DE634254C - Vorrichtung zur Verminderung der Achsentlastungen durch die Zugkraft bei Drehgestell-Triebfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur Verminderung der Achsentlastungen durch die Zugkraft bei Drehgestell-TriebfahrzeugenInfo
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- DE634254C DE634254C DE1930634254D DE634254DD DE634254C DE 634254 C DE634254 C DE 634254C DE 1930634254 D DE1930634254 D DE 1930634254D DE 634254D D DE634254D D DE 634254DD DE 634254 C DE634254 C DE 634254C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61C—LOCOMOTIVES; MOTOR RAILCARS
- B61C15/00—Maintaining or augmenting the starting or braking power by auxiliary devices and measures; Preventing wheel slippage; Controlling distribution of tractive effort between driving wheels
- B61C15/04—Maintaining or augmenting the starting or braking power by auxiliary devices and measures; Preventing wheel slippage; Controlling distribution of tractive effort between driving wheels by controlling wheel pressure, e.g. by movable weights or heavy parts or by magnetic devices
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Vehicle Body Suspensions (AREA)
Description
Bei Lokomotiven tritt insbesondere- beim
Anfahren eine Entlastung der in der Fahrtrichtung vorn liegenden Achsen auf, während
die nachfolgenden Achsen gegenüber der Belastung im Stillstand stärker belastet werden.
Diese Belastungsänderung entsteht durch das Kräftemoment, das die am Zughaken angreifende
Zuglast im Augenblick des Anfahrens auf die Lokomotive ausübt und gewissermaßen ein Aufbäumen der Lokomotive
zur Folge hat.
Da sich die Zugkraft der Lokomotive, besonders bei Einzelachsantrieben, nach der
beim Anfahren am geringsten belasteten Achse richtet, wird die Zugkraft durch die
Achsdruckänderungen beim Anfahren wesentlich herabgesetzt. Man hat daher bereits Vorrichtungen
an den Lokomotiven vorgesehen, die zum Ausgleich der Achsdruckänderungen
dienen und auf diese Weise eine bessere Ausnutzung der Lokomotive ermöglichen. So hat
man bereits auf den Lokomotiven verschiebbare Gewichte angeordnet und so durch zusätzliche
Belastung der vorderen Achsen für die notwendige Reibung dieser Achsen mit den Schienen Sorge getragen.
Es ist weiterhin bekannt, durch Verstellen von Hebelgestängen den Abstützpunkt der
zwischen dem Lokomotivrahmen und den Achsen eingeschalteten Federn zu verlegen
und auf diese Weise der Entlastung der Achsen entgegenzuwirken.
Bei Drehgestell-Triebfahrzeugen mit besonderem Obergestell hat man bereits das Obergestell
in der Längsachse mehrmals auf jedem Drehgestell gelagert, um die Achsentlastungen
zu verringern. Diese mehrfache Lagerung verhindert zwar ein Aufbäumen der Drehgestelle
gegenüber dem Obergestell beim Anfahren; jedoch werden die Achsdruckentlastungen
hierbei nicht verhindert. Es ergeben sich vielmehr ähnliche Achsentlastungen,
wie sie bei Lokomotiven mit nur einem Rahmen auftreten. Außerdem behindert die
mehrfache Lagerung des Obergestelles auf den Drehgestellen die Beweglichkeit der Drehgestelle
zum Obergestell um eine waagerechte Achse senkrecht, zum Gleis. Dies bedeutet
aber eine Verschlechterung der Laufeigenschaften der Lokomotive.
Nach der Erfindung wird eine wesentliche Verringerung der Achsentlastung ohne nennenswerte
Einschränkung der Beweglichkeit der Drehgestelle unter Verwendung von vor oder
hinter den Hauptstützpunkten der Drehgestelle angeordneten Hilfskräften dadurch erreicht,
daß die Hilfskräfte derart am Drehgestell und am Oberrahmen in entgegengesetzter
Richtung angreifen, daß das Drehmoment der am vorausfahrenden Drehgestell wirkenden
Hilfskraft größer ist als das Drehmoment der am nachfolgenden Drehgestell arbeiten'-den
Hilfskraft.
