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Vexierverschluß für Briefumschläge, Schachteln, Flaschen und ähnliche
Packungen Die Erfindung stellt einen Vexierverschluß für Briefumschläge, Schachteln,
Flaschen und ähnliche Packungen dar, bei dem eine Versiegelung vorgetäuscht wird
und der sich ohne Erbrechen der Siegeloder sonstige Beschädigung öffnen oder schließen
läßt.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß ein z. B. an beiden Enden
mit Siegeln versehenes Band, das durch eine zum Teil verriegelte Schlitzöffnung
des Verschlusses und durch eine oder mehrere öffnungen einer Verschlußlasche hindurchgeführt
ist, am Heraus'gezogenwerden aus diesen öffnungen durch einen getarnten Riegel verhindert
wird. Dieser verschleiert die Grundbedingung für ein Entfernen des Siegelbandes,
nämlich die Möglichkeit eines Durchziehens der Lasche durch die Schlitzöffnung.
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Das Anwendungsgebiet des Erfindungsgegenstandes ist mannigfaltig.
Es kommen dafür in Frage, unter Anwendung geringer Abänderungen in der Ausführung,
vor allem Deckel, Briefumschläge und Streifbänder sowie Schachteln, Dosen und Flaschen,
insbesondere als geschäftliches Werbemittel. Durch Anbringen dieses Vexierverschlusses
kannverhütet werden, daß diese Gegenstände von unbefugter Hand ohne weiteres geöffnet
werden, während ihr Inhalt den mit der Angelegenheit vertrauten Personen stets zugänglich
ist.
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Auf, der - Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und es zeigt Fig. i die Anwendung des Verschlusses an einem Umschlag,
Fig. 2 den Umschlag auseinandergefaltet, Fig.3 die Einlage, welche den verschiebbaren
inneren Teil des Verschlusses bildet, Fig. q. den Umschlag, aufgeschnitten, mit
der Einlage in Deckung mit den entsprechenden Schlitzen, Fig.5 die nach oben geschobene
Einlage, welche in dieser Stellung den Verschlußentriegelt, Fig. 6 eine Seitenansicht
des Briefumschlages mit der durch den Schlitz geschobenen Zunge, so daß Siegelband
und Siegel unversehrt entfernt werden können, Fig. 7 denselben Verschluß bei einer
Schachtel angebracht, Fig. 8 und 9 die Anwendung des Erfindungsgegenstandes bei
einem Flaschenverschluß, dargestellt in Vorder- und Seitenansicht, Fig. io eine
Verriegelungsvorrichtung, die in zwei verschiedenen Richtungen bewegt werden muß,
:um ein öffnen zu erreichen, und die z. B. sinngemäß für die am Flaschenverschluß
angewandte Verriegelung in Frage kommen kann, Fig. I I die Ansicht einer
Flasche mit einem Becher und einem Vexierverschluß, nach dessen öffnen der Becher
entfernt werden kann.
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Fig. i bis 6 zeigen einen Umschlag i von beliebiger Größe und aus
Papier oder anderem Werkstoff, auf drei Seiten geschlossen, mit einer langen Schließlasche
2, die zwei
in der Längsrichtung streichende Schlitze 2 besitzt.
