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Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Schwingungsunterschiedes
mechanischer Schwingungen von nahezu gleicher Schwingungszahl, insbesondere von
Uhrenunruhen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen
des Schwingungsunterschiedes mechanischer Schwingungen von nahezu gleicher Schwingungszahl,
insbesondere von Uhrenunruhen. Beim Einregulieren von Taschenuhrenunruhen oder anderen
Uhrenhemmungen ging man bisher meist in der Weise vor, daß man die Uhr eine lange
Zeit, beispielsweise 24 Stunden, laufen ließ und zu Beginn und Ende dieser Zeit
mit einer Normaluhr verglich. Wenn hierbei in 24 Stunden eine Abweichung von i Sekunde
festgestellt werden konnte, so bedeutete dies, daß nach einer 24stündigen Beobachtungsdauer
eine Ungenauigkeit von i : 86400 festgestellt werden konnte. Für eine genaue Regulierung
nach diesem Verfahren mußte die Uhr daher eine lange Zeit hindurch beobachtet werden,
und es war nicht möglich, eine Gangänderung zu berücksichtigen, die während der
Beobachtungsdauer erfolgte.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man bereits vorgeschlagen, mit
Hilfe einer stroboskopischen Einrichtung Lichtblitze bestimmter, veränderlicher
Frequenz auf den zu prüfenden Gegenstand zu werfen und diese Frequenz so lange zu
verändern, bis man sich deckende Bilder des beobachteten Gegenstandes erhielt. Diese
Einrichtung besteht aus einem mit konstanter, aber einstellbarer Geschwindigkeit
umlaufenden Spiegel, der gegenüber einer vor dem zu prüfenden Gegenstand angeordneten
Blende rotiert. Da in diesem Falle die Frequenz der stroboskopischen Einrichtung
mit der des zu prüfenden Gegenstandes übereinstimmt, konnte durch eine Bestimmung
der Stroboskopfrequenz des zuprüfenden Gegenstandes ermitteltwerden. Der Nachteil
dieser Einrichtung besteht jedoch darin, daß es in der Praxis außerordentlich große
Schwierigkeiten bereitet, eine Vergleichseinrichtung mit veränderlicher Frequenz
zu schaffen, bei der sich diese-Frequenz mit der für den eingangs genannten Zweck
erforderlichen Genauigkeit ablesen oder bestimmen läßt.
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Ferner hat man bereits vorgeschlagen, bei Einrichtungen zum optischen
Vergleich einer Uhrenunruhe mit einer Vergleichsfeder die Phase der durch einen
mit einer Normaluhr synchron laufenden Motor über eine Kontaktvorrichtung-angetriebenen
Vergleichsfederdurch Verschieben der Kontaktvorrichtung zu ändern, um dadurch nach
einer gewissen Beobachtungszeit festzustellen, ob die zu prüfende Unruhe zu schnell
oder zu langsam läuft. Ein solcher optischer Vergleich zweier Federn ist jedoch
wegen des umlaufenden Kontaktes wenig betriebssicher.
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Weiterhin ist es bei Vorrichtungen zur Ermittlung der Umfangslage
des Ausgleichsgewichts bei auszuwuchtenden Körpern mit stroboskopischer Anzeige
bekanntgeworden, die Phase des Leuchtfeuers unter Beibehaltung der Frequenz um beliebige
Beträge einzustellen. Entsprechend der gegenüber der Erfindung durchaus andersgearteten
Aufgabe muß hier
jedoch die Frequenz der Lichtblitze mit der des
zu untersuchenden Gegenstandes vollkommen übereinstimmen.
