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Vorrichtung zum Prüfen von Kraftfahrzeugbremsen Die Erfindung bezweckt
eine weitere Ausbildung und Verbesserung der Vorrichtung nach dem Hauptpatent 6o6
o47. Diese Vorn ichtung dient dazu, die Bremskoeffizienten für sämtliche Einzelräder
des Kraftfahrzeuges in einem Arbeitsgang zugleich erkennbar zu machen.
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Gemäß dem Hauptpatent werden die unabhängig voneinander längs beweglichen,
zur Aufnahme der einzelnen Fahrzeugräder dienenden Plattformen durch die in ihrer
Längsrichtung von den gebremsten Fahrzeugrädern ausgeübte Zugkraft auf einer zunehmend
ansteigenden Kurvenbahn aufwärts bewegt. Die Lagenänderung der Plattformen, d. h.
die Stelle auf der Kurvenbahn, an welcher sie zum Stillstand kommen, bildet dabei
das Maß für den Bremskoeffizienten.
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Es hat sich nun als ein Nachteil erwiesen, daß man beim Nachstellen
der Bremsen den Bremskoeffizienten nicht laufend ablesen kann und es erforderlich
ist, von Zeit zu Zeit die Einrichtung in die Ausgangsstellung zurückzubringen, um
eine neue Messung vorzunehmen. Hierdurch geht viel Zeit verloren, zumal wenn das
Messen und Nachstellen der Bremsen von einem Mann auszuführen ist. Außerdem ist
es häufig notwendig, den Bremskoeffizienten zu bestimmen, der bei der Bremsung aus
der Bewegung und namentlich bei einer längeren Bremsstrecke sich ergibt. Dieser
Bremskoeffizient hat praktisch deshalb große Bedeutung, weil er für die Bremsung
aus schneller Fahrt maßgebend ist, also für diejenige Bremsung, welche die Sicherheit
des Fahrzeuges gewährleistet.
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Die Erfindung bezweckt, den Bremsprüfer so einzurichten, daß der Handhabende
stets den für eine Dauerbremsung maßgebenden Bremskoeffizienten jedes Rades ablesen
kann. Hierzu werden in den auf der zunehmend ansteigenden Kurvenbahn längs beweglichen
Plattformen besondere längs bewegliche, die Fahrzeugräder aufnehmende Auflager angeordnet,
weiche gegenüber den Plattformen eine Relativbewegung ausführen und durch die Reaktion
des abgebremsten Rades, die Plattformen in eine Gleichgewichtslage verschieben können.
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Zur Bestimmung des Bremskoeffizienten werden zunächst die Fahrzeugräder
auf die antreibbaren Auflager gebracht und abgebremst, worauf das Fahrzeug mit Hilfe
eines Seiles in seiner. Längsrichtung festgzlegt und die Auflager angetrieben werden.
Es bewegt sich dann jede der Plattformen bis zur
Gleichgewichtslage,
welche den Bremskoeffizienten anzeigt. Ändert sich der Brems-
koeffizient beispielsweise durch Nachstellungz |
so tritt eine Verschiebung der betreffendx° |
Plattform ein, bis wieder die Gleich gewicl% |
lage erreicht ist. Ein mit der Plattform v'y |
bundener Zeiger kann also laufend den' Bremskoeffizienten anzeigen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren veranschaulicht;
es zeigt ° Fig. i eine schematische Darstellung der neuartigen Plattform, Fig. 2
find 3 Einrichtungen zum Gewichtsausgleich, . Fig. 4 eine mehr ins einzelne gehende
Darstellung einer Plattform mit einem darauf ruhenden Fahrzeugrad, Fig. q.a eine
Plattform mit Auffahrrampe und Anzeigegerät, Fig.5 eine Seitenansicht, teilweise
im Längsschnitt der neuen Plattform, und Fig. 6 einen Querschnitt. durch die Plattform
nach Linie 6-6 der Fig. 5.
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In Fig. i ist ein Rad i einen in Längsrichtung festgelegten Fahrzeuges
dargestellt, welches stark -abgebremst ist. Seine Bremskraft am Umfang entspricht
der Länge des Pfeiles F. Das Rad ruht auf Walzen :2 der Plattform 3, die praktisch
eine horizontale Auflagefläche für das Rad bilden. Die Plattform 3 mit ihren Walzen
2 ruht ebenso wie beim Hauptpatent mit Rollen q. auf gekrümmten Kurvenbahnen 5.