Diese Lasche kann auf der Innen-und Außenseite des Umschlages durch zwei Schlitze
4 und 5 gesteckt werden. Durch die Schlitze 3 ist eine Schnur oder ein Band 6 gezogen,
dessen Enden durch eine in der Mitte eines Querschlitzes 8 angeordnete Öffnung 7
gesteckt sind, die in dem vorderen und hinteren Blatt des Umschlages i eingeschnitten
ist. Jedes Ende der Schnur oder des Bandes 6 trägt eine Siegelmarke oder Plombe
9 von einem Durchmesser, welcher ein wenig kleiner als die Schlitzlänge io, aber
etwas größer als die Schlitzlänge 8 ist. Diese Lasche 2 mit ihrem Band 6 und den
Siegeln 9 ist als verlängerter Verschlußteil f ür die Vorrichtung zu bezeichnen,
und zwar bilden die Teile 2 und 6 hiervon das verschmälerte Mittelstück, während
die Siegel 9 das verbreiterte Endstück bedeuten. Das Ende der Lasche 2, welches
über die Schlitze 3 hinausragt, ist durch einen weiteren Schlitz i i gesteckt, wodurch
verhindert wird, daß sie zu leicht abgebogen werden kann. Die Schlitze i o auf beiden
Umschlagblättern liegen über den Schlitzen 8; ferner ist auf beiden Umschlagblättern
eine runde Öffnung 12 angebracht. Im Umschläg befindet sich eine den Riegel darstellende
Einlage 13. Diese hat einen breiten Schlitz 14, welcher sich in Verschlußstellung
mit den Schlitzen io des Umschlages deckt, während eine runde Kerbe 15
der
Öffnung 7 an den Schlitzen 8 entspricht. Am unteren Ende ist die # Einlage 13 abgerundet,
und zwar auf die Kerbe 15 zu. Die Länge und Breite der Einlage 13 ist so. bemessen,
daß sie den Innenraum des Umschlages i vollkommen ausfüllt, wie in Fig. 4 gezeigt
ist, wobei die Kerbe 15 die Schlitze 8 kreuzt und der untere Teil der Einlage 13
zu beiden Seiten dieser Kerbe 15 von innen die Schlitze 8 deckt, nur das kleine
Loch 7 frei lassend, durch welches die Schnur oder das Band 6 hindurchgeht.
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Die Rätselaufgabe -besteht nun darin, die Schnur oder das. Band 6
mit =verletzten Siegeln g aus den Schlitzen 3 der Lasche 2 zu entfernen, so daß
die Lasche aus den Schlitzen 4 und 5 herausgezogen und der Inhalt aus dem Umschlag
i herausgenommen werden kann, ohne daß man irgendwelche Teile zerreißt.
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Die Lösung scheint auf den ersten Blick darin zu liegen, daß die Siegelg
durch die übereinanderlieg@enden Schlitze 8 gezogen werden, was aber unmöglich ist,
da der Durchmesser der Siegel größer als die Länge der erwähnten Schlitze ist.
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Nun verlocken die Schlitze io, welche sich mit dem größeren Schlitz
14 der Einlage 13 decken und ihrer Länge nach größer sind als die angewandten Siegel
9, zum Durchstoßen oder -ziehen der Siegel. Damit würde man aber in eine Falle geraten
und sich von der Auflösung des Rätsels nur mehr entfernen. Abgesehen von ihrer Bedeutung
als Falle haben die Schlitze i o noch weiterhin den Zweck, das Vorhandensein der
die Schlitze 8 abriegelnden Einlage 13 zu vertuschen. Schlitz 14 der Einlage 13,
der. sich, wie schon erwähnt, der Höhe nach mit den Schlitzen i o des Umschlages
deckt, bleibt nämlich unsichtbar, da seine lichte Weite größer ist als die sichtbaren
Abmessungen der Schlitze io.
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Durch die runden Öffnungen 12 der Umschlagseiten kann eine weitere,
auf der Einlage 13 beiderseitig angebrachte Siegelmarke sichtbar sein.
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Gegebenenfalls kann eins der Siegel oder Plomben g fortfallen. Das
eine Ende 'des Bandes 6 kann dann, anstatt durch das Loch 7 gezogen zu sein, von
den Längsschlitzen 3 aus mit einem. Teil des Umschlages i oder der Einlage 13 fest
verbunden sein, wodurch sich am Lösungsvorgang des Rätsels -nichts ändert.
