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Verfahren zum Zusammenschmeizen von Glasteilen, insbesondere für Linsen
mit mehreren Brennpunkten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zusammenschmelzen
von Glasteilen, insbesondere für Linsen mit mehreren Brennpunkten.
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Es sind Verfahren dieser Art bekannt, bei welchen die zu vereinigenden
Glasteile, ge-
gebenenfalls von verschiedener Beschaffenheit, mit senkrecht
verlaufenden Schmelzflächen, Kante an Kante zusammengehalten und aneinandergeschmolzen
werden. Man verfuhr hierbei beispielsweise derart, daß die einzelnen Glasteile während
des Schmelzens nicht vollständig abgegrenzt wurden, so daß Gestalt und Größe der
Glasteile durch das Schmelzen verändert wurden, oder man preßte Glasteile mittels
eines Stempels zusammen, wodurch ebenfalls Gestalt und Größe verändert wurden. Dies
ist aber nicht zulässig, da es von größter Wichtigkeit ist, die ursprüngliche Gestalt
und Größe der Glasteile während des Schmelzvorganges beizubehalten.
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Allen Mängeln wird nun gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen, daß
man die Glasteile in eine Vertiefung eines Blockes aus feuerfes#tern Werkstoff einsetzt,
wohei Glasteile verwendet werden, die so ausgebildet sind, daß sie dicht in die
Vertiefung des Blockes hineinpassen und ein wenig über die Oberfläche des Blockes
vorragen, worauf man auf den vorstehenden Teil der Glasteile eine Platte aus feuerfestem
Werkstoff aufbringt und dann den Block mit der Platte und den Glasteilen umkehrt
und einer das Glas schmelzenden Temperatur aussetzt.
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Der Erfindungsgeggenstand ist in der Zeichnung in mehreren Ausführungsformen
dargestellt. Es zeigen: Fig. i eine Oberansicht des verbesserten Blockes zum Schmelzen
zusammengesetzter Scheiben, Fig, 2 einen senkrechten Schnitt durch den Block, Fig.
3 'einen Schnitt durch einen Teil des Blockes, in dessen Vertiefung sich:eine
Scheibe und ein Einsatzstück befinden, Fig. 4 einen Teilschnitt durch den Block
und die Glasteile, wenn sie sich zum Schmelzen im Ofen befinden, Fig.
5 leine Ansicht der zusammenzusetzenden Teile einer anderen Scheibenart vor
dem Schmelzen, Fig. 6 einen Schnitt durch dieselben in Schmelzlage, Fig.
7 eine Ansicht der zusammengeschmolz#enen Scheibe, Fig. 8 eine Ansicht
der zusammenzusetzenden Teileeiner weiteren Scheibenart, Fig. 9 einen Schnitt
#durch dieselben in Schmelzlage, Fig. i cleine Ansicht der zusammengeschmolzenen
Scheibe.
In Fig. i bis 5 ist 2o eine flache Platte oder ein
Block aus feuerfestem Werkstoff, beispielsweise Siliciumcarbid, Ton oder Porzellan.
Der Block 2o besitzt einen oder mehrere Vertiefungen 2 1, die einen im -wesentlichen
flachen Boden 222 und eine im wesenitlichen senkrechte Wand 23 aufweisen
können. Die Vertiefungen können, wie dargestellt, ,einen kreisförmigen Umfang oder
irgendeinen anders geformten Umfang besitzen.
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Bei der Herstellung einer Art geschmolzener Linsen mit mehreren Brennpunkten
wird ,eine zusammengesetzte Scheibe dadurch gebüdet, daß man in einem Glasstück
oder einer Scheibe 25 eine Vertiefung 24 bildet. Alsdann wird ein Glasstück
26 aus Flintglas dicht in die Vertiefung 24 eingepaßt. Gemäß Fig.
3 werden alsdann die Scheibe 25 und das Glasstück--26 in die VertiefUDg21
des BlokkeS20 eingesetzt. Das Glasstück26 und die Scheibe sind so dick, daß sie
gemäß Fig.3 ein wenig über die Oberfläche des Blockes 20 hervorragen. Alsdann wird
eine flache Platte 27 aus feuerfestem Werkstoff oben a-uf die vorstehenden
Glas-teile aufgesetzt, hierauf wird das Ganze gemäß Fig- 4 umgekehrt und in einen
geeigneten Ofen gebracht, Ader au-f Schmelztemperatur erhitzt wird. Das
- Flint-- 26 besitzt einen niedrigeren Schmelz-"lasStÜCk punkt als
das Kronglas, aus dem die Scheibe 25 besteht; daher wird das Glasstück26
zuerst weich. Infolge des zusätzlichen Gewichtes des Blo.ckes2o wird das erweichte
Flintglas in die Vertiefung24 gedrückt, so daß die letztere ausgefüllt ist; die
geschmolzene zusammengesetzte Scheibe wird nach Abkühlung vom Block2o entfernt.