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Bei Beginn der Messung befinden sich die Plattformen an der tiefsten
Stelle ihrer Bahnen 5. Die Walzen 2 werden durch einen innerhalb der Plattform vorgesehenen
Antrieb entgegen dem Uhrzeigersinne in Umdrehung versetzt. Sie üben dabei auf den
Radumfang eine Kraft in der Richtung des Pfeiles F aus. Zunächst ist diese Kraft
kleiner als die Bremskraft, so daß das Rad sich nicht dreht. Auf die Plattform 3
wirkt als Reaktionskraft eine gleich große Kraft im entgegengesetzten Sinne, also
in Richtung des Pfeiles R. Diese schiebt die Plattform nach rechts, wobei sie allmählich
auf steiler ansteigende Teile der Bahnen 5 gelangt. Diese Bahnen 5 haben außer dem
Gewicht der Plattformen, das zunächst vernachlässigt werden möge, die Last des Rades
i aufzunehmen. Da sie jedoch gekrümmt sind, verläuft die von ihnen ausgeübte Reaktionskraft
nicht senkrecht, sondern sie ist entsprechend dem jeweiligen Steigungswinkel a gegen
die Senkrechte geneigt. Während nun die senkrechte Komponente der Reaktionskraft
naturgemäß stets dem Belastungsgewicht gleich sein muß, wirkt ihre waagrechte Komponente
der Reaktionskraft R entgegen. Bei der allmählichen Verschiebung der Plattformen
steigt zunächst mit dem Stei.lerwerden der Plattformbahn auch die Reaktionskraft
R an. :Das kann sie jedoch nur so lange, bis sie die ;Größe F der Brennskraft am
Radumfang er-':eexcht, dann beginnt das Rad trotz der Brem-Z#'t'ng sich zu drehen.
Infolgedessen kann die "Plattform sich nicht weiter nach rechts verschieben, sie
kommt in die Gleichgewichtslage. 'In dieser Gleichgewichtsstellung ist das Steigungsverhältnis
tg a gleich dem Verhältnis der Bremskraft F am Radumfang zur Radbelastung,
also gleich dem Bremskoeffizienten.
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- -An einem mit der Plattform verbundenen Zeiger kann laufend. die
Stellung der Plattform und der Bremskoeffizient des Rades abgelesen werden.
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In obiger Beschreibung ist das Eiger!-gewicht der Plattform vernachlässigt
worden. In Wirklichkeit wirkt dieses ebenso wie die Radbelastung auf die Kurvenbahnen
5 und verursacht gleichfalls eine waagerechte Reaktionskraft dieser Kurvenbahnen.
Infolge der Krümmung der letzteren ist auch diese Reaktionskraft mit der Stellung
der Plattform veränderlich.
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Fig. 2 zeigt einen Gewichtsausgleich, welcher mit einem Gegengewicht
arbeitet. Das Gegengewicht P greift an einen Hebel I_ an, welcher sich so gegen
die Plattform stützt, daß seine Neigung gegen die Senkrechte bei jeder Stellung
der Steigung der Plattformbahn an der betreffenden Stelle entspricht. Wie die Figur
zeigt, läßt sich dies dadurch erreichen, daß eine am Ende des Hebels L vorgesehene
Zylinderfläche sich gegen. eine an der Plattform 3 angebrachte senkrechte Fläche
b stützt, wobei die Länge des Hebels I_ gleich dem Krümmungsradius @o der
Plattformbahn ist. Ein, Blick auf die Fig. 2 zeigt, daß dann der Winkel, den der
Hebel L mit der Senkrechten bildet, bei jeder Stellung der Plattform dem Neigungswinkel
der Plattformbahn gegen die Waagerechte gleich sein muß. Die Fläche b kann nur eine
waagerechte Kraft aufnehmen. Die Größe dieser waagerechten Kraft bestimmt sich durch
das Drehmoment des Gewichtes P um den Punkt 0.
