DE646849C - Einrichtung zum Loeschen des Lichtbogens in Kurzschluss geratener Anoden eines mehranodigen gittergesteuerten Entladungsgefaesses in Wechselrichterschaltung - Google Patents
Einrichtung zum Loeschen des Lichtbogens in Kurzschluss geratener Anoden eines mehranodigen gittergesteuerten Entladungsgefaesses in WechselrichterschaltungInfo
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Description
Beim Betrieb von Stromrichtern mit Dampfoder Gasentladungsstrecken und Dauererregung
als Wechselrichter kann es bisweilen vorkommen, daß eine Anode über den Kurz-Schlußpunkt,
d.h. über den Schnittpunkt der Spannungskurven der gerade brennenden und der ablösenden Anode hinaus brennt, was
z. B. infolge Versagens der Zündung der ablösenden Anode oder durch eine Spannungs-Senkung
im Wechselstromnetz verursacht werden kann. Es ist auch der Fall möglich, daß eine Anode infolge vorübergehenden Versagens
der Sperrwirkung des zugehörigen Steuergitters oder infolge kurzzeitiger Überspannungen
im unrichtigen Augenblick zündet und in Vorwärtskurzschluß übergeht, was zu Betriebsstörungen
führt.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Einrichtung zum Löschen des Lichtbogens in
Kurzschluß geratener Anoden eines mehranodigen, gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsgefäßes
in Wechselrichterschaltung unter Verwendung einer gittergesteuerten Nullpunktsanode
und einer Kathodendrossel, deren Induktivität gegenüber der Streuinduktivität des Haupttransformators groß ist. Erfindungsgemäß
wird das der Nullpunktsanode zugeordnete Steuergitter während des normalen Betriebes aus einer Hilfsspanimngsquelle
gegenüber der gemeinsamen Kathode negativ geladen und erst dann positiv aufgeladen,
wenn ein Kurzschluß an einer Anode auftritt. Die gegenüber der Kathode stets positive
Nullpunktsanode übernimmt dann den Strom von der in Kurzschluß geratenen Anode. Gleichzeitig sind Einrichtungen vorgesehen,
durch die der Lichtbogen der Nullpunktsanode gelöscht wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Darin bedeutet α das Entladungsgefäß des Wechselrichters mit den Anoden b, den diesen
vorgelagerten Gittern c und der Kathode d. Mit e ist die Primärwicklung des Haupttransformators
bezeichnet, die z. B. in Stern mit herausgeführtem Nullpunkt geschaltet ist. Die
Gleichstromspeisequelle ist mit / bezeichnet. In der Kathodenleitung liegt die Drosselspule^",
deren Induktivität groß im Vergleich zur Streuinduktivität des Haupttransformators
gewählt sein muß. Die mit dem Nullpunkt der in Stern geschalteten Primärwicklung des
Haupttransformators verbundene Nullpunktsanode ist mit h bezeichnet. Der Nullpunktsanode
ist das Steuergitter i vorgelagert. Das Gitter / der Nullpunktsanode h erhält im
Normalbetrieb negatives Potential gegenüber der Kathoded aus der Batteriek, d.h. die
Nullpunkts anode ist gesperrt. In der Verbindungsleitung zwischen der Nullpunkts-
anode // und dem Nullpunkt der Primärwicklung e des Haupttransformators liegt dcr
Kondensator/7, dessen positive Belegung im Xormalbetrieb mit der Xullpunktsanode vcrbunden
ist. Um die positive Nullpunktsanode freizugeben, muß das Vorzeichen des Gitterpotentials
umgekehrt werden. Beim Ausführungsbeispiel erfolgt dies in Abhängigkeit
vom Zusammenbruch der Spannung an den ίο Klemmen des Gleichstromnetzes beim Eintritt
eines Kurzschlusses an der Anode. Um dies zu ermöglichen, ist ein Hilfstransformator/rt
vorgesehen, dessen Primärwicklung zwischen den Klemmen des Gleichstromnetzes in Reihe mit einem Kondensator ο geschaltet
ist und dessen Sekundärwicklung einerseits mit der Kathode// des Wechselrichtergefäßes,
andererseits mit dem positiven Pol der Batterie k verbunden ist. Der Kondensator υ
so ist im Normalbetrieb auf die Spannung der Gleichstromspeisequelle aufgeladen; η ist ein
Dämpfungswiderstand. Ebenso wird der Kondensator/; im Normalbetrieb des Wechselrichters
mit Hilfe der Spannungsquelle q und des einanodigcn Ventils s so aufgeladen, daß
sein Potential etwa der mittleren Betriebsspannung einer Anode entspricht. Im Ladekreis
des Kondensators ρ liegt der hochohmige Widerstandr.