In den Abbildungen der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen
die Abb. ι und 2 Triebfahrzeuge mit je zwei Drehgestellen und verschiedenartiger Anordnung
der "Zusatzkräfte. Abb. 3 gibt eine graphische Darstellung der an den einzelnen:
Triebfahrzeugachsen angreifenden Kräfte. -jik
Anlehnung an die nachfolgenden Berechnungen wieder, während die Abb. 4 eine Einzelheit!
ι des zur Ausübung der Zusatzkräfte verwendeten Kraftorgans veranschaulicht.
Der Oberrahmen Ό ruht an den als Drehzapfen
ausgebildeten Hauptstützpunkten S1 und S2 auf den Drehgestellen D1, D2. Auf das
vorausfahrende Drehgestell wirkt eine Kraft Q1
die am Hebelarm w angreift. Auf das nachfolgende Drehgestell wirkt eine Kraft P, die
am Hebelarm ν angreift. Die Kräfte P und Q
greifen sowohl am Oberrahmen als auch an den Drehgestellen an, und zwar derart, daß
der Kraft P bzw. Q am Oberrahmen eine entgegengesetzte Kraft gleicher Größe am
Drehgestell entgegenwirkt. :
/Ci und /C2 sind die Vorrichtungen, mit
denen die Zusatzkräfte P und Q erzeugt werden. 4 Z ist die am Zughaken ausgeübte Zugkraft
des Triebfahrzeuges, h die Höhe des Zughakens über der Schienenoberkante. Durch
die Kräfte Z, P und Q werden die Achsen I bis IV um einen Betrag be- bzw. entlastet, um
den sich, der vom Gewicht des Fahrzeuges herrührende Achsdruck vergrößert oder vermin-
~ dert. Diese Beträge ergeben sich für die einzelnen
Achsen bei der angegebenen Fahrtrichtung aus folgenden Beziehungen:
2ZÄ Pv
II=
2Zh
2L zL Pv Qw
Qw Qw
1 i~
Qw
Pv
Pv
' ι 2 L ' 2 L ι '
Negative Beträge entsprechen einer Entlastung und positive Beträge einer Belastung der betreffenden
Achse. Die Achse IV ist bei dieser Fahrtrichtung stets belastet.
Die Änderung der Achs drücke für die Achsen I bis III in Abhängigkeit von dem
Wert Qiv ist in Abb. 3 dargestellt, und zwar voll ausgezogen, wenn Pv = Qw ist, und gestrichelt,
wenn Pv= · Qw.
L· -J- I
Aus der Drehung der Strahlen bei Änderung des Verhältnisses von Pv zu Qw ist zu
ersehen, daß' die günstigsten Verhältnisse für die Achsen I und III dann eintreten, wenn
die Bedingung Qw == · Pv erfüllt ist. Die
Achsen I und III sind dann stets gleich entlastet.
Wird dann noch Qw = 2 Zh, dann tritt das günstigste Ergebnis für alle drei Achsen I
bis ΙΠ ein. Diese sind dann gleichmäßig
%Zh
■■■entlastet, und zwar um den Betrag -=——.
v'Ä. + 1
— =c stets positiv und
der Wert
5%'rößer als 1 ist, muß dann Qw^>
Pv sein. Die Vorrichtungen Ιζ müssen 'also, um günstige
Ergebnisse zu erzielen, so ausgebildet und angebracht sein, daß das Drehmoment Qw
der am vorausfahrenden Drehgestell wirkenden Zusatzkraft Q größer ist als das Drehmoment
Pv, welches die auf dem nachfolgenden Drehgestell angebrachte Zusatzkraft P
ausübt. Bei gleicher Größe der Kräfte P und Q muß also der Abstand w größer als
ν sein, bzw. bei gleichen Abständen muß Q größer als P gemacht werden.
Im allgemeinen sind also bei einem nach beiden Richtungen arbeitenden Triebfahrzeug
mit zwei Drehgestellen die Kräfte/5 und Q symmetrisch zur Mitte des Fahrzeuges zweimal
anzubringen. Es sind im ganzen also vier Vorrichtungen/C anzuordnen, von denen
jeweils zwei bei einer Fahrtrichtung arbeiten. Man kann aber auch die Zahl dieser Vorrichtungen
/C " auf zwei ermäßigen (Abb. 2) oder sie beliebig vergrößern, wenn dies aus
baulichen Gründen zweckmäßig erscheint. Die Summenwirkung der jeweils arbeitenden Zusatzkräfte
muß nur so sein, wie es an dem Beispiel dargelegt wurde.
