DE63431C - Vorrichtung zum Trocknen von Getreide - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

(Mecklenburg).

In nassen Jahren ist man häufig gezwungen, Getreide, Heu und andere Feldfrüchte in reichlich grünem bezw. feuchtem Zustande einzubringen, und man hilft sich da, um sie vor gänzlichem Verderben zu schützen, dafs man sie in Diemen aufstapelt, damit an der Luft noch ein Nachtrocknen möglich ist.

Dieses Auskunftsmittel ist aber recht unvollkommen, und hat daher Erfinder eine Vorrichtung hergestellt, welche in einem Verfahren besteht, den Pro'cefs des Nachtrocknens sowohl in Diemen, als auch in Gebäuden wesentlich dadurch zu befördern, dafs er die atmosphärische Luft im Innern der aufgespeicherten Vorräthe circuliren läfst.

Um dies zu ermöglichen, wird eine Einrichtung angewendet, welche darin besteht, dafs konische Rohrstücke zu beliebig langen Röhren mit einander verbunden werden können.

In jedem einzelnen Gliede, das aus beliebigem Material hergestellt sein kann und schwach konisch geformt ist, damit ein Stück mit. seinem dünneren Ende in das weitere des anderen gesteckt werden kann, sind eine möglichst grofse Anzahl Löcher ausgespart (man kann auch Drahtgaze verwenden, s. Fig. 1 links). Damit die in einander geschobenen Röhren sich nicht leicht von einander trennen können, ist durch passende, je zwei diametral gegenüberstehende Oeffmingen in jeder Röhre eine Kette α b gezogen, welche an ihren Enden zwei Querstücke besitzt, um ein unbeabsichtigtes Lösen der Kette zu verhindern.

Diese Ketten sind etwas länger als der Aufsenquerschnitt des weiteren Röhrenendes, damit ein Verschieben der Röhren gegen einander in engen Grenzen möglich ist.

(Zu lang dürfen diese Ketten nicht sein, weil sonst die Röhren zu weit aus einander ■gehen, so dafs etwas von dem zu trocknenden Material dazwischen treten und die Luftcirculation hindern könnte.)

Hierdurch erreicht man, dafs der Rohrverbindung die für den entsprechenden. Zweck nothwendige Krümmung gegeben werden kann, dafs sie sich für einen Diemen z. B. im Bogen anordnen läfst, wie dies Fig. 3 zeigt, u. s. f.

Je biegsamer eine solche Röhrenkette sein soll, um so kürzer müssen die einzelnen Stücke sein und um so dünnere Wandungen müssen dieselben haben.

Beim Gebrauch werden solche Röhrenketten' beim' Aufstapeln der Getreide-, Heuvorräthe u. s. w. in verschiedenen Höhenlagen mit eingepackt, in der Weise, dafs beide Enden nach aufsen zu liegen kommen, um der atmosphärischen Luft den Zutritt zu gestatten.

Bei ihrer Circulation in den Röhren kommt durch die Oeffnungen in den Wandungen ein grofser Theil der Vorräthe mit derselben in Berührung, bewirkt auf diese Weise ein ener-

gisches Nachtrocknen derselben und bewahrt sie vor dem Verderben, welchem in feuchtem Zustande aufgespeichertes Getreide, Heu u. s. w. bisher ausgesetzt war.

Auch zum Trocknen von faulenden Kartoffeln, welche in Mieten aufbewahrt werden, sowie bei verschiedenen Stoffen der Industrie lä'fst sich vorliegende Erfindung vortheilhaft verwenden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zum Trocknen von Getreide, bei welcher durch das Trockengut hindurch in verschiedenen Höhenlagen Rohrleitungen gelegt werden, deren einzelne konisch geformte und gelochte Rohrstücke gelenkig mit einander verbunden werden, um den Rohrleitungen beliebige Krümmungen geben zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.