Die zusammengesetzte Schelbe wird alsdann geschliffen und poliert und kann in eine
polierte Ausnehmung eines größeren Glasrohlinges eingeschmolzen werden, der ün wesentlichen
den gleichen Brechungswert wie die Scheibe 2 5 besitzt.
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Bei der Herstellung einer anderen Art geschmolzen-er Linsen mit mehreren
Brennpunkten werden zwei im wesentlichen halbkreisförmige Glasstücke 29 und
30 in die Vertiefung 2 1 des Blockes 20 eingelegt, mit der flachen Platte
27 bedeckt, umgekehrt und in der in Fig. 6 dargestellten Lage in den
Schmelzofen gebracht. Die in Fig. 7 dargestellte geschmolzene zusammengesetzte
Scheibe wird alsdann geschliffen und poliert und kann ebenfalls in eine Ausnehmung
eines größeren Glasrohlinges eingeschmolzen wexden. Dies ist jedogh nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. Das Glasstück 29 bestellt aus Glas -mit im wesentlichen
dem gleich-en Brechungswert wie der größere Rohling, so daß in geschmolzenem Zusitande
das Stück 29 im größeren Rohling aufgeht, das aus Flintglas bestehende Stück 3o
besitzt einen höheren Brechungswert und ergibt das Leseteil der fertigen Linse.
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Eine andere Art geschmolzener Linsen mit mehreren B-r#-,nnpunkten
verlangt eine zusammengesetzte Scheibe, die aus zwei Glasstücken31 und
32 des gleichen Brechungswertes und einem dritten Stück33 mit höherem Brechungswert
hergestellt ist. Diese Stücke werden zusammengesetzt, in die Vertiefung des, BlockeS20
gebracht, mit einer flachen PlattC27 bedeckt, umgekehrt und in den Schmelzofen eingesetzt.
Die in Fig. io dargestellte geschmolzene zusammengesetzte Scheibe wird alsdann geschliffen,
poliert und kann in eine Ausnehmuqig eines größeren Glasrohlinges eingeschmolzen
werden. Der größere Rohlin,- besitzt im wesentlichen den gleichen Brechungswert
wie die Stücke3i und 32, so daß dieselben beim Schmelzen im Rohling aufgehen.
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Nach obigem können offenbar die Merkmale der vorliegenden Erfindung
erhaltenund ein verbessertes Verfahren und Mittel geschaffen werden, um zusammengesetzte
Scheiben für Linsen mit mehreren Brennpunkten herzustellen. Selbstverständlich können
die Glasstücke 26, 3o und 33 aus Flintglas, Bariumkronglas oder irgendeinem
anderen Glas hergestellt sein, das einen höheren Brechungswert als das Glas des
größeren Rohlinges besitzt. Die Einzelheiten des Schleifens und Polierens der geschmolzenen
zusammengesetzten Scheiben und des Einschnlelzens ,derselben in die Ausnehmungen
in den größeren Rohling-en wurden nicht besonders angegeben, da dieselben nicht
Gegenstand der varliegenden. Erfindung und für Sachverständige bekannt sind. Die
Vertiefungen2i im Block2o besitzen zweckmäßig eine sehr -#v,mäg abgeschrägte Wandung,
so daß die geschmolzene Scheibe leicht entfernt werden kann. Die Blöcke2o können
selbstverständlich wiederholt benutzt werden. Wie oben ausgeführt, paßt das Teil26
dicht in die Vertiefung 24, und die Scheibe und Glasstücke pa.--ssen dicht in die
VertiefUDg21 des Blockes 2o, obgleich die Fig. 3, 4, 6
und
9 verhältnismäßig breite Zwischenräume zwischen.diesen Teilen der Deutlichkeit
halber zeigen. , ,
Duech das verbesserte Mittel und Verfahren kann das ursprün-gliche
Ausn-Laß und die Form des GlasteileS 26 beibehalten werden. Wenn das Teil
26 in die Vertiefung 24 ohne Anwendung eines Blockes oder Zurückhaltungsmittels
eingeschmolzen würde, würde ,das erweichte Glas das Bestreben haben, nach außen
zu fließen, so daß das Ausmaß der Scheibe und des Teiles 26 nicht genau übenvacht
werden könnten. Bei Linsen" die,
wie die beispielsweise iii Fig.
7 und i o dar. gestellte, zusammengesetzte Scheiben in sich vereinen, ermöglicht
das neuartige Verfahren und Mittel eine überwachung des Ausmaßes und der Form der
Scheibe und des eingesetzten Teiles.
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