DE652268C

DE652268C - Verfahren zur Herstellung von Wirkware auf Milanesewirkmaschinen

Info

Publication number: DE652268C
Application number: DEW96038A
Authority: DE
Original assignee: WIRKMASCHINENFABRIK
Current assignee: WIRKMASCHINENFABRIK
Priority date: 1935-02-22
Filing date: 1935-02-22
Publication date: 1937-10-28
Also published as: FR802107A; GB470795A; US2108735A

Description

Verfahren zur Herstellung von Wirkware auf Milanesewirkmaschinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wirkware auf Milanesewirkmaschinen.
Bei der Herstellung von Milanesewirkware können auf den bekannten Milanesewirkmaschinen mit Bajonettmaschinen die Fäden nur über oder aber unter und über die Nadeln nach vorwärts verlegt werden. Die Herstellung von Milanesewirkware mit verschränkten Maschen ist auf diesen Maschinen nicht möglich. Die Dehnbarkeit der bekannten Milanesewirkware ist auch nur begrenzt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein auf Milanesewirkmaschinen durchführbares Verfahren-, mit Hilfe dessen einflächige oder doppelflächige Milanesewirkware hergestellt werden kann, die sich grundsätzlich von der bekannten Milanesewirkware unterscheidet. Weiter läßt sich nach dem Verfahren gemäß der Erfindung auch filetartige Ware herstellen.
Zur Erreichung des angestrebten Zweckes werden nach dem neuen Verfahren die Kettenfäden über den Spitzennadeln nach rückwärts und unter den Spitzennadeln nach vorwärts verlegt, wobei die Rückwärtsbewegung der Kettenfäden durch eine entsprechende Vorwärtsbewegung unter zwei oder mehr Spitzennadeln ausgeglichen wird zum Zwecke, das diagonale Vorwärtsarbeiten der Kettenfäden zü erreichen.
Mit dieser Verlegungsart der Kettenfäden kann sowohl eine aus einfacher wie auch aus unterlegter Milaneselegung gearbeitete Milanesewirkware hergestellt werden. Ebenso sind beide Legungsartenauch zur Herstellung von filetartigen und doppelflächigen Milanesewirkwaren zu verwenden.
Die durch die neuen Legungen erzielte Milanesewirkware besitzt gegenüber der mit den bisher bekannten Legungen hergestellten Milanesewirkwaren eine größere Dehnbarkeit. Auch hat die rechte Warenseite ein besser ausgeprägtes rippenartiges Aussehen als die bekannte Milanesewirkware. Bei doppelflächiger Ware haben beide rechte Warenseiten dieses ausgeprägte rippenartige Aussehen.
Zür Ausführung des Verfahrens ist eine Milanesewirkmaschine erforderlich, bei der die Fäden nicht nur wie bei Milanesewirkmaschinen mit Bajonettmaschinen vorwärts verlegt werden, sondern so geführt sind, daß sie auch rückwärts verlegt werden können. Dies kann z. B. durch mit Lochnadeln ausgestaltete Maschinen erfolgen, deren Anwendung aber keinen Teil der Erfindung ausmacht.
In der Zeichnung sind zur Erläuterung des Verfahrens als Beispiel zwei Legungen einflächiger Milanesewirkware und deren Warenbild dargestellt.
Abb. i zeigt das Legungsschema für einfache Milaneseatlaswirkware und Abb. z das Maschenbild hierzu.
Abb. 3 zeigt das Legungsschema für unterlegte Milaneseatlaswirkware und Abb. 4 das Maschenbild hierzu. Die Herstellung von Milanesewirkware erfolgt durch fortschreitendes diagonales Vorwärtsarbeiten der Kettenfäden in einander entgegengesetzten Richtungen.