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Fig. 3 zeigt eine Anordnung, die sich von derjenigen der Fig.2 nur
dadurch unterscheidet, daß das Gewicht P durch eine Feder T ersetzt ist. Diese Feder
könnte natürlich ebenso wie das Gewicht P in senkrechter Richtung wirken. Aus Gründen
des zur Verfügung stehenden Platzes empfiehlt es sich aber, diese Feder in eine
andere Richtung zu legen, wobei man den Arm y, an welchem die Kraft angreift, gegenüber
dem von der Plattform beeinflußten Arm L in entsprechendem Winkel abknicken muß,
damit der Winkel
zwischen der Antriebskraft der Feder und diesem
Arm r stets dem Winkel a entspricht, welchen die Plattformbahn gegen
die Waage-. rechte bildet.
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Es ist offensichtlich, daß diese Anordnung genau die gleichen Ergebnisse
liefern würde wie diejenige nach Fig.2, wenn die Kraft der Feder T in jeder Stellung
gleich dem Gewicht P wäre und wenn sich die Richtung, in welcher diese Feder wirkt,
nicht ändern würde, also die Feder unendlich lang wäre. Immerhin ergibt sich bei
der Anordnung geinäß Fig. 3 eine den praktischen Bedürfnissen meist genügende Genauigkeit.
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in Fig.4a ist eine Plattform mit einem Anzeigegerät dargestellt. Letzteres
ist auf einer- Säule 27 angeordnet und wird von einem Teil 25 betätigt. Der unter
Federwirkung stehende Zeiger 28 des Anzeigegerätes 26 bewegt sich entsprechend der
Verschiebung des Wagens auf einer in geeigneter Weise geteilten: Skala.
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In Fig. 5 ist die Anordnung einer Plattform mit einem Gewichtsausgleich
nach Fig. 3 dargestellt. Die Achsen 9 der Riffelwalzen 2 tragen je ein Zahnrad io.
Über alle Räder io läuft ini an sich bekannter Weise eine Rollenkette i i, die von
einem im Plattformwagen angeordneten Kettenrad ioa angetrieben wird. Der Antrieb
des Kettenrades ioa erfolgt mit Hilfe eines Elektromotors 13 über ein Vorgelege
12. Da der Motor, 13 sowie die ganze Antriebseinrichtung innerhalb des Plattformwagens
angeordnet ist, können durch den Antrieb keine Verschiebungskräfte auf den Plattformwagen
ausgeübt werden, so daß auf diesen nur die Last und die Reaktionskraft des darauf
ruhenden Rades sowie der Führungskurven 5 wirken können. Die durch die Walzen 2
gebildete Oberfläche wird an beiden Enden des Wagens durch jei eine starre Plattform
15, 16 vervollständigt, damit das Fahrzeugrad, ohne zu springen, von der Rampe 8
auf die Rollen der Plattform und auf der anderen Seite wieder heruntergelangen kann.
Die Kettei i i wird von einer am Rahmen des Wagens befestigten Winkelschiene 14
überdeckt, an deren Unterseite vorspringende Leisten 17 befestigt sind, die die
Kette i i zwingen, sich an die beiden benachbarten Kettenräder so anzulegen, daß
sie einen größeren Sektor derselben. umfaßt. Die Reibung an den Vorsprüngen bleibt
gering. jede Seitenwand des Wagens besitzt auf der Außenseite eine senkrechte Anschlagfläche
18, gegen welche sich eine Gleitrolle i9 anlegt, die am Ende eines Hebelarmes 2o
gelagert ist. Der Hebelarm 2o ist auf einem Bolzen 21 in dem feststehenden Rahmenteil
6 gelagert. Mit dem Hebelarm 2o ist ein zweiter Arm 22 starr verbunden, der mit
dem Arm 2o annähernd einen rechten Winkel bildet. Auf das Ende dieses Armes 22 wirkt
eine Feder 23, deren anderes Ende bei 24 im Rahmenteil 6 befestigt ist. Der Befestigungsbolzen
24 ist vorzugsweise in einer Spanneinrichtung bekannter Art angeordnet, so daß man
durch Verschiebung des Bolzens 24 die Spannung der Feder 23 regeln kann. Zur Festlegung
des Fahrzeuges dient ein Zughaken 29, welcher hinter einen Rahmenteil, beispielsweise
einen Querträger, eingehakt und dessen anderes Ende bei 30 im ruhenden Gestell
befestigt ist.