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Demgegenüber- besteht' das Wesen der Erfindung darin, daß die an sich
bekannte, in konstanten Zeitabständen Lichtblitze erzeugende stroboskopische Einrichtung
gegenüber der vor dem zu prüfenden Gegenstand angeordneten Blende dem Phasenwinkel
nach einstellbar ist. Bei der Handhabung der neuen Vorrichtung werden zunächst sich
deckende Bilder des Prüfgegenstandes erzeugt; ein nach einer bestimmten Zeit infolge
des Frequenzunterschiedes auftretendes Flimmern wird alsdann durch Verschieben der
Phase- der Lichtblitze ohne Änderung ihrer Frequez wieder zum Verschwinden gebracht.
Aus der Größe des Verschiebungswinkels und der Beobachtungsdauer wird dann der Unterschied
zwischen der Vergleichsfrequenz und der des zu prüfenden Gegenstandes ermittelt.
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Die weiteren Merkmale der Erfindung gehen aus den Ansprüchen hervor
und sind in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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In den Zeichnungen stellt -Fig. i eine schematische Ansicht der wesentlichen
Teile einer Vorrichtung nach der Erfindung dar.
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Fig. 2 ist ein Diagramm, das veranschaulicht, wie sich die Wirkung
einer Gangabweichung mit der Zeit verstärkt. -Fig. 3 #lud q. sind Seiten- und Vorderansichten,
die Einzelbeiten der Vorrichtung in größerem Maßstabe erkennen lassen.
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Eine Seiche der Unruhe, beispielsweise ihr Mittelbalken, schwingt
aus der Stellung, in der-_sie sich in Ruhe befindet, wenn sie nicht schwingt (eine
Stellung, die im folgenden als Nullstellung bezeichnet wird), in eine Stellung,
in der die Haarfeder am "meisten belastet wird. Dann hält die Unruhe an. und bewegt
sich in Richtung. Bis zu dem Augenblick, wo die Unruhe die Nullstellung erreicht,
geht die in der Haarfeder aufgespeicherte Energie auf die Unruhe über und vermehrt
deren Geschwindigkeit, bis schließlich i. der Nullstellung in der Haarfeder leine
Spannung mehr vorhanden ist und die Unruhe die größte Geschwindigkeit besitzt. Von
diesem 4ugenblick an, speichert die Unruhe ihre kinetische Energie als potentielle
Energie in der Haarfeder auf und diese wird in umgekehrter Richtung belastet. Die
Unruhe setzt ihre Bewegung so lange fort, bis all ihre Bewegungsenergie auf die
Haarfeder übergegangen ist, worauf sie anhält und ihre Bewe9ungsriehtung umkehrt.
Die Zeit für- eine vollständige Schwinggig qder für die Bewegung vom Nullpunkt bis
zuun IIaltepunli:t i: einet Richtung und dann zurück_ durch die l#uüsteliung hindurch
zum Haltepunkt in-der entgegengesetzten. Richtung und dann wieder zurück zur Nullstellung
stellt eine Schwingungsperiode dar. Bei Taschenuhren dauert diese Periode gewöhnlich
2/5 Sekunden. Wenn eine Taschenuhr eine Periode von 2/5 Sekunden besitzt und genau
reguliert ist, so wird die Unruhe die Nullstellung jede '/5 Sekunde einmal durchlaufen
und in dieser Nullstellung ihre größte Geschwindigkeit besitzen.
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Wenn man nun einen Lichtblitz auf die Unruhe innerhalb einer sehr
kurzen Zeit, beispielsweise 1/"ao bis 3/100o Sekunden lang, fallen läßt, während
der Balken der Unruhe sich in seiner Nullstellung befindet, so scheint er stillzustehen.