Während auf den normalen Milanesewirkmaschinen mit Bajonettmaschinen die Fadenlegungen der sich kreuzenden Kettenfäden über wie auch unter den Spitzennadeln nur nach vorwärts erfolgen, sind gemäß der Erfindung die Fäden über den Spitzennadeln stets nach rückwärts verlegt, während die diagonale Verlegung der Kettenfäden unter den Spitzennadeln nach vorwärts erfolgt, wobei die Rückwärtsbewegung über den Spitzennadeln berücksichtigt ist; z. B. sind bei einfachem Milaneseatlas (Abb. i) nach Rückwärtsverlegung der Kettenfäden über eine Spitzennadel zur Bildung der nächsten Maschenreihe die Fäden unter zwei Spitzennadeln vorwärts verlegt. Der Faden a wird bei der Vorwärtsverlegung über die Spitzennadel b rückwärts und dann weiter unter dieser Spitzennadel b und einer Spitzennadel c vorwärts verlegt. Hierauf erfolgt wieder eine Rückwärtsverlegung über die Spitzennadel c, -wonach der Faden unter der Spitzennadel c und unter der Spitzennadel d wieder vorwärts verlegt wird. In der beschriebenen Weise wird dann weiter über eine Nadel zurück und unter zwei Nadeln vorwärts verlegt, und zwar mit allen in der gleichen Richtung laufenden Ktttenfäden. Die in der anderen Richtung laufenden Kettenfäden werden in gleicher Weise in entgegengesetzter Richtung verlegt. Beispielsweise wird der Faden e bei der Vorwärtsverlegung über die Spitzennadeln f rückwärts verlegt und dann unter der Spitzennadel f und einer weiteren Spitzennadel g vorwärts, wobei sich dieser Vorgang, wie bereits beschrieben, wiederholt, und zwar auch wieder mit allen in dieser Richtung laufenden Kettenfäden.
Bei unterlegter Milaneseware (Abb. 3) wird nach Rückwärtsverlegung der Kettenfäden über der Spitzennadel der Faden unter mehr als zwei Spitzennadeln vorwärts, je nach Unterlegung (ob unter i oder unter z) verlegt. Beispielsweise geht der Faden a bei der Vorwärtsverlegung unter der ersten Spitzennadel la, auf welcher rückwärts verlegt wird, dann unter der zu unterlegenden' zweiten Spitzennadel i und weiter unter einer dritten Spitzennadel k, auf welcher aufs neue eine Rückwärtsverlegung erfolgen soll, vorwärts. Bei den in entgegengesetzter Richtung laufenden Fäden wird z. B. der Faden e bei der Vorwärtsverlegung über der Spitzennadel L rückwärts und dann unter dieser Spitzennadel L und der zu unterlegenden Spitzennadel m und unter einer "weiteren Spitzennadel n vorwärts verlegt.
Sollen diese Milanesewirkwaren filetartig hergestellt werden, so kann die Vorwärtsverlegung der Kettenfäden unter Spitzennadeln dem Muster entsprechend auch unter mehr Spitzennadeln erfolgen.
Bei Herstellung doppelflächiger Milanesewirkwaren erfolgen die Legungen genau in der vorbeschriebenen und beispielsweise in der in Abb. i und 3 dargestellten Weise. Nur wird mit den. Kettenfäden nicht nur eine Spitzennadelreihe belegt, sondern die _Kettenfäden werden auf zwei Spitzennadelreihen abwechselnd verlegt. Es erfolgt also zunächst eine Reihe- der betreffenden Legung -auf der einen Spitzennadelreihe, und nach erfolgter Ausarbeitung dieser Maschenreihe wird die folgende Reihe in gleicher Weise mit der anderen Spitzennadelreihe gearbeitet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Wirkware auf Milanesewirkmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlegung der Kettenfäden über den Spitzennadeln rückwärts und unter den Spitzennadeln vorwärts erfolgt und die Rückwärtsbewegung durch entsprechende Vorwärtsbewegung der Kettenfäden unter den Spitzennadeln ausgeglichen wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden fortlaufend über eine Spitzennadel rückwärts und hierauf unter zwei Spitzennadeln vorwärts verlegt werden (einfache Atlaslegung). . 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden. fortlaufend über eine Spitzennadel rückwärts und hierauf unter drei Spitzennadeln vorwärts verlegt werden (unterlegte Atlaslegung, sog. Trikotlegung). q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden über eine Spitzennadel rückwärts und unter mehr als drei Spitzennadeln vorwärts verlegt werden (filetartigeLegung). 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Legungsarten (einfache Atlaslegung, unterlegte Atlaslegung, Filetlegung) abwechselnd auf zwei Spitzennadelreihen erfolgen (doppelflächige Rechts-und-Rechts-Ware).