor enthält. Auf diese Weise lassen sich in einfachster Weise Bußeiserne Rohre, die für die Bearbeitung kein Ausglühen benöti;;en, herstellen.
  • Die Ausführung der Erfindung soll nunmehr an Hand eines Beispiels erklärt werden. 13ine Eisenform mit einem inneren Durchinesser von i11 ein, einem äußeren Durchinesser von 1.I cm und einer Länge von etwa .4 m wird-mit einer Geschwindigkeit von etwa Soo Umdrehungen je Minute gedreht. Ein Stahltrog mit feuerfestem Futter wird in die Form eingesetzt, und das geschlnolzcne Eisen finit dein oben angegebenen hohen Siliciumgehalt wird in einer Menge von etwa 24 kg bei einer Temperatur voll etwa 1500° C in den Trog gegossen. Der Trog wird jetzt um einen bestimmten Winkel gedreht, so daß der gi-öLiere "feil des geschmol-renen Metalls in die Form genossen werden kann. Wenn der 1-Iauptteil tles I?i:ens mit hohem _Siliciutiigehalt ausgegossen ist, werden' etwa 32 kg des zur Herstellung der Innenschicht bestimmten geschillalzeilen gcwöhnlichrn Gu!3oisen: oder hochwertigen Gußeisens bei einer Temp; ratur von .etwa i4oo' C in den schräg gehaltenen Trog eingegossen und von dort in die Form hineingefüllt, ohne daß der Fluß aus Eisen finit hohem Siliciumgehalt unterbrochen wird. Die letzten in dem Trog zurückbleibenden Metallreste werden dadurch entfernt, daß der Trog vollständig umgekippt wird.
  • Ein in dieser Weise hergestelltes Rohr besitzt keine harte Haut auf der Außenfläche, die mit der Metallform in unmittelbare Berührung kommt. Bei dem oben angegebenen Beispiel beträgt die Stärke der aus Eisen mit hohem Siliciurngehalt bestehenden Außenschicht etwa :I mm und die Stärke der Innenschicht etwa 6 min. Es ist jedoch schwierig, die Stärke der beiden Schichten einzeln zu bestimmen, da sie an der Cbergangsstelle zu einem homogenen Eisen von mittlerer Zusaminensetzung zusammenschmelzen. Die relative Stärke der beiden Schichten kann selbstverständlich in Übereinstimmung mit den Arbeitsverhältnissen geändert «-erden, und das oben angegebene Zahlenbeispiel soll nur zur Erklärung dienen. In der Praxis müssen die Stärke der Innenschicht und der Außenschicht, die Gießtemperatur des geschmolzenen Eisens, die Stärke der Form, die Abkühlungsgeschwindigkeit derselben und andere Gießbedingungen der Größe des Rohres entsprechen.
  • Es wurde ferner gefunden, daß Eisen finit hohem Siliciumgehalt von der obenerwähnten Zusammensetzung eine besondere Eigenschaft besitzt: es hat nämlich eine lierrit-Graphit-Struktur ohne gebundenen Kohlenstoff, wenn es in einer Kokillenforrn gegossen wird, während - es eine Perlit-Graphit-Struktur mit wechselnden Mengen gebundenen Kohlenstoffes besitzt, wenn es in eine trockene Sandform gegossen wird. Die gemäß vorliegender Erfindung hergestellten zusammengesetzten Eisenrohre brauchen nicht aus= geglüht zu werden. Dies ist selbstverstüi@dlich ein großer Vorteil im Vergleich mit gewöhnlichen, nach dein Schleuderverfahren hergestellten gtiljeiserneli Rohren, die eine harte Gußhaut haben und nachträglich ausgeglüht werden müssen. Aul.iertleni gestattet die Erfindung die Verwendung eines hochwertigen Gußeisens oder IIsilbstlilil-Perlit-Gulieisens von grol,jer Stärke für die Innenschicht, da nicht mehr die Gefahr bestellt, daß eine erhärtete Schicht von übernormaler Stärke entstellt.
  • Durch die Verbindung der aus einem nicht erhärtenden Lisen von hohem Silicitinigehalt besteheilden Außenschicht mit der starken Innenschicht aus Perlitgußeisen entstellt ein starkes Eisenrohr finit einer weichen Haut, die leicht bearbeitet werden kann. Die b)renn- Stoff- und Arbeitskosten. die bei gewöhnlichen, nach dem Schleuderverfahren hergestellten Rohren für das Ausglühen auflaufen, können somit gespart werden. Die gemäß vorliegender Erfindung Hergestellten Bußeisernen Rohre können beispielsweise mit Vorteil als U'asserleitungen. Gashauptleitungen, als Tragmasten für Straßenbahnfahrdrähte usw. verwendet werden. Die Erfindung kann ferner in wirtschaftlicher. Weise beim Gießen von zylindrischen Körpern, wie Bombenmänteln und anderen Geschossen, benützt werden, die nach dem Schleuderverfahren hergestellt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCIi: -erfahren zum Herstellen von Bußeisernen, aus zwei Schichten bestehenden Rohren in Schleudergußkokillen, dadurch gekennzeichnet, daß als erste Beschickung Eisen mit 3,o bis 4,50/, Kohlenstoff und 0,o bis 2,5 °/a Silicium, dessen Gesamtgehalt an Kohlenstoff und Silicium ;,o bis 8,50/, beträgt, eingegossen und auf diese Schicht gewöhnliches Gußeisen, das 2.; bis 3,51/, Kohlenstoff, I,o bis 2,5"/, Silicium, o,5 bis 2,5 °/p Mangan und o,3 bis 1.5"/, Phosphor enthält, aufgebracht wird.
DEH138072D 1932-12-12 1933-11-12 Verfahren zum Herstellen von eisernen Schleudergussrohren Expired DE652695C (de)

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DEH138072D Expired DE652695C (de) 1932-12-12 1933-11-12 Verfahren zum Herstellen von eisernen Schleudergussrohren

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