DE646573C - Reibungskupplung oder -bremse - Google Patents

Description

Bekannt sind Fliehkraftreibungskupplimgen, bei denen Kugeln durch die Fliehkraft reibend gegen die Kupplungsfläche gedrückt werden. Es fehlt hier aber der Verdränger, der die Kugeln unter allseitigen Druck setzt und damit erst die große Reibwirkung der Kugeln erzeugt. Ferner ist eine Kupplung mit Verdränger und Kugeln als Füllstoff bekanntgeworden, bei der die Kupplungsflächen vorspringende Leisten besitzen. Die Verbindung wird hier nicht durch reine Reibung, sondern mit Hilfe der formschlüssigen Wirkung zwischen Kugeln und Leisten hergestellt. Zu erwähnen ist noch eine Bremse mit einer Buchse aus Kapillarmetall, bei der eine als Schmiermittel unter normalem Druck zugeleitete Flüssigkeit unter erhöhtem Öldruck bremsend wirkt. Diese Einrichtung ist an die Verwendung einer ganz bestimmten gefritteten Buchse gebunden.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, bei Reibungskupplungen oder -bremsen mit glatter Drehfläche als Reibfläche und mit in festem Abstand dazu angeordneter Gegenfläche und mit zwischen den Flächen mehrschichtig angeordneten Kugeln nebst Schmierstorf diese Kugeln zur Herstellung der Reibverbindung durch einen massiven Verdrängerkörper unter allseitigen Druck zu setzen.

Die Schaltkraft und Schaltarbeit für eine derartige Kupplung oder Bremse kann selbst bei geschmierten Reibflächen und gehärtetem Stahl als Werkstoff für die Reibflächen und Kugeln auch ohne besondere Übersetzungsglieder klein gehalten werden, da der durch den Verdränger auf die Kugeln ausgeübte Druck an jeder Stelle der Reibfläche wieder auftritt und so insgesamt eine große Reibungskraft erzeugt wird. Die Schaltarbeit wird noch dadurch verkleinert, daß die Kugeln nicht von der Reibfläche entfernt, sondern der Druck nur weggenommen zu werden braucht. Diese Anordnung gestattet es, bei kleinsten Abmessungen, z. B. im Räume eines kleinen Zahnrades, zu kuppeln oder zu bremsen.

In der Abbildung ist der Erfmdungs-"gedanke veranschaulicht und im Schnitt dargestellt. Zwischen der Welle 1 und dem zu kuppelnden Zahnrad 2 befindet sich ein Ringraum 3, der mit kleinen Stahlkugeln 4 angefüllt ist. Zwischen den Kugeln ist ein Schmierstoff, wie Öl, Fett oder Graphit, angeordnet.

Durch Druck auf den Verdrängerkörper 5 werden die Kugeln sowohl gegen die Welle 1 als auch gegen das Zahnrad 2 gepreßt und so eine Reibverbindung zwischen 1 und 2 hergestellt.

Sinngemäß würde bei einer Bremse das Zahnrad 2 oder die Welle 1 ein feststehender Teil sein, so daß eine Reibwirkung zwischen ι und 2 eine Bremsung bedeutet.

Die Ringraumhöhe kann, wie in der Zeichnung dargestellt ist, bis auf weniger als den doppelten Kugeldurchmesser verringert werden. Für eine axiale Schaltbewegung ist die gleiclimittige Anordnung des Verdrängers besonders geeignet. Ordnet man den Verdränger im inneren umlaufenden Kupplungsteil an, so kann sich dem Verdrängerdruck noch der Druck unter der Fliehkraft der inneren Kugeln überlagern und so die Reibkraft mit der Drehzahl erhöhen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Reibungskupplung oder -bremse mit glatter Drehfläche als Reibfläche, mit in festem Abstand dazu angeordneter Gegenfläche, mit zwischen den Flächen mehrschichtig angeordneten Kugeln nebst Schmierstoff, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Reibverbindung die Kugeln durch einen massiven Verdrängerkörper unter allseitigen Druck gesetzt \verden.

2. Reibungskupplung oder -bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdränger mittig zur Welle angeordnet ist.

3. Reibungskupplung oder -bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke des Ringraumes kleiner als der doppelte Kugeldurchmesser ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen