DE635221C - Verfahren und Ofen zur Tieftemperaturverkokung von Brennstoffen mit Aussenbeheizung - Google Patents

Verfahren und Ofen zur Tieftemperaturverkokung von Brennstoffen mit Aussenbeheizung

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DE635221C
DE635221C DEC43661D DEC0043661D DE635221C DE 635221 C DE635221 C DE 635221C DE C43661 D DEC43661 D DE C43661D DE C0043661 D DEC0043661 D DE C0043661D DE 635221 C DE635221 C DE 635221C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/10Rotary retorts

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Description

  • Verfahren und Ofen zur Tieftemperaturverkokung von Brennstoffen mit Außenbeheizung Bei der Tieftemperaturverkokung in Ofen mit Außenheizung ergeben sich häufig Schwierigkeiten dadurch, daß zu hohe, den Werkstoff der Ofenwandung auf die Dauer angreifende H.eizgastemperaturen angewendet werden, um eine genügende Erhitzung des Brennstoffs durch die Ofenwand hindurch zu gewährleisten. Die Stahlplatten des Drehofens können Temperaturen, die etwa 6oo° C übersteigen, längere Zeit hindurch kaum aushalten, ohne beschädigt zu werden. Andererseits muß jedoch die Kohle selbst auf mindestens etwa 4.8o° C erhitzt werden.
  • Besonders gute Ergebnisse erhielt man bei einer Erhitzung der Kohle auf Temperaturen von nicht über 525° C. Hierbei wurden alle Teerbestandteile abgeschieden, und der Koks enthielt weniger als 15 % flüchtige Bestandteile, ergab daher einen sehr guten, rauchlosen Brennstoff.
  • Um diese Temperaturen ohne Überhitzung der Ofenwandungen zu erreichen, konnte man bei Beschickung des Drehofens mit einer auf etwa 29o° C vorgewärmten Kohle nur eine ganz dünne Lage Kohle, -durch den Ofen hindurchbewegen;- so daß beispielsweise einem Quadratdezimeter Wandfläche des Drehofens nur etwa o,25 kg Kohle entsprach.
  • Berechnet man für derartige Verhältnisse den in einem Ofen üblicher Größe erzielbaren Durchsatz, so kommt man zu völlig unwirtschaftlichen Zahlen. Für einen Drehofen von etwa 2,q. m Durchmesser und entsprechend einer Wandfläche je Dezimeter Länge von ungefähr 77 Quadratdezimeter ergibt bei einer Zuführung von o,25 kg Brennstoff pro Quadratdezimeter für jeden Dezimeter Länge des Drehofens nur eine Beschickung von etwa 19 kg Kohle, also für einen Ofen von 37 bis 38 m Länge eine Gesamtbeschickung von etwa 7000 kg. Man kommt bei Zugrundelegung einer Verkokungsdauer von einer Stunde auf einen stündlichen Durchsatz von nur etwa 7 Tonnen.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird die Fassung des Ofens dadurch gesteigert, daß dieser verhältnismäßig dünne Strom von Kohle nur so lange aufrechterhalten wird, bis die Kohle durch den Erweichungszustand hindurchgegangen ist. Die Zeitdauer, während welcher dieser Zustand aufrechterhalten wird, mag io bis 15 Minuten betragen. Die Erweichung der Kohle und die Drehung des Ofens führen zur Erzeugung von kugelförmigen Gebilden, und nach der. Erfindung wird nun von,. der Stelle an, an welcher diese Gebilde arg': fangen sich wieder zu härten, die Tiefe de t' Kohlenbettes im Drehofen planmäßige:a -größert. Die Vergrößerung .der Tiefe diese's' Bettes kann das Zwei- oder Dreifache der früheren Tiefe betragen. Es hat sich herausgestellt, daß trotz dieser Vergrößerung der Tiefe des Kohlenbettes die Entziehung der flüchtigen Bestandteile aus den kugelförmigen Gebilden weiter erfolgt, bis sie schließlich nur noch höchstens 15 % dieser flüchtigen Bestandteile aufweisen. Die Vergrößerung der Tiefe des Kohlenbettes ergibt eine beträchtliche Erhöhung der Durchsatzmenge der Anlage je Stunde.
  • . Erfindungsgemäß wird eine weitere Steigerung des Durchsatzes und ein Arbeiten mit einer größeren Tiefe des Kohlenbettes auch schon am Eintrittsende des Ofens dadurch ermöglicht, daß an dem Beschickungsende des Ofens eine Mehrzahl von Rohren eingesetzt wird, die allerseits von Heizzügen umschlossen sind. Als besonders zweckmäßig haben sich Rohre mit kreissektorförmigem Querschnitt erwiesen, wie im folgenden an Hand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung noch näher beschrieben werden wird. Durch Einsetzen von Rohren mit sektorquadrantenförmigem Querschnitt gelingt es beispielsweise, die wirksame Wandfläche je Dezimeter Ofenlänge von 77 Quadratdezimeter auf ungefähr 154 Quadratdezimeter zu erhöhen. Wählt man Sektoren mit einer Bogenlänge von etwa 6o°, so erhöht sich die wirksame Umfangsfläche noch weiter. Die Länge der Sektoren kann beliebig gewählt werden. Sie können durch den ganzen Drehofen hindurchgehen,. sie können sich aber auch nur über diejenige Länge des Ofens erstrecken, auf welcher der Brennstoff in plastischem, halbweichem Zustand wandert.
  • Wichtig für einen störungsfreien Verlauf der Verkokung ist es auch, daß die die Rohre umgebenden Heizzüge allseitig im wesentlichen gleiche Weite aufweisen, damit eine gleichmäßige Strömung der Heizgase und damit eine gleichmäßige Erwärmung aller Wandflächen gesichert ist.
  • Mehrkammerdrehöfen mit sektorförmigem Kammerquerschnitt sind bekannt, doch waren die einzelnen Sektoren nicht durch Heizzüge voneinander getrennt. Die Unterteilung in Sektoren ergab also nicht die für die vorliegende Erfindung wichtige Vergrößerung der Heizflächen. ' Es sind auch Mehrrohrdrehöfen bekannt, bei denen die Einzelrohre allseitig beheizt werden, doch war bei den älteren Öfen dieser Art nicht planmäßig dafür gesorgt, daß alle Einzelrohre von Heizzügen mit allseitig glei-@her Weite umgeben waren, während man in ";@@nrohrdrehöfen allseitig gleich weite Heiz-@#w.ilge schon vorgesehen hat. Ferner handelte es sich bei den älteren Mehrrohröfen mit allseitig beheizten Einzelrohren um verhältnismäßig enge Einzelrohre. Bei dem Mehrrohrdrehofen nach der Erfindung sind die Einzelrohre, in denen die Verkokung stattfindet, verhältnismäßig weit, die Breite der die Rohre umgebenden Heizzüge ist nur ein kleiner Bruchteil der Breite des Rohrdurchmessers.
  • Es hat sich ergeben, daß unter gewissen Bedingungen die beste Hitzeübertragung erreicht wird, wenn die Heizzüge verhältnismäßig schmal sind, wenn also der Querschnitt der Heizzüge im Vergleich zu dem Ouerschnitt der die Kohle enthaltenden Sektorrohre verhältnismäßig klein ist.
  • Wählt man die Anzahl bzw. die Größe der eingesetzten Sektorrohre so, daß jedes Rollselbst wieder einen Drehofen darstellt, dessen Querschnitt demjenigen eines zylindrischen Ofens von ungefähr 1,2 m Durchmesser entspricht, so ergibt sich für jedes dieser Rohre je Meter- Länge eine Wandfläche von ungefähr ¢ Quadratmeter, und für jedes Rohr entspricht i Quadratdezimeter Heizflächenwand 3 Kubikdezimeter des Inhalts des Rohres. Diese Verhältnisse von Wandfläche zu Inhalt haben sich als besonders geeignet erwiesen.
  • Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele eines Drehofens für die Anlage dar. Abb. i ist ein teilweise geschnittener Aufriß eines Drehofens und zeigt das Beschikkungsende; Abb. 2 ist eine ähnliche Darstellung für das Austrittsende; Abb.3 zeigt in größerem Maßstab im Schnitt die beiden Enden des Ofens; Abb. 4 ist ein Querschnitt durch den Ofen nach 4-4 der Abb. 2 und 3; Abb. 5 ist ein Schnitt nach 5-5 der Abb. i und 3 nahe dem Einlaßende der Sektorrohre; Abb. 6 zeigt einen Mittelschnitt durch die Beschickungsvorrichtung für den Drehofen nach 6-6 der Abb. 7 ; Abb. 7 ist eine Endansicht dieser Beschikkungsvorrichtung und ihres Abschlusses; Abb.8 ist ein waagerechter Schnitt durch die Beschickungsvorrichtung nach 8-8 der Abb. 7 ; Abb.9 zeigt in größerem Maßstab einen Schnitt durch die drehbare Unterstützung des Abschlußteiles; Abb. io ist eine Einzelheit der Befestigung von Wandstücken an dem Ofen; Abb. i i zeigt in teilweise geschnittenem Aufriß eine abgeänderte Form des Ofens; Abb. 12 ist eine Endansicht des Beschikkungsendes, Abb. 13 eine Ansicht .des Austrittsendes dieses Ofens, und Abb. 14 ist ein Schnitt nach 14-1q. der Abb. i i.
  • Die in Abb. i bis io dargestellte Ausführungsform zeigt einen Drehofen mit einem äußeren zylindrischen Mantel 2o, dessen Durchmesser ungefähr mit 2,75 m angenommen werden kann. Die Länge des Ofens mag 20 m betragen, und die Dicke der Wand mag 15 bis 2o mm sein. Eine Asbestschicht 20" oder eine andere ähnliche Umhüllung an dem Drehofen bewirkt eine möglichst lange Aufspeicherung der Wärme im Ofen.
  • Sektorförmige Rohre 21 aus etwas dünnerem Stahlblech, von beispielsweise 12 bis 15 mm Stärke sind im Innern dieses Drehofens angeordnet, und zwar sind in dem Ausführungsbeispiel Ouadrantensektoren gezeigt. Diese Sektorrohre 21 sind derart im Innern des Drehofens 2o angeordnet, daß um die Gesamtheit der Sektorrohre herum ein Ringzug 22 verbleibt. Die Breite dieses Zuges beträgt ungefähr 6 cm, und der Zug erstreckt sich um alle Bogenwände 21" der Sektorrohre herum an der Innenwand des Mantels 2o. Die einzelnen Sektorrohre sind auch durch ähnliche Züge, die in Radialrichtung verlaufen, voneinander getrennt, wie bei 23 angedeutet (Abb.4), und auch diese Züge; haben eine Weite von ungefähr 5 bis 6 cm. Sie erstrecken sich über die ganze Länge der Rohre und stehen mit dem Ringzug 22 in Verbindung.