Dieses Stillstandsbild ergibt sich, wenn sich der Balken in der einen Richtung bewegt
und ebenso das nächste Mal, wenn er sich in entgegengesetzter Richtung bewegt. Wenn.
daher die Lichtblitze genau im Abstand von 1/5 Sekunde aufeinanderfolgen, und wenn
der Unruhebalken jede 1/5 Sekunde sich in der Nullstellung befindet, d. h. wenn
der Unruhebalken genau eine Schwingungsperiodevon 2/5 Sekunden besitzt, so lagern
sich die beiden Bilder des in beiden Richtungen schwingenden Balkens übereinander
und erscheinen als eins, Wenn indessen die Schwingungsperiode der Unruhe eine Kleinigkeit
kürzer als 2/5 Sekunden ist und wenn zu Beginn der Beobachtung das Licht
in dem Augenblick aufblitzt, in dem sich der Unruhebalken in der Nullstellung befindet,
so wird, wenn das Licht das nächste Mal aufblitzt, der Balken scholl durch die Nullstellung
hindurchgegangen sein rund eine ein wenig danebenliegende Stellung eingenommen haben.
Bei der nächsten Rückbewegung wird der Balken zweimal soweit neben der Nullstellung
in. entgegengesetzter Richtung sich befinden und beim nächsten Hindurchgehen dreimal
soweit und so fort. - Bei jedem folgenden Aufblitzen des Lichtes wird also der Balken
der Unruhe weiter von der. Nullstellung entfernt erscheinen, wobei die Bilder links
und rechts abwechselnd auftreten. Wenn bei einem solchen Unruhebalken der Augenblick,
in dem das Licht aufblitzt, so eingerichtet wird, daß der Balken in. Nullstellung
erscheint, so wird zunächst nur ein einziges Bild auftreten.. Die folgenden Bilder
des hin und her schwingenden Balkens erscheinen. jedoch nicht länger in der Nullstellung,
und die Beobachtungsbilder scheinen leicht zu flackern. Dieses Flackern wird stärker,
da sieh die folgenden Bilder mehr und mehr von der Nullstellung entfernen, und schließlich
werden zwei verschiedene Bilder des Balkens auf jeder Seite der Nullstellung erscheinen.
Diese beiden Bilder scheinen sich im Verlauf der Beobachtung mehr und mehr voneinander
wegzubewegen. Wenn also die Schwingungsperiode der Unruhe mit der Periode der Lichtblitze
nicht identisch ist, so läßt sich diese Tat-
Sache schnell beobachten.
So können sehr kleine Unterschiede in den Geschwindigkeiten der Unruhe und der Lichtblitze
offenbargemacht werden. Es sei beispielsweise angenommen, daß die Unruhe eine Schwingungsamplitude
von i1/2 Umdrehungen hat, d. h. daß der Balken eine 3/4 Umdrehung nach rechts und
eine 3/4 Umdrehung nach links von der Nullstellung aus schwingt.. Die Geschwindigkeit
der Unruhe in der Nullstellung sei derart, daß sie eine Umdrehung, wenn die Geschwindigkeit
konstant bleiben würde, in etw a 1/24 Sekunde macht. Wenn ein Unterschied von 1/100
Umdrehung zwischen den beiden Bildern des Balkens durch das entstehende Flimmern
erkennbar gemacht wird, dann entsteht dieser Unterschied von 1/10o Umdrehung bereits,
wenn ein Bild um den Zoo. Teil einer Umdrehung nach rechts und das andere Bild um
einen Zoo. Teil einer Umdrehung nach links, von der. Nullstellung aus gerechnet,
verschoben ist. Die Zeit, die der Balken braucht, um sich den Zoo. Teil einer Umdrehung
hinter die Nullstellung zu bewegen, beträgt etwa 1/4o Sekunde. Sobald also der Zeitunterschied
zwischen der Unruhe und den Lichtblitzen 1/410o Sekunde beträgt, wird ein merkliches
Flackern des Unruhebalkens auftreten. Mit anderen Worten: wenn sich die beiden Bilder
des hin, und her schwingenden, Armes übereinanderlagern, so wird eine Geschwindigkeitsdifferenz
des Unruhebalkens im Verhältnis zu den Lichtblitzen von 1/4100 Sekunde sichtbar
sein. Wenn also nach der Übereinanderlagerung der Bilder des Balkens eine Minute
erforderlich ist, um ein Flackern auftreten zu lassen, dann geht die Unruhe um 1/4100
Sekunde pro Minute oder um 3/1a Sekunden in 24 Stunden vor. So kann also innerhalb
einer Minute eine größere Genauigkeit erzielt werden, als sie innerhalb 24 Stunden
nach den obenerwähnten üblichen Verfahren erzielt werden kann.
