DE652153C - Verfahren zum Ziehen von Tafelglas - Google Patents

Verfahren zum Ziehen von Tafelglas

Info

Publication number
DE652153C
DE652153C DED68182D DED0068182D DE652153C DE 652153 C DE652153 C DE 652153C DE D68182 D DED68182 D DE D68182D DE D0068182 D DED0068182 D DE D0068182D DE 652153 C DE652153 C DE 652153C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
glass
bath
heating
temperature
pull
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED68182D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Georg Kilian
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Flachglas Wernberg GmbH
Original Assignee
Flachglas Wernberg GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority to BE412992D priority Critical patent/BE412992A/fr
Application filed by Flachglas Wernberg GmbH filed Critical Flachglas Wernberg GmbH
Priority to DED68182D priority patent/DE652153C/de
Priority to FR799779D priority patent/FR799779A/fr
Application granted granted Critical
Publication of DE652153C publication Critical patent/DE652153C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B15/00Drawing glass upwardly from the melt
    • C03B15/02Drawing glass sheets
    • C03B15/06Drawing glass sheets from a debiteuse

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Glass Melting And Manufacturing (AREA)
  • Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)

Description

In Fourcault- und anderen ohne Bodenbeheizung des Ziehherdes arbeitenden Anlagen zum Ziehen von Tafelglas muß das geschmolzene Glas aus der Wanne den einzelnen angeschlossenen Ziehherden, deren Anzahl je nach der Wannengröße etwa 3 bis 9 beträgt, in Kanälen von beträchtlicher Länge zugeführt werden, wobei die Kanäle einen nicht zu kleinen Querschnitt haben dürfen, wenn sie die Zuführung gleichmäßig erwärmten Glases zu den einzelnen Ziehstellen ermöglichen sollen. Die Erfahrung hat bei einer der Tafelbreite angemessenen Breite der Kanäle einen Glasstand von etwa 90 cm in den Kanälen und dementsprechend auch in den einzelnen Ziehherden als notwendig erwiesen. Bei dieser Tiefe der Kanäle und der Ziehherde weicht die Temperatur des Bodenglases von der der oberen um die Ziehdüse gelegenen Glasschichten beträchtlich ab. Diese Abkühlung der unteren Glasschichten wird noch weiterhin begünstigt durch die unvermeidliche Abkühlung des Ziehherdbodens während des Ziehvorganges und läßt nicht selten Entglasungen im Ziehherd entstehen. Da im Ziehraum selbst wegen der nachteiligen Beeinflussung des Ziehvorganges keine Möglichkeit zur Heizung während des Betriebes besteht, wird auch das um die Düse liegende Glas von oben herab im Laufe des Betriebes mehr und mehr abgekühlt. Diese Entglasungen herbeiführenden Abkühlungen zwangen bisher dazu, den Ziehvorgang nach etwa 100 bis 120 Stunden zu unterbrechen und, nachdem die in der Maschine befindliche Länge gezogenen Glases heruntergenommen war, die Maschine wieder neu aufzuheizen. Dieses Aufheizen, durch das das im Ziehherd befindliche Glas wieder warm und ziehfähig gemacht werden soll, erfordert einen störenden Zeitverlust von vielen Stunden.
Die Erfindung bezweckt, das ständige Abkühlen des Maschinenraumes und die dadurch bedingte Leistungsverminderung der Anlage zu vermeiden oder doch wesentlich zu vermindern.
Gemäß der Erfindung wird bei Anlagen der oben beschriebenen Art in Vorschlag gebracht, die Temperatur des Glasbades im Ziehherd durch mehrere im Glasbade angeordnete, unabhängig voneinander, unter Umständen selbsttätig regelbare Heizstrecken zu regeln, welche in einer zur Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der Gleichmäßigkeit des Glases an der Ziehstelle geeigneten Weise im Glasbade verteilt und gerichtet sind, wobei eine mit der Längsrichtung des Düsenschlitzes gleichlaufende Richtung bevorzugt wird. Auf diese Weise ist es möglich, der Ziehdüse stetig ein gleichmäßiges Glas von der notwendigen Temperatur zuzuführen, welches namentlich von den durch Abkühlungen hervorgerufenen
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Georg Kilian in Weiden, Oberpfals.
Entglasungen vollständig oder doch nahezu vollständig frei ist, indem die Entstehung von Entglasungen durch Abkühlung des Bad von oben in der Hauptsache von vornheFe.iifverhindert wird und Entglasungen und ande' Ungleichmäßigkeiten, welche trotz SchonuMg des Strömungsgleichgewichtes im Bade aus in Ruhe befindlichen Teilen abgetrieben worden sind, vor Erreichung der Düse aufgelöst ίο werden.
Die regelbaren Heizstrecken können durch an gegenüberliegenden Schmalseiten des Ziehherdes angeordnete Elektrodenpaare gebildet werden, wobei der Stroündurchgang durch das Glasbad durch selbsttätige Regelvorrichtungen beeinflußt werden kann.
Selbstverständlich erschöpft sich die Erfindung nicht in dieser besonderen Ausbildung der regelbaren Heizstrecken. Sie können außer durch einen unmittelbar durchgeleiteten elektrischen Strom auch anders gebildet sein. So können z.B. Röhren aus feuerfester Massen welche von innen durch elektrische Widerstände, Brennerflamme u. dgl. erhitzt werden, oder auch unmittelbar im Glasbade angeordnete elektrische Heizwiderstände Verwendung finden. Wesentlich ist nur, daß die Heizstrecken die Temperatur des Glasbades nach Belieben zu regeln gestatten, ohne die notwendige Gleichmäßigkeit des der Ziehdüse zuströmenden Glases zu stören.
Die regelbaren Heizstrecken können je nach den Strömungsverhältnissen im Glasbade des Ziehherdes jede beliebige Länge, Lage und Richtung haben, welche die notwendige Gleichmäßigkeit des der Düse zuströmenden Glases nicht stört oder diese sogar fördert, z. B. durch" Erzeugung von der Gleichmäßigmachung nützlichen Strömungen. In der Zeichnung ist beispielsweise die Anordnung regelbarer Heizstrecken für eine nach dem Fourcault-Verfahren arbeitende Ziehanlage veranschaulicht.
Abb. ι zeigt den mit regelbaren Heizstrecken ausgerüsteten Ziehherd im Querschnitt,
Abb. 2 in waagerechtem Schnitt. ■ Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie Ί-Ι der Abb. i.
In dem Ziehherd 1 von rechteckigem Querschnitt, in dem sich an der Oberfläche des geschmolzenen Glases eine Ziehdüse 2 befindet, sind an den Schmalwänden Elektrodenplatten 3 nebeneinander- und übeneiniainider.-liegend angeordnet, wobei je zwei gegenüberliegende Elektroden zu dem gleichen Stromkreis gehören. In den Stromkreis sind selbsttätig ansprechende Regelvorrichtungen eingeschaltet.
Bei einer bekannten Einrichtung zum Ziehen von Tafelglas in einer nach dem Pittsburgh-Verfahren, also ohne Bodenbeheizung arbeitenden Anlage bildet das ganze Glasbad ΐ-des Vorherdes in voller Ausdehnung des ^Querschnittes und von einer Schmalseite zur i,Äderen nur eine "einzige, gleichlaufend mit ;der Glastafel wurzel und den Breitseiten des " Herdes laufende Heizstrecke. Es muß also auch die Heizwirkung des elektrischen Stroms im ganzen Glasbäde im wesentlichen dieselbe und die bei einer gegebenen Stromzufuhr erzeugte Temperatursteigerung in allen Teilen des Bades die gleiche sein. Dann können aber Temperaturverschiedenheiten, welche vor dem Anstellen des Stroms im Glasbade des Ziehherdes bestanden haben, durch die bekannte Heizeinrichtung nicht behoben, sondern nur in einen höheren Temperaturbereich verschoben werden.