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Das Öffnen des Verschlusses erfolgt nun folgendermäßen Die Lasche
2 wird ü1 den Öffnungen 4 und 5 (Fig. 5) etwas hochgeschoben, und man schiebt die
, Einlage 13 unter Benutzung der Öffnungen 12 nach oben in die Biegung des Laschenansatzes.
Der untere Teil der Einlage 13 wird dadurch mitgehoben und gibt den Schlitz 8 frei.
Der Umschlag wird jetzt, wie in Fig.6 gezeigt ist, umgebogen, so daß die Lasche
2 durch die Schlitze 8 hindurchgeschoben und die Schnur oder das Band 6 mit den
Siegeln oder Plomben 9 aus den Schlitzen 3 der Lasche 2 herausgezogen werden kann.
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Die Einlage 13 kann auch etwas kürzer als die Länge des Umschlages
sein, «Re durch die punktierte Linie 16 in Fig. 3 angedeutet ist. Sie wird dann
gegen die in Verschlußstellung befindliche Lasche z geschoben, wodurch man ebenfalls
die Schlitze 8 freilegt, so daß nunmehr ein Öffnen in oben angeführter Weise erfolgen
kann.
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Der Verschluß braucht nicht notwendigerweise an Behältern angebracht
werden; man kann ihn beispielsweise auch an einem Buchzeichen verwenden, welches
so auch zur Unterhaltung dienen kann. Für diesen Fall wird der Umschlag am besten
etwas schmaler gemacht und mit dem oberen Teil der Lasche 2 durch Zukleben verschlossen.
Dabei kann eine der Öffnungen 12 fortgelassen werden, und an ihrer Stelle kann die
Einlage 13 ein mit der Öffnung 12 konzentrisches, aber kleineres Loch haben. Die
Riegeleinlage 13
hat in diesem Falle durch die punktierte Linie
16 die in Fig. 3 angegebene Länge.
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Fig.7 zeigt die Anwendung des Vexierverschlusses an einer Schachtel
17, die an einer der Längsseiten einen Deckel 18 besit2t. Der Deckel 18
ist aus zwei Lagen Papier o. dgl. gebildet, zwischen welchen die mit einem Loch
i 9 versehene Einlage 13 gleitet. Das Loch i 9 liegt konzentrisch mit der öffnung
12 in der Vorderseite des Deckels, so daß die Einlage 13 bequem hochgeschoben werden
kann. Die Lasche 2 mit ihren Schlitzen 3 bildet ein Stück mit dem Schiebedeckel
2o, welcher die Schachtel verschlossen hält. Die Schlitze 8 werden dicht an die
Kante des Deckels gelegt, wobei die Seitenwände der Schachtel diese Schlitze von
hinten überdecken, d. h. die Lage einnehmen, wie sie die punktierte Linie 2 i in
Fig. 7 zeigt. Wie in dem Umschlagverschluß wird auch hier der Streifen 2 durch den
Schlitz 8 geschoben, nachdem dieser durch Verschieben der Einlage 13 gegen das andere
Ende der Schachtel freigelegt worden ist. So kann die Schnur oder das Band 6 leicht
entfernt werden. Der Schiebedeckel 20 wird abgenommen und die Schachtel geöffnet.
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Die in Fig. 8 in Vorderansicht und in Fig. 9 in Seitenansicht dargestellte
Flasche zeigt die Anwendung des Erfindungsgegenstandes bei einem Flaschenverschluß,
bei dem Bein biegsamer Verschlußteil 22 das Öffnen der Flasche verhindert, ohne
daß vorher die Siegel oder Plomben 9 entfernt worden sind.