• Wenn die Zahl der Vorrichtungen A^ auf zwei herabgesetzt wird, dann muß jedes Kraftorgan /( je nach der Fahrtrichtung einmal in positiver, das andere Mal in negativer Richtung arbeiten (Abb. 2).
• Wenn die Zahl der Vorrichtungen A^ auf zwei herabgesetzt wird, dann muß jedes Kraftorgan /( je nach der Fahrtrichtung einmal in positiver, das andere Mal in negativer Richtung arbeiten (Abb. 2).
Die Vorrichtungen K können z. B. aus einem im Ober- oder Drehgestell angebrachten Rohr
bestehen, in dem sich ein die Zusatzkraft auf Ober- und Drehgestell ausübender, den
Ausschlägen der Drehgestelle folgender Kolben bewegt. Die Kraft, die der Kolben auszuüben
hat, kann beliebig erzeugt werden, z. B. durch ein Solenoid, durch Preßluft ο. dgl.
Die Zusatzkräfte greifen zweckmäßig nicht unmittelbar am Drehgestell oder Oberrahmen
an, sondern.arbeiten, wie z.B. Abb.4 angibt, auf ein Zwischenglied, das Seitenkräfte von
der Kolbenstange fernhält.
Die Vorrichtungen/C können so ausgebildet
sein, daß sie dauernd wirken oder abstellbar sind und daß die von ihnen ausgeübten
Drehmomente Qw bzw. Pv stets gleich oder regelbar sind.
Die Regelung kann sowohl durch Änderung der Kräfte P und Q nach Größe bzw.
Richtung als auch durch Änderung der Hebelarme ν und w nach Lage und Länge erzielt
werden.
(5:54254
Die Regelung kann von Hand oder selbsttätig in Abhängigkeit z. B. von der Zugkraft
erfolgen. Bei Dampflokomotiven z. B. in Abhängigkeit von der mechanischen Steuerung
5 oder dem mittleren Zylinderdruck, bei elektrischen Lokomotiven in Abhängigkeit vori
dem Motorstrom.
Die Vorrichtungen /< können außerdem noch in Abhängigkeit von dem Fahrtrichtungsorgan
gebracht werden, damit zwangsläufig nur die Vorrichtungen arbeiten, die für die eingestellte Fahrtrichtung wirken
dürfen.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zur Verminderung der Achsentlastungen durch die Zugkraft bei Drehgestell-Triebfahrzeugen mit Oberrahmen mittels zwischen den Drehgestellen und dem Oberrahmen vor oder hinter den Hauptstützpunkten angeordneter Hilfskräfte, die den Bewegungen der Drehgestelle in senkrechter Richtung folgen2g können, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskräfte (P, Q) derart am Drehgestell und am Oberrahmen in entgegengesetzter Richtung angreifen, daß das Drehmoment (Q'W) der am vorausfahrenden Drehgestell wirkenden Hilfskraft (Q) größer als das Drehmoment (P·ν) der am nachfolgenden Drehgestell arbeitenden Hilfskraft (P) ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmomente (Q-W, P·v) der Zusatzkräfte (P, Q) von Hand oder selbsttätig regelbar sind.
- 3. ■ Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen (/C) zur Erzeugung der Hilfskräfte (Q) mit den Fahrtrichtungsorganen derart in Verbindung stehen, daß je nach der Fahrtrichtung nur die hierfür benötigten Vorrichtungen (/C) wirksam werden.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen (/C) zur Erzeugung der Zusatzkräfte (P, Q) unterteilt sind".
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Fahrtrichtungen insgesamt nur zwei Vorrichtungen (/C) vorgesehen sind, mit denen wahlweise zusätzliche Zug- oder Druckkräfte ausgeübt werden können.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erzeugung der Zusatzkräfte (P, Q) Zylinder verwendet werden, deren Kolben auf ein Zwischenglied arbeiten, das Seitenkräfte von dem Kolben fernhält.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE634254T | 1930-01-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE634254C true DE634254C (de) | 1936-08-25 |
Family
ID=6579224
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930634254D Expired DE634254C (de) | 1930-01-12 | 1930-01-12 | Vorrichtung zur Verminderung der Achsentlastungen durch die Zugkraft bei Drehgestell-Triebfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE634254C (de) |
-
1930
- 1930-01-12 DE DE1930634254D patent/DE634254C/de not_active Expired
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