Außerdem birgt die Beheizung des ganzen Badquerschnittes die große Gefahr, die für gewöhnlich ruhenden Randteile des Glasbades, Wand- und Bodenglas, welche durch Angriff der Wannensteine tonerdereicher sind, in Bewegung zu bringen, so daß sie in das zur Düse strömende Glas gelangen.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß man im Ziehherde der bekannten Einrichtung entstehende Teile entglasten Glases wird auflösen können, wenn man die unmittelbare elektrische Widerstandheizung des ganzen Bades ausreichend lange und stark wirken läßt. Da aber, um entglastes Glas aufzulösen, die Temperatur des Glasbades erheblich über die Verarbeitungstemperatur getrieben werden muß, so besteht die Gefahr, daß gleichzeitig an der Verarbeitungsstelle, also an der Ziehlinie, die Glastemperatur zu hoch wird und aus diesem Grunde der Ziehvorgang gestört wird oder sogar zum Erliegen kommt.
Im vollen Gegensatze zu einer so unzweckmäßigen Anordnung der Heizung werden nach der Erfindung im Glasbade mehrere Stromstrecken vorgesehen, welche in solcher Weise verteilt und gerichtet sind, daß alle ortliehen Temperaturverschiedenheiten, welche die Gleichmäßigkeit des zur Düse tretenden Glases gefährden könnten, verhindert oder ausgeglichen werden können, ohne daß gleichzeitig die durchschnittliche Temperatur des no Glashades im Ziehherde oder die Temperatur an der Ziehstelle in unerwünschter Weise beeinflußt werden muß.
Es ist ferner bei Speisem für Glasblasemaschinen bekannt, daß Glas, welches durch den Vorherd zur Bodenöffnung desselben itrömt und durch diese Öffnung in Tropfen deicher Größe und Gestalt in die Maschinenform abfallen soll,, mittels elektrischer Heizstrecken zu beheizen, welche im Sinne der Stromrichtung hintereinander und gleichlaufend zueinander quer durch den Glasstrom
gehen. Bei der völligen Verschiedenheit der Glasbewegung und der Temperaturverteilung eines solchen Vorherdes von derjenigen in einem Ziehherde ohne Bodenbeheizung ist es unmöglich, aus dieser bekannten Einrichtung eine Lehre zu entnehmen, wie ein Ziehherd zu beheizen ist, um dauernd oder doch langer, als bisher möglich, die Gleichmäßigkeit des Glases an der Ziehstelle aufrechtzuerhalten. Aus
ίο der bekannten Anordnung war nur zu entnehmen, geschmolzenes Glas im Ofen oder Herde durch unmittelbares Hindurchleiten des elektrischen Stromes zu beheizen.
Endlich ist ein Ziehherd bekannt, welcher nach dem Libbey-Owens-Verfahren arbeitet und dementsprechend von oben und unten durch Brenner beheizt wird und außerdem noch durch im Herdboden eingebettete elektrische Widerstände, die als eine Zusatzheizung gedacht sind für den Fall, daß bei dem schwerfälligen, langsam wirkenden Zusammenspiel von Ober- und Unterbeheizung mit den Brennern einerseits und der Abkühlung andererseits die Badtemperatur mehr als zulässig gesunken ist. Mit diesen eingebetteten Widerständen sind durch das geschmolzene Glas im Ziehherd selbst geführte elektrische Heizstrecken so gekuppelt, daß sie gewissermaßen wie selbsttätige Drossel- oder Entlastungsventile der Bodenbeheizungseinrichtung wirken, nicht aber ihrerseits die Temperatur des Ziehherdes steigern können.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Ziehen von Tafelglas in ohne Bodenbeheizung des Ziehherdes arbeitenden Ziehanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Glasbades im Ziehherd durch mehrere im Glasbade zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Gleichmäßigkeit des Glases an der Ziehstelle verteilte, vorzugsweise mit der Längsrichtung des Düsenschlitzes gleichlaufende, jede für sich regelbare Heizstrecken geregelt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DED68182D 1934-06-02 1934-06-02 Verfahren zum Ziehen von Tafelglas Expired DE652153C (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
BE412992D BE412992A (de) 1934-06-02
DED68182D DE652153C (de) 1934-06-02 1934-06-02 Verfahren zum Ziehen von Tafelglas
FR799779D FR799779A (fr) 1934-06-02 1935-12-21 Procédé d'étirage du verre en table ou en feuille