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Der biegsame Verschlußteil 22 in Form einer langen Lasche ist seinerseits
an einem Klemmring 23, der um den Flaschenhals gelegt ist, befestigt. Die umgebogenen
Enden des Klemmringes 2,3 werden in einem Schlitz 24 des Verschlußteiles
22 festgehalten. Diese Verschlußlasche 22 hat ferner zwei Längsschlitze 3, durch
die ein Band 6 gezogen ist, das an seinen beiden Enden die Siegel 9 trägt. Das Band
6 läuft weiterhin durch ein Loch ;, das sich in einem Querschlitz 8 befindet, der
in einen lappenförmigen und schräg nach vorn gebogenen Auslauf eines Bandes 25,
das in Höhe des Flaschenetiketts um den Bauch der Flasche liegt, eingeschnitten
ist. In der Höhenlage wird dieses Band durch einen Metallstreifen 26 festgehalten,
der mit seinen umgebogenen Enden in einen Schlitz 27 zu beiden Seiten des Bauchbandes
25 eingreift und dieses festhält und sich ferner seinerseits im verschlossenen Zustande
der Bodenhöhlung der Flasche anschmiegt, wie aus Fig.8 ersichtlich.
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Das Bauchband 25 besteht aus zwei Lagen Metall, zwischen denen die
Einlage 13 in der Höhenrichtung gleitbar angeordnet ist. Diese Einlage läßt lediglich
mit ihrer Kerbe 15, wie schon bei den @obenerwähnten Verschlüssen gezeigt, das Loch
7 des Querschlitzes 8 frei, während. dieser erst freigelegt wird, «nenn. man die
Einlage nach oben verschiebt, was ein Eingriff in die runden Löcher 28 der Einlage,
die zentrisch mit solchen, 29, der Oberschicht des Bandes 25 liegen, bewirkt. Nunmehr
ist der Schlitz 8 freigelegt, welcher aber etwas kleiner als der Durchmesser der
Siegelg ist, so daß diese nicht durchgezogen werden können. Vielmehr ist diester
gleich der Breite der Verschlußlasche 22. Um diese nun durch den Schlitz 8 schieben
zu können, muß Band 25 nach oben verschoben werden, was durch folgende Maßnahmen
erreicht wird: Durch Hochschieben der Einlage 13 ist der Metallstreifen 26 gestreckt
worden, da dessen Enden in Schlitze 3o eingreifen, die in die Einlage 13 eingeschnitten
sind und sich in der Höhenrichtung mit den Schlitzen 27 des Bauchbandes decken.
Die Einlage 13 trägt ferner -.einte weitere Einlage 3 i, die mittels runder Löcher
32, welche konzentrisch nach dem Hochschieben mit solchen, 33, dies Bandes 25 liegen
und gegenüber der E.tikettseitie angebracht ,sind, in waagerechter Richtung nach
rechts verschoben werden könngen. Die obige Quereinlage hat erweiterte Schlitze
34, die sich nun in Deckung mit den Schlitzen 27 .des Bauchbandes 25 und den Schlitzen
3o der Längseinlage 13 befinden und 'zulassen, daß der Metallstreifen 26 nach unten
gezogen und nach 'der Seite ausgeschwenkt wier&n kann. Nunmehr läßt sich das
Bauchband 25 nach oben ,an den Verschlußte122 heranschieben und dieser durch den
Querschlitz 8 ziehen, bis die Schlitze 3 freiliegen, was ein Herausziehen des Bandes
6 finit den Siegeln 9 zuläßt. Ist das Siegelband 6 entfernt, so kann der Vers,chlußteil
22 aus dem Schlitz 35, der sich am oberen Randre des Bauchbandes 25 befindet, herausgezogen
und damit zurückgeklappt werden, womit der Flaschenkorken freigelegt ist.
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Fig. io stellt in Einzelheiten das Bauchband 25 mit der verschiebbaren
Längs- und Quereinlage 13 und 31 aufgerollt dar.
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Fig. i i zeigt eine Flasche, die durch einen Becher verschlossen ist,
an dem, der Verschlußtei122 das Öffnen der Flasche in gleicher Weise verhindert,
wie in Fig.8 und 9 angegeben. Das Entfernen dger Vers:chlußsiegel .erfolgt auch
hier in der dargelegter. Weise.