Geht bei dieser Anordnung eine Anode in Kurzschluß über, dann bricht augenblicklich
die Spannung zwischen den Klemmen des Gleichstromnetzes zusammen. Dabei entlädt sich der Kondensator 0 über die Primärwicklung
des Transformators//?, und durch diesen Entladungsstromstoß wird in dessen Sekundärwicklung eine Spannung induziert,
die sich derjenigen der Batterie Ii überlagert und das Vorzeichen des Steuergitters /" umkehrt,
d. h. positiv macht, wodurch die NuIlpunktsanode freigegeben wird. Nunmehr entlädt
sich der mit Vorspannung versehene Kondensator ρ stoßartig über die Transformatorphase
der in Kurzschluß geratenen Anode, und die der Kurzschlußspannung entgegenwirkende
Kondensatorspannung bringt die in Kurzschluß geratene Anode zum Löschen. Gleichzeitig beginnt, vorzögert durch
die Induktivität der Drossel g, der Kondensator/7 sich auch über die Kathode el zu entladen,
und es übernimmt die positive Nullpunktsanode vorübergehend den Strom so lange, bis sich der Kondensator/) über den
Gleichstromkreis auf das normalerweise zwisehen den Klemmen des Gleichstromnetzes
herrschende Potential aufgeladen hat. Die Nullpunktsanode wird dabei negativ gegenüber
der Kathode, und der zwischen ihr und der Kathode bestehende Lichtbogen erlischt,
das Gitter/ erhält wieder Sperrpotential, und der Kundensator ρ wird wieder über q, s, r so
aufgeladen, daß seine positive Belegung an der Nullpunktsanode liegt. Die Einrichtung
ist damit für die Löschung eines neuen Kurzschlusses vorbereitet.
Die Umkehrung des Vorzeichens des Stcuerpotentials für das Gitter der Nullpunktsanodc
kann auch durch eine Einrichtung vorgenommen werden, die entweder vom Stromanstieg
in der Kathodcnleitung oder auch in den Phasenleitungen auf der Wechsclstromseite
des Wechselrichters abhängig ist. Im ersten Fall wird diese Einrichtung von einem
Shunt in der Kathodenleitung, im anderen Fall über Stromwandler in den Phasenleitungen
gesteuert.
Sowohl bei Steuerung des Gitterpotcntials in Abhängigkeit vom Zusammenbruch der
Gleichspannung als auch in Abhängigkeit vom Stromanstieg kann der Kondensator ρ mit
Vorspannung und Ladeeinrichtung ersetzt werden durch einen Kondensator, der im
Normalbetrieb ungeladen ist und dem der hochohmige Widerstand/" parallel geschaltet
ist. In diesem Fall übernimmt wieder die Nullpunktsanode bei ihrer Freigabe durch das
positive Gitter den Strom. Dabei wird, wie oben beschrieben, der Kondensator so aufgeladen,
daß der an der Nüllpunktsanode liegende Belag negativ wird. Die Nullpunktsanode
erlischt, sobald das Potential des Kondensators gleich und entgegengesetzt der Spannung der Gleichstromspeisequelle ist.
Nach dem Erlöschen der Nullpunktsanode entlädt sich der Kondensator über den hochohmigen
Widerstand/·, und die Einrichtung ist hierauf zur Löschung eines neuen Kurzschlußlichtbogens
bereit.
An Stelle eines Kondensators mit oder ohne Vorspannung kann auch ein Maximalstromschalter,
z. B. ein Schnellschalter, gesetzt werden. Dieser Schalter unterbricht den durch die Nullpunktsanode bei ihrer Freigabe
hergestellten Kurzschlußkreis über den Lichtbogen und das Gleichstromnetz entweder
sofort oder gegebenenfalls mit einer Zeitverzögerung.