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Die gleichen Tatsachen ergeben sich, wenn die Taschenuhr langsamer
läuft. Dies ist in Fig. 2 dargestellt. Diese - zeigt ein Unruherad mit einem Mittelbalken
und eine schaubildliche Darstellung, die die verschiedenen Stellungen des Unruhebalkens
zu verschiedenen Zeiten erkennen läßt. Der Punkt A zeigt die Stellung des Balkens
in jedem Augenblick, in dem er vorn einem Lichtblitz getroffen wird, wenn die Periode
des Lichts halb so groß ist als die der Unruhe. Der Punkt B zeigt die Stellung des
Balkenbildes in aufeinanderfolgenden Stadien, wenn die Periode des Balkens größer_ist
als die des Lichtblitzes, und Punkt C zeigt die Stellungen des Balkens, wenn die
halbe Periode der Unruhe kleiner ist als die Periode des Lichtblitzes.
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Bei der Anordnung gemäß der Erfindung ist man nun in der Lage, den
Augenblick, in dem das Licht aufblitzt, zu ändern, ohne jedoch die Periode oder
den Zeitabstand zwischen den Lichtblitzen zu verändern. Hierbei kann der Lichtblitz
derart eingerichtet werden, daß er den Balken in irgendeiner beliebigen Stellung
erleuchtet. Anderseits kann die Einrichtung so einreguliert oder gestellt werden,
daß der Balken in. der Nullstellung sichtbar wird. Wenn die halbe Periode des Balkens
und die Periode des Lichtes nicht die gleichen sind, so kann fernerhin das Auftreten
des Lichtblitzes etwas geändert werden, bis das Balkenbild sich wieder in Nullstellung
befindet. Wenn der Balken schneller ist als die Lichtblitze, so kann das Licht rascher
aufblitzen. Der Zeitraum, der notwendig ist, um das Auftreten der Lichtblitze derart
abzuändern, daß die Bilder des Unruhebalkens nach einem gewissen Zeitabschnitt wieder
in die Nullstellung gebracht werden, gibt die Möglichkeit einer genauen Messung
des Zeitunterschiedes zwischen diesen beiden und der Periode der Unruhe. Je nachdem
ob es nQtwendig ist, das Auftreten der Lichtblitze zu beschleunigen oder zu verzögern,
ergibt sich, ob die Uhr zu schnell oder zu langsam läuft.
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Es gibt verschiedene Mittel, um das, was eben auseinandergesetzt wurde,
zu erreichen. So haben sich beispielsweise solche Einrichtungen als brauchbar erwiesen,
wie sie in den Fig, z, 3 und 4 dargestellt sind. Ein Spiegel io ist an einer Welle
zz befestigt, die mit 300 Umdrehungen in der Minute umläuft, so daß sie in
jeder 1/5 Sekunde eine Umdrehung macht. Eine Lichtquelle 13 und eine Linse z4 sind
über der umlaufenden Welle angebracht, und das Licht wird derart auf den Spiegel
geworfen, daß es reflektiert. wird. Bei der Drehung des Spiegels ergibt sich ein
auf einer Kreislinie wanderndes Lichtbild, z. B. in einer Röhre 12 (Fig.3), wobei
der Kreismittelpunkt in der Drehachse liegt, und zwar in einer hierzu senkrecht
liegenden Ebene. Auf dem Umfang dieses Kreises oder der Gehäusewandung ist ein Schlitz
15 angebracht, und das Licht tritt hier hindurch und fällt auf die Taschenubr. Auf
diese Weise wird also durch den Schlitz hindurch je einmal während einer Umdrehung
der Welle ein Lichtblitz geworfen. - Wenn der Schlitz 2,5q. mm breit ist und der
Umfang des Kreises oder des umgebenden Gehäuses T52,4cni beträgt, so scheint das
Licht, das dessen Umfang innerhalb 1/5 Sekunde durchläuft, im Abstand von je 1/5
Sekunde für die Dauer von 1/.a00 Se=. kunde durch den Schlitz hindurch. -Wenn die
Unruhe gegenüber diesem Schlitz angeordnet ist, so wird sie für diese Zeitdauer
beleuchtet werden. Wenn - nun das -Gehäuse oder die Kgpselung 16 des Motors,
der die Welle ii treibt, gedreht wird oder wenn der Schlitz -um die umlaufende Welle-verschoben
wird, so kann das Licht schneller oder langsamer aufblitzen je nach dem Ausmaß der
Drehung des Ge.