  • Die der Achse zugewendeten Teile der Sektorrohre 21 sind, wie in Abb. 4 gezeigt, bei 2i, abgeschrägt, so daß in dem durch diese Wände 21, gebildeten Innenraum des Drehofens Platz für Verlegung eines in Achsrichtung verlaufenden Kernrohres 24 verbleibt. Dieses Kernrohr hat vorzugsweise runden O_uerschnitt und einen Durchmesser von etwa 4o cm oder mehr, wobei auch um dieses Kernrohr 24 herum Züge 25 verlaufen (Abb. 4), deren Querschnitt jedoch im wesentlichen dreieckig ist, indem die geraden Wandteile 2i,. die Seiten dieser Züge und die Bogenstücke des Kernrohres 24 die Grundlinien der Dreiecke bilden. Dort, wo diese Züge am engsten sind und nur eine Breite von ungefähr 5 cm haben, stehen sie miteinander in Verbindung. Sie stehen jedoch auch an den Spitzen der Dreiecke mit den radial verlaufenden Zügen 23 zwischen den Sektorrohren in Verbindung, und sie erstrecken sich auch über die ganze Länge der Sektorrohre hin.
  • Die Sektorrohre 21 können in dem zylindrischen Drehofen 2o in richtigem Abstand von der Wand dieses Ofens und voneinander durch Winkeleisenstücke 26 gehalten werden. Solche Abstandsglieder aus Winkeleisen kÖnnen mit ihren Flanschen an die Sektorrohre angeschweißt sein, und sie gestatten dadurch die Einschiebung dieser Rohre in Achsrichtung in den Drehofen. Nach Abb. 4 kann zwischen zwei solchen Sektorrohren 21 des ganzen Satzes statt der Winkeleisenstücke 26 ein Satz von Abstandsbolzen 26a angeordnet sein, und ähnliche Abstandsbolzen durchdringen auch die abgeschrägten Wände 2i, der betreffenden Sektorrohre, um sich an das Kernrohr 24 abzustützen. Werden diese Bolzen 26a gelockert und in das betreffende Rohr hinein zurückgeschraubt, so wird dadurch die Einschiebung des ganzen Satzes von Sektorrohren in die zylindrische Wand 2o erleichtert, und nach ihrer Einstellung können diese Bolzen 26a wieder herausgeschraubt werden, damit auch jene beiden Sektorrohre 2i, die vorher der Einschiebung halber näher zueinander hingerückt worden waren, nunmehr den richtigen Abstand voneinander einnehmen und eine Sicherung des ganzen Satzes von Sektorrohren in der zylindrischen Ofenwand herbeigeführt wird. Trotz der Abstützung dieser Sektorrohre durch die Winkeleisenstücke 26 an den Wänden 24 benachbarter Sektorrohre und an der zylindrischen Wand des Ofens 2o können sich nun diese Rohre ungleichmäßig mit Bezug aufeinander ausdehnen oder zusammenziehen. Der Eingriff der Flanschen der Winkeleisenstücke und der Abstandsbolzen auf die gegenüberliegenden Radialwände der Sektorrohre oder auf die Innenfläche der zylindrischen Wand 2o verhindert eine Längsverschiebung der Sektorrohre mit Bezug aufeinander und mit Bezug auf den eigentlichen Ofen 2o fast gar nicht. Andererseits kann entweder an den beiden Enden der Sektorrohre oder auch zwischen diesen Enden durch Anbringung von Winkeleisensiücken an der- zylindrischen Wand 20 ein Eingriff mit den Winkeleisen 26 erreicht werden, um eine Verdrehung der Einzelrohre innerhalb der zylindrischen Hülle zu vermeiden und um zu veranlassen, daß sie sich gemeinsam als Einheit drehen.
  • Zwischen den schräg verlaufenden Wandstücken 21,. der Sektorrohre verbleibt demnach ein Raum von im wesentlichen quadratischem Querschnitt; dieser Raum ist an den beiden Enden der Sektorrohre 21 durch Platten 27 abgeschlossen (Abb. 5), und die Kanten dieser Platten sind vorzugsweise an die Enden der Sektorrohre angeschweißt. Diese Platten schließen auch die beiden Enden des Mittelrohrs 24 ab und dienen gleichzeitig zum Abschluß der oben beschriebenen im wesentlichen dreieckigen Züge 25, die sich über die ganze Länge der Sektorrohre hin erstrecken. Um einen dichten Abschluß des Kernrohrs 24 herbeizuführen, werden die Platten 27 vorzugsweise auch an die Endkanten- dieses Kernrohrs angeschweißt.
  • In ähnlicher Weise sind auch die in Radialrichtung verlaufenden Züge 23 an den beiden Enden der Sektorrohre durch Platten 2& abgedeckt, und diese Platten werden ebenfalls zwischen die Sektorrohre 2i an deren Enden eingeführt urid dort verschweißt. Abb. 5 zeigt, daß die Platten 28, welche diese radialen Züge 23 abdecken, an ihren Enden bei a8" und 28b entsprechend erweitert sind, um sich- der Form dieser radialen Züge 23 möglichst anzuschließen.
  • Am Beschickungsende und am Ausstoßende des Drehofens sind an den Sektorrohren kegelstumpfartige Verlängerungen 29 bzw. 30 (Abb. 3) befestigt, z. B. mittels, zylindrischer Flanschen 29a, 30a, welche die Enden der bogenförmigen Sektorwandungen umfassen ebenso wie die Außenenden der radial verlaufenden Abschlußplatten 28 (Abb. 5), deren innere erweiterte Enden 28a auf die Kanten der Abschlußplatten 27 eingreifen. Die verschiedenen Verbindungsstellen werden zweckmäßig durch Verschweißung abgedichtet. Die Kegelstumpfe 29 und 3o bilden Kammern, welche mit Sektorrohren 2i in dauernder Verbindung stehen. Sie stehen jedoch nicht in Verbindung mit den zwischen diesen Rohren verbleibenden Zügen oder mit dem die Rohre umgebenden Zug 22 am Innenumfang des Mantels 2o. Eine Beschickung, die der Kammer 29. zugeführt wird, wird demnach bei Drehung des ganzen Satzes von Sektorrohren z1 gleichmäßig auf diese Rohre verteilt und wird gleichmäßig dem Austrittsende zuströmen, «renn der ganze Ofen um seine Achse gedreht wird und dabei ein wenig schräg gestellt ist: Nach Abb. i und 2 hat der Ofen an seinem Außenumfang : ' mehrere Abstützringe 31, welche auf den Rollen 32 gelagert sind. Die Rollen 32 sind so verlegt, daß dem ganzen Ofen eine geringe Neigung mitgeteilt wird; uni die Wanderung der Beschickung nachdem Austrittsende hin zu unterstützen. Die Drehung des Ofens selbst erfolgt durch einen Zahnkranz 33 in Eingriff mit dem Zahnrad 34, das auf beliebige Weise angetrieben werden kann. Zu beiden Seiten der Abstützringe 31 und gegebenenfalls auch des Zahnkranzes 33 können die in Abb. i gezeigten Widerlagerrollern 32a angeordnet 'sein.
  • Das Beschickungsende des Drehofens wird von einer die Drehung nicht mitmachenden Haube 35 geschlossen. Auch diese Haube hat irn wesentlichen, wie namentlich in Abb. 3 gezeigt, die Gestalt eines Kegelstumpfes mit einem zylindrischen Flansch 35a, dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser des Ofens. Dieser Flansch erstreckt.sich über den zylindrischen Teil des Ofens nahe dem Beschickungsende hinweg, und eine Drehverbindung, die jedoch gasdicht sein muß, ist bei 36 zwischen dieses Ende und den Flansch 35a eingeschaltet. Der KegelsturriPf 35b dieser Haube deckt die Kammer 29 ab, und es verbleibt zwischen den beiden Kegelstümpfen eine entsprechende Ringkammer 37, welche in Verbindung mit dem Ringzug 22 steht. Da die Radialzüge 23 ebenfalls in Verbindung mit dem Ringzug 22 stehen, so können die in der Kammer 37 vorhandenen Gase ebenfalls in Verbindung mit dem Ringzug 22 und den Radialzügen 23 . gebracht werden.
  • Gegen das verjüngte Ende der kegelstumpfförmigen Kammer 29 legt sich eine flache Kreisscheibe 38. an, deren Flansch 38a an die Außenwand der Kammer 29 angeschweißt ist. An der Platte 38 ist -ein kurzer Rohrstutzen 39 mittels seines flachen Flansches 39, befestigt. Auch der entgegengesetzte Rand des Stutzens 39 hat nach Abb. 6 einen kurzen Umfangsflansch 39b, gegen den sich eine Abdichtungswulst einer Abschlußplatte 40 fest anlegen kann. Diese Platte 4o ist mit dem Beschickungsrohr 4o4 verbunden. In diesem Beschickungsrohr befindet sich eine nicht dargestellte Vorrichtung zur selbsttätigen Freigabe bzw. zum Abschluß des Rohrs je nach - den iri dem 'Ofen herrschenden Beschickungsbedingungen. Die Abschlußplatte 40 muß gleichförmig und nachgiebig gegen den Stutzen 39 angedrückt werden" und der Abschluß zwischen den beiden Teilen, von welchen die Platte 4o feststeht, während der Stutzen 39 sich dreht, muß ebenfalls gasdicht sein. Der Kegelstumpf 35b der feststehenden Haube 35 umgibt nach Abb. 3 und 6 einen zylindrischen Flansch 44 welcher mit dem Stutzen 39 fest verbunden ist. Auch hier ist zwischen den sich drehenden Flansch 41 und den Kegel-e, 35b nach Abb. 6 eine die Drehung zulassende gasdichfe Vorrichtung 42 eingeschaltet, um das Entweichen von Gas aus der Kammer zu verhindern.
  • Am Ausstoßende des Drehofens befindet sich eine Haube 43, die jedoch die Drehung des Ofens mitmacht. Auch sie hat einen zylindrischen Ansatz 43a vorn etwas größerem Durchmesser als der Mantel 2o, und das Ende dieses Ansatzes ist mit dem Ende des Ofenmantels durch die in Abb. 3 angedeuteten Winkelflanschen 44,44" ständig verbunden. Der Kegelteil 43b dieser Haube umgibt die Kammer 3o, die mit dem Austrittsende der Sektorrohre 21 fest verbunden ist. Es entsteht also auch an diesem Ende eine Hohlkegelkammer 45 von verhältnismäßig großem Inhalt, und auch diese Kammer steht mit dem Ringzug 22 und mit den Radialzügen 23 in ähnlicher Weise in beständiger Verbindung, wie dies oben mit Bezug auf die entsprechenden Teile am Beschickungsende beschrieben wurde. Ein Austragsstutzen 3o6 (Abb. 3) schließt sich an die Kegelteile der Kammer 3o am verjüngten Ende an. Dieser Stutzen reicht bis zur feststehenden Flachtrommel 46, wo ebenfalls ein gasdichter Abschluß 47 das Ende des Stutzens 3o6 umschließt. Die Flachtrommel 46 hat die in Abb. 13 dargestellte annähernd tangential verlaufende Austragsrinne 4.6a, die ebenfalls eine Regelvorrichtung enthalten kann, um das Austragen der etwa kugelförmigen Koksstücke u. dgl. zu unterbrechen oder zu verzögern. Indem Austragsstutzen 3o6 befinden sich die zur Beförderung dieser fertigen Koksstücke dienenden schraubenförmigen Flügel3od, und auch in der Kammer 3o können zu dem gleichen Zweck radiale oder sonstwie verlegte Flanschen 30, angeordnet sein.