Die Einrichtung gemäß der Erfindung besitzt den Vorteil, daß Schalter in den Hauptstromkreisen
auf der Gleich- oder Wechselstromseite des Wechselrichters nicht erforderlich
sind, so daß für das Löschen von Kurzschlüssen keine Abschaltung des Wechselrichters
notwendig ist. Macht man dabei die Gittersteuerung für die Nullpunktsanode abhängig
von dem beim Kurzschluß einer Anode auftretenden Zusammenbruch der Gleichspannung,
so dient die Einrichtung vor allem zum Löschen von plötzlich auftretenden inneren
Kurzschlüssen, benutzt man dagegen den Stromanstieg im Gleich- oder auch im Wechselstromnetz, so spricht die Einrichtung
auf langsam ansteigende Überlasten an. Es ist ohne weiteres möglich, beide Einrichtungen
miteinander zu kombinieren.
Claims (7)
1. Einrichtung zum Löschen des Lichtbogens in Kurzschluß geratener Anoden
eines mehranodigen gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladtmgsgefäßes in
ίο Wechselrichterschaltung, unter Verwendung
einer gittergesteuerten Nullpunktsanode und einer Kathodendrossel, deren Induktivität gegenüber der Streuinduktivität
des Transformators auf der Wechsel-
ig stromseite groß ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Nullpunktsanode zugeordnete Steuergitter, das mittels einer Hilfsspannungsquelle während des normalen
Betriebes gegenüber der gemein-
ao samen Kathode negativ geladen ist, beim
Eintreten eines Kurzschlusses an einer Anode eine positive Spannung gegenüber
der Kathode erhält, und daß ferner Einrichtungen vorgesehen sind, durch die der
z5 auf die Nullpunktsanode übergegangene
Lichtbogen gelöscht wird.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umkehrung des Vorzeichens des Steuerpotentials für das Gitter der Nullpunktsanode in Abhängigkeit
von dem beim Eintritt einer Anode in Kurzschluß auftretenden Ztisammenbrucli
der Spannung des Gleichstromnetzes erfolgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umkehrung
des Vorzeichens des Steuerpotentials für das Gitter der Nullpunktsanode in Abhängigkeit
von dem Stromanstieg im Gleichstrom- oder Wechselstromnetz erfolgt.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine das Gitter
der Nullpunktsanode gegenüber der Kathode dauernd negativ ladende Gleich-Spannungsquelle
in Reihe mit der Sekundärwicklung eines Hilfstransformators zwischen die Kathode des Wechselrichtergefäßes
und das Gitter der Nullpunktsanode geschaltet ist, und daß die Primärwicklung dieses Hilfstransformators in
Reihe mit einem Kondensator an die Klemmen der Gleichstromspeisequelle des Wechselrichters angeschlossen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für das
Löschen des Lichtbogens an der Nullpunktsanode ein zwischen diese und den primärseitigen Haupttransformatornullpunkt
geschalteter Kondensator dient, der go während des normalen Betriebes so aufgeladen
ist, daß seine positive Belegung an der Nullpunktsanode liegt.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die
Nullpunktsanode und dem primärseitigen Nullpunkt des Haupttransformators ein im Normalbetrieb ungeladener Kondensator
geschaltet ist, dem ein hochohmiger Widerstand parallel geschaltet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Nullpunktsanode und dem primärseitigen Nullpunkt des Haupttransformators ein auf Maximalstrom ansprechender Schalter
angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH175447D CH175447A (de) | 1934-04-08 | 1934-03-29 | Einrichtung zum Löschen von in Kurzschluss geratenen Anoden in gittergesteuerten Wechselrichtern. |
DEB165013D DE646849C (de) | 1934-04-08 | 1934-04-08 | Einrichtung zum Loeschen des Lichtbogens in Kurzschluss geratener Anoden eines mehranodigen gittergesteuerten Entladungsgefaesses in Wechselrichterschaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB165013D DE646849C (de) | 1934-04-08 | 1934-04-08 | Einrichtung zum Loeschen des Lichtbogens in Kurzschluss geratener Anoden eines mehranodigen gittergesteuerten Entladungsgefaesses in Wechselrichterschaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646849C true DE646849C (de) | 1937-06-22 |
Family
ID=7005332
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB165013D Expired DE646849C (de) | 1934-04-08 | 1934-04-08 | Einrichtung zum Loeschen des Lichtbogens in Kurzschluss geratener Anoden eines mehranodigen gittergesteuerten Entladungsgefaesses in Wechselrichterschaltung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH175447A (de) |
DE (1) | DE646849C (de) |
-
1934
- 1934-03-29 CH CH175447D patent/CH175447A/de unknown
- 1934-04-08 DE DEB165013D patent/DE646849C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH175447A (de) | 1935-02-28 |
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