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED68182D DE652153C (de) 1934-06-02 1934-06-02 Verfahren zum Ziehen von Tafelglas

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE652153C true DE652153C (de) 1938-05-25

Family

ID=7059919

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED68182D Expired DE652153C (de) 1934-06-02 1934-06-02 Verfahren zum Ziehen von Tafelglas

Country Status (3)

Country Link
BE (1) BE412992A (de)
DE (1) DE652153C (de)
FR (1) FR799779A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3251669A (en) * 1963-12-16 1966-05-17 Libbey Owens Ford Glass Co Glass stream heating in a continuous ribbon furnace

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
LU62647A1 (de) * 1971-02-24 1972-12-05 Glaverbel
NO134333C (de) * 1971-02-24 1976-09-22 Glaverbel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3251669A (en) * 1963-12-16 1966-05-17 Libbey Owens Ford Glass Co Glass stream heating in a continuous ribbon furnace

Also Published As

Publication number Publication date
FR799779A (fr) 1936-06-19
BE412992A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1421786B2 (de) Verfahren zum Erwärmen von Glastafeln
DE1596360A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzen von Glas
DE652153C (de) Verfahren zum Ziehen von Tafelglas
EP0086858A1 (de) Verfahren zum Schmelzen von Glas mit Hilfe von elektrischer Energie und Ofen zur Durchführung dieses Verfahrens
DE1583479A1 (de) Elektrischer Widerstandsofen
DE102008062602A1 (de) Vorrichtung zur Herstellung von Flachglas
DE2507015C2 (de) Verfahren und Ofen zum Schmelzen von Glas
DE2535110A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur errichtung einer gewuenschten temperatur von geschmolzenem glas
DE2539355C3 (de) Glasschmelzofen mit einem zusammenhängenden Schmelz- und Läuterteil
DD299584A7 (de) Schmelzaggregat zum herstellen von glas
DE2064961B2 (de) Ofen mit elektrischen Heizelementen
DE1596578B2 (de) Vorrichtung zum laeutern einer glasschmelze und zum anschlies senden abziehen von glasfaeden
US2111860A (en) Method of drawing sheet glass
DE865943C (de) Vorherd zum Ausheben eines endlosen Glasbandes aus der Schmelze
DE685687C (de) Vorrichtung zum Ausheben eines endlosen Glasbandes
DE2610997C3 (de) Elektrisches Wärmespeicher-Heizgerät
DE539846C (de) Wannenofen zum Schmelzen von Glas
EP0086859A1 (de) Verfahren zum Schmelzen von Glas und Glasschmelzofen zur Durchführung dieses Verfahrens
DE634029C (de) Verfahren zum Erschmelzen von Glas zur Tafelglasherstellung in ununterbrochen betriebenen Wannenoefen
AT123091B (de) Kühlofen zum Ausglühen von Glas, insbesondere von Glastafeln.
DE1771205C3 (de) Verfahren zur Inbetriebnahme der Schwimmkammer bei der Herstellung von Flachglas nach dem Schwimmverfahren
DE704219C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Haerten von Glasgegenstaenden
AT107099B (de) Vorrichtung zum Ziehen von Tafelglas.
AT111939B (de) Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Glas im Wannenbetrieb.
DE638724C (de) Einrichtung zur selbsttaetigen Temperaturregelung an elektrischen OEfen mit einem durch ein Zeitrelais beeinflussten Umkehrschuetz zur Steuerung eines Regeltransformators fuer die Betriebsspannung des Ofens