  • Nach Abb. 3 wird der Austragsstutzen 3o6 von einer anderen Trommel 48 umschlossen, und auch hier wird durch Anbringen eines gaslichten Abschlusses 49 ein Entweichen der Gase aus dieser Trommel unmöglich gemacht. Das andere Ende dieser feststehenden Tromtne148 schließt sich durch den gasdicht abdeckenden nachgiebigen Ring 5o an das verjüngte Ende 43, jenes Kegelstumpfes 436 an, der, einen Teil der Haube 43 bildet, und diese Haube dreht sich, wie erwähnt, mit dem Ofen.
  • Die Beheizung der Trommel 48 mit heißen Gasen geschieht durch die in Abb. 13 dargestellte Zuleitung 51, die ihrerseits an ein nicht dargestelltes Gebläse angeschlossen sein kann, um sicher zu gehen, daß die Gase den Drehofen in einer Richtung entgegengesetzt zur Wanderrichtung des Gutes umziehen. Die Gase treten nach Umspülung des Ofens und -der Abgabe ihrer Wärme in den Zügen 22 und 23 an die Sektorrohfe 2r in die Haube 35, und zwar in,die hohlkegelförmige Kammer 37 ein. Aus dieser Kammer werden die Gase durch die Leitung 52 (Abb. 12) abgeleitet.
  • Die gasdichten Abschlüsse 36, 42, 47, 49 und 50 zwischen ortsfesten zylindrischen Teilen und den Drehteilen des Ofens sind im wesentlichen gleichartig ausgebildet, und ihre Anordnung geht besonders aus Abb. 8 und 9 hervor. Jeder Abschluß stellt die Verbindung zwischen einem drehenden und nicht drehenden Teil her, und der eine Teil wird gegen den anderen nachgiebig angedrückt, um sich einer Längsverschiebung der beiden Teile mit Bezug aufeinander anzupassen. Die Abb. 9 zeigt in größerem Maßstab den dichten Abschluß zwischen dem Mantel 2o einerseits und der ortsfesten Haube 35 andererseits. Der zylindrische Teil-35d (Abb. 9) der Haube 35 trägt nahe seinem Rand 54" ein Winkeleisen 54, das entsprechend dem Stutzen 35a auf Ringform abgebogen und bei 54' mit dem Stutzen vernietet ist. In ähnlicher Weise ist mit dem Ende des Mantels 2o ein Flansch 55 vernietet, der sich jedoch gegen einen Zwischenring 56 anlegt. Dieser Zwischenring hat eine zylindrische Verlängerung 57 in Gestalt eines aus Kesselblech o. dgl. auf Ringform zurechtgebogenen Streifens, welcher durch die Nieten 57' zeit dem Ring 56 fest verbunden ist und in den Stutzen 35a eindringt. An .den Flansch 54 dieses Stutzens und an den Zwischenring 56 ist ein nachgiebiger Abdichtungsstreifen 58 fest angeschlossen, beispielsweise durch Umziehung mit Schnüren oder Drähten 58" welche den Zwischenring und den Stutzen fest umgeben und dadurch die Ränder des nachgiebigen Streifens 58 in fester Verbindung mit diesen Teilen sichern.
  • Der Flansch 55 des Drehofens 2o hat einen Ringfortsatz 55a, der an dem freien-Ende bearbeitet ist und sich mit dieser bearbeiteten Fläche 55a' gegen die gleichfalls bearbeitete Endfläche 56a des Zwischenringes 56 anlegt. Dieser Zwischenring wird dadurch- in Stellung gehalten, daß er mit den einstellbaren Hängegliedern 53a (Abb. 7) verbunden ist. Diese Hängeglieder sind mit Bezug auf die Endebene des Ofens so verlegt, daß die Fläche 56" durch das Gewicht des Ringes 56 nachgiebig gegen die bearbeitete Fläche 55ä des Ringes 55 angedrückt und die Verbindungsstelle abgedichtet wird. Um das Zusammensetzen der Teile zu erleichtern, setzt man die Ringe 55 und 56 aus einzelnen Bogenstücken zusammen. Hierzu können an den Enden der Bogenstücke Ösen oder Lappen 59# 59a, 596 und Verbindungsbolzen 59, vorgesehen sein. Nach Abb.3 ist unten an diesem gasdichten Abschluß ein besonderes Zusatzgewicht angeordnet, das den Andruck des Zwischenringes 56 gegen den Endring 55 der Trommel 2o an dieser Stelle erhöht und zu diesem Zweck unter Vermittlung einer Leitrolle 566 und eines Seiles mit dem Zwischenring verbunden ist.
  • Der Rand 54a (Abb. 9) des Stutzens der Haube 35 kann sich in Richtung der Achse mit Bezug auf den Ring 57 etwas verschieben, da dieser Ring nur lose in den Stutzen eindringt. Trotz dieser losen Anordnung eines Teiles mit Bezug auf den andern kann jedoch ein Entweichen von Gasen infolge des Abdichtungsstreifens 58 nicht stattfinden. Dieser Streifen besteht vorzugsweise aus einem Asbestgewebe oder einem anderen Werkstoff, der genügend nachgiebig ist, dabei aber gegen Hitze sehr widerstandsfähig ist. Auch ist dieser Streifen breit genug gehalten, um Längsverschiebung. und Schrägstellung der beiden durch ihn abgedichteten Teile mit Bezug aufeinander zuzulassen.
  • Die Abschlüßplatte 4o wird von Stangen 53 unterstützt, deren obere Enden nach Abb. 6 und 7 ösenartig erweitert sind, um die Zapfen 4ob aufzunehmen, - welche aus der Platte 4o seitlich nahe der Vorderfläche herausragen. Diese beiden Zapfen liegen an den Enden eines Durchmessers der Platte. Die fußenden der Tragstangen 53 haben Kugelköpfe 53', welche auf den Stangen verstellbar sind und in Kugelsockeln 53" derartig gehalten werden, daß Verdrehung und Ausschwingung dieser Kugeln innerhalb bestimmter Grenzen in den Sockeln möglich ist. Nach Abb. 6 sind die Stützstangen -53 schräg gestellt, damit das Gewicht der Plätte 4o dazu beiträgt, diese Platte gegen das Ende des drehenden Stutzens 39 hin zu drücken. Trotzdem kann jedoch diese Platte etwas nach einwärts oder auswärts in der Achsrichtung bewegt und um ihre Lagerzapfen bzw. um die Kugeln 53' ausgeschwungen werden, damit die bei der Drehung einer solchen Retorte unvermeidlichen Wälzbewegungen des Retortenendes nicht etwa zu einer Öffnung dieses Abschlusses führen. Der Druck der Platte 40 .gegen den Flansch 39b des Stutzens 39 kann zum Teil durch die in Abb. 8 dargestellten Federn 40, aufgenommen werden, die sich einerseits gegen den Zwischenring der Abdichtung 42 und andererseits gegen Ansätze der Platte 40 abstützen. Die Platte 4o kann jedoch auch von oben, beispielsweise durch Drahtseile, unterstützt werden, und einstellbare Glieder können ähnlich angeordnet sein, wie dies mit Bezug auf den Zwischenring 56 beschrieben wurde und in Abb.3 dargestellt ist.
  • Beim Betrieb der Anlage wird der Ofen mit den eingesetzten Sektorrohren gedreht, während Kohle oder ein anderer Brennstoff, der darin zur Verschwelung oder zur Verkokung gebracht werden soll, der Beschikkungskammer 29 zugeführt wird. Zu diesem Zweck gelangt die Kohle aus einem Vorratsbehälter in das Zuführungsrohr 40a, verteilt sich auf die verschiedenen Sektorrohre und tritt in die einzelnen Rohre jeweils der Reihe nach ein, wenn diese sich dem tiefsten Punkt ihres Kreisweges nähern. Die Kohle durchwandert dann die Sektorrohre mit einer Geschwindigkeit, die von der Schräglage und von der Umdrehungsgeschwindigkeit des Ofens abhängt. Sie tritt nach Durchwanderung des Ofens in die kegelförmige Austragkammer 30 und wird dort durch die Flanschen So, und. Schaufeln Sod dem Stutzen 30b zugeführt, um in die Austragtrommel 46 und Rinne 4C6" überzutreten.
  • Während die Kohle die Sektorrohre durchwandert, wird der ganze Ofen durch die Gase erwärmt, -welche unter Druck durch die Leitung, 51 zugeführt werden. Die Gase treten in die ortsfeste Trommel 48 ein, welche den Stutzen 30b umschließt. Die Heizgase gehen dann durch die Kammer 45 am Ausstoßende des Ofens durch den ringförmigen Zug im Innern der Trommelwand und auch durch .die anderen Züge neben den Sektorrohren und in der Mitte des ganzen Ofens. Nahe dem Einlaßende für den Brennstoff treten die Gase in die Kammer 37 über, und nach Umspülung des Einlaßstutzens für den Brennstoff entweichen sie durch die Leitung 52 beispielsweise zu .einem Ofen, wo sie angewärmt werden, um noch einmal unter Druck durch die Züge hindurchbefördert zu werden.
  • Handelt es sich um die die nachfolgende Verkokung begünstigende Vorbehandlung, so soll der in den Sektorrohren wandernde Brennstoff beispielsweise eine Temperatur zwischen 230 und 32o° C haben. Handelt es sich um die Tieftemperaturverkokung selbst und soll durch diese Verkokung die Bildung von Kugeln o. dgl. begünstigt werden, so soll im Innern der Sektorrohre eine Temperatur von beispielsweise etwa 53o° herrschen. Die Temperatur der Heizgase muß so gewählt werden, daß im Innern der Sektorrohre die betreffenden Temperaturen möglichst gleichmäßig aufrechterhalten werden. Es hat sich ergeben, daß die Wärmeübertragung durch den Mantel des Ofens hindurch in sehr zufriedenstellender Weise erfolgt, wenn die Heizzüge, wie schon gesagt, verhältnismäßig schmal sind, und zwar ungefähr eine Breite von 5 bis 6 cm, haben. Man sorgt dann möglichst dafür, de.ß die Heizgase mindestens eine Strömungsgeschwindigkeit von ungefähr 15 m je Sekunde besitzen. Diese Angaben beziehen sich auf Ofen mit einer Gesamtlänge von nicht mehr als i8 m. Bei längeren Ofen empfiehlt es sich, die Züge entsprechend weiter zu machen.
  • Die Gesetze, nach welchen ein Gas die Wärme an, einen kühleren Körper abgibt, sind bekannt. Die maßgebenden Faktoren sind die Temperatur des Gases, der Temperaturunterschied und die Geschwindigkeit, mit der das Gas strömt. Es ist klar, daß bei einem längeren Strömungsweg der Punkt erreicht werden kann, daß das Gas infolge Wärmeabgabe an den Brennstoff derart abgekühlt ist, daß eine weitere Wärmeübertragung von seiten des Gases an den Brennstoff nicht mehr erfolgt, daher muß unter Umständen die Länge des ganzen Ofens oder wenigstens die Länge des Weges des Heizgases beschränkt werden oder aber die Züge müssen weiter gemacht werden, um für längere Ofen noch auszureichen: Es ist nicht nur notwendig, die zu behandelnde Brennstoffmasse durch die Gase auf eine bestimmte Temperatur zu bringen, es ist auch notwendig, daß diese bestimmte Temperatur während des ganzen Verfahrens aufrechterhalten wird. Es kann sich dazu empfehlen, die Züge in mehrere Einzelstrecken zu unterteilen oder ihre Breite zu erhöhen und womöglich die Verbrennungsgase durch die einzelnen Teile der Züge, die parallel zueinander liegen, unabhängig voneinander strömen zu lassen, und zwar entweder im Gegenstrom oder in gleicher Richtung.
  • ' Die Abb. i i bis 13 zeigen eine derart abgeänderte Ausführungsform für einen etwas längeren Drehofen. Dieser Drehofen ist hier als-- ein Ofen von einer Länge von ungefähr 30 m gedacht. Die eingesetzten Sektorrohre können wie in der ersten Ausführungsform von einem Ende zum anderen durchgehen. Die Züge gehen jedoch nicht von einem Ende zum andern durch, sondern werden durch Teilwände 6o in mehrere Teilzüge zerlegt. Diese Unterteilung findet nicht nur an dem ringförmigen Zug der Trommelwand Anwendung, sondern auch an den in Radialrichtung verlaufenden Zügen. Nach Abb. i i sind diese Wände so angeordnet, daß zwei Sätze von Zügen entstehen, die je einer Hälfte des Ofens angehören.
  • Der Ofen wird hier auf einem Teil seiner Länge von einer Trommel 61 umschlossen, die ebenfalls wieder gegen das Innere des Ofens hin durch die Verschlüsse 61" abgedichtet ist. Diese Trommel 61 erstreckt sich zu beiden Seiten der Teilwand 6o und hat an ihrem Ende die Drehanschläge 61, Eine Zwischenwand Goa zerlegt die Trommel in zwei Kammern 62. Die Zwischenwand Goa liegt in der Ebene der Wand 6o und erstreckt sich vom Ofenumfang bis zum Innenumfang der Trommel 61 und umgibt die Trommel 2o. An der Ofenwand 20 sind Sätze von Schlitzen 63 vorgesehen, und diese Schlitze stehen mit den beiden Kammern 62 in Verbindung, so daß durch die Schlitze hindurch die einzelnen Züge jeder Ofenhälfte mit der betreffenden Kammer 62 verbunden werden. Jede Ringkammer hat ferner die in Abb. i i bei 62, und 621, angedeuteten Stutzen zur Verbindung mit Leitungen, durch welche die Heizgase zu- oder auch abgeleitet werden. Infolge dieser Anordnung können die Heizgase in der gleichen Richtung strömen, und zwar entweder in derselben Richtung, in der die Wanderung des Brennstoffes vor sich geht oder aber in der entgegengesetzten Richtung. Die Heizgase können auch in den Ringkammern nach verschiedenen Richtungen hinfließen, beispielsweise von der Trommel aus zu beiden Seiten nach den Enden des Ofens hin oder umgekehrt. In jedem Fall ist der Querschnitt der Kammern für die Heizgase an den Enden des Ofens und der Querschnitt der Ringkammer in der Mitte des Ofens sowie der Gesamtquerschnitt jedes Satzes von Schlitzen 63 gleich oder etwas größer als der Gesamtquerschnitt aller Umfangszüge, vermehrt um die radial verlaufenden Züge. Die Heizgase strömen dann sowohl längs des Umfangs des Ofens als auch durch die verbleibenden Züge zwischen den einzelnen Sektorrohreh, und wenn notwendig können in diesen Sektorrohren Prellplatten angeordnet sein, um die Wanderung der Gase zu regeln.
  • Bei der an anderer Stelle beschriebenen Erzeugung von Kohlekugeln empfiehlt es sich, die Tatsache auszunützen, daß das zu behandelnde Material während des plastischen Zustandes, bevor die Kohlekugeln ausgebildet sind, die Wärme in stärkerem Maße und schneller aufnimmt als nach der Ausbildung der Kohlekugeln. Es wird demnach, während sich die Masse in halbplastischem Zustand befindet, eine größere Absorption von Hitze eintreten als an den beiden Enden der Anlage. Die Leistungsfähigkeit der ganzen Einrichtung wird bedeutend erhöht, wenn die Bewegung des Brennstoffes durch den Ofen hindurch so geleitet wird, daß der Bewegung zunächst möglichst wenig Widerstand entgegengesetzt wird. Erst- nachdem die Wanderung der Kohle in teigartigen Zustand beendet ist, läßt man die Kohle in einer dickeren Schicht und langsamer wandern. Diese Verzögerung kann dadurch herbeigeführt werden, daß im Innern der Sektorrohre Spiralflanschen angeordnet werden, wie dies beispielsweise in Abb. i bei 64 gezeigt wird. Die Spiralflanschen können eine Höhe von ungefähr 2o cm und j e: i 1/3 Gang mit etwa 3 0 cm Abstand zwischen den überlappenden Enden der Spiralen haben, wie in Abb. i gezeigt, und in den Sektorrohren 21 in einem Abstand von ungefähr 1/3 ihrer ganzen Länge, von dem Einlaßende aus gerechnet, angeordnet sein, da gerade ungefähr an dieser Stelle die Bildung der Kugeln einsetzt. Diese Flanschen wirken nach Art einer Förderschnecke, schieben den Brennstoff vorwärts und verhindern auch gleichzeitig einen Rückdruck dieses Materials auf das im plastischen Zustand befindliche und gewährleisten unbehinderten Durchfluß des Materials in dünner Schicht durch den Teil des Ofens, wo die Bildung der Kohlekugeln erfolgt.
  • Es kann auch am . Umfangsrand jedes Sektorrohres ein Bogenflanschstück 65 angeordnet sein, durch das die Wanderung der Kohlekugeln verzögert wird, so daß eine Anstaueng dieser Kugeln stattfindet und die Kohlekugeln: in dickerer -Schicht durch die letzteren 2/g der Rohrlänge fließen, nachdem sie über den Förderschneckenfiansch bewegt worden sind. Diese bogenförmigen Flanschstücke an den Sektorwänden befinden sich in einem Abstand von ungefähr 3o cm vom Ausstoßende der Sektorxohre, wie in Abb. 3 gezeigt. Es wird durch sie auch vermieden, daß die Entnähme von fertigen Kohlekugeln von den peripheren Teilen der Rohre aus erfolgt.
  • Im Zusatz zu den in Abb.3 dargestellten Prallwänden 65, meinem Abstand von den Enden der Sektorrohre z 1, können noch andere Prallwände 66 von etwa 30 cm Breite angeordnet* sein, die sich quer zu den Tangentialwänden der Sektorrohre nahe dem Ausstoßende erstrecken. Zwischen den Enden 66' dieser Prallwände und den Rohren 21 ist ein Zwischenraum von ungefähr 5 cm gelassen. Durch diese Vorrichtung wird erreicht, daßkeine größeren Kugeln aus den Rohren herausgetragen werden, solange sie nicht eine Schicht bilden, die dicker ist als die Höhe der Prallwand, während die kleineren Kugeln durch den Zwischenraum zwischen Prallwan.d und Sektorrohrwandung austreten können.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: ' i. Verfahren zur Tieftemperaturverkokung von Brennstoffen mit Außenbeheizung, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe des im Anfang der Schweleng verhältnismäßig dünnen Kohlenbetts am Ende des Erweichungszustandes der Kohle planmäßig vergrößert und die weitere Behandlung dann in dickerer Kohlenschicht durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen mit o,2.5 kg je Quadratdezimeter Heizwandfläche und Stunde beschickt und am Ende des Erweichungszustandes der hart gewördene Koks dann in etwa zwei- bis dreimal dickerer Schicht weiterbehandelt wird.
  3. 3. Mehrrohrdrehofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i mit mehreren in Richtung der Ofenachse verlaufenAn, von außen beheizten Einzelrohren mit kreissektorförrnigem Querschnitt, gekennzeichnet durch Einzelrohre, die durch sie allseitig umgebende Heizzüge voneinander getrennt sind.
  4. 4. Ofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialheizzüge (23), .die je zwei benachbarte Einzelrohre scheiden, innen untereinander und außen mit dem umlaufenden ringförmigen Heizzug (22) in Verbindung stehen.
  5. 5. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Heizzüge nur einen Bruchteil der Breite der Einzelrohre beträgt.
  6. 6. Ofen nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Abschlußplatten (28) am Ende .der Sektorräume zum Abschlusse der Ra-dialzüge.
  7. 7. Ofen nach Anspruch 3 und folgenden, gekennzeichnet durch Querwände (6o), welche einen oder mehrere Heizzüge in mehrere Längsabschnitte teilen. B.
  8. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einzelrohre umgebenden Heizzüge (22, 23) allseitig im wesentlichen die gleiche Weite aufweisen, g.
  9. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i oder folgernden, dadurch gekennzeichnet, daß der an den Beschickungskopf angrenzende Teil des Verkokungsofens als Mehrrohrofen ausgebildet ist, während der an den Austragskopf angrenzende Teil des Ofens die Form eines Einrohrofens hat. io.
  10. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Stauringe (65), Prallwände (66) nahe dem Austrittsende des Ofens, Schraubengänge (64) o. dgl., die im zweiten Drittel des Drehofens vorgesehen sind, zur planmäßigen Vergrößerung der Tiefe des Kohlenbettes innerhalb des Ofens am Ende des Erweichungszustandes der Kohle. i i.
  11. Ofen nach Anspruch 3 und folgenden, dessen von einer Heizkammer umgebenen Rohre in je einen drehbaren gemeinsamen Beschickungs- und Austragskopf münden, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden Köpfe (2g, 3o) ebenfalls von Teilen (37, 45, 4'8) der Heizkammern umgeben sind. .
  12. 12. Ofen nach Anspruch 3 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der konisch gestaltete - umlaufende Beschickungskopf durch eine undrehbar, aber gegenüber den Wälzbewegungen des Ofens nachgiebig gelagerte Platte (4o) abgeschlossen ist.
  13. 13. Ofen nachAnspruch 3 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß je i qdm innerer Wandfläche des Verkokungsraumes etwa 3; ebdm Verkokungsrauminhalt entsprechen. r4. Ofen nach Anspruch 3 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die gasdichte und in Längsrichtung bewegliche Verbindung der sich drehenden Teile der Heizkammer mit den feststehenden Teilen, insbesondere des sich drehenden Teils (22) der Heizkammer mit dem feststehenden Teil (35), durch einen verstellbar aufgehängten Ring (56) und einen zwischen dem feststehenden Teil und dem Ring lose gespannten Abdichtungsstreifen (58) bewirkt wird, wobei eine bearbeitete Fläche (56Q) des Ringes sich fest gegen eine bearbeitete Fläche (55Q) der sich drehenden Heizkammer legt, während eine Verlängerung (57) des Ringes (56@) lose in die feststehende Kammer hineinragt.
DEC43661D 1929-04-17 1929-09-06 Verfahren und Ofen zur Tieftemperaturverkokung von Brennstoffen mit Aussenbeheizung Expired DE635221C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1027646B (de) * 1955-11-07 1958-04-10 Wintershall Ag Drehrohrofen mit Stahlmuffel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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