-
Führungs- und Verriegelungseinrichtung für Schachtfördergefäße Ein
einwandfreier Förderbetrieb läßt sich mit Schachtfördergefäßen nur dann erzielen,
wenn die Gefäße auf ihrer gesamten Bewegungsbahn an Führungsschienen` geführt sind.
Diese Führungsschienen wurden in der senkrechten Mittelebene beiderseits der Schmalseiten
des Gefäßes angeordnet oder auch an seinen beiden Breitseiten vorgesehen. Beide
Führungsarten erfordern die Anordnung mehrerer Einstriche.
-
Ferner hat man vorgeschlagen, bei Gefäßen runden Querschnittes und
viereckigen Schächten oder Schachttrums Eckführungen anzuwenden, die an den gegenüberliegenden
Seiten in den freien Ecken des Schachtquerschnittes liegen.
-
Bei Gefäßanordnungen mit. breitseitiger Entladung hat man bisher stets
die Führung auf den schmalen Seiten des Gefäßes angeordnet, da andernfalls das Steuern
des Verschlusses oder des Kippkübels an der Entladestelle Schwierigkeiten bereitet
hätte.
-
Bei langen schmalen Gefäßquerschnitten wurden auch einseitige und
gegen Abheben sichernde, sogenannte Briartsche Führungen verwendet, d. h. Führungen,
bei denen beide Führungsschienen auf der gleichen Seite; der einen Breitseite. des
Gefäßes,, lagen. Dadurch wurde zwar gegenüber den' doppelseitigen Führungen an Einstrichen
gespart, da beide Schienen oder bei doppeltrümigen Anlagen alle vier Führungsschienen
an einem einzigen Einstrich angebracht werden konnten. Es war jedoch bei den bisher
bekannten Ausführungen mit Kopfführungen stets erforderlich, an der Entladestelle
die entladeseitigen Führungsschienen fortfallen zu lassen, damit das Gefäß kippen
oder sich der Verschluß öffnen konnte. An der Entladestelle wurden daher besondere
Hilfsführungen angeordnet, in die das Gefäß bei Einfahrt in die Entladestelle einfahren
mußte. Diese Bauart verhindert infolge des für die Hilfsführungen benötigten Raumes
in vielen Fällen die Ausnutzung des Schachtquerschnittes. Außerdem ist diese Bauart
wegen der zusätzlichen Führungseinrichtungen am Gefäß und im Gerüst teuer.
-
Die Notwendigkeit, den Gefäßverschluß oder den Kübel durch Steuerkurven
am Entladeort zu verschwenken, schien bisher bei breiten Fördergefäßen die ausschließliche
Verwendung von breitseitigen Führungen auszuschließen und die schmalseitige Führung
zu bedingen, sofern man das Gefäß, wie aus Gründen der flotten Abwicklung des Förderbetriebes
erwünscht ist, nach der Breitseite hin entleeren wollte. Andernfalls müssen besondere
Führungsteile am Gefäß oder am Rahmen vorgesehen werden, die während des
eigentlichen
Förderzuges die breitseitige Führung Lind im Bereich der Entladesfiellen eine schmalseitige
Führung des Gefäßes er-, möglichen.
-
Die Erfindung gibt nun die Möglichkeit einer einseitigen Anordnung
der Führungen auf der Entladeseite, ohne daß es besonderer Hilfsführungen an der
Entladestelle bedarf. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Schachtfördergefäße
mit schmalem, langem Querschnitt, der sich häufig beim Umbau vorhandener Gestellförderanlagen
auf den F ördergefäßbetrieb ergibt.
-
ach der Erfindung werden an sich bekannte einseitige Führungen verwendet,
die jedoch auf der Entladeseite angebracht sind und so weit auseinanderstehen, daß
der entladende Teil des Fördergefäßes (Kippkübel oder Verschluß) zwischen ihnen
hindurchtreten kann, wobei die Führungen nur zum Durchtritt der ihnen während der
Fahrt gegenüberstehenden Sicherungsschuhe und der Entladerollen auf ein kurzes Stück
unterbrochen sind. Das Gefäß wird also auch an der Entladestelle an seinen Führungsschienen
geführt und braucht nicht in besondere Hilfsführungen einzutreten.
-
Die Zeichnung bringt zwei Ausführungsbeispiele für die Erfindung,
und zwar in den den Abb. i und 2 für ein Kippgefäß in Schnitt und Seitenansicht
und in den Abb. 3 und 4 für einen Bodenentleerer ebenfalls in Schnitt und Seitenansicht.
-
In den Abb. i und 2 wird der Kippkübel i, der im Punkt :2 des Tragrahmens
3 drehbar gelagert ist, an zwei Führungsschienen 4 geführt. Hierzu dienen die am
Rahmen angeordneten Führungsschuhe 5, die die Führungsschienen 4 nach Art der Briartschen
Führungen umgreifen. Der Kübel i trägt Anschläge 6, die sich für gewöhnlich nach
rechts gegen Stützen 9 des Rahmens 3 abstützen, die aber, falls der Kübel zur Unzeit
nach links kippen sollte, sich gegen die Schienen 4 anlegen können. Die Kipprollen
7 des Kübels i überragen sowohl den Rahmen 3 als auch die Führungsschuhe 5 so Weit,
daß die an der Entladestelle angebrachten Kippkurven ungehindert an ihnen angreifen
können. Beim Kippen des Kübels müssen die Anschläge 6 und die Rollen 7 durch die
Schienen 4 hindurchtreten können; zu diesem Zweck werden diese Schienen auf ein
kurzes Stück unterbrochen. Sie brauchen nicht an der Entladestelle fortzufallen
und durch seitliche Hilfsführungen ersetzt zu werden, da sie so weit auseinanderstehen,
daß der Kübel unge-`hindert zwischen ihnen ausschwenken kann. Wie aus der Abb. i
hervorgeht, wird zur Befestigung der Führungsschienen 4 nur ein einziger Einstrich
8 benötigt. An der Entladestelleokann er durch Konsolen ersetzt werden, die an den
die Kippkurven tragenden Gerüstwänden angebracht sind.
-
- Die Abb. 3 und 4 zeigen eine etwas, geänderte Anbringung der einseitigen
Führungsschienen in Anwendung auf einen Bodenentleerer i i. Dieser wird von einem
Rahmen 13 getragen. Die Verschlußklappe 1o ist im Punkt 12 drehbar gelagert. An
den Führungsschienen 14, die mit Konsolen an der Schachtmauer selbst verlagert sind,
laufen die Schuhe 15, die am Gefäß i i sitzen. An den seitlichen Wangenblechen der
Verschlußkörper io befinden sich auf beiden Seiten Sicherungesschuhe 1ö, die sich
bei einem unzeitigen Lockern des Verschlusses an die Schienen 14 anlegen können,
sowie die Entladerollen 17, mit Hilfe deren die an der Entladestelle befindlichen
Kurven die Bodenklappe io öffnen und- schließen können. Die Entladerollen 17 überragen
auch hier wieder die Führungen 14 und die Schuhe 15. Die Anordnu'hg nach deil Abb.
3 und 4. ist dann besonders vorteilhaft, wenn ein noch freies Segment eines sonst
bereits ausgenutzten Schachtes mit einer Gefäßförderung ausgerüstet werden soll.