häuses oder des Schlitzes. Unabhängig von dieser
Drehung und-auch dann, wenn sie nicht erfolgt, bleibt der Zeitabstand zwischen den
Lichtblitzen naturgemäß immer genau ?/S Sekunde. Wenn das Gehäuse 16 einmal vollständig
herumgedreht wird, so hat sich der Augenblick, in dem das Licht ,aufblitzt, um 1/5
-Sekunde verschoben. Wenn. das Gehäuse oder der Schlitz um 1/60o Teil des Kreises
gedreht wird; so hat sich das Auftreten des Lichtblitzes um 1/6ö00 Sekunde verschoben.
Es sei nun angenommen, daß die Phase der Lichtblitze durch Drehung des Motorgehäuses
oder des Schlitzes so einreguliert ist; bis der Unruhe= balken ohne Flackern in
der Nullstellung erscheint. Wenn dann nach der Beobachtung des. Balkens während
einer Minute festgestellt ist, daß das Motorgehäuse in der Drehrichtung um 1/60o
Umdrehung verschoben werden muß, um die Bilder des Unruhebalkens wieder zur Deckung
zu bringen, so ergibt sich, daß in einer Minute die Uhr um 1/3000 Sekunde vorgeht.
Mit anderen Worten: sie geht um weniger als 1/Z Sekunde am Tag vor. Eine umgekehrte
Drehung des Motorgehäuses- um denselben Betrag, um eine Deckung der Bilder zu erreichen,
läßt°erkennen, daß die Uhr um den gleichen Betrag nachgeht.
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Es gibt mannigfache Möglichkeiten, um eine sich drehende Spiegelwelle
derart anzutreiben, daß sie mit genügender Genauigkeit in der Minute 30o Umdrehungen
macht. Das zweckmäßigste Verfahren scheint die Verwendung eines Synchronmotors =6
(Fig. 3) zu sein, der durch einen Wechselstrom mit besonders konstanter Frequenz
getrieben wird. Ein solcher Wechselstrom kann unter Benutzung eines Quarzkristalles
als Oszillator oder mit Hilfe einer schwingenden Stimmgabel erhalten werden, die
durch eine entsprechende Glocke angeregt wird. Falls ein Synchronmotor verwendet
wird, so kann das Gehäuse des Motors in Drehung versetzt werden, um die notwendigen
Phasenverschiebungen in den Lichtblitzen zu erhalten. Ein anderes Verfahren, um
eine genaue Umdrehungszahl, der Welle zu sichern, ist die Verwendung eines Motors,
der annähernd mit 30o Umdrehungen in der Minute umläuft und auf seiner Achse frei
beweglich einen Rotor aufweist, der den Spiegel trägt. Dieser Rotor wird in sehr
kurzen Zeiträumen durch elektromagnetische Impulse einer entsprechenden Glocke mit
der geeigneten Geschwindigkeit gesteuert.
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Das Motorgehäuse 16 kann, wie dies in Fig. x dargestellt ist, mit
Hilfe eines Schneckenantriebes 17 gedreht werden. Dieser Antrieb kann mit dem Schneckenrad
18, das mit dem Motorgehäuse fest verbunden ist, in und außer Angriff gebracht werden.
Dies ermöglicht eine rasche Regulierung der Phase der Lichtblitze, um die Bilder
des Balkens in die Nullstellung zu bringen. Hierauf kann eine Feinregulierung mit
Hilfe des Schneckenantriebes von Hand vorgenommen werden, um die Gangabweichungen
festzustellen. An dem Schneckengetriebe ist eine Skala oder eine Anzeigescbeibe
angebracht, um das Ausmaß der Drehung des Gehäuses, die durch eine Gangabweichung
der Unruhe notwendig wird, anzeigen und messen zu können. Die gefundenen Zahlenwerte
ermöglichen eine richtige Regulierung der Unruhe.
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Die Fig. 3 und q. zeigen in. größerem Maßstabe die Teile der vollständigen
Einrichtung. Die Einstellung des Motorgehäuses kann durch Angriff an denn Rand eines
Ringes 2o oder einer Scheibe erfolgen, die am unteren Teile des Motorgehäuses vorsteht.
Am Fuß des Gehäuses ragt rings der Zeiger 21 hervor, der auf einem graduierten Kreissektor
oder einer Skala 22 spielt. Um ein geringes Vibrieren oder Zittern zu vermeiden,
das manchmal bei kleinem Synehronmotor auftritt, ist eine Dämpfvorrichtung, die
aus einem Messingring 23 besteht, lose auf den Rotorschaft unmittelbar unter dem
Spiegel zo aufgesetzt. Dieser Ring vermag sich frei in jeder Richtung zu drehen,
wobei er jedoch stets über dem Rotor bleibt. Eine derartige Einrichtung erleichtert
auch das Anlaufen des Motors.
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Es gibt verschiedene Stellungen des Unruhebalkens, in denen die Bilder
sich zu decken scheinen, wenn das aufblitzende Licht die richtige Phase besitzt.
So scheinen sich die Bilder in der Nullstellung zu decken, und zwar das erstemal,
wenn das Licht in dem Augenblick aufflammt, in dem sich der Balken in Nullstellung
befindet; das zweitemal, wenn es nach einer halben Schwingung nach rechts oder links
von der Nullstellung aus aufflammt, und das drittemal nach einer vollständigen Schwingung
nach rechts oder links von der Nullstellung aus. Es scheinen sich auch die Bilder
zu decken, die rechtwinklig zur Nullstellung nach 1/4 Schwingung und nach 3/4 Schwingung
entstehen. Von diesen Stellungen kann irgendeine beliebige für die Regulierung.
benutzt werden. Am zweckmäßigsten ist jedoch die Nullstellung, in der der Balken
die größte Geschwindigkeit besitzt, da dann. die Empfindlichkeit des Regulierverfahrens
am größten ist. Diese Stellung kann leicht ermittelt werden, und zwar entweder dadurch,
daß man beobachtet, wie weit das Motorgehäuse gedreht werden muß, um ein merkliches
Flimmern des Balkens zu erzielen, oder indem man die gegenseitigen Stellungen des
Gehäuses festlegt, wenn zwei aufeinanderfolgende Bilder zur Deckung gebracht sind.
Infolge der verschiedenen Geschwindigkeiten der Unruhe in verschiedenen Lagen sind
die Stellungen des Gehäuses, wenn., zwei Bilder zur Deckung gebracht sind, ungleich
weit voneinander entfernt. Aber
die Deckungslagen rücken in der
Nähe der Nullstellung immer dichter aneinander heran. Wenn die Nullstellung des
Balkens benutzt wird, um die Deckung der Bilder zu beobachten, so läßt sich die
größte Empfindlichkeit erzielen. Um die Beobachtung der Nullstellung zu erleichtern,
kann die innere Hälfte des Balkens vom Mittelpunkt aus bis zum Umfang geschwärzt
werden. Bei schwingenden Gegenständen, bei denen sich die Stellungen nicht gleichmäßig
wiederholen, z. B. bei einem schwingenden Rohr, tritt diese Vervielfältigung der
Bilder nicht auf. Zur Beobachtung kann auch irgendein Punkt der Unruhe außerhalb
des Balkens benutzt werden. Noch genauere Ergebnisse können dadurch erreicht werden,
daß man irgendeinen Gegenstand lediglich für die Zwecke der Beobachtung auf der
Unruhe anbringt, z. B. einen konkaven Spiegel oder einen Schraubenkopf, der das
Licht auf einen Schirm reflektiert.
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Wünschenswert ist es, die Uhr in verschiedenen Stellungen zu kontrollieren.
Dies kann sehr einfach geschehen, da die Uhr. in die gewünschte Lage gebracht werden
kann und die Lichtblitze, falls erforderlich, mit Hilfe von Spiegeln auf die Unruhe.
geworfen werden können.
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Es ist nicht notwendig, die Uhr dauernd zu beobachten. Die Lichtblitze
können so eingerichtet werden, daß aufeinanderfolgende Bilder in der Nullstellung
erscheinen. Dann läßt man die Lichtblitze in der gleichen Phase sich wiederholen
und kann. die Unruhe später beobachten. Der Betrag, um den die Phase verschoben
werden muß, um die Lichtblitze wieder in Nullstellung zu bringen, gibt an, um wieviel
die Uhr in dieser Zeit vor- oder nachgegangen ist. Dieses Verfahren kann auch dazu
verwendet werden, um die Wirkung verschiedener störender Einflüsse zu bestimmen,
z. B. von Erschütterungen, da die Uhr aus der Stellung der ersten Beobachtung entfernt
und vor der folgenden Beobachtung einer Bewegung ausgesetzt werden kann.
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Bei der Anordnung gemäß der Erfindung ist ebenso wie bei den bereits
bekannten, auf der Messung des Phasenunterschiedes beruhenden Meßeinrichtungen die
Regulierung unabhängig von dem Betrag der Bewegung oder der Schwingungsamplitude
des zu beobachtenden Gliedes, da der Zeitabschnitt gemessen wird, der zwischen zwei
Durchgängen des schwingenden Gliedes durch die Nullstellung liegt. Dieser ist naturgemäß
unabhängig von dem Betrag der Bewegung nach beiden Seiten von der Nullstellung aus.
Die einzige Wirkung einer vergrößerten oder verringerten Schwingungsamplitude besteht
in einer leichten Vergrößerung oder Verringerung der Empfindlichkeit des Verfahrens.
Wenn sehr große Empfindlichkeit oder Genauigkeit erforderlich ist, so kann man den
Beobachtungspunkt des sich bewegenden Gliecles so ausgestalten, daß er besonders
gut beobachtet werden kann. Die Grenze ist in jedem Fall die Genauigkeit, mit der
genau regulierte Lichtblitze erzeugt werden können.
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Eine Stoppuhr mit einem Knopf kann zur Bestimmung der Versuchsdauer
benutzt werden. Die Versuchsdauer kann =o, 15, 20, 30 oder 6o Sekunden betragen.
Dies hängt von der Schnelligkeit des Kontrollierenden beim Einregeln der Skala zur
Erzielung eines geeigneten Kontrollbildes und von dem gewünschten Genauigkeitsgrad
ab. Wenn lediglich eine angenäherte Genauigkeit erforderlich ist von etwa 4 oder
5 Sekunden am Tag, so kann die Regulierung in 6 bis =o Sekunden vorgenommen werden.
Wenn eine Genauigkeit von 1/6 Sekunde am Tag gewünscht wird, so erfordert das Regulieren
etwa i Minute. Für noch größere Genauigkeit erfordert das Regulieren eine entsprechend
